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Inhaltsverzeichnis

Prolog
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Kapitel 32
Kapitel 33
Kapitel 34
Kapitel 35
Kapitel 36
Kapitel 37
Kapitel 38
Kapitel 39
Kapitel 40
Kapitel 41
Kapitel 42
Kapitel 43
Kapitel 44
Kapitel 45
Kapitel 46
Kapitel 47
Kapitel 48
Kapitel 49
Kapitel 50
Kapitel 51
Kapitel 52
Kapitel 53
Kapitel 54
Kapitel 55
Kapitel 56
Kapitel 57
Kapitel 58
Kapitel 59
Kapitel 60
Kapitel 61
Kapitel 62
Kapitel 63
Kapitel 64
Kapitel 65
Kapitel 66
Kapitel 67
Kapitel 68
Kapitel 69
Kapitel 70
Kapitel 71
Kapitel 72
Kapitel 73
Visionen
Nachwort des Autors
Anmerkung des Übersetzers
Vergleich amerikanischer und deutscher Army-(Heeres-)Dienstgrade
Die Dienstgrade und Kampffahrzeuge der Posleen
Glossar
Copyright

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Der Sensorstab war wesentlich empfindlicher als die Detektoren an ihren Anzügen. Und Minnet war ein Meister seines Fachs. Nicht, dass es viel genutzt hätte.

Der kalte Dauerregen wusch das noch verbliebene Erdreich und den Kies von der Kuppe. Rings um die Überreste von Gebäuden und Straßen hatten sich bereits tiefe Rinnen ins Erdreich gegraben, alte Pflastersteine gelöst und die dreihundert Jahre alten Grundfesten unterspült, die alles waren, was von Fredericksburg, Virginia, übrig geblieben war.

Minnet machte auf dem Suchgitter einen weiteren Sprung nach vorn, und die ganze zweite Gruppe schloss sich ihm an, die Gravkarabiner ständig im Anschlag. Während der letzten zwei Wochen hatten sie die Posleen im Kessel von Rappahanock zu Brei geschlagen. Aber es gab immer noch ein paar. Und tot war tot.

Mit dem von Kampfhandlungen unberührten Fort Belvoir als Stützpunkt hatte sich das Bataillon in Kompanien aufgeteilt und die verbliebenen Posleen niedergemacht. Wenn eine Einheit eine Konzentration der Aliens fand, forderte sie Artilleriefeuer an und erledigte anschließend die Überlebenden. War der Posleen-Verband zu groß, schloss die Kompanie sich entweder mit anderen Kompanien zusammen oder fiel auf Belvoir zurück. Die Pioniere waren geradezu begeistert davon gewesen, den Stützpunkt in eine gewaltige Festung umzuwandeln. Die Arbeiten waren immer noch im Gange, und allmählich ersetzte Beton festgestampfte Erde, aber für ihre Zwecke war das bereits Geschaffene mehr als ausreichend. Wenn ein paar tausend Posleen bis an die Wälle herankamen, die ein riesiges, hölzernes Abbild des Symbols des Pionierkorps zierte, begriffen sie schnell. Meist unmittelbar bevor die ersten Granaten eines Schlachtschiffs auf sie niedergingen. Im Süden ging eine Brigade der Elften Motorisierten Infanteriedivision ungefähr ähnlich und mit ziemlich identischen Ergebnissen vor.

Die Posleen hatten für den Augenblick aufgehört, eine ernsthafte Gefahr darzustellen, und waren nur noch lästig. Die neue Präsidentin erwog sogar die Erlaubnis zu geben, dass die Evakuierten in den Norden von Virginia zurückkehrten. Diejenigen zumindest, die das wollten.

Die meisten Flüchtlinge wurden bereits in den Sub-Urbs untergebracht. Die riesigen unterirdischen Städte befanden sich zwar noch im Bau, aber es gab schon genügend Unterkünfte, um die wenigen Virginier unterzubringen. Da die Häuser der meisten von ihnen zerstört waren und die Posleen immer noch eine gewisse Bedrohung darstellten, zogen es die meisten Flüchtlinge vor, die von der Regierung bereitgestellten Entschädigungsgelder anzunehmen und ein neues Leben zu beginnen. Das war besser als das Wrack ihres einstmals so schönen Staates ansehen zu müssen.

Das blieb den GKA überlassen. Wie üblich. Sie hatten die Schlachtfelder des Neunten und Zehnten Korps sorgfältig gesäubert und gegen alle Vernunft gehofft, Überlebende zu finden. Aber sie fanden nur hie und da einen Kriegerstab mit einem Helden daneben. Die Geschichte, die sich jeweils dahinter verbarg, blieb unbekannt. Die größte Überraschung hatten sie gleich am ersten Tag ihrer Aufräumungsarbeiten erlebt. Auf dem Grabmal des Unbekannten Soldaten hatten sie fast eine ganze Kompanie des Dritten Regiments und einen einzelnen Gottkönig gefunden, alle übereinander aufgetürmt. Und zwei Stäbe. Dahinter musste sich eine höchst beeindruckende Geschichte verbergen. Aber es hatte keiner überlebt, der sie hätte erzählen können.

