Aktivität 98
Amerikanisierung 11
Ausgleichsübungen 115
Belastung 33
Bestandsaufnahme, individuelle 20
Burn-out-Typ 17
Burn-out-Uhr 48
Depersonalisation 43
Depression 57
Doppelhantelmodell 50
Einstellungen, persönliche 53
emotionale Ebene 35
Energiekreis 23
Erfolgsbuch 106, 108
Erschöpfung 43
Erschöpfungssyndrom 13
Freudenberger 10
Frühwarnsystem 34
Gesundheitstyp G 16
Gesundheitstyp S 16
Glaubenssatz 63
ändern 69
Entstehung 66
Hilfe, professionelle 59
Humor 92
Jour fixe 101
kognitive Ebene 35
Lob 109
Macht 112
Managerschlaf 94
Moment of Excellence 95
muskuläre Ebene 36
Nein sagen 78
Pausen
im Alltag 90
planen 89
Persönlichkeit 54
Powernapping 94
Punkt 49
REM-Phase 95
Risikotyp A 16
Risikotyp B 17
Schontyp 16
Schuld 112
Selbstanalyse 27
Selbstständigkeit 15
Selbstverantwortung 15
Selbstwert 15, 106
Selbstwirksamkeit 15
Sinnhaftigkeit 15
Stadium 44
127Stärke, persönliche 109
Stimmungs- und Befindlichkeitstagebuch 28
Stress, chronischer 50
Stress-Leistungs-Kurve 39
Symptome 41
Testfragen 14
Überforderung, Anzeichen 35
Ursachen 49
vegetative-hormonelle Ebene 35
Veranlagung 54
Verhaltensmuster 53
Vulnerabilität 54, 55
Zeitmanagement 87
Claudia Fiedler
Ilse Goldschmid
Die folgenden Elemente erleichtern Ihnen die Orientierung im Buch:
In diesem Buch finden Sie zahlreiche Beispiele, die die geschilderten Sachverhalte veranschaulichen.
Definitionen
Hier werden Begriffe kurz und prägnant erläutert.
Die Merkkästen enthalten Empfehlungen und hilfreiche Tipps.
Am Ende jedes Kapitels finden Sie eine kurze Zusammenfassung des behandelten Themas.
So nutzen Sie dieses Buch
Vorwort
Einleitung
Burn-out – ein Modebegriff?
Sind Sie gefährdet oder leiden Sie bereits an einem Burn-out?
Welcher Typ sind Sie?
Die Energiekreise
Machen Sie eine Selbstanalyse
So erkenne ich ein Burn-out
Eigene Belastungen erkennen
Frühwarnsysteme des Organismus
Symptome eines Burn-outs
Absolute Erschöpfung
Burn-out – die fünf Stadien
Ursachen eines Burn-outs
Auswirkungen auf die Gesundheit
Professionelle Hilfe
4Glaubenssätze prägen unser Leben
Wofür sind Glaubenssätze wichtig?
Wie entstehen Glaubenssätze?
Wie kann ich meine eigenen Glaubenssätze herausfinden?
Wie können wir Glaubenssätze ändern?
Nein sagen!
Warum ist es so schwer, Nein zu sagen?
Der beste Weg, Nein zu sagen
Zeitmanagement
Pausen bewusst planen
Pausen und Aktivitäten
Persönlicher Jour fixe
Selbstwert, Anerkennung und Lob
So steigern Sie Ihren Selbstwert
Schuld und Macht
Aktive Pausen: Ausgleichsübungen am Arbeitsplatz
Literaturliste
Stichwortverzeichnis
Grenzen und Orientierungen, die uns über viele Jahrzehnte geholfen, unser Leben stabilisiert und ihm Sinn gegeben haben, sind seit einiger Zeit in Auflösung begriffen: Patch-workfamilien, Patchworkarbeit, Patchworkleben in einer Patchworkgesellschaft – das erfordert neue Fähigkeiten und Strategien von Menschen, Gruppen und dem Gemeinwesen.
