Friedrich-Wilhelm Fischer

Staatsmacht gegen Naturgewalten am Beispiel SARS-CoV-2

Power of States against nature elements by the way of example SARS-CoV-2


Rediroma-Verlag


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Foto Stotz, Kirchheim / Teck

 

Meiner Familie und allen Freunden

 

Dedication to my family and all friends

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Inhalt

 

VORWORT

KAPITEL A: Angriff durch Seuchen

KAPITEL B: Bekämpfung der Pandemie

KAPITEL C: Schutzpflicht der WHO

KAPITEL D: Europäische Union (EU)

KAPITEL E: Deutschland

KAPITEL F: Corona VO Baden- Württemberg

KAPITEL G: Katastrophenschutz in Deutschland

KAPITEL H: Corona - Politik

KAPITEL I: Forschung für Impfstoffe und
Medikamente

KAPITEL K: Gesetzliche Änderungen und die
Wirtschaft

KAPITEL L: Gerichtsentscheidungen

KAPITEL M: Schulden des Staates

KAPITEL N: Corona – Fälle am 31.05.2021

KAPITEL O: Verantwortung der Regierung

KAPITEL P: Deutschland nach Corona (Skizze)

KAPITEL Q: / deutsch ERGEBNIS der UNTERSUCHUNG

CHAPTER Q: / english FINDINGS of the STUDY


VORWORT

 

Die deutschen Regierungen der Jahre 1957 / 1958, 1968 und von 2010 bis 2019 hatten die Bevölkerung über die drohenden Gefahren schwerer Epidemien nicht informiert, obwohl sie selbst hinreichende Kenntnis der Situation hatten oder mindestens hätten haben müssen. Oder sie haben die Lage in der Öffentlichkeit bestmöglich bagatellisiert.

 

Nach eineinhalb Jahren, mit den schwersten Schäden seit 1945, dem Ende des zweiten Weltkrieges, wird heute versucht, der Bevölkerung glaubhaft zu machen, das Ende der Epidemie sei Dank der Leistung der heutigen Regierung in Sichtweite. Danach werde alles wieder so sein wie vor 2020. Die Bundeskanzlerin jener Jahre erklärt heute, sie sei „mit sich im Reinen.“

 

Die vorliegende Untersuchung will der Wahrheit und der tatsächlichen Verantwortung näherkommen, um die Zukunft illusionsfrei zu meistern.

 

Das Virus SARS-CoV-19 hatte sich Schritt für Schritt weltweit verbreitet. Betroffen sind deshalb alle Staaten, die keine oder nur unzureichende Vorkehrungen getroffen hatten, oder danach in sachwidriger Art und Weise agiert haben. Deshalb beschränkt sich die vorliegende Untersuchung im Kern auf die Verhältnisse in Deutschland, wirft aber Blicke in die Welt.

 

Die vom Autor zugrunde gelegten Fakten stammen aus offiziellen Dokumenten der deutschen Regierung, Veröffentlichungen der in- und ausländischen Presse, soweit sie nach Überzeugung des Autors vertrauenswürdig ist, sowie auf wissenschaftlichen Untersuchungen. Stand 15.06./ 30. 08.2021. Berichte und Meinungsäußerungen aus Sozialen Netzwerken1 wurden grundsätzlich nicht berücksichtigt.

 

PREFACE

 

The German governments of 1957 / 1958 and from 2010 to 2019 did not warn the country of the looming dangers posed by severe epidemica even through they actually either were, could have been and, indeed, should have been sufficiently aware of the situation, or simply played down the state affairs in public. After a year and a half saw the worst damage inflicted since 1945 the end of Second World War, an attempt is a foot to have the Country believe that the end of the pandemic is nigh thanks to the effort of the present government. Everything will return to how it used to be prior to 2020, it claims. The Chancellor overseeing these years says today that her `conscience is clear.´

This study seeks to get closer to the truth and determine who is acutually responsable so that the future can be mastered with all illusions dispelled.

 

The SARS-Cov-19 virus slowly but surely spread across the globe. As a result, every nation has been affected that either failed to take any precautions, did so inadequately, or subsequently acted improperly. For these reasons, the study, whilst primarily focusing on the situation in Germany, will also devolve into other parts of the world.

 

The underlying facts presented here by the author have been drawn from documents made public by German government, articles published in the national and international press – to the extent that the author felt confident that they were trustworthy – and scientific studies. It is current as of 15.6.2021. Reports or opinions found on social network´s were not taken into consideration as a matter of principle.

 

KAPITEL A

Angriff durch Seuchen

 

Abschnitt 1

Influenza

 

Viren der Art COVID -19 werden ebenso wie die Grippe der Gruppe der Influenza zugeordnet. Deren Entwicklung wird durch die Arbeitsgemeinschaft Influenza beim RKI beobachtet. Dafür gibt es gesetzliche Meldepflichten der Ärzte. Die dort gesammelten Daten werden ausgewertet.2 Es geht um Erkrankungen der Atemwege, die mehrere Ursachen und unterschiedliche Folgen haben können.

Das RKI hat versucht, den Anteil der von Covid-19 an der durch die (normale) Grippe verursachten Krankheitsfälle und deren gegenseitigen Beeinflussung zu trennen. Dabei wurde zum Vergleich die Zahl stationär behandelten schwerer Fälle vor 2020 untersucht, und danach festgestellt, dass der deutliche Anstieg „fast ausschließlich auf COVID – 19 Erkrankungen zurückzuführen ist.“3

 

In einer weiteren Untersuchung hat das RKI versucht, die für die politischen und rechtlichen Entscheidungen wesentliche Frage, zu klärten, welche Wirkung die Public-Health- Maßnahmen auf den Rückgang der Zahl dem RKI gemeldeten Krankheitsfälle hat. Unter PHM versteht die Praxis Kontaktbeschränkungen zwischen Personen, Abstands- und Hygiene-Regeln sowie Schul- und Kita-Schließungen.4 Ergebnis der Studie war:

 

„Durch die Analyse von Surveillance Daten können keine kausalen Zusammenhänge zwischen COVID-19-asspiziierten PHM und dem Rückgang anderer meldepflichtigen Infektionskrankheiten nachgewiesen werden.

 

Dennoch kann davon ausgegangen werden, dass Maßnahmen wie Abstandsregeln und Hygieneregeln, Husten- und Nieß-Etikette sowie das Tragen von Mund-Nasen-Bedeckungen auch die Mensch -zu -Mensch-Übertragung anderer Infektionskrankheiten beeinflussen kann und somit zu einer Reduktion der Transmission beitragen kann.“

 

Abschnitt 2

SARS-COV – 1

 

Seit März 2020 tobt in Deutschland der Kampf zwischen dem Virus und unserem Staat sowie unseren Mitbürgern. Der Autor hat die Entwicklung intensiv beobachtet und jetzt im Zusammenhang bewertet. Das Ergebnis zeigt die folgende Untersuchung zu den Kampfstellungen beider Gewalten mit einem Zwischenstand über Sieg und Niederlage zum 15.06.2021. Bedeutung und Dramatik werden dadurch deutlich. 5

Abschnitt 3

SARS-COV – 2

 

Das SARS-CoV- 2 genannte Virus ist ein „Wiedergänger des SARS-CoV, das seit 2003 bekannt war.“ 6 Die aktuelle Corona-Seuche hat sich 2020 weltweit ausgebreitet.7 Dieses Virus verursacht viele schlimme Folgen im Körper. 8 Zu Beginn der Seuche soll unklar gewesen sein, ob die Krankheit tödlich sei.9 Die Gegenwehr des deutschen Staates begann relativ spät, vermutlich viel zu spät.

Das RKI hat einen „Epidemologischen Steckbrief zu SARS-CO 2 und COVID-19“ veröffentlicht.10 Es gibt zudem tägliche Lageberichte zu COVID 19 heraus, vorläufig hier zuletzt am 28.05.2021.11 Darüber hinaus gab es eine Übersicht über alle Bekanntmachungen des RKI zu Corona12. Bei der Auswertung sind die leicht abweichenden Stichtage zu beachten.

Inzwischen sind weitere Viren bekannt, die als Mutationen gelten, aber deren Struktur und Gefährlichkeit noch nicht abschließend geklärt sind.13

 

Abschnitt 4

Statistik Deutschland

 

Gesamt- Zahlen bis 31.05.2021 14

 

Datum

 

Bestätigte

Infizierte

Personen

 

Verstorbene 15

Anteil der Verstorbenen in

Prozent

04.03.2020

 

262

0

0,00

31.03.2020

 

61.913

585

0,94

30.08.2020

 

228.621

9.253

4,05

31.12.2020

 

1.719.737

33.071

2,33

 

 

 

 

An dieser Stelle ist ein kurzer Blick in die später noch eingehend zu besprechende Bundestags-Drucksache 12 / 12051 erforderlich. Denn dort wird sogar eine Letalität (Sterblichkeit) von 20 % (abhängig vom Alter und Vorerkrankungen der Patienten zwischen 1 bis 50 %) unterstellt.

Gleichzeitig zeigt die Entwicklung der Todesursachen in Baden-Württemberg folgendes Bild: Generell verursachte das Atemsystem in 2020 gegenüber 2019 sogar 8.022 weniger Todesfälle. Bezogen auf 100.000 Einwohner wurde dieser Rückgang mit 72,4 % auf 66,0 % angegeben.16 Bei den Patienten im Alter ab 65 Jahren wurden allerdings 2.9887 Tote mehr als 2019 gezählt.

 

Die erste umfassendere deutsche wissenschaftliche Studie zur Verbreitung des Virus und der Sterblichkeitsrate stammt von der Uni Bonn, die den ersten größeren Ausbruch in Deutschland im Zusammenhang mit einer Karnevalveranstaltung untersucht hat.17

 

Verlorene Lebenszeiten

Statistiker haben errechnet, dass 2020 an Covid-19 verstorbene Männer 11 Jahre verloren haben. Bei Frauen sollen es 8,1 Jahre sein.18

 

 

Klinische Befunde der Patienten in Deutschland bis 30.03.2021

 

Klinisches Merkmal

 

Zahl der Patienten

Mit klinischem

Verlauf in %

 

Husten

785.576

41

 

Fieber

514.409

27

 

Schnupfen

566.693

29

 

Halsschmerzen

419.153

22

 

Pneumonie

(Lungenentzündung )

 

27.485

1

Geruchs- und Geschmacksverlust

369.786

21

Prognosen

Am 26.02.2020 hatte ein Berliner Virologe die Vermutung geäußert, bei der aufgetretenen Krankheit handele es sich um ein bisher unbekanntes Virus und es stehe eine Pandemie bevor. Bereits am 04.02.2020 hatte die Europa-Gruppe der WHO von der Notwendigkeit für stärkere Schutzmaßnahmen gesprochen. Und im Sommer 2020 kündigte sich eine zweite Welle an. Der Verlauf war dann schlimmer als zunächst befürchtet. Die Politik nannte immer wieder als Maß die Auslastung der Corona-Patienten auf Intensivstationen der Krankenhäuser.

