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Inhalt

Leicht, gesund und gut

Einfach | Edel | Pur – Nur die besten Zutaten

Meine Vorratskammer

Was brauche ich zum Kochen?

Kochen mit den fünf Sinnen

Die fünf Geschmacksrichtungen

Versalzen, zu süß oder langweilig – wie geht’s weiter?

Wie gehe ich mit Salz um?

Wie verarbeite ich Knoblauch am besten?

Richtig gepfeffert

Lebensmittel mit den fünf Geschmacksrichtungen

Der perfekte Schnitt

Was trinke ich zum vegetarischen Essen?

Hinweise zu den Rezepten

Vegan kochen

GRUNDREZEPTE

Richtig Reis kochen

Richtig Bohnen kochen

Richtig Nudeln kochen

Palatschinken & Crêpes

Tortillas

Gemüsefond

Mayonnaise

Thai-Sweet-Chili-Sauce

SALATE, SUPPEN & VORSPEISEN

Insalata di Melone

Spinat-Feigen-Salat

Steirischer Waldorfsalat

Radicchio-Orangen-Salat

Tabbouleh mit Granatapfel

Gyoza mit Gemüsefüllung

Korean Pancakes

Vietnamesische Sommerrollen

Ochsenherz-Gazpacho mit Gin

Französische Zwiebelsuppe

Julians Kürbissuppe

Sichuan Beans

California Sushi

Gobi Manchurian

BROT & AUFSTRICHE

Birne-Walnuss-Bauernbrot

Pain de Campagne

Pita-Brot

Roasted-Pepper-Hummus

French Sandwich mit gebratenem Ziegenkäse

Italienischer Liptauer

Verdure grigliate

HAUPTSPEISEN

Shakshuka

Italienisches Ratatouille

Nidei

Gnocchi mit Butter und Salbei

Kartoffelschnitzel

Tel-Aviv-Pita mit Falafel und Hummus

Schwammerlgulasch

Thai-Curry

Pad Thai

Peperone ripieno

Quinoa-Risotto mit Steinpilzen

Tarte flambée au fromage

Pasta Puttanesca

Aligot und gebratene Pilze

Gegrillter Karfiol mit Koriander-Pesto

Quiche mit Lauch und Gruyère

Tortilla mit Refried Beans, Guacamole & Salsa Fresca

Julian-Burger: Thai Sweet Chili

Hortobagy-Palatschinken

DESSERTS

Himbeer-Mascarpone-Parfait

Crème brûlée

Kokos-Panna-Cotta mit Mangosauce

Avocado-Schoko-Mousse

Crêpes Suzette

Apfeltarte

Marillenknödel

Grießflammeri mit Zwetschkenröster

 

Wichtige (Koch-)Begriffe

Glossar

Bezugsquellen

Menüvorschläge

Schnell & einfach

Economy-Menü

Elegantes Menü

Für Käseliebhaber

Italienisches Menü

Österreichisches Menü

Orientalisches Menü

Asiatisches Menü

Französisches Menü

Veganes Menü

Für viele Gäste

Meine Kochschule in Wien

Dank

Über mich

 

 

Illustration vegane Rezepte

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LEICHT,
GESUND UND
GUT

Die vegetarische Küche ist für mich mehr als ein Trend. Mich begleitet die fleischlose Küche bereits seit meiner Kindheit.

Zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen zählt der liebevoll gehegte große Obst- und Gemüsegarten meiner Großmutter. Aus diesem kamen immer frische Zutaten, welche die Grundlage für viele tolle Speisen waren.

Während meiner Zeit in Kalifornien fiel mir die Hülle und Fülle an Innovation und Kreativität im Bereich der vegetarischen Küche auf. Frische Zutaten vom Farmer’s Market, Gegrilltes vom Foodtruck oder ein Smoothie aus der Juice Bar, Kalifornien liebt Veggies und ist ein modernes Vorbild im Umgang mit fleischloser Küche.

Für mich ist Gemüse viel mehr als nur eine Beilage, die viel zu oft im Schatten von Fleischgerichten steht. Frisches Obst und Gemüse sind das Grundgerüst einer gesunden Ernährung.

In diesem Kochbuch teile ich mit euch die Liebe zu dieser großartigen Küche. Für euch habe ich meine besten vegetarischen Rezepte aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt zusammengestellt.

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Euer Julian Kutos

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EINFACH | EDEL | PUR – NUR DIE BESTEN ZUTATEN

Kochen, Essen und Genießen zählen für mich zu den schönsten Dingen im Leben. Und ich investiere gerne viel Zeit und Mühe, um diese zu perfektionieren. Meine Großmutter behauptet: „Mit guten Zutaten kann man gar nichts Schlechtes kochen“ – diesem Leitspruch bin ich ein Leben lang treu geblieben. Gute Zutaten sind für gute Küche essentiell. Nehmt euch diesen Spruch zu Herzen, ihr werdet es nicht bereuen. Wenn ich einkaufen gehe, achte ich auf folgende drei Kriterien bei der Auswahl meiner Zutaten:

EINFACH

Ich koche am liebsten mit einfachen Zutaten, die überall leicht erhältlich sind. Aus Tomaten, Olivenöl und Weizenmehl kreiere ich Speisen, die ihren Eigengeschmack in den Mittelpunkt stellen und jeweils das verwendete Lebensmittel zum Star machen. Denn eine Tomatensauce soll ja schließlich nach vollreifen Tomaten schmecken.

In einer Welt des Überflusses und der Reizüberflutung ist weniger oft mehr. Ich entscheide mich deshalb bewusst nur für die puren Grundzutaten und nicht für vorgefertigte und bereits verarbeitete Produkte, z.B. Fertigprodukte, Backmischungen oder dergleichen, denn diese Produkte sind weder einfach noch gut.

EDEL

Champagner und Trüffel gelten als sehr edle und luxuriöse Zutaten. Aber auch viel simplere und alltägliche Zutaten können edel sein. Buntes Gemüse, leuchtende Früchte und duftende Kräuter sind der tägliche Luxus, den wir uns gönnen sollten. Der Geschmack von frischen, selbst verarbeiteten Lebensmitteln ist so einzigartig und gar nicht mit Convenienceprodukten aus der Dose oder dem Glas vergleichbar. Eine selbst gekochte Gemüsesuppe ist edler als jeder Suppenwürfel, schmeckt um Welten besser – und der feine Duft in der Küche inspiriert jeden, daraus geniale und edle Gerichte zu kochen.

PUR, WEIL SAISONAL UND REGIONAL

Für mich sind Erdbeeren nur im Sommer gut, wenn sie süß und aromatisch sind. Außerhalb der Saison haben Erdbeeren keinen vollen Geschmack. Die meisten Lebensmittel, die früher nur für wenige Wochen oder Monate vorhanden waren, sind heute das ganze Jahr über verfügbar. Trotzdem setze ich lieber auf Saisonales und Regionales. Es schmeckt besser, ist günstiger und es erhöht die Vorfreude, wenn man weiß, dass es z.B. bald wieder für kurze Zeit frische Kirschen gibt.

Was mir hilft, nur zu puren Lebensmitteln zu greifen, ist das Einkaufen direkt beim Produzenten. Ich liebe den Wochenendkauf am Bauernmarkt, dort, wo sich die Landwirte der Region treffen und frisch geerntete, vollreife Waren verkaufen. Die Lebensmittel vom Bauern sind meist nicht nur geschmacklich besser, sondern oftmals auch günstiger und häufig biologisch.

Neugierig rauszugehen und Märkte, Hof- und Bauernläden in der Umgebung zu entdecken, ist ein großes Vergnügen – und man wird mit herausragenden Lebensmitteln belohnt.

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Für den schnellen Hunger oder unangekündigte Gäste verlasse ich mich auf meine volle Vorratskammer. Diese enthält die notwendigsten und gut lagerbare Lebensmittel. Die folgende Tabelle hilft dir, deine Vorratskammer anzulegen.

MEINE VORRATSKAMMER

Diese Zutaten habe ich immer zuhause

WEIN & SPIRITUOSEN

Weißwein

Rotwein

Portwein

Prosecco

Rum

Cognac

Grand Marnier

Weichselbrand

PASTA, REIS & GETREIDE

Pasta, verschiedene Sorten

Couscous

Quinoa

Basmatireis

Risottoreis

Polenta

ZUM BACKEN

Agar Agar

Gelatine

NÜSSE

Erdnüsse mit Schale

Geschälte Mandeln

Walnüsse

SÜSSES

Kristallzucker

Staubzucker

Rohrzucker

Marmelade (Marille)

Honig

GEWÜRZE

Fleur de Sel

Grobes Meersalz

Schwarzer Pfeffer

Muskatnuss

Paprikapulver, edelsüß

Kurkuma

Safran

Nelken

GEMÜSE IN DER DOSE & IM GLAS

Kichererbsen

Mais

Verschiedene Bohnen

Geschälte Tomaten

Tomatenpassata

MEHL & BROT

Weizenmehl, verschiedene Typen

Roggenmehl

Stärke (Mais- oder Kartoffel-)

Grieß

Semmelbrösel

ÖL & ESSIG

Olivenöl extra nativ

Neutrales Pflanzenöl zum Frittieren (ich bevorzuge Maiskeimöl)

Erdnussöl

Sesamöl

Kokosöl

Aceto Balsamico

Weißweinessig

Rotweinessig

FRISCHE KRÄUTER

im Garten oder am Fensterbrett

Basilikum

Thymian

Petersilie

Salbei

Minze

Koriander

IM KÜHLSCHRANK

Butter

Germ

Vollmilch

Burrata

Sauerrahm

Schlagobers

Parmesan

IM GEFRIERSCHRANK

Gemüsefond

Entkernte Marillen oder Pfirsiche

Selbst gemachte Gnocchi

Selbst gebackenes Brot

Germ

Eiswürfel

Kaffir-Limettenblätter

Zitronengras

ZITRUSFRÜCHTE

Zitronen

Orangen

Limetten

EINGELEGTES

Grüne und schwarze Oliven

Kapern

Essiggurken

Scharfe Pfefferoni

ASIATISCHE ZUTATEN

Sojasauce

Reisessig

Ingwer

Kurkuma

Nori

Reispapier

Reisnudeln

Mirin

LAGERGEMÜSE

Kartoffeln, mehlig- und festkochend

Schalotten

Zwiebeln

Knoblauch

Chilis

WAS BRAUCHE ICH ZUM KOCHEN?

MESSER

Das wichtigste Küchengerät ist ein scharfes Messer.

Bei Messern bevorzuge ich japanische Messer aus Stahl. Sie sind leicht, schön, liegen gut in der Hand und eignen sich perfekt zum Feinschneiden.

Ein Küchenmesser mit 20 cm Länge ist für die meisten Aufgaben ausreichend. Zusätzlich habe ich ein Gemüsemesser. Für Brot und Tomaten empfehle ich gewellte Messer.

Scharfe Messer sind teuer in der Anschaffung. Mit der richtigen Pflege amortisieren sie sich durch eine lange Haltbarkeit. Ich empfehle den Messerkauf bei einem Fachhändler, dort können Messer ausprobiert werden, um für jede Hand das passende zu finden.

TÖPFE UND PFANNEN

Für Pasta, Reis, Suppen oder Saucen verwende ich Edelstahltöpfe in unterschiedlichen Größen. Passend zur Topfgröße sind Siebe für Nudeln und Co. sehr wichtig.

Zum Schmoren, für Eintöpfe und zum Anbraten schwöre ich auf Gusseisen-Töpfe. Diese sorgen für optimale Kochergebnisse, und sie sind sehr lange haltbar. Außerdem kann man sie auch im Backofen verwenden.

Für scharfes Anbraten z.B. von Gemüse sind Edelstahlpfannen mit oder ohne Antihaftbeschichtung ideal.

SCHNEIDEBRETTER

Jedes Messer benötigt eine Schneideunterlage. Ideal sind weiche Werkstoffe wie Holz oder Kunststoff. Glas-, Stein- oder Keramikuntergründe sind zwar schön, aber machen scharfe Messer sehr schnell stumpf.

In meiner Küche verwende ich nur Holzbretter. Diese haben eine höhere Lebensdauer und eine bessere Optik als Kunststoff. Holzbretter sind lebendig – Schnitte „verschließen“ sich wieder und sind natürlich antibakteriell – und damit sehr hygienisch. Ich habe zwei Bretter: ein Zwiebel- und Knoblauchbrett und ein Obst- und Gemüsebrett.

AUFLAUF- UND OFENFORMEN

Ob für Quiche, gefüllte Paprika oder andere Speisen aus dem Backofen: Feuerfestes Geschirr aus Keramik, Metall oder Glas ist notwendig für deren Zubereitung.

HERD UND BACKOFEN

Ohne Hitze bleibt die Küche kalt. Ob Gas-, Elektro- oder Induktionsherd, obliegt den Präferenzen jedes Einzelnen.

Ober- und Unterhitze oder Heißluft: Jeder Backofen kann viele kulinarische Wünsche erfüllen. Wichtig ist, dass ihr euren Backofen ausprobiert und kennenlernt, damit ihr optimale Ergebnisse erzielt.

ELEKTRISCHE KÜCHENGERÄTE

Den Stabmixer verwende ich als Universalgerät zum Pürieren, Mixen und Zerkleinern. Ein Mixer ist unerlässlich für Mayonnaise, Desserts & Co. Zum Brotteigkneten verwende ich eine Küchenmaschine mit Knethaken.

KLEINUTENSILIEN

Schneebesen, Silikonspachtel, Allround-Edelstahl-Reibe, Zitronenpresse, Pinsel, Salatbesteck, Vorlegebesteck, Nudelholz, Kartoffelpresse, Schöpflöffel und Abschöpfer erleichtern mir meine Arbeit in der Küche.

MÖRSER

Meinen Mörser verwende ich, um Gewürze frisch zu mahlen, für Currypasten oder Pestos. Ich bevorzuge Steinmörser gegenüber Holz- oder Keramikmörsern, da diese durch ihr Eigengewicht besser mahlen.

WAAGE

Wer es genau liebt und exakt arbeiten möchte, sollte sich eine grammgenaue Küchenwaage zulegen. Vor allem für die Zubereitung von Süßspeisen sind Waagen unerlässlich.

Für die ASIATISCHE KÜCHE habe ich immer eine Sushimatte, ein Bambuskörbchen und eine Gyozaform im Haus.

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Eine umfangreiche Küchenausstattung erleichtert das Kochen enorm und erhöht den Spaßfaktor.

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KOCHEN MIT DEN FÜNF SINNEN

Ein integraler Bestandteil meiner Kochphilosophie ist, beim Kochen alle Sinne einzusetzen.

SEHEN

Unsere Augen geben uns die Möglichkeit, Frische und Qualität der Zutaten zu überprüfen. Sind die Waren einwandfrei oder beschädigt? Sind sie makellos und ohne Schimmelbefall? Haben Obst und Gemüse strahlende Farben oder sind sie noch grün und unreif?

Beim Kochen sehe ich, wie weit der Kochprozess schon ist. Ist mein Gemüse noch roh oder schon gekocht? Ist das Brot goldbraun oder schon verbrannt?

RIECHEN

Geruch löst beim Menschen starke Emotionen aus. Beim Einkauf rieche ich oft an meinen Lebensmitteln: Duftet das Brot oder ist es muffig? Riechen Kräuter und Gewürze frisch und aromatisch oder sind sie bereits ausgeraucht?

Beim Zubereiten ist der Geruch ein Indiz, ob die Temperatur beim Backen, Kochen oder Braten passt. Riecht es angenehm und wohlig, ist die Zubereitungstemperatur in Ordnung. Riecht es sehr streng oder vielleicht sogar verbrannt, sollte die Temperatur reduziert werden. Rieche ich weder Fett, Sauce oder Gewürze, ist mehr Hitze angebracht.

SCHMECKEN

Der Geschmack ist beim Essen der zentrale Sinn. Schmecken die Tomaten aromatisch und reif oder eher nach Wasser? Schmeckt der Käse würzig oder mild?

Neben dem Erschmecken der Qualität ist auch das Abschmecken beim Würzen essentiell: versalzen, fad oder harmonisch [→siehe auch Seite 18]?

FÜHLEN

Das Fühlen von Lebensmitteln wird oft unterschätzt, ist aber wichtig, um den Zustand von Cremen, Teigen etc. festzustellen. Ist die Creme fein genug püriert oder enthält sie noch Stücke? Fühlt sich der Teig elastisch an oder zu brüchig? Ist die Sauce heiß genug oder nur lauwarm? Ist die Pasta al dente?

HÖREN

Sogar unser Gehör ist wichtig beim Kochen, vor allem, wenn mit technischen Hilfsmitteln gearbeitet wird. Arbeitet die Küchenmaschine mit der richtigen Geschwindigkeit? Passt die Temperatur der Pfanne? Ist es ein Brutzeln oder Zischen? Um festzustellen, ob Brot fertig gebacken ist, klopfe ich auf die Unterseite des Brotlaibes. Klingt es hohl, ist das Brot durch.

Das Wichtigste aber ist: Beim Kochen immer konzentriert arbeiten, so vermeidest du unnötige Fehler.

Weil alle Lebensmittel einzigartig sind, sind Zeitund Gewichtsangaben nur Richtwerte. Zum Beispiel: Eier haben immer unterschiedliche Größen, Teige brauchen manchmal mehr oder weniger Flüssigkeit, Kartoffeln kochen mal länger, mal kürzer, bis sie weich sind.

Das Wichtigste beim Kochen ist also, mitzudenken und zu schauen, was im Topf oder Ofen gerade passiert, und darauf entsprechend zu reagieren.

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DIE FÜNF GESCHMACKSRICHTUNGEN

 

Der Schlüssel zum Erfolg beim Kochen ist das Würzen. Wer die sechs Geschmacksrichtungen perfekt kombiniert, erhält ausgeglichene und harmonische Speisen. Abschmecken und Würzen ist sehr subjektiv, da jede Person ein eigenes Geschmacksempfinden und andere Vorlieben hat. Wie in der Musik folgt das Würzen einer Systematik: Wer das Grundschema versteht, kann Speisen harmonisch und kreativ komponieren.

SÜSS verkörpert Wärme, Liebe und Herzlichkeit. Süße Speisen erinnern uns an schöne Momente im Leben, Zucker macht Gerichte warm und zärtlich.

SAUER