Diese Veränderungen zeigen sich auch an den sich verändernden Leiden: Staublungen und Asbestose verschwinden. Sie werden abgelöst von psychosomatischen Problemen und Erkrankungen, Depression und Burn-out. Sie sind, wenn man so will, die logischen Begleiter und Mahner des New Age. Der Vorteil dabei: Sie kündigen sich oft über einen längeren Zeitraum an, zuerst leise, dann immer deutlicher. Gerade bei Burn-out ist dies so. Man kann also etwas dagegen unternehmen, es nicht so weit kommen lassen.
Hier sind alle aufgerufen, tätig zu werden: Die Gesellschaften müssen sich überlegen, welchen Wert sie Arbeit zumessen. Die Betriebe und Unternehmen werden sich um den Erhalt der Leistungsfähigkeit ihrer Mitarbeiter kümmern müssen – eine Aufgabe, die Fragen nach Werten, Kommunikationskultur und konkrete Angebote an die Belegschaft einschließt.
Und schließlich ist jeder Einzelne dazu aufgerufen, seine Einstellungen zu überprüfen. Das erfordert Wissen um die Probleme, Kreativität im Finden von neuen Zielen und Wegen, 6aber auch Mut und sicher mehr Risikobereitschaft, diese dann auch zu gehen.
In diesem Büchlein erfahren Sie alles Nötige für Ihren persönlichen Neustart. Und ich wünsche Ihnen dazu viel Erfolg!
Hans Plank
Head of Corporate Health Management
HypoVereinsbank
Ratsuchender: „Ich bin total ausgebrannt, ich kann einfach nicht mehr. Ich denke, ich habe ein Burn-out.“
Beraterin: „Wie zeigt sich das denn bei Ihnen? Worunter leiden Sie konkret?“
Ratsuchender: „Ich fühle mich, als befände ich mich in einer Abwärtsspirale. Ich komme da irgendwie nicht mehr raus. Deswegen bin ich bei Ihnen.“
So oder so ähnlich beginnt der erste Kontakt zwischen Beratern und Menschen, die in die Burn-out-Falle geraten sind und sich Hilfe und Unterstützung holen, um da wieder herauszukommen. Obwohl die meisten Menschen schon einmal das Wort „Burn-out“ gehört oder gelesen haben, ist der Begriff dennoch nicht ganz klar. Ist Burn-out eine psychische Krankheit? Oder doch nur ein vorübergehendes Erscheinungsbild?
Für viele gehört ein Burn-out auch zum guten Ton – das bedeutet, in einer Welt der Leistung und der Anerkennung dazuzugehören und Aufmerksamkeit von den Kollegen und Freunden zu erhalten. Ein Burn-out zu haben heißt, „gebrannt“ zu haben, fleißig und ehrgeizig zu sein, denn nur wer entflammt war, kann ausbrennen.
Dabei wird oft übersehen, dass ein Burn-out mit massiven körperlichen und seelischen Beschwerden einhergeht. Burn-out wird von den Betroffenen als eine Lebenslage erlebt, aus der sie selbst nur sehr schwer oder allein gar nicht herauskommen. Wer wirklich ein Burn-out hat und nicht nur Freitagabend erschöpft vom Wochengeschehen 8ist, am Wochenende aber wieder Kraft schöpft und sich am Sonntagabend auf die Arbeit freut, der leidet wirklich und riskiert seine Gesundheit.
Viele Statistiken berichten über einen enormen Anstieg von psychosomatischen Symptomen und Erkrankungen. Erschöpfungssyndrom und Mangel an Entspannung oder Freizeit sind immer häufiger Gründe für einen Arztbesuch.
Das Anliegen der beiden Autorinnen, die als psychosoziale Beraterinnen und Coachs tätig sind und mit Menschen arbeiten, denen ein Burn-out droht oder die bereits ausgebrannt sind, ist es, das Thema und die Betroffenen ernst zu nehmen, indem sie frühzeitig auf bestimmte Anzeichen hinweisen und die Betroffenen und deren Umfeld für dieses Thema sensibilisieren.
Dieser Ratgeber soll neben einigen wenigen wissenschaftlichen Aspekten vor allem die Erfahrungen der beiden Autorinnen im Umgang mit von Burn-out Bedrohten bzw. Betroffenen darstellen und erprobte Wege aus der Falle aufzeigen.
