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Inhaltsverzeichnis

Finchen auf dem Bauernhof

Finchen auf der Pferderennbahn

Finchen auf der Königsalle

Finchen am Nordseestrand

Hundewitze

Finchen auf dem Bauernhof

Finchen wohnt in einem wunderschönen alten Haus, mit einem großen Garten, in einer begehrten Wohngegend am Stadtrand von Düsseldorf. Als sie noch ein Welpe war, haben Elke und Helmut sie in dieses Haus gebracht. Seit dem wohnt sie dort. Mit Elke und Helmut, und mit den Zwillingen Fabian und Meike, die in die dritte Klasse gehen.

An einem Freitag im Frühling macht sich die Familie auf den Weg zu Onkel Erwin um dort das Wochenende zu verbringen. Selbstverständlich kommt Finchen mit.

Helmuts Onkel Erwin und seine Frau Irene bewirtschaften einen Bauernhof. Sie besitzen viele Kühe, die jeden Tag zweimal gemolken werden.

Nach fast zwei Stunden langweiliger Autofahrt verlassen sie die Autobahn. Der Bauernhof von Onkel Erwin befindet sich in der Nähe von Monschau, einem wunderschönen kleinen Städtchen mitten in der Eifel. Nach weiteren zehn Minuten sind sie endlich angekommen.

Kaum hat das Auto angehalten, öffnen Fabian und Meike die hinteren Autotüren und springen aus dem Wagen. Finchen möchte sofort hinterher. Sie ist jedoch noch mit ihrem Hundeanschnallgurt gesichert.

Sie protestiert bellend, um zu sagen: ‚Mach mich doch endlich einer los‘!

Elke beugt sich nach hinten und löst den Gurt. Sofort springt Finchen ebenfalls aus dem Auto und läuft den Zwillingen hinterher.

Onkel Erwin kommt mit einem freudigen Lächeln aus dem Kuhstall. Seine Jeans steckt in schwarzen Gummistiefeln, und sein kariertes Hemd flattert aus dem Hosenbund.

Er begrüßt die Zwillinge herzlich und streichelt Finchen über das weiche Fell.

Dann laufen die Zwillinge und Finchen in den Kuhstall. Hier stehen die schwarz-weißen Kühe. Ach nein, einige Kühe haben ein braun-weißes Fell. Ihre Köpfe haben sie durch Gitterstäbe gesteckt, um an das Futter zu kommen, das vor ihnen liegt. Sie sind vorhin von der Weide gekommen, gerade gemolken worden und kauen und schmatzen nun geräuschvoll.

Als die drei in den Stall laufen, hört das gleichmäßige Kaugeräusch fast auf. Die Kühe drehen ihre Köpfe zum Stalleingang bei dem Fabian, Meike und Finchen stehengeblieben sind.

„MUUHH!“, brüllt eine Kuh. Wie um zu sagen: ‚Stört uns jetzt nicht‘.

Die drei bewegen sich langsam in der Mitte durch die Stallgasse an den Kühen vorbei. Finchen bleibt dicht an Meikes Seite. Das ist ihr irgendwie nicht geheuer. Die Köpfe dieser Tiere sind so groß wie sie selbst.

Am Ende der Stallgasse befindet sich der Raum mit den Melkständen und der Melkanlage.

Sie gehen durch die nächste Tür und befinden sich in einem Raum mit einem riesigen, silberfarbenen Tank. In diesem Tank wird die Milch gekühlt.

Daneben steht ein Metalleimer, in dem sich ebenfalls Kuhmilch befindet. Finchen bleibt kurz neben dem Eimer stehen und versucht, ihre Nase hineinzustecken.

Die Zwillinge huschen durch die nächste Tür, die auf der Rückseite des großen Stallgebäudes wieder nach draußen führt.

Finchen lässt den Eimer links liegen und flitzt hinterher.

Sie befinden sich auf einem Feldweg, und laufen zur nahegelegenen, offenen Feldscheune. Die großen Heu- und Strohrollen sind nur durch eine einzige Wand vor dem Wetter geschützt.

In der Scheune ist das Futter für die Kühe in großen Rollen gestapelt. Das meiste ist schon verfüttert und die restlichen Rollen bilden eine Treppe wie für einen Riesen.

Fabian und Meike schaffen es, sich auf die erste Rolle hinaufzuziehen. Dann noch auf die nächste.

Finchen hüpft vor den großen Heurollen herum. Plötzlich sieht sie aus dem Augenwinkel eine Bewegung vor der Scheune. Sofort bleibt sie stehen und schaut genau hin. Ein schwarzer Kater streift durch das Gras. Offensichtlich interessiert er sich nicht für den Krach in der Scheune. Zielstrebig steuert er die offen stehende Tür an, die in den Raum mit dem Milchtank führt. Die Kinder haben vergessen, diese Tür wieder zu schließen.

Finchen ist neugierig und geht dem Kater hinterher. Dieser verschwindet in der Kammer mit dem großen Milchtank. Als Finchen um die Ecke schaut, sieht sie, wie sich der Kater mit den Vorderpfoten auf dem Eimerrand stützt und mit seiner Zunge die Milch schleckt. Er bemerkt Finchen und faucht in ihre Richtung.

Das soll heißen: ‚Verschwinde bloß!‘

Finchen ist wenig beeindruckt und kommt interessiert näher. Wieder faucht der Kater. Finchen erwidert ein leises ‚Wuff‘ und möchte auf jeden Fall auch an den Eimer.

Der Kater springt zur Seite und Finchen hüpft nun mit ihren Vorderpfoten auf den Eimerrand.

Sie ist nicht so elegant und vorsichtig wie der Kater. Der Eimer kippt mit einem lauten Scheppern um und die Milch ergießt sich über den Fußboden. Die Milchlache breitet sich rasch aus und der Kater fängt wieder an zu schlecken. Finchen lässt sich nicht bitten und schlabbert ebenfalls an dem Milchsee.

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Auf einmal nähern sich Schritte. Onkel Erwin hat das Scheppern gehört und will nachsehen, was passiert ist. Ihre Erfahrung sagt Finchen, das der Milchsee außer ihr und dem Kater niemanden erfreuen wird. So huscht sie denn aus der immer noch offen stehenden Tür wieder hinaus auf den Feldweg und läuft zurück zur Scheune.