 

Auslastung der Intensiv – Betten 19

 

 

Region

 

Beatmete

Patienten

%

Andere CO-2-Patienten

%

Andere

Patienten

%

Freie

Betten

%

Deutschland

 

12,1

(3,6)

 

9,1

(1,7)

65,2

(79,2)

13,6

(15,5)

Baden-Württemberg

14,5

(4,2)

 

9,8

(2,7)

63,4

(79.1)

12,3

(14,0)

Infizierte nach Altersgruppen:

 

Alter

 

Frauen

Männer

50 – 59 Jahre

 

599 Personen

1.433 Personen

60 - 69 Jahre

 

1.908 Personen

4.146 Personen

70 - 79 Jahre

 

5.288 Personen

9.473 Personen

80 - 89 Jahre

 

17.420 Personen

17.743 Personen

 

Sterbefälle von 1998 bis 2020

 

 

Jahr

 

 

Tote

 

1998

 

239

 

2009

 

117

 

2016

 

410

 

2017

 

1.176

 

2018

 

3.029

 

2020

 

36.291 20

 

2021

?

 

 

Soziale Unterschiede

Eine weitere Untersuchung des RKI stellte fest, dass die Wahrscheinlichkeit, am Coronavirus zu sterben, in sozial benachteiligten Regionen 50 bis 70 % höher ist als in wohlhabenden Regionen. Entsprechendes gelte für die Infektionsgefahr.

 

Ergänzend stellte das IfO-Institut fest, dass in Städten der „soziale Konsum“ eine größere Rolle spiele, und deshalb die Verbreitung des Virus besonders stark sei. 21

 

Abschnitt 5

Statistik Welt

 

Covid- 19 in weltweiten Zahlen 22

 

 

 

 

Bestätigte Fälle

 

 

Geheilte

Personen

 

Todesfälle

Welt

 

 

168.492.800

 

104.072-363

 

3.500.363

 

Einen ausgezeichneten umfassenden Überblick über Verlauf, Ursachen, Schwachstellen und Folgen der Pandemie in 2020 gibt eine französisch-belgische Fernseh- Dokumentation.23

 

Die Bundeskanzlerin erklärte in einer Fernsehansprache am 18.03.2020, sie sehe in der Corona-Pandemie die „größte Herausforderung seit 1945“ 24 Andere sprachen davon, die finanzielle Dimension sei „schlimmer als Lehman“.25 Jedenfalls ist heute noch immer kein Ende abzusehen.

 

Dem gegenüber ist die seit Jahren laufende Diskussion über die Klima-Katastrophe und deren ebenfalls als weitreichend eingestuften sozialen, wirtschaftlichen und sozialen Folgen26 in den Hintergrund getreten. Sie kann hier nicht selbständig mitberücksichtigt werden. Festzuhalten ist bereits hier, dass im Kreis der G 20 Staaten bis heute keine einheitliche Meinung zum Klimaschutz besteht.27

 

Beiden Problemkreisen ist gemeinsam, dass sie nur weltumspannend, jedenfalls nur durch koordinierte Maßnahmen aller Länder und Staaten, gelöst werden könnten. Die Öffentlichkeit ist massiv betroffen und zeigt inzwischen großes Interesse an der kontroversen Diskussion einschlägiger Fragen. Dieses Interesse wurde durch die Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 aktualisiert, zumal dort jetzt auch die Staatsanwaltschaft ermittelt.28

 

Die Politik sucht fieberhaft nach Lösungen für ein möglichst rasches und verträgliches Ende. Das gilt auch für den Klimawandel.29 In diesem Zusammenhang sah die Bevölkerung Fragen der Gesundheit nur im Rahmen der Luftreinhaltung im Verkehr als wichtigsten Aspekt.30

 

Die Beurteilung der Leistung der beteiligten Politiker und Parteien durch die Mehrheit der Bevölkerung ist inzwischen desaströs.31 Demgegenüber erklärte die Bundeskanzlerin, sie sei „mit sich im Reinen“. Doch Rufe nach einem Kurswechsel in der Corona-Politik und Rücktrittsforderungen werden immer lauter.32 Die Frage, ob und in welcher Form Bürger in der Demokratie während einer laufenden Wahlperiode angesichts langer Krisenzeiten mit ihrer Stimme auf die konkrete Politik Einfluss nehmen können, wird auch hier angesprochen werden.33

 

Im Kern geht es um die Frage, ob und in welchem Umfang positive Ergebnisse im Kampf gegen das Virus auch mit Hilfe der Wissenschaft gefunden und im demokratischen Rechtsstaat umgesetzt werden können. 34 Die vorliegende Untersuchung will dazu einen zukunftsorientierten Beitrag leisten.

 

Länder – Bilanz: Corona und ihre Tote 35

 

Land

 

Durch Test

bestätigte

Infektionen/Fälle

 

Tote

(gesamt)

 

Tote in % der

Fälle

 

England

 

 

4.381.919

(4.551,694)

 

 

127.171

 

2,9

 

Frankreich

 

 

4.903.177

(5.787.324)

 

97.446

 

2,0

 

Italien

 

 

3.700.393

(4.237.790)

 

 

122.374

 

3,3

 

Russland

 

 

4.563.026

(5.198.217)

 

 

100.148

 

2,2

 

Schweden

 

 

449.629

(1.082.729)

 

 

13.595

 

1,6

 

 

USA

 

 

30.023.841

(33.414.868)

 

 

559.117

 

1,9

Tschechien

 

1.567.848

( 1.664.649)

 

27.466

 

1,8

 

Abschnitt 6

Corona Mutanten

 

Mutationen von Viren sind schon längere Zeit bekannt.36 Weit verbreitet sind die britische Variante B 117 und die DG14G. Von dem britischen Virus ist zum Beispiel bekannt, dass es mehr als 14 Varianten aufweist. Dabei war und ist die Frage, weshalb die Mutanten des SARS-CoV-2-Variante gegenüber dem ursprünglichen SARS-CoV-1-Erreger die Oberhand gewinnen konnten. Inzwischen wurden sowohl in Indien37 als auch in Deutschland 38 Mutationen mit Kennziffern B.1.1617 und anderen entdeckt.39 Die Klärung dieser Frage ist vor allem für die Prüfung und Entwicklung von Impfstoffen von großer Bedeutung.

Einer internationalen Arbeitsgemeinschaft aus Schweizer,

US-amerikanischen und deutschen Forschern ist es gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, mit dem jede einzelne Mutation oder gezielte Kombination getestet werden kann, nachdem sie im Labor mit Hilfe der Klontechnik exakt nachgebaut wurde.40

 

Bereits 2012 soll das Virus der Art „MERS-CoV“ (Middle East respiratory syndrome coronavirus) entdeckt worden sein. 41

 

Abschnitt 7

Gesetze

 

Gesetze bedürfen der Umsetzung durch Menschen. Staaten regeln das Verhalten ihrer Bürger durch Gesetze, an deren Inhalt diese, je nach Staatsform, mehr oder weniger umfangreich mitwirken 42. Deren Einhaltung wird dann durch den Staat überwacht und Verstöße werden sanktioniert. 43

Inhalt und Beurteilung der diesen Verfahren zugrunde liegenden Fakten werden wesentlich von den jeweiligen Kulturen, Staatsformen, Medien und Einschätzung ihrer Politiker beeinflusst. Aktuell haben problematische Entwicklungen zu den Ereignissen in den USA geführt. Diese haben der Welt vor und nach der Wahl des 46. Präsidenten mit den verbundenen vielfältigen und schwerwiegenden wirtschaftlichen, politischen, sozialen sowie rechtlichen Problemen und Dimensionen in Demokratien dramatisch vor Augen geführt.44 Die anschließende Bereinigung bedarf außergewöhnlicher Anstrengung einer bestqualifizierten Regierung, die aber auch keinen Erfolg garantieren könnte.45

 

Abschnitt 8

Naturgewalten

 

Demgegenüber hören Naturgewalten nicht auf Gesetze und Wünsche der Bürger. Überwiegend kann sie der Mensch überhaupt nicht oder nur teilweise, und dies auch nur mühsam, beeinflussen. Pandemien wüten seit mehreren Jahrhunderten mit umwälzenden Folgen für die betroffenen Menschen und Staaten.46 Im Europa des 19. Jahrhunderts verursachten Naturgewalten mehr Tote als Menschen in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts umgekommen sind.47 Immerhin werden riesige Waldbrände sogar von Menschen vorsätzlich oder fahrlässig entzündet, die durch Hitze und Wind verstärkt werden48, sowie Kriege wurden und werden von Menschen begonnen 49

 

Zu den Naturkatastrophen gehören viele unterschiedliche Ereignisse vom Hochwasser in Flüssen 50, über Sturmfluten im Meer51, Tsunami, die wegen ungewöhnlicher Umstände eine Atomkatastrophe auslösten 52, hurricanes, Erdrutschen und Erdbeben53 bis zu Vulkanausbrüchen 54. Seuchen gehören auch hierher. Die Folgen waren teilweise Verwüstung großer Flächen der Landwirtschaft, welche die Bevölkerung sogar zwang, ihre Heimat für immer zu verlassen.55

 

Schon wach

 

Abschnitt 9

Geschichte der Seuchen

 

In früheren Zeiten wurde vermutet, dass Seuchen56 entstanden seien, weil sich Menschen gegen Gott versündigt hätten.57 Die Menschen gingen früher mit Seuchen auch ganz anders um als heute.58 Aber von einer „Geisel Gottes“ oder ähnlichem ist teilweise auch heute noch die Rede. 59 Besonders nachteilig sollen sich diese Vorbehalte in den USA auf die Impfbereitschaft schwarzer Bürger wegen schlechter Erinnerungen und evangelikaler Christen60 auswirken.61 Andere „Querdenker“ verbinden die Katastrophen mit aktuellen politischen Ideen. 62 Wieder andere Denker empfehlen, die Seuchen als „Warnschuss der Natur“ zu begreifen. 63

Immerhin wurden früher teilweise Berichte über die vermutete Entstehung, den tatsächlichen Verlauf, die Ausbreitung und das unerwartete Ende der Seuchen aufgeschrieben. Ausgangspunkte waren Ägypten, Indien und auch China. Auffallend war, dass herumziehende Heere und die weltweite Schifffahrt offenbar die Verbreitung von Seuchen begünstigten.

 

Heute ist dank der Naturwissenschaften bekannt, dass Seuchen von lebenden Mikroorganismen hervorgerufen werden, für deren Entstehung und Verbreitung eine Vielzahl von Faktoren gegeben sein müssen.

 

Bahnbrechend waren die Forschungen von Robert Koch. Er konnte die durchgreifenden Veränderungen in der Hygiene und eine Verbesserung des Lebensstandards sowie die Entwicklung naturwissenschaftlicher Kenntnisse, insbesondere der Bakteriologie, der Fotomikroskopie, der Serologie und der Immunologie, nützen.64

 

Übergreifend ist bemerkenswert die Feststellung in der Literatur, dass Seuchen bisher immer an „Wendepunkten der deutschen Geschichte, also 1813 / 15, 1848, 1866, 1870/71 und 1918 /19“, aufgetreten seien. 65 Eine umfassende Übersicht über die Krankheiten und Todesfällen in den Epidemien 1918 – 2012 ist im Buchhandel erhältlich.66 Ergänzend darf auf andersartige gravierende Ereignisse in der Weltgeschichte hingewiesen werden, die entsprechende politische Veränderungen bewirkt hatten.67

 

In Deutschland wurden von Behörden im März 2020 die Rechte der Bürger eingeschränkt, da dies zur Bekämpfung der Pandemie unerlässlich sei. Inzwischen wurden teils Verschärfungen angeordnet und teils Lockerungen erlaubt. Es scheint aber, eine dritte Welle der Seuche hier angekommen zu sein. Dennoch wurde schon seit Mitte 2021 der Druck der Bevölkerung und der Wirtschaft gegen die Beschränkungen immer stärker.68 Deshalb hatte die Politik Lockerungen angekündigt. 69

 

Jedenfalls liegen heute alle Fakten auf dem Tisch, die für die vorliegende Untersuchung wesentlich sind, allerdings ohne die weitere Entwicklung abzuschneiden. Die vorliegende Arbeit wurde mit Sachstand 15.06.2021 abgeschlossen und anschließend für neuere wichtige Entwicklungen und Erkenntnisse bis 30.08.2021 ergänzt.

 

KAPITEL B

Bekämpfung der Pandemie

 

Abschnitt 1

Vorbereitung des Kampfes

 

Wer einen Gegner bekämpfen will, muss ihn möglichst vorab umfassend ausforschen. Erfahrungen aus der Vergangenheit sind auszuwerten. Nicht nur die von ihm verursachten Schäden, sondern vor allem seinen Kern und seine Waffen müssen Wissenschaft und Politik erforschen. Die psychischen und wirtschaftlichen Folgen müssen abgeschätzt und abgefedert werden. Organisatorische und ggf. auch gesetzliche Vorbereitungen sind bereits bei erhöhter Seuchengefahr, also rechtzeitig vor Beginn der Krise zu treffen70 , zumal nach Ausbruch der Krankheit Ruhe, Übersicht und die einschlägigen Marktbedingungen für Zukäufe oft stark verändert sind.

Zunächst sollen an einigen Beispielen diese Schritte und deren Handhabung in Deutschland vor 2020 skizziert und bewertet werden. Aktuell erklären Fachleute gegenüber der Bevölkerung, die Lage spitze sich zu.71

 

Abschnitt 2

SARS-CoV-1

 

Bereits im Juli 2002 soll die erste Pandemie ausgebrochen sein. Sie soll vom US „Center for Disease Controll and Prevention“ (CDC) dokumentiert worden sein.72

 

Zudem sollen bereits im November 2002 in sieben Bezirken Guangdongs (China) mehrere SARS-Ausbrüche festgestellt worden sein. Und schon am 21.02.2002 soll der Lungenarzt LI nach Hongkong zu einer Feier gereist sein. Dort soll er mehrere Personen angsteckt haben. Er selbst kam ins Krankenhaus.

 

Die WHO stufte diesen Fall als SARS-CoV ein. Diese Pandemie, die 811 Menschen getötet habe, soll Mitte 2003 wieder verschwunden sein. Zuvor hatte man aus der Corona – Familie nur zwei für Menschen medizinisch relevante Vieren gekannt, die gelegentlich Husten und Schnupfen verursacht hatten. 73

Dieses Ereignis hatte das Berliner Auswärtige Amt (AA) bereits 2003 veranlasst, unter dem Arbeitstitel „Health as a Foreign Policy“ zu einer Besprechung einzuladen. Festgestellt wurde dort, dass die Welt knapp an einer Katastrophe vorbeigesegelt sei. Die WHO sei zur Sicherung der Zukunft nicht geeignet. Dennoch konnten sich alternative Vorschläge nicht durchsetzen. Die WHO veröffentlichte erst 2005 eine seit Langem bestehende Fassung der „Internationalen Health Regulation“ in teilweise überarbeiteter Fassung.74

Wesentlich aufgeschlossener war und ist noch heute für diese Thematik die Johns Hopkins Universität in Balitmore / USA, die bereits 1998 das „Center for Health“ gegründet hatte.75

Im September 2012 wurde in Ägypten ein neues Corona – Virus entdeckt, das als Middle Eastern Respiratory Syndrome (MERS), eine Zoonose, bezeichnet wird. Es führte 2015 in Südkorea zu einer größeren Epidemie mit 2.500 Fällen, von denen 35 Prozent starben.

Seit 2018 wütete in China die Afrikanische Schweinepest, an der 25.000 Tiere starben. Forscher entdeckten dabei ein neuartiges Virus, dem sie den Namen „swine acute diarrhea syndrome coronavirus“ (SADS-CoV) gaben. 76

 

Abschnitt 3

SARS-CoV- 2

 

Medizinische Einordnung

 

„Coronaviren sind eine Familie von RNA – Viren, die sowohl Tiere als auch Menschen infizieren können und beim Menschen vor allem Erkrankungen des Respirationstrakts (Atmungsorgane) auslösen. Sie können wie harmlose Erkältungen verlaufen, aber auch tödlich sein.77

„Dabei handelt es sich um die Verursacher des schweren akuten Atemwegssyndroms (SARS) sowie des Middle East Respiratory Syndroms (MERS). Während der ersten SARS-Epidemie, genannt SARS-CoV-1, in den Jahren 2002 und 2003, bei der es durch eine Zoonose zur Übertragung des Virus – vermutlich von Fledermäusen – auf den Menschen gekommen war, starben nach Angaben der WHO weltweit 774 Menschen. 78

Die direkten Vor-Wirte von SARS-CoV- 2 sind bis heute nicht sicher identifiziert. Im Verdacht stehen Fledermäuse und Hufeisennasen.79 Jedenfalls scheint das Verbreitungsgebiet nicht auf Wuhan (China) beschränkt zu sein.80

 

Das Ende 2019 erstmals in China nachgewiesene neue Coronavirus SARS-CoV-2 kann zur Erkrankung COVID-19 führen. Heute sind sieben Formen von COVID-19 bekannt.81 Es verbreitet sich über die Riechnervenbahnen ins Gehirn.82 Die Krankheit kann symptomlos oder leicht verlaufen, sie kann aber auch einen schweren Verlauf nehmen und zum Tode führen. Die Letalität innerhalb der COVID-19-Pandemie ist heute noch nicht abschließend geklärt. Einige Impfstoffe und antivirale Medikamente gegen COVID-19 sind seit kurzer Zeit auf dem Markt, inzwischen auch in Deutschland.

Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch

 

Bei Festlegung staatlicher Maßnahmen zur Verhütung neuer Erkrankungen und der Beendigung der Epidemie ist die Kenntnis von größter Bedeutung wie sich das Virus in der Gesellschaft intern und auch weltweit verbreiten kann. Es geht um Aerosole.83 Diese Frage scheint wissenschaftlich im Kernbereich weitgehend geklärt, wenngleich weitere konkrete Untersuchungen noch ausstehen sollen. 84

Höchst alarmierend ist allerdings, dass Fachleute beklagen, Presse und vor allem die Regierungen würden bereits gesicherte Erkenntnisse zu Lasten der Bevölkerung übergehen oder nicht verstehen.

 

Die Gesellschaft für

Aerosol - Forschung

 

hat sich deshalb am 11.04.2021 an mehrere Regierungen brieflich gewandt. 85 Dort werden 6 Punkte wiederholt:

 

a) Infektionen erfolgen in schlecht gelüfteten Innenräumen.

 

b) Das Zusammentreffen sollte so kurz wie möglich gestaltet werden.

 

c) Häufiges Stoß- und Querlüften ist erforderlich.

 

d) Auch in Innenräumen ist das Tragen von qualitativ guten Masken erforderlich.

 

e) Luftreiniger sind bei längerem Aufenthalt insbesondere erforderlich in Wohnheimen, Schulen. Alten- und Pflegeheimen, Büros und anderen Arbeitsplätzen.

 

f) In großen Hallen und Räumen ist die Ansteckungsgefahr viel geringer als in kleinen Versammlungsräumen.

 

g) Eine Kombination mehrerer Maßnahmen führe zum Erfolg. In konkreten Einzelfällen wurden folgende Ansteckungswahrscheinlichkeiten ermittelt:86

 

 

Ein deutsches Forschungsinstitut ging der Frage nach, ob das Infektionsrisiko im öffentlichen Nahverkehr, dessen Benützung von der Regierung empfohlen wird, höher ist als die Fahrt im eigenen Pkw. Dies wurde bejaht, allerdings nur wenn die erforderlichen Hygienevorschriften nicht beachtet würden.87

 

Die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch erfolgt derzeit in Deutschland auf Basis von unzulänglichen Mitteilungen der Gesundheitsämter und Rechenmodellen einzelner Wissenschaftler, die jedoch offenkundig die sich wandelnde Realität nur unzulänglich abbilden können. Dabei soll es auch ein großes Problem für die Verfolgung von Infektionsketten geben, welches der Datenschutz verursacht.

Mit dieser Problematik hängt die Frage zusammen, ob und ggf welche Freiheitbeschränkung der Grundrechte zur Reduzierung oder sogar zur Unterbindung von Krankheitsübertragungen des Virus als kausal wirksam nachgewiesen werden könnten. Die Nachfrage bei einem leitenden Mitarbeiter eines Gesundheitsministeriums bestätigte, dass ein solcher Nachweis im Zweifel nicht geführt werden könnte. Aber die Politik ignoriert diese Tatsache, indem sie Anordnungen ohne weiteren Nachweis beschließt. Die Politik hat inzwischen Lockerung der Verbote mit dem ausdrücklichen Bemerken ins Auge gefasst, sie wolle damit Aufhebungen durch Gerichte verhindern. Und wie reagieren die Gerichte?

 

Neuerdings sind CO-2 Ampeln im Handel. Sie werden für Klassenräume empfohlen. Sie sind aber leider nicht weit verbreitet.88

 

 

Abschnitt 4

Messgröße Reproduktionszahl „R“

 

In § 28 a Abs 2 ISfG (neu) heißt es „Die Schutzmaßnahmen sollen unter Berücksichtigung des jeweiligen Infektionsgeschehens regional bezogen auf die Ebene………..ausgerichtet werden.“ (Satz 1)

 

In Sätzen 2 – 6 werden „Schwellenwerte“ beziffert. Und in Satz 7 wird bezüglich der Feststellung der Schwellenwerte lediglich auf das RKI verwiesen, das die Werte „wöchentlich feststellt und veröffentlicht“ (Satz 7). Das RKI berechnet den Schwellenwert als Darstellung der Infektionstage im gesamten Land durch die Messgröße „R“. Diese Größe wird vom RKI auf der dort bekannten Ist-Datenlage gemeldeter Infizierter Fälle und mit Hilfe mathematischer Modelle auf die Zukunft hochgerechnet. 89

 

Damit soll die „künftige wahrscheinliche“ Übertragung der Krankheit von einer infizierten Person auf weitere Personen ausgedrückt werden. Beweis fehlt konkret.