Im ersten Kapitel laden wir Sie ein, in einigen Selbsttests Ihre ganz persönliche Bestandsaufnahme Ihrer momentanen Lebenslage zu machen im Hinblick darauf, ob Sie die ersten Burn-out-Symptome aufweisen, ob Sie gefährdet oder bereits ausgebrannt sind.
Das zweite Kapitel widmet sich den körperlichen und psychischen Frühwarnsystemen sowie den möglichen Ursachen und blickt auf die gesundheitlichen Auswirkungen.
Anschließend zeigt Ihnen dieser Ratgeber, mit welchen effektiven Maßnahmen Sie sich vor einem Burn-out schützen, 9sowie weitere Unterstützungsmöglichkeiten, um den Weg aus dem Burn-out zu finden.
Durch den Ratgeber begleiten uns zwei Personen, Herr Anton und Frau Wagner, die beide in einer sehr ähnlichen Lebenslage stecken, doch nur einer erlebt sich als ausgebrannt. Woran liegt das?
Die Namen der dargestellten Personen sind unserer beraterischen Fantasie entsprungen. Jede Ähnlichkeit mit realen Personen ist rein zufällig.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser Ratgeber eine gute Unterstützung bietet, sich erfolgreich vor einem Burn-out zu schützen, und wünschen Ihnen, dass Sie Ihre jeweiligen Lebenssituationen mit viel Kraft, Geschick und gezielt angewandten Strategien bewältigen.
Zunächst stellen wir uns einmal die Frage, ob Burn-out ein Leiden unserer modernen Gesellschaft ist – einer Gesellschaft, die gekennzeichnet ist von großer Komplexität, erhöhter Flexibilität, enormer Leistungssteigerung sowie geringer Sicherheit. Ist die Arbeit, die einen großen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat, ein Krankmacher, die einzige Ursache der immer weiter steigenden Zahl der von Burn-out Betroffenen? Oder begünstigt ein Ungleichgewicht zwischen den verschiedenen Lebensbereichen wie Beruf und Privatleben ein Burn-out oder sind es gar persönliche Eigenschaften und erlernte beziehungsweise nicht erlernte Bewältigungsstrategien, die dabei eine Rolle spielen?
Um dies zu beantworten, ist zunächst ein Blick in die Vergangenheit zu den Ursprüngen der Begriffsprägung notwendig: Der Begriff Burn-out wurde in den 1970er-Jahren von dem Psychoanalytiker Herbert J. Freudenberger erstmals angewendet, der es am eigenen Leib erlebte und ähnliche Symptome auch bei seinem Team beobachtete. Mehrere Tätigkeiten – seine Praxis, familiäre Verpflichtungen, ehrenamtliche Arbeit mit drogensüchtigen jungen Prostituierten – führten bei ihm zu einer zunehmenden Erschöpfung, zu Ausgelaugtheit, dauerhafter Müdigkeit, Resignation, Unausgeglichenheit und Gereiztheit. Für seine Familie, Freunde und Hobbys blieb kaum Zeit. Ein Ungleichgewicht zwischen den einzelnen Lebensbereichen stellte sich ein. Ähnlich erging es seinen ebenso engagierten Kollegen, bei denen er ähnliche Symptome beobachtete. Freudenberger zeigte, dass es eine Erschöpfung durch 11Mitgefühl und Einfühlungsvermögen gibt, wovon gerade Menschen in sozialen Berufen, zum Beispiel Krankenschwestern, Sozialarbeiter und Ärzte, und in helfenden Rollen, wie Hausfrauen und Mütter, betroffen sein können.
Insbesondere bei sehr engagierten und ehrgeizigen Menschen, die ihre persönliche Leistungsgrenze dauerhaft überschreiten, kommt es häufig zu Aussprüchen wie: „Ich fühle mich ausgebrannt“, oder: „Ich bin absolut am Ende meiner Kräfte.“ Nach getaner Arbeit fühlen sich viele nicht mehr in der Lage, ihren Hobbys nachzugehen oder mit dem Partner, den Freunden und der Familie etwas zu unternehmen, um an der persönlichen „Tankstelle“ wieder Energie zu tanken.
