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Dr. Susanne Lücke-David promovierte in Kunstgeschichte, Archäologie und Musikwissenschaft. Danach arbeitete sie am Schleswig-Holsteinischen Landesamt für Denkmalpflege, später an den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, München. 1971/72 Lehrauftrag an der University of Toronto, Canada. Nach mehrjähriger Unterbrechung Rückkehr zu freiberuflicher Tätigkeit.

Zum Buch

Diese Europäische Baustilfibel gibt einen Überblick über die stilistische Entwicklung der Architektur Europas von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. In der großen Entfernung, aus der ein solcher Abriss nur möglich ist, fällt naturgemäß das Herausragende ins Auge, sei es dass es für sich ein Meisterwerk darstellt, sei es dass es wegweisend für die weitere Entwicklung geworden ist. Aus der historischen Distanz ist eine Verlagerung der Schwerpunkte von Land zu Land offensichtlich, aus welchen Gründen auch immer sie stattgefunden hat. So ist etwa Frankreich das Land der gotischen Kathedralen, Italien die Geburtsstätte der Renaissance, wo sie auch ihre Vollendung findet. Dort nimmt die barocke Baukunst ihren Anfang, die großen Meisterwerke des Spätbarock stehen jedoch in den Ländern nördlich der Alpen. Die reiche Bebilderung des Buches in Gestalt von Grundrissen, Fassadenrissen und Schnittperspektiven, ergänzt durch die Wiedergabe der charakteristischen Bauornamentik, veranschaulichen die jeweiligen Stilmerkmale.

 

Susanne Lücke-David

Die Baustile

Susanne Lücke-David

Die Baustile

Baukunst Europas von der Antike
bis zur Gegenwart

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Alle Rechte vorbehalten

Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2013
Der Text basiert auf der Ausgabe marixverlag, Wiesbaden 2013
Lektorat: Kai Große Dreimann, Bochum
Die Neuzeichnungen (siehe Seite 255)
stammen von Theodor Schwarz, Urbach
Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH
nach der Gestaltung von Thomas Jarzina, Köln
Bildnachweis: dpa Picture Alliance GmbH, Frankfurt
eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main

ISBN: 978-3-8438-0323-6

www.marixverlag.de

Inhalt

Vorwort

Die Antike

Griechische Baukunst

Der griechische Tempel

Die dorische Ordnung

Die ionische Ordnung

Die korinthische Ordnung

Römische Baukunst

Frühchristliche Baukunst

4. Jahrhundert bis um 600

Die frühchristliche Basilika

Frühchristliche Zentralbauten

Karolingische Bauten

Um 750-1000

Romanik

Um 1000-1200

Gotik

Früh- und Hochgotik

Um 1150 bis um 1250

Spätgotik

Um 1250 bis um 1500

Backsteingotik

Renaissance

Frührenaissance in Italien (das Quattrocento)

Um 1420 bis um 1500

Hochrenaissance und Manierismus in Italien (das Cinquecento)

Um 1500 bis um 1600

Renaissance und Manierismus im Norden

Um 1520 bis um 1600

Das Ornament im Norden

Renaissance und Manierismus in Frankreich

Um 1520 bis um 1620

Barock

1600 bis 1760

Barock in Italien

Barock in Österreich

Manierismus und Barock in Deutschland

Spätbarock/Rokoko in Böhmen und Franken

Barock in Frankreich

Klassizismus

Um 1760–1810

Klassizismus und Revolutionsarchitektur in Frankreich

Klassizismus in Deutschland

Gothic Revival und Neugotik

Um 1750 bis um 1820

Historismus und Eklektizismus

Um 1860-1895

Jugendstil

Um 1890-1910

Die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg

Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg

Postmoderne

Dekonstruktivismus

Quellennachweis der Abbildungen

Vorwort

Der vorgegebene relativ knappe Umfang dieses Buches macht es erforderlich, die Baukunst – also die Summe der Bauwerke – aus sehr großem Abstand wahrzunehmen und zu schildern. Dieser Abstand wiederum hat zur Folge, dass nur die markantesten Züge sichtbar bleiben und Details in der extremen Verkleinerung unsichtbar werden. Markant könnte man ein Bauwerk nennen, wenn es entweder per se als Kunstwerk hervorragend ist, etwa die Basilica von Gaudì in Barcelona, oder wenn es entwicklungsgeschichtliche Bedeutung hat, wie zum Beispiel der Bau des Gesù in Rom.

Das Anliegen einer Stilfibel bedeutet auch insofern eine drastische Abstraktion, als es das ursprüngliche Erscheinungsbild eines Bauwerks in der Regel vernachlässigt. Der griechische Tempel war in Teilen farbig (in der Regel rot, blau und weiß), Kathedralen hatten ein farbiges Gewand: Die Wände waren mit Fresken oder Wirkteppichen „verhüllt“, Kapitelle und Basen farbig gefasst, im Barock wurde der Säulenschaft oft mit kostbaren Stoffen ummantelt. Das Anliegen einer Baustilfibel ist also ein ganz anderes, wenn man so will akademischeres.

Dass diese Stilfibel zugleich zu einem Abriss der europäischen Stilgeschichte geworden ist, verdankt sie zunächst schlicht der chronologischen Präsentation des Materials, dann aber, wie schon angedeutet, vor allem der notwendigen Konzentration auf Bauwerke, Baumeister und bestimmte geografische Bereiche, die für die weitere Entwicklung einzelner Strömungen von wesentlicher Bedeutung sind.