 

Die danach als „vertretbare Grenz-Ziffer“ wird in Deutschland mit „1“ angesetzt. Sie soll aber wissenschaftlich beim neuen Virus teilweise zwischen 2,4 und 3,3 liegen90. Sie wird teilweise sogar zwischen 2,2 und 3,8 gesehen. 91

 

Die vom RKI verwendete Kennzahl „R 0“ ist auch deshalb problematisch, da der mittlere Wert in der covid-19 Pandemie nur grob geschätzt werden kann, wobei andere Parameter unberücksichtigt bleiben. 92

 

Hinweis: In der Bundestags Drucksache 17 / 12051 vom 01.01.2013 ist für SARS sogar eine Letalität (Sterblichkeit) von „rund 10 % (abhängig von Alter und Sekundärerkrankungen 1 – 50 %), nur bezogen auf die Krankheitsfälle, angenommen. 93

 

Abschnitt 5

Bekannte Pandemien (Beispiele)

 

Der Rückblick ist schon deshalb unerlässlich, weil langjährige Erfahrungen auch heute noch sehr wertvoll sein können. Bei der Betrachtung der Zahl der Todesfälle, die durch Pandemien verursacht sein sollen, muss allerdings im Auge behalten werden, dass in den zurück liegenden Jahren wesentliche Veränderungen durch die allgemeinen Lebensverhältnissen, die Lebenserwartung, die konkreten Todesursachen und die Sterberaten bewirkt wurden. Die gilt auch für die Seuchen.94

 

Einige der früher in Deutschland aufgetretenen Seuchen, zeigen sich heute in der Dritten Welt. Sie können hier nicht übergangen werden. Dies um so weniger als wir heute erleben, dass Erreger gefährlicher Infektionskrankheiten leicht und rasch insbesondere auf dem Luft- und Seeweg durch die globalisierte Welt 95 nach Europa gelangen können. Die aktuelle Corona – Pandemie ist ein Beispiel dafür.

Ein Rückblick auf die Geschichte der Seuchen wurde in Ergänzung zu den weltgeschichtlichen Aufzeichnungen bereits unlängst verfasst. Hierauf verweist der Autor.96 Die folgenden Ausführungen konzentrieren sich auf Grundzüge der Schritte zur Erforschung jener Krankheiten. 97 Sie können hier relativ knapp gefasst werden.

 

Schwarzer Tod

In der Zeit um 1312 herrschte in weiten Teilen Europas eine langanhaltende Hungersnot. In den folgenden Jahren wüteten Seuchen mit vielen Toten. 98 Wegen fehlender Aufzeichnungen lassen sich heute nur schwer sichere Rückschlüsse auf Ursachen, Arten und Verlauf ziehen. Ein englischer Historiker fasste unter medizinischer Sicht zusammen: 99

 

„The Black Death, 1347 – 1352, and its successive waves

to the eighteenth century was any disease other than the

rat-based bubonic plague (now known as Yersinia pestis),

whose bacillus was discovered in 1894.“

 

Vermutet wird, dass die Seuche, die im 14. Jahrhundert durch Europa zog, sehr ansteckend gewesen sein dürfte, denn sie ergriff und tötete viele Menschen.100

 

Pest

Nach 1897 entsandte die deutsche Reichsregierung eine wissenschaftliche Kommission nach Indien, um die näheren Umstände der Pest zu erkunden.101 Es folgten Untersuchungen auch durch Forscher aus anderen Ländern. Bei der Seuche herrschte große Anspannung. 102 Heute gilt heute als gesichert:

 

Pest, eine Infektionskrankheit, tritt in verschiedenen Formen auf. Quelle sind verschiedene Nagetiere. Sie wird insbesondere von toten Ratten über Rattenflöhe von Tier zu Tier und von Tier auf den Menschen übertragen. Die hoch ansteckende Lungenpest wird über Sprechtröpfchen verbreitet.103 Sie ist heute noch nicht besiegt.104

 

Cholera

Nach der Eröffnung des Suezkanals (1869) stieg die Gefahr, die Krankheit nach Europa einzuschleppen. Das Interesse der Staaten am Kampf gegen Cholera hatte bereits 1851 zur ersten Sanitätskonferenz in Paris geführt, auf der 1853 ein Abkommen geschlossen wurde. Erst 1881 wurde in Bukarest der „Conseil international de sanité“ vereinbart. 105

Im deutsch-französischen Krieg 1870 / 71 fand sogar ein übles Gemetzel statt. Überlebenden drohten Typhus und Cholera.106

 

In jener Zeit hatte Robert Koch 107 nach längeren Beobachtungen der Lebensverhältnisse der Menschen und durch Sektionen festgestellt, dass sich im Darm der Toten stäbchenförmige Bakterien befinden, die mit bloßem Auge kaum sichtbar sind. Sie werden durch den Mund des Menschen mit verunreinigtem Wasser oder mit Nahrungsmitteln aufgenommen, und gelangen dann in den Dünndarm, wo sie sich rasch vermehren. Dort setzen sie den Stoff Exotoxin, ein Gift, frei. Von dem geht die eigentliche Gefahr aus.108 Die Sterblichkeitsrate soll 70 % betragen.