Und jetzt hatten sie das Zentrum erreicht. Der Detektor war so eingestellt, dass er jeden lebenden Menschen erschnüffelte, ganz gleich wie stark verletzt und ganz gleich wie auch immer er begraben war. Aber bis jetzt hatten sie nichts gefunden.

»Hey, Sarge«, rief Wilson und winkte Stewart zu sich heran.

Der kleine Sergeant sprang in langen Sätzen zu Wilson hinüber. Er sah auf seine Karte und schüttelte den Kopf. Der Karte nach sollte hier die älteste presbyterianische Kirche Amerikas stehen. Aber da war nur eine fast blank gescheuerte Fläche. Und ein Kriegerstab, der im Boden steckte und an dem ein kleiner Gegenstand baumelte.

»Was für eine Einheit war denn hier?«, fragte Wilson.

Das war vermutlich eine rhetorische Frage. In der Einsatzbesprechung hatten sie das erfahren. Aber Stewart antwortete trotzdem. »Pioniere. Ein leichtes Bataillon.«

Wilson zupfte das Ding von dem Stab. »Also, die müssen ein ziemlich übler Fetisch gewesen sein«, sagte er grimmig. Er reichte Stewart den Stofffetzen.

Stewart klappte seinen Helm herunter und hielt das Gesicht in den strömenden Regen. So kalt wie sich das anfühlte, würde der Regen morgen wahrscheinlich in Eisregen übergehen. Aber im Augenblick wusch er einem die Tränen weg. Der blutige Stofffetzen war ein Abzeichen von der Uniform eines Pionier-Offiziers.

»Ein Scheißfetisch«, nickte er mit belegter Stimme, wischte sich die Augen und stülpte sich den Helm wieder über. Die Nanniten beeilten sich, das eingedrungene Wasser zu entfernen. Wenn sie menschlich gewesen wären, hätten sie vielleicht zustimmende Laute von sich gegeben.

»Kontakt!«, schrie Minnet und machte einen Satz zur Seite. Er sprang sechs Meter durch die Luft und landete auf einem übrig gebliebenen Teil der zerwühlten Straße. Sie befanden sich ganz nahe bei Ground Zero der Treibstoff-Luft-Explosion. Wie da etwas hatte überleben können, war ihm ein Rätsel.

Stewart sah aus dem Augenwinkel etwas aufblitzen und wollte schon darauf zielen, als ihm klar wurde, dass es der Captain war. Der Offizier nutzte die fast unbeschränkte Energie, die der Antimateriegenerator seines Anzugs lieferte, in vollem Maße. Jetzt flog er auf den gemeldeten Kontakt zu. Stewarts Anzug-Lidar zeigte an, dass er sich mit annähernd vierhundert Stundenkilometern bewegte. Wenn sie einmal alle solche Anzüge hatten, würde einiges wesentlich leichter gehen.

»Wo?«, sagte O’Neal und landete neben dem Private mit dem Sensorstab.

»Unmittelbar unter Ihren Füßen, Sir. Zwei Gestalten. In Hiberzine Schlaf, anscheinend.« Der Private ging auf die Knie und fing an in der Mischung aus Beton, Asphalt und Glas zu wühlen, die seinen Fund bedeckte.

O’Neal legte ihm die Hand auf die Schulter. »Augenblick.« Er holte sein monomolekulares Kampfmesser heraus und zog es durch die Mischung. Ein paar Schnitte und er hatte einen Würfel der Deckschicht ausgeschnitten, den er achtlos zur Seite warf.

Jetzt schloss sich der Rest der Gruppe ihnen an, und es dauerte nicht lange, bis sie auf eine Ziegeldecke stießen.

»Was zum Teufel ist das, Sir?«, fragte Stewart. Der Captain war offenbar wieder auf dem Damm, und das war gut. Am ersten Tag hatte es schlimm ausgesehen. Aber anscheinend wurde er allmählich damit fertig. Wenn nicht, würden sie nicht viel für ihn tun können.

»Keine Ahnung«, sagte O’Neal und scrollte durch seine Daten über Fredericksburg. »Hier ist nichts von solchen Bauwerken erwähnt.« Eine kurze Sonarsonde zeigte an, dass es sich um eine einfache Ziegelschicht handelte. Mike stieg mit seinem AG-Antrieb auf und schnitt ein Stück aus der Decke.

Das graue Licht und der kalte Regen fielen auf zwei ineinander verschlungene staubbedeckte Gestalten, eine männlich, eine weiblich, auf einer Matratze aus Körperpanzern. Zu beiden Seiten von ihnen lagen Automatikwaffen. Die Sensoren bestätigten unnötigerweise, dass die Waffen benutzt worden waren.