Wenn der Ausgleich verschiedener Lebensbereiche – Beruf und Karriere, Gesundheit, Beziehungen, Sicherheit, Privatleben und Hobbys – nicht mehr gewährleistet ist, kommt es zur Dysbalance dieser Lebensbereiche und führt zum Burn-out.
Doch auch vor Freudenberger wurde ein ähnliches Phänomen beobachtet: Der New Yorker Nervenarzt G. M. Bread beschrieb bereits im 19. Jahrhundert Symptome, die wir heute als Auswirkungen eines chronisch unkontrollierten Stresses oder der Nervosität oder eben als Burn-out bezeichnen. Das Leitsymptom ist die totale Erschöpfung, begleitet von unspezifischen Beschwerden und Reizbarkeit. Die ersten beschriebenen Symptome tauchen in Europa zeitgleich mit dem Begriff der „Amerikanisierung“ auf. Dieser Begriff stand für ein hektisches, nach kapitalistischen 12Prinzipien orientiertes Berufsleben, das sich vor allem in der Großstadt abspielt und den Bewohnern nicht einmal nachts Ruhe und Erholung gewährt. Darüber hinaus ist das 19. Jahrhundert geprägt von Industrialisierung und Urbanisierung, von der Dampfschifffahrt und von der Telegrafie, die eine Informationsflut zur Folge hatte. Den Zustand der totalen Erschöpfung führte man auf den beschleunigten, technisierten und ökonomischen Lebensalltag zurück, der die Betroffenen, deren Fähigkeiten nicht mehr ausreichen, um den Anforderungen des modernen Lebens zu bewältigen, überfordert. Kommt Ihnen das bekannt vor?
Erste Symptome, die an die heutige Diagnose Burn-out erinnern, wurden bereits im 19. Jahrhundert erstmals beschrieben. Der Begriff Burn-out wurde in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts eingeführt.
Man könnte nun immer weiter in der menschlichen Historie zurückschreiten und würde wahrscheinlich immer Anzeichen finden, die auf die Symptome eines Burn-outs hindeuten – mit einem wesentlichen Unterschied: Die Erwartungen und Einstellungen an das Leben haben sich erheblich geändert und somit auch die Diskrepanz zwischen Realität und Erwartung. Denken wir zum Beispiel an die Sklaven Roms, die zweifelsohne alle erheblichen Stress erdulden mussten mit eben dem einem Unterschied, dass die Erwartungen an das Leben genau das waren, was der Realität entsprach. Das heißt, die Diskrepanz zwischen Erwartung und Realität war nicht groß – im Gegensatz zu heutigen Lebenskonzepten.
1982 wurde der Begriff Burn-out erstmals in einem psychosomatischen Lexikon erwähnt. Bis heute ist Burn-out in der von der WHO (World Health Organization) herausgegebenen internationalen Klassifikation der Erkrankungen keine eigene Diagnose. Burn-out wird hier als Faktor gewertet, der den Gesundheitszustand beeinflusst und zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten führt, als Problem, verbunden mit Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung. Neben diesem Erschöpfungszustand spielen folgende Faktoren ein Rolle:
Der erste Gedanke, dass nur in Sozialberufen und als Helfer tätige Menschen vom Burn-out-Syndrom betroffen sind, ist inzwischen widerlegt. Es sind auch nicht nur sog. „High Potentials“ in Managementpositionen davon betroffen. Burn-out kann jeden treffen, unabhängig von Beruf, Bildungsstand und sozialer Herkunft – z. B. Menschen, denen die berufliche Anerkennung versagt bleibt oder gänzlich fehlt, wie bei Langzeitarbeitslosen oder bei Menschen, die ihren Karrierehöhepunkt überschritten haben.
Eine Gemeinsamkeit ist jedoch allen zu eigen: Vom Burn-out betroffene Menschen sind diejenigen, die überdurchschnittlich engagiert sind, zum Perfektionismus neigen und in allen Bereichen des Lebens ihr Hundertprozentiges geben.
14Geht es Ihnen genauso? Um einen ersten Einblick zu bekommen, wie weit Sie von einem Burn-out entfernt sind, dienen folgende zehn Übungsfragen. Markieren Sie alle Fragen, die Sie mit Nein beantworten, mit einem Haken.