Wer sich mit „Stil“ befasst, sieht sich im Prinzip zwei Elementen gegenüber: einem konstanten einerseits und einer Vielzahl an variablen andererseits. Das konstante Element ist jeweils der Typus: So ist etwa eine Basilika zu allen Zeiten ein und dieselbe (ein erhöhtes Mittelschiff mit eigenem Lichtgaden und meist zwei, aber auch mehr Seitenschiffe). Das gilt für alle Zeiten, für die frühchristliche wie für die gotische oder die des Barock. Das Ornament dagegen ist die Variable und eigentlich das, an dem sich das, was wir „Stil“ nennen, am zuverlässigsten ablesen lässt. Relevante Aufschlüsse für eine Datierung gibt es allerdings nicht. Wir müssen immer mit Verzögerungen bei konservativen Baumeistern und Bauherrn rechnen, und auch in die Provinz gelangen manche Strömungen verspätet oder überhaupt nicht.

So wie das Ornament selbst Wandlungen unterliegt, so ist auch sein Verhältnis zur Bausubstanz variabel. Wir beobachten einerseits, zum Beispiel in der Renaissance, eine klare Abgrenzung beider zueinander, sodass sich das Ornament von seinem Träger (der Bausubstanz) trennen ließe, ohne dass der letztere Schaden nehmen würde, ein Ineinandergreifen bis hin zum Verschmelzen beider andererseits wie im Rokoko, als das Ornament zur Bausubstanz werden konnte.

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1 Giebel verschiedener Epochen am Hauptplatz in Landsberg am Lech

Der Begriff des Ornaments hat verschiedene Aspekte. Der Architekt und Architekturtheoretiker der Frührenaissance Leon Battista Alberti bezeichnet die Säule als das „vornehmste Ornament“ und verzichtet dabei weitgehend auf übrigen Schmuck des Bauwerks, das für ihn erst dann vollkommen ist, wenn man nichts mehr weglassen kann. Damit unterscheiden sich seine Bauten augenfällig von denen des Barock, die viele Betrachter als „überladen“ empfinden.

In der Vergangenheit fanden in den organisch gewachsenen Städten Bauten verschiedenster Stile zueinander, und so kann der Spaziergang durch eine historische Altstadt zu einer anschaulichen Lehrstunde in Stilkunde werden. Die vorliegende Darstellung berücksichtigt jedoch nicht, dass bestimmte Bauwerke den Betrachter bzw. Begeher bewusst einbeziehen und sich diesem erst nach und nach durch den veränderten Blickwinkel ganz erschließen, wenn er sich bewegt und den Raum abschreitet, wie es im Barock der Fall ist. Sie enthält sich auch jeglicher Interpretation, wie etwa der der gotischen Kathedrale durch die Kunsthistoriker Hans Sedlmayr, der von einem „Baldachin-Prinzip“ spricht, oder Hans Jantzen, für den das „diaphane Prinzip“ das Wesentliche erfasst – Stilmerkmale also, die sich nicht auf charakteristische Einzelformen beschränken, sondern diese in ihrem baulichen Kontext erfassen und interpretieren.

Die Beschäftigung mit dem Stil lässt auch Komponenten, die Architektur zum emotionalen Ereignis machen können, wie etwa die Farbe gotischer Glasfenster und das einfallende Licht, das im Barock eine so wesentliche Rolle spielt, außer Acht. Wer in einer abgelegenen Kirche in den Pyrenäen den dunklen Raum auf sich wirken lässt, dessen kleine Glasfenster wie von selbst in Rubinrot und Saphirblau erglühen, wird unter diesem Eindruck kaum als Erstes nach möglichen Wandgliederungen suchen, und wer den Innenraum der Kathedrale von Chartres im Blick gegen Westen von bläulichem diffusen Licht erfüllt erlebt, achtet nicht auf die Detailzeichnungen der Kapitelle.

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2 Kölner Dom, Innenansicht. Stich von N. A. Leisnier, 1825

Nach diesem Bekenntnis dazu, was eine Stilfibel nicht will und kann, wenden wir uns also dem zu, was sie als ihr (dennoch) legitimes Vorhaben betrachtet.

Die Antike

Ohne die zum größten Teil nur in Ruinen erhaltenen Bauten der Griechen und Römer hätte es keine europäische Architektur in der Form gegeben, wie sie in den vergangenen Jahrhunderten bis heute Gestalt angenommen hat.

Griechische Baukunst

Der griechische Tempel

Griechische Architektur ist für uns gleichbedeutend mit griechischem Tempelbau.

Der griechische Tempel war das Haus eines Gottes, der in Gestalt seines Kultbildes in der Cella anwesend war. Sterbliche hatten keinen Zutritt. Ihre Opfer brachten sie an einem vor dem Tempel stehenden Altar dar.

Er zeigt sich als ausgewogenes System von tragenden und getragenen Bauteilen. Die tragenden sind die Säulen, die sich in einzelnen Ordnungen zu erkennen geben: der dorischen, ionischen und korinthischen. Die getragenen Teile bestehen im Gebälk und dem abschließenden Dreiecksgiebel, wobei das Gebälk wiederum zu einem tragenden Teil wird.

Für fast zwei Jahrtausende war er, und zwar ausschließlich sein Außenbau, gleichsam der ideelle Steinbruch für jegliche europäische Baukunst. Seine Säulen, Kapitelle, Friese, Gesimse und Giebel wurden zu kanonischen Elementen von Sakral- und Profanarchitektur. Schließlich übernahmen ihn neuzeitliche Baