Wer träumt nicht davon, bei Kälte in einem heißen Pool zu sitzen? Oder staunend zu beobachten, wie blubberndes Wasser aus der Erde kommt und heißer Dampf empor steigt?
In diesem eBook findet sich eine persönliche Auswahl außergewöhnlicher Orte zum Besuchen und Staunen, zum Innehalten und Baden.
Bei den genannten Pools, Thermallandschaften und Quellen handelt es sich ausschließlich um solche, die öffentlich zugänglich sind, oder bei denen die Eigentümer den Zugang gestatten.
In der eBook-Reihe Island ausgewählt erschienen in 2015 bei mainbook bereits die Bände Großartige Natur und magische Orte – Reisen zu Lieblingsplätzen im Westen sowie Menschen, Tiere und andere Besonderheiten – Reisen und mehr im Westen.
ISBN: 9783944124995
Alle Bild- und Grafikrechte liegen bei den Autorinnen.
Ausnahme Fotos „Fleischhose“ und „Tilberi“: The Museum of Icelandic Sorcery and Witchcraft in Hólmavík.
Covergestaltung: Olaf Tischer
Im Westen Island gibt es wunderbare Pools, Schwimmbäder, Thermallandschaften, natürliche sowie historische Quellen und ähnliche Plätze. Einige sind zum Baden geeignet, andere stehen unter Denkmalschutz. Einige bilden ein großartiges Naturschauspiel, andere bestechen durch ihre phantastische Lage oder die Gestaltung durch ihre Eigentümer. Ein jeder Ort ist einmalig auf seine eigene Weise. Für diesen Band haben wir unsere ganz persönliche Auswahl zusammengestellt.
Alle Reisenden werden von Islands heißen Wundern hin und weg sein. Die Reise wird ein Traum werden!
Jedes Grundstück und auch die Quellen darauf sind das Eigentum von irgendjemandem – sei es dem Staat oder einer Privatperson. Quellen sind oft mit Steinen eingefasst, müssen regelmäßig gesäubert werden und manchmal gibt es auch ein dazugehöriges winziges Hüttchen, das in Schuss gehalten werden will. Oft liegen Quellen weit draußen, die Eigentümer wohnen nicht dort und kommen vielleicht nur im Sommer in die Gegend, weil sie dort ein Sommerhäuschen besitzen.
Leider gibt es in jüngster Zeit vermehrt Touristen, die sich nicht um andere und deren Eigentum scheren, solange sie selbst ihren Spaß haben. So wurden Partys gefeiert und dann fröhlich die Restbestände zurückgelassen oder es wurde sich auch nicht darum gekümmert, wenn etwas beschädigt wurde. Instandhaltungskosten und -zeit gingen zu Lasten der frustrierten Eigentümer. Es kam sogar vor, dass diese nicht in ihre eigenen Pools konnten, weil Touristen ihnen den Platz streitig machten.
Die isländische Kultur beruht auf Respekt und Eigenverantwortung. Wir finden das wunderbar und möchten nicht, dass sich immer mehr Land- und Quellenbesitzer gezwungen fühlen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
In Zeiten, in denen alles in Ordnung ist, ist die übliche Vorgehensweise, dass die Eigentümer an Pools Schilder anbringen, auf denen sie ihre Wünsche hinsichtlich der Nutzung äußern. So kann es sein, dass sie darum bitten, an der nächstgelegenen Farm zu klingeln und sich anzumelden. Oder dass der Pool von jedermann benutzt werden kann, es sei denn, die Eigentümer machen gerade Urlaub in der Gegend und möchten ihn für sich alleine haben. Oder der Pool steht zur allgemeinen Verfügung, vorausgesetzt er wird nur mit Schwimmkleidung benutzt und jeglicher Müll wird ordentlich entsorgt.
Wir sind in einigen Fällen ausdrücklich darum gebeten worden, bestimmte Quellen nicht in unserem eBook zu erwähnen. Daran halten wir uns selbstverständlich.
Unsere Bitte also: Immer so verhalten, wie es am jeweiligen Ort gewünscht ist.
Wir reisen in unserem eBook in Islands Westen von Süden nach Norden. Die Plätze innerhalb der einzelnen Regionen sind in der Reihenfolge der Stationen angeordnet. Im Regelfall wird jede Region zu Beginn eines Kapitels kurz vorgestellt. Es folgen die einzelnen Stationen und dann eine Wegbeschreibung.
Da alle Reisenden ohnehin Karten und andere Hilfsmittel dabei haben, sind unsere Ortsangaben eher beschreibender Natur.
á – wie au
au – wie öi
ei – wie ey
ó – wie ou
u – wie ü
ú – wie u
i/y – flaches i, manchmal ee
í/ý – spitzes i
æ – ai
pt – ft
ð – wie das englische th (stimmhaft, nie am Wortanfang)
ll – wie tl
nn – wie tn (mit stimmlosem n)
þ – wie das englische th (stimmlos)
Die meisten Isländer sprechen sehr gutes Englisch. Daher hier nur Grundlegendes:
Bad / (warme) Quelle | = laug |
Leuchtturm | = viti |
Hügel | = hóll |
See / Wasser | = vatn |
Guten Tag / guten Morgen | = góðan daginn |
Gute Nacht | = góða nótt |
Tschüß | = bless bless |
Hallo | = hæ hæ |
Danke | = takk fyrir |
Hilfe | = hjálp |
Fischlizenz | = Veiðileyfi |
Wie viel kostet das? | = Hvað kostar þetta? |
Ich muss tanken | = Ég þarf að taka eldsneyti |
(eldsneyti = Treibstoff allgemein, Benzin = bensín, Diesel = olía)
Die Halbinsel Reykjanes (nicht zu verwechseln mit gleichnamigem Ort im Norden – siehe Kapitel ‚Im Herzen der Westfjorde‘) bildet den südwestlichsten Zipfel des Landes. Die Region, auch Reykjanesskagi genannt, ist vulkanisch geprägt und besticht durch ihre vielen heißen Quellen. Hier gibt es vier Vulkanketten mit mehreren Ausbruchstellen.
Im Süd-Osten der Halbinsel führt die Straße entlang der Westküste des Kleifarvatn, einem circa 8 km² großen und 97 m tiefen See. Er ist der größte See auf Reykjanes und der drittgrößte im Süden Islands. Da er kaum Zuund Abfluss hat, hängt sein Wasserspiegel stark vom Grundwasser ab. Allerdings hat sich im Jahr 2000 nach einem Erdbeben der Spiegel rapide und schnell gesenkt, so dass der See circa 20 % seines Volumens verlor. Und das nicht zum ersten Mal. So geht man davon aus, dass sich am Grund des Sees Spalten geöffnet haben, durch die Wasser ablief. Der Wasserspiegel ist allerdings immer wieder angestiegen, wohl weil sich die Spalten wieder zugesetzt haben.
Das Wasser des Sees ist eigentlich sehr kalt, aber von Süden her fließt warmes Wasser aus dem benachbarten Gebiet der heißen Quellen zu.
Auch gibt es im See, sogar ziemlich weit am Rand, Unterwasserquellen, aus denen Gas und heißes Wasser empor steigt.
Der Kleifarvatn besticht durch seinen schwarzen Strand und die dunklen Berge. Der grüne Bewuchs an vielen Stellen bildet einen starken farblichen Kontrast. Am sandigen Strand lässt es sich sehr schön spazieren gehen.
An der Straße gibt es gute Parkmöglichkeiten und von dort aus auch direkte Zugänge zum See.