Mike schwebte aus dem Loch, als die Gruppe hinuntertauchte, um die beiden herauszuholen. Er schnaubte ein paar Mal und lachte dann bellend. Shelly hatte genügend Erfahrung, um zu wissen, wann er mit sich selbst sprach, also wurde sein Lachen nicht gesendet. Und auch nicht seine Feststellung: »Diese armen Schlucker von Posleen.«

 

»Kontakt!«, schrie ein anderer Sensorträger, diesmal näher am Fluss. »Großer Kontakt!«

Diesmal handelte es sich um einen Betonbunker. Zuerst wunderte sich Mike, wie die Pioniere es während der Schlacht geschafft hatten, den Bunker zu errichten, aber nach kurzer Betrachtung wurde ihm klar, dass es sich um ein älteres Bauwerk handelte. Obwohl das nicht gleich zu erkennen war.

»Was haben wir denn?«, fragte Pappas und stieß sich von der Mauer der Betonmonstrosität ab.

»Eine Menge Signaturen«, sagte der Sensorträger. »Alle im Winterschlaf, soweit ich das feststellen kann. Wenn welche davon bei Bewusstsein sind, geht das in der Masse unter.«

»Wie viele?«, bellte Mike.

»Weiß ich nicht, Sir«, sagte der Techniker. »’ne Menge.«

Ampele fuhr seinen Schneider aus und nahm eine freiliegende Stelle in Angriff. Er stand knietief im anschwellenden Strom, schien das aber nicht zu bemerken. Dreimal musste er den Schneider ansetzen, um ein Loch in die dicken Betonwände zu schneiden. Er hob den Kopf, um hineinzusehen, und bekam eine Schrotladung ins Gesicht.

Der Schuss, der für einen gepanzerten Kampfanzug nicht mehr als ein Mückenstich war, ließ den phlegmatischen Hawaiianer ziemlich kalt, trotzdem ließ er sich fallen. Wer auch immer auf der anderen Seite dieser Schrotflinte stand, sollte sich selbst darüber klar werden, worauf er geschossen hatte.

Mike schwebte auf seinen Kompensatoren über die Öffnung. »Ich bin Captain Michael O’Neal von der Mobile Infantry. Wir sind Freunde.« Er stieg noch ein Stück höher, bis er direkt vor dem Loch in der Luft hing.

Drinnen war eine Frau, wie es schien in einer ziemlich schmutzigen Kellnerinnenuniform. Sie hatte strähniges, ungewaschenes blondes Haar, und ihre Augen flackerten. Mike war selbst einmal unter einem Gebäude begraben gewesen und konnte ihr daher gut nachfühlen, wie ihr zumute sein musste; im Dunkeln geriet er immer noch leicht aus der Fassung. Und deshalb war er sich auch später nie darüber im Klaren, ob es sehr klug oder ausgesprochen dumm gewesen war, den Helm abzunehmen.

Als die Frau das menschliche Gesicht sah, brach sie in Tränen aus.

Mike stieg etwas höher, um hineinsehen zu können, und wäre vor Schrecken beinahe zurückgefahren. Der Raum war mit Körpern angefüllt, und auf den ersten Blick sahen sie aus wie Leichen, wenn nicht gar Vampire. Ihre Haut war wächsern, mit roten Flecken auf den Wangen, die Lippen angeschwollen und gerötet, und ihre offen stehenden Augen starrten ihn glasig an. Aber Hiberzine erzeugte die gleiche Wirkung. Er hatte nur noch nie mit Hiberzine Behandelte gesehen, die man so, wie sie kamen, in einen Sarkophag aufgestapelt hatte. Er schüttelte den Kopf und streckte der Frau die Hand hin. »Sind Sie allein?«, fragte er besorgt.

Das führte zu einem weiteren Tränenausbruch, aber die Frau nahm seine Hand und ließ sich aus dem Loch ziehen. »Ah, ah«, keuchte sie kurz, ehe sie regelmäßig zu atmen anfing. »Zuerst war da … eine Feuerwehrfrau mit mir zusammen. Aber sie … sie konnte die Mauern nicht ertragen. Ich musste … musste sie …«

»Sedieren«, sagte Mike. Er schüttelte wieder den Kopf. Stärke war ein seltenes Gut. Ähnlich der Hoffnung gedieh sie an den seltsamsten Orten.

 

 

Aberdeen Proving Grounds, MD
United States of America, Sol III
1626 EDT, 13. Oktober 2009

 

Keren sah sich die Videoaufzeichnung zum hundertsten Mal an. Die Fernsehanstalten, überflutet mit unglaublichen Bildern von Heldentum und Feigheit, Kompetenz und Idiotie, hatten sich auf diese eine Aufnahme geeinigt. Irgendwie fasste das Video alles das in einem kleinen, sauberen Päckchen zusammen.

Die Menge wogte zurück. Der Lander hatte perfekt aufgesetzt; gerade weit genug entfernt, dass niemand von den Menschen verletzt wurde, aber zu nahe, als dass sie weit hätten fliehen können. Als die riesige Landeklappe sich heruntersenkte, stob die verängstigte Menge davon, als hätte ein Windstoß sie erfasst, ließ den einzelnen, in ihrer Mitte stehenden Soldaten in einem GK-Anzug allein dastehen.