 

Betroffen waren selbst so große und wirtschaftlich bedeutende Städte wie die Hansestadt Hamburg. Dorthin wurde 1882 in großer Not Robert Koch gerufen, damals bereits Direktor des preußischen Instituts für Infektionskrankheiten. Er veranlasste mehrere grundlegende Verbesserungen der hygienischen Lebensverhältnisse.109

 

Inzwischen haben die starken Verbesserungen der Infrastruktur in den Städten und Gemeinden, insbesondere in westlichen Ländern, zu einem starken Rückgang dieser Krankheit geführt.110 Beseitigt ist die Krankheit aber noch nicht.

 

Spanische Grippe

1918, im letzten Jahr des ersten Weltkrieges, raste diese Epidemie über den Globus. Schätzungen gehen davon aus, dass bis zu 40 Millionen Menschen starben.111 Ungeklärt ist, ob die kämpfenden Parteien damals körperlich und seelisch zu stark geschwächt waren, weshalb sie „leichte Beute“ des erstmals in den USA aufgetretenen Virus wurden. In den deutschen Feldlazaretten soll jeder fünfte Erkrankte gestorben sein. So ging es bis zu zwei Jahre nach Kriegsende weiter. Die Presse kritisierte die Behörden und spekulierte über mögliche Zusammenhänge zwischen Versorgungsengpässen und dem Ausmaß der Epidemie.

 

In USA konnte ein führender Hygieniker zwar nicht den Auslöser der Krankheit identifizieren, stellte aber fest, dass Menschen dazu neigten, diese Seuche zu unterschätzen. Wann immer sich Leute träfen, finde ein verhängnisvoller Austausch von Keimen aus Mündern, Hälsen und Atemtrakten statt. Den Forschern empfahl er, sie sollten sich auf Prävention aller Atemwegserkrankungen konzentrieren. 112

 

Vogelgrippe

Als Vogelgrippe (Geflügelpest) wird eine Infektionskrankheit bezeichnet, die durch verschiedene Grippeviren verursacht wird. Sie betrifft meist Hühner, Puten, Enten und Wildvögel, die sie in Mastbetriebe einschleppen. Verursacht wird sie durch Influenza A-Viren mit 16 verschiedenen Untergruppen, insbesondere H7N9, H5N1 oder H7N2. 113

Im Dezember 2003 brach eine große Krankheitswelle in Korea aus. Die WHO stufte die Virus-Untergruppe H5N1 als sehr gefährlich ein. Das Virus befiel auch mehr als 668 Menschen von denen 393 gestorben sein sollen. Außerdem sollen die Unterarten H5N6, H7N2 und H3N2 für Menschen als gefährlich zu betrachten sein.114

 

Aktuell wird berichtet, dass sie in Russland ausgebrochen sei. Die Bundesregierung hat im Februar 2021 eine Beobachtung in den Ländern Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern sowie Analysen durch das Friedrich-Löffler-Institut angeordnet.115

 

Die russische Gesundheitsbehörde teilte mit, dass auch das Virus H5N8 im Februar 2021 erstmals beim Menschen nachgewiesen worden sei.116 In Deutschland soll eine wissenschaftliche Bewertung bereits eingeleitet sein. Eine Bewertung durch die WHO und das Bundesinstitut für Tierseuchen und das RKI stünden noch aus.

 

Bereits 1997 wurde das Virus für diese Krankheit entschlüsselt. Webster, ein Pionier der Influenzforschung, äußerte dazu:

„Das Virus sagt uns, dass es gerade versucht, sich in der menschlichen Population zu verbreiten. Falls es damit weitermacht, ist dies, um es vorsichtig auszudrücken, eine ziemlich schlechte Nachricht.“117

 

Schweinegrippe

Bei dieser Grippe handelt es sich um eine abgewandelte Form, der seit Jahren bekannten Influenza. Sie wird durch das Virus H1N1 ausgelöst. Sie trat erstmals im April 2009 in Mexiko auf. Es handelt sich um Übertragung durch Tröpfchen von Mensch zu Mensch. Schutz bietet eine „reguläre Grippespritze. 118 Die Forschung läuft weltweit.

 

Ebola

Diese Erkrankung tritt meist plötzlich auf und zeigt Grippe ähnliche Symptome. Bei schweren Verläufen kommt es zum Versagen von Leber, Nieren und anderen Organen – bis hin zum Tod. Die Übertragung erfolgt insbesondere durch Körperflüssigkeiten.119

Seit 1976 sind 35.000 Krankheitsfälle bekannt, von denen die Hälfte tödlich endeten. Betroffen sind insbesondere Gebiete in Westafrika. Dort tobte In den Jahren 2013 bis 2016 die weltweit bekannt größte Pandemie, durch die ca. 11.300 Menschen starben. Die WHO erkläre sie „für beendet“120 Doch inzwischen ist die Krankheit erneut ausgebrochen.121

 

Grippe

Sammelbezeichnung für verschiedenartige akute Infektionskrankheiten, die hoch infektiös sind und besonders im Frühjahr und Herbst in Epidemien und Pandemien auftreten. Sie ist seit vielen Jahrhunderten bekannt und zieht mit größter Geschwindigkeit in 30 bis 40 jährigen Abständen über ganze Völker und Erdteile hinweg. Ursache ist ein Virus mit den Bezeichnungen A, B und C, das sich rasch wandeln und deshalb sogar in Wellen von 2 – 3 Jahren auftreten kann.

 

Übertragung erfolgt durch Tröpfchen- Infektion. Impfung ist möglich. Die Zahl der Toten kann hoch sein.122 Zur Abgrenzung der Arten.123

 

KAPITEL C

Schutzpflicht der WHO