Im Vordergrund konnte man ein weinendes Mädchen sehen, ein Kind, dessen Arm offensichtlich gebrochen war. Wenn seine Eltern in jener Menschentraube gewesen wären, wären sie davongefegt worden, so wie die Wachen der Gestalt im Hintergrund, die völlig reglos vor dem schluchzenden Kind stand. Als die Klappe sich senkte, in dieser Version völlig lautlos, senkte sich die Gravkanone auf dem Rücken der Gestalt nach vorn. Die Gestalt nahm perfekt Schussposition ein, es sah aus wie ein Bild aus einem Ausbildungshandbuch von Fort Benning, mit einem Schützen, der aus stehender Position feuert. Eine Hand hielt die Gravkanone umfasst, während die andere sie zur Schulter zog. Ein Fuß war leicht nach hinten gestellt, die Füße auf Schulterweite voneinander entfernt, der Körper leicht dem Ziel zu geneigt.

Während die Posleen aus ihrem Lander strömten, die Ernteschwerter hoch erhoben, eröffnete die Gestalt das Feuer.

 

 

Cheyenne Mountain, CO
United States of America, Sol III
1423 EDT, 14. Oktober 2009

 

Sie hatte nie geplant, Präsident zu sein. Sie war so etwas wie das Ausgleichsgewicht seiner Wahlplattform gewesen. Und ganz sicherlich wollte sie nicht in einem Betonbunker mitten in einem Berg in Colorado dieses Amt bekleiden.

Aber sie musste zugeben, dass das mehr Sinn machte als ein Kampfanzug mitten in Washington.

Das Kabinett war in alle Winde zerstreut und jedenfalls nicht mehr vorhanden. Und das Gleiche galt für ihren Stab. Und es gab kein konventionelles Transportmittel, das schneller war als die Eisenbahn. Die Eisenbahn. Sie waren wieder auf Züge angewiesen. Aber die Galakter waren das nicht. Der Tir Dol Ron würde jeden Augenblick hier sein, ein Himmit-Tarnkappenschiff brachte ihn her. Wahrscheinlich würde sie selbst auch eines nutzen können. Trotzdem würde es Monate dauern, bis sie sich einen neuen Mitarbeiterstab aufgebaut hatte.

Als die Landungen begonnen hatten, hatte sie verdammt wenige Mitarbeiter bei sich gehabt. Und bis jetzt waren hier auch nicht sehr viele zusätzliche Mitarbeiter aufgetaucht. Eine davon hatte sich allerdings als Goldstück erwiesen. In allen Dingen, die nicht ihr sehr eng beschränktes Spezialgebiet betrafen, war das Mädchen ein totaler Wirrkopf, aber von den Galaktern und ihrem pedantisch förmlichen Protokoll verstand sie immens viel.

Und das würde vielleicht für den Krieg von entscheidender Bedeutung sein.

 

 

Washington Monument, Washington D.C.
United States of America, Sol III
1430 EDT, 14. Oktober 2009

 

»Leute wie Sie und andere Soldaten wie Sie werden für den künftigen Krieg von entscheidender Bedeutung sein«, sagte General Taylor.

Unmittelbar nach der Schlacht hatten die beiden Colonels und ihre Sergeant Majors die Überlebenden der Schlacht um das Monument eingesammelt und eine Liste aufgestellt. Die etwa sechshundert Überlebenden sowie ein ziemlich verdattertes Platoon Pioniere, die man unter einigen Schwierigkeiten aus dem Memorial herausgegraben hatte, waren jetzt am Ort ihres Triumphs versammelt, um ihre Auszeichnungen entgegenzunehmen.

Der hoch gewachsene, schwarze General ließ seinen Blick über die versammelte Gruppe wandern. »Viele von Ihnen werden in späteren Jahren jenen Augenblick verharmlosen. Das liegt im Wesen wahrer Helden begründet. Aber ich sage Ihnen jetzt, dass man sich an diese Schlacht erinnern wird, so wie an Bunker Hill und Lexington und Concord. Nicht nur, weil das Schlachten waren, aus denen eine große Nation entstanden ist, so wie dies eine Schlacht war, die eine große Nation gerettet hat. Sondern weil es kleine Scharmützel waren, die sich als die Vorboten eines großen, schrecklichen Krieges erwiesen haben. Und die Überlebenden jener kleinen Scharmützel bildeten den Kern der großen Armee, die aus ihrer Asche hervorging.« Er lächelte schwach.

»Aber genug der Worte. Wir alle wissen, dass es nicht mehr Geld gibt und dass die Verpflegung nach wie vor knapp ist. Aber Orden haben wir immer noch eine Menge!«

 

 

Rabun County, Georgia,
United States of America, Sol III
1820 EDT, 14. Oktober 2009

 

Der Reporter des Lokalsenders schüttelte den Regen von der Kapuze seines Regenmantels und sah in die Kamera.

»Und drei, zwei, eins … Good afternoon, hier spricht Tom Speltzer von WKGR aus Habersham, Georgia. Anscheinend gibt es eine Menge Orden für die Soldaten, aber die Posleen sind nicht nur von Soldaten geschlagen worden.

Ich spreche hier mit Mister Michael O’Neal aus Rabun Gap, Georgia, und seiner achtjährigen Enkeltochter Cally O’Neal.« Der Reporter drehte sich um und hielt dem älteren O’Neal, der wie eine Statue im strömenden Regen stand, das Mikrofon hin.

Mike seniors Tarnmantel ließ das Wasser abfließen, als wäre er eine Ente, und seine Kapuze funktionierte wesentlich besser als die des Reporters. Und er hatte nicht vor, diesen Quatschkopf ins Haus zu lassen.

»Mr. O’Neal, können Sie uns sagen, was für ein Gefühl es war, als die Posleen Ihr Haus angegriffen haben?«

»Na ja, zunächst einmal sind sie nie bis ans Haus gekommen. Wir haben sie unten im Tal so ziemlich zum Stehen gebracht«, sagte er und machte eine Handbewegung zu dem fernen Eingang hin.

»Wir?«, fragte der Reporter überrascht. »Sie hatten Hilfe?«

»Von mir!«, tönte die helle Stimme des kleinen Mädchens. »Ich hab die Demo gemacht!«

Das Gesicht des Reporters nahm jenen besonderen Ausdruck unechter, erfreuter Überraschung an, wie das Erwachsene immer tun, wenn Kinder unnötig dazwischenreden. Sein Bericht wurde live im ganzen Land übertragen, und er musste die Kleine so schnell wie möglich zum Schweigen bringen. Aber was in drei Teufels Namen war eine Demo? »Wirklich? Hat das geholfen?«, fragte er.

»Die hat diesen Dreckskerlen die Scheiße aus dem Leib geblasen«, sagte Cally unschuldig. »Die Hälfte dieser verdammten Kompanie haben wir damit erledigt. Den ganzen beschissenen Waldrand hatten wir mit Claymores voll gestopft, und ich hab sie hochgeblasen.«

Die Kamerafrau hatte Mühe, nicht zu lachen, fing aber mit großer Professionalität den erstarrten Blick des Reporters auf, als der versuchte, darauf etwas zu sagen.

»Kamera auf den Alten«, herrschte der Producer ihn an. »Frag ihn nach dem Namen.«

»Und Mr. O’Neal, es gibt da noch einen O’Neal, der berühmt geworden ist, erneut, sollte ich sagen. Genau derselbe Name …«

»Das ist mein Daddy!«, schrillte Cally erregt. »Er hat diese Arschlöcher von Zentauren richtig fertig gemacht, was?«

Wieder hatte der Reporter diesen Gesichtsausdruck wie ein außer Kontrolle geratener Eisenbahnzug. Mike senior beschloss, das Messer in der Wunde umzudrehen. Er schob seinen Priem in die andere Backe und spuckte. »Dem hab ich alles beigebracht, was er weiß«, sagte er gedehnt und sah gerade in die Kamera. Und hoffte dabei, dass die verdammten Mönche ihr gottverdammtes Schweigegelübde hielten und nicht plötzlich zu lachen anfingen. Es gab schließlich schon genug verdammte Probleme auf dieser Welt, ohne dass er auch sie noch erklären musste.

Im Hintergrund tauchte ein grüner Militärwagen am Waldrand auf, der auf das Haus zuhielt. Im kalten Regen von Georgia.

 

Walter Reed Army Hospital, Washington D.C.
United States of America, Sol III
2015 EDT, 15. Oktober 2009

 

Keren klopfte an die Tür des Zimmers und nickte der Schwester zu, die gerade herauskam.

Das Zimmer roch nach Desinfektionsmittel. Das war ein Geruch, bei dem sich ihm die Nackenhaare sträubten. Für sein Saurierhirn bedeutete das, dass die Dinge unangenehm waren und im Begriff, noch unangenehmer zu werden.

Er sah auf die Gestalt im Bett hinab. Drei Orden steckten an dem Kissen; offenbar war doch noch etwas in den Datenspeicher geraten, ehe in Lake Jackson alles in die Hose ging. Er schüttelte den Kopf und setzte sich.

»Du hast wirklich eine gute Party verpasst«, flüsterte er und holte eine Flasche aus seiner Jacke. Einen Augenblick lang blitzten im Licht der Nachttischlampe die goldenen Streifen eines Second Lieutenant auf. »Der General hat bezahlt. Verdammt noch mal, der Mann verträgt einen Stiefel. Und diese alte Schlange von einem Warrant Officer, der ihm nicht von den Haken wich. Und der General hat uns die Geschichte erzählt, verdammt komisch war die, wieso der Warrant ständig hinter ihm her rennt. Es ging dabei um einen Alligator und zwei Flaschen Bourbon.«

Also erzählte er ihr die Geschichte. Und ein paar andere auch, wie General Simosin und General Ford schließlich aufeinander losgegangen waren und Ford Simosin vor laufender Fernsehkamera Unfähigkeit vorgeworfen hatte und Simosin dann alles breitgelatscht hatte, dass Ford dagegen gewesen war, die Oldtimer zu integrieren und solchen Mist gebaut hatte, dass alles einfach schief gehen musste. Und deshalb war Ford jetzt draußen und Simosin wieder beim Zehnten Korps und General Keeton bei der First Army.

Und dann erzählte er von der Besprechung zwischen der neuen Präsidentin und den Darhel. Wie die Präsidentin gedroht hatte, sämtliche Expeditionskorps zurückzurufen, wenn die Darhel nicht schleunigst sämtliche Gravgeschütze lieferten, die sie brauchen. Und wie der Tir sich schließlich einverstanden erklärt hatte, dass das ganze Gerät gratis geliefert würde, und dass man künftig mit Menschen sparsam umgehen musste, und dass das die wichtigste Sache im ganzen Universum war. Aber die Pipeline war immer noch verstopft, und die Fleet brauchte eine Ewigkeit, und die meisten PVZ waren rauchende Löcher …

Und dann erzählte er, wie irgend so ein Spinner ebenfalls stand gehalten hatte, so ähnlich wie sie, mit einem Stückchen von dieser und einem Stückchen von jener Einheit und wie er den Leuten irgendwie genügend Stahl in ihr Rückgrat getrieben hatte, dass sie einen wichtigen Pass gegen einen ganzen Schwarm Gäule gehalten hatten. So hatten sie es zumindest erzählt.

Aber Indien war ein Tollhaus, und niemand wusste, was in Afrika los war. Und der Schwarm in Kasachstan zog einfach ziellos herum und versuchte, irgendwie aus den Ebenen herauszufinden … aber dann war die Flasche schließlich leer, und es war Zeit, wieder zu gehen.

»Also, Elgars. Die sagen, dass du mich vielleicht hören kannst. Und die haben mir auch gesagt, dass du eines Tages wieder aufwachen wirst. Ich habe die E-Mail an meine … an unsere Einheit bei denen gelassen. Die holen all die Überlebenden von der Schlacht am Washington Monument und bilden daraus eine Spezialeinheit. Du gehörst da auch dazu, als eine von uns. Du und all die anderen … Verwundeten. Und die Toten. Also kannst du, du weißt schon …«

Er hielt inne und wischte sich eine Träne weg. »Und ich habe zugesehen, wie die Pittets gehängt haben. Das hätte dich sicher gefreut. Die haben die Schlinge nicht so geknüpft wie ich es wollte; ich wollte, dass er noch eine Weile strampelt. Aber jedenfalls ist er weg. Und das mit den Orden weißt du ja.« Er dachte nach, ob ihm noch etwas einfiel, aber da wollte nichts kommen. »Ich muss jetzt gehen«, sagte er, sah auf seine Uhr und versuchte das reizende Gesicht hinter all den Rohren und Schläuchen nicht anzusehen, während die Maschine ständig saugte.

»Jetzt zahlen die Galakter die Rechnung. Es gibt also wirklich keinen Grund, dass man dich … da wegnimmt. Und die bringen dich in eine Sub-Urb. Die haben genügend Platz und wirklich gute Einrichtungen. Und deshalb lassen die dich an den Schläuchen, für den Fall …«

Er wünschte jetzt, er hätte nicht die ganze Flasche leer getrunken. Er hätte gern einen anderen Geschmack im Mund gehabt. Ein letztes Mal nahm er ihre Hand. »Danke für diesen Schuss auf der Sixth Street.« Er nickte ihr zu, ein Soldat dem anderen. »Ich weiß, er hat dich auch gerettet. Aber jedenfalls hat er mir den Arsch gerettet.« Er nickte wieder, hoffte, sie würde seine Hand festhalten, aber da war keine Reaktion. »Also, bis dann, Elgars. Pass gut auf dich auf.« Schließlich drehte er sich um und verließ das Zimmer. Hinter ihm war es still, lediglich das Saugen und Summen der Maschinen war zu hören.

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Am 10. September 1998 starb mein Vater an einem Schlaganfall, während er sich im Fernsehen eine Wiederholung von Seinfeld ansah.

Es war der erste kühle Herbsttag nach einem schrecklich schwülen, glühend heißen Sommer mit mehreren Herzanfällen und Nierenversagen. Seit sechs Monaten war es sein erster guter Tag gewesen, und der Herbst war seine Lieblingsjahreszeit, also doppelt verdächtig.

So etwas wie »einen guten Tag zum Sterben« gibt es nicht. Aber es gibt bessere und schlechtere. Wenn man als Alternativen den D-Day oder die Ardennen-Schlacht oder das Gefecht im Hurtgenwald oder Iwo Jima in Betracht zieht, wo so viele seiner Altersgenossen gestorben sind, dann ist ein offenbar schneller Herzschlag, während man über Jerrys Späße lacht, nicht übel.

Ich erwähne meinen Vater aus zwei Gründen. Der erste ist, dass ich an seine Generation dachte, während ich meine Bücher schrieb. Die gesellschaftlichen Verhältnisse, die die Soldaten für die amerikanische Armee im Zweiten Weltkrieg lieferten, waren ohne Vorbild in der Geschichte. Jene Gesellschaft hatte einen technischen Stand wie noch keine andere in der Geschichte erreicht, aber sie hatten schwere Zeiten erlebt, und es gab nicht genügend Arbeit. Doch jene schweren Zeiten hatten bereits einige Unreinheiten aus dem Metall herausgehämmert. Was übrig blieb, war recht gutes Eisen, das bis 1944 in Stahl verwandelt worden war.

Und das wäre nicht der Fall, wenn es heute zu einer ähnlichen Situation käme. Ich persönlich mag die Gegenwart. Wir leben in einem golden Zeitalter – wenn jemand die Dinge nicht völlig falsch sieht. Mit all den Schwächen eines goldenen Zeitalters. (Lesen Sie das Decamerone und sagen Sie mir dann, dass es irgendein neues Übel unter der Sonne gibt.) Aber wenn ich die Wahl zwischen einem dekadenten goldenen Zeitalter und einer stoischen Zeit der Not und des Krieges habe … entscheide ich mich für das goldene Zeitalter.

Aber – es gibt ja immer ein Aber, nicht wahr? –, aber wenn es heute zu einer Situation kommen sollte, in der man von der ganzen Nation den Willen zum Überleben verlangt, dann wäre es schwierig, jene »größte aller Generationen« nachzubilden. Wir müssten zuerst jene Art von Vorhärtung durchmachen, die unsere Väter in der Großen Depression erlebt haben, um all die »kleineren Unreinheiten« loszuwerden. Nur dann wären wir als Nation auf die größeren Prüfungen vorbereitet.

Und ich persönlich glaube nicht, dass wir die Zeit hätten. Und deshalb denke ich ständig an meinen Vater und seine Generation.

Der zweite Grund, weshalb ich meinen Vater erwähne, ist, dass er mich zu Rudyard Kipling geführt hat. Nach der Fallschirmjägerschule hatte ich eine Woche Urlaub und davon einen Tag zu Hause verbracht (Hey, da draußen warteten schließlich Mädchen und ne Menge Bierflaschen auf mich). Und unmittelbar bevor ich wegging, hat mir mein Vater diese wirklich zerfledderte alte Schwarte gegeben. Er sagte, sein Dad habe ihm das Buch überreicht, ehe er 1944 nach England ging, und jetzt sei die Zeit, es weiterzugeben. Damals hielt ich nicht viel davon (Mädchen und Bierflaschen, Sie wissen schon …), aber später, nachdem ich sesshaft geworden war, zog ich es heraus und sah es mir an. The Mandalay Edition of the Works of Rudyard Kipling, Departmental Ditties, Barrack-Room Ballads and Other Verses / Five Nations and the Seven Seas by Rudyard Kipling, Doubleday, Page & Company, Garden City, NY, 1925. Das letzte Gedicht, auf das ich hinweisen möchte, heißt »To Wolcott Balestier«, die Widmung für Barrack-Room Ballads.

Eine kleine Ewigkeit glaubte ich, ich sei der einzige Mensch auf der Welt, der noch Kipling las. Dann ließ ein alter First Sergeant, ein Vietnam-Veteran (ich hätte nicht einmal geglaubt, dass der Typ lesen konnte), ein Zitat fallen. Und dann hörte ich, wie ein General Kipling zitierte. Ein Bataillonskommandeur. Ein Sergeant. Ein Sergeant Major der SAS präsentierte dem Company Sergeant Major unseres Bataillons eine gebundene Sammlung von Kiplings Werken. Und schließlich entdeckte ich ein kleines Geheimnis: Es gibt verdammt wenige Krieger auf der Welt, die Kipling nicht mögen. Manche wissen nichts von ihm, aber die, die einmal von ihm gehört haben, sind Fanatiker. Man kann damit beinahe die Schafe von den Ziegen trennen.

Wenn Ihnen meine Bücher gefallen und sie noch nie Kipling gelesen haben, kann ich Ihnen nur raten, dass Sie sich eine Kipling-Ausgabe besorgen. Rudyard konnte es so sagen, wie keiner vor oder nach ihm. Er spricht das Herz und die Seele des Soldaten an. Am Ende sind wir im Herzen alle Tommies (oder Mobile Infantry oder Sappers oder Oont-Fahrer).

Und das ist der zweite Grund, weshalb ich meinen Dad erwähne.

William Pryor Ringo,
Captain US Army Corps of Engineers (i. R.) P. E.
Geboren: 24. Juli 1924
Gestorben: 10. September 1998

 

Me that ave been what I’ve been –
Me that ave gone where I’ve gone –
Me that ave seen what I’v seen –

Me!
(Rudyard Kipling)

 

Ich, der ich das war, was ich war –
ich, der ich dahin ging, wo ich ging
Ich, der ich das gesehen habe, was ich gesehen habe –
… Ich

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John Ringo versetzt uns mit seinem Romanzyklus INVASION (Band 1 – Der Aufmarsch, erschienen Januar 2004, weitere Bände sind in Vorbereitung) in eine imaginäre Welt der nahen Zukunft, in der Terra einer uralten und im Laufe der Jahrtausende zu völligem Pazifismus entwickelten galaktischen Förderation die Streitkräfte zur Verfügung stellt, die jene wackere neue Welt dringend braucht, um sich gegen eine plötzlich am Rande der Galaxis aufgetretene Bedrohung, die kriegerischen Posleen, zu verteidigen.

Aus den Streitkräften aller Staaten der Erde – Terra – unter Führung der militärisch mit weitem Abstand führenden USA wird die Confederation Strike Force gebildet, ein militärischer Verband unter dem Oberkommando des High Command (hervorgegangen aus den Vereinigten Stabschefs der USA, den jeweiligen Oberkommandierenden von Army, Navy, Air Force und Marine Corps), die in jener Welt der Zukunft die Waffengattungen Guard (Garde), Fleet (Flotte) und Strike (Eingreiftruppe) befehligen. Besondere Bedeutung nehmen in diesem »galaktischen« Militär die GKA-Einheiten ein, eine Elitetruppe, die mit Gepanzerten Kampf Anzügen ausgestattet ist, deren besondere Eigenschaften in Der Aufmarsch und diesem Band ausführlich geschildert werden.

Als Übersetzer der Reihe stand ich vor dem Problem, Verständlichkeit und (das gibt es auch in der Science Fiction) Authentizität unter einen Hut zu bringen und habe mich deshalb in der (existierenden ebenso wie der fiktiven) militärischen Nomenklatur weitgehend der englischen (und der Posleen…) Fachausdrücke bedient und diese – soweit sinnvoll und erforderlich – teils im Glossar erklärt, teils will ich dies in diesem kurzen Anhang tun.

Ein kurzer Vergleich amerikanischer Rangbezeichnungen und -stufen mit entsprechenden deutschen Begriffen scheint mir sinnvoll, wobei ich den jeweiligen Dienstgraden auch die den entsprechenden Unteroffiziers- bzw. Offiziersdienstgraden in der Regel unterstellten Truppeneinheiten und deren ungefähre Größe (nach amerikanischem Usus) zugeordnet habe. Ich habe mich dabei im Wesentlichen auf Dienstgrade und Einheiten der Army (also des Heeres) beschränkt, um die Verwirrung in Grenzen zu halten, darf aber darauf hinweisen, dass die anderen Waffengattungen teils davon abweichende Bezeichnungen haben.

Die Rangstruktur der Posleen sowie deren wichtigste Waffensysteme sind ebenfalls in einem kurzen Glossar dargestellt. Da das Problem der Übersetzung der galaktischen Sprachen bisher noch nicht abschließend gelöst wurde – Fachleute der Konföderation und ihre AIDs arbeiten mit Hochdruck daran –, sind gewisse Vorbehalte angebracht.

Und da ich zwar Übersetzer, aber kein Soldat bin – oder je war –, bitte ich die Leser und Leserinnen (und John Ringo, einen ehemaligen Paratrooper) um Nachsicht, wenn mir bei meinem Versuch, echte und fiktive Militaria ins Deutsche zu übertragen und trotz intensiver und kollegialer Unterstützung vorzugsweise durch »Tomcat« Franke, irgendwelche Ungenauigkeiten unterlaufen sein sollten. Für Hinweise in dieser Richtung (heinzzwack@t-online.de) bedanke ich mich schon im Voraus herzlich.

Heinz Zwack

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»Lander« Posleen »Po’osol«: Landungsfahrzeug. Enthält 400 bis 600 Normale und einen Gottkönig

K-Dek Kommando-Dodekaeder (Posleen: Oolt’pos) mit dem ranghöchsten Gottkönig eines G-Dek Segmentschiffs und den meist am besten bewaffneten Normalen. Mit Interstellarantrieb ausgestattet. Fassungsvermögen: 1400 bis 1800 Normale und 3 bis 6 Gottkönige sowie einige leichte Panzerfahrzeuge einfacher Bauart

G-Dek Gefechts-Dodekaeder. Segmentschiff der Posleen, bestehend aus einem innen angeordneten Kommandoschiff (K-Dek) und zwölf Landungsfahrzeugen (»Lander«)

Battleglobe ein großes Posleen-Segmentschiff, das aus mehreren hundert G-Deks besteht

Kenallai Ranghoher Schlachtenmeister. Entspricht dem Colonel oder Brigadier General

Kenallurial Ableitung von Kenallai. Entspricht Lieutenant oder Captain

Kessentai Gottkönig (wörtlich: »Philosoph« oder »Denker«)

Oolt Gruppe oder Kompanie (wörtlich: »Rudel«)

Oolt’ondai Bataillons- oder Brigadekommandeur (wörtlich: »Großes-Rudel -Führer«)

Oolt’ondar Bataillon oder Brigade

Oolt’os »Normales« (wörtlich: »Rudelmitglied«)

Oolt’pos »K-Dek« (siehe dort)

Oolton Bataillon oder Brigade (wörtlich: »Großes Rudel«)

Spürmeister Kundschafterdienstgrad

Tenar untertassenähnliches Kampffahrzeug der Gottkönige. Mit schwerer Waffe und umfangreicher Sensorik ausgestattet Die nachrichtendienstlichen Erkenntnisse der Föderationstruppen reichen bis zur Stunde nicht aus, die für menschliche Verhältnisse etwas verworren wirkenden Rangstufen der Posleen in ein eindeutiges Raster einzuordnen. Prinzipiell sind zwar alle Gottkönige der Posleen nominell unabhängig, Offiziere der unteren Rangstufen erwarten jedoch üblicherweise Anweisungen ihrer übergeordneten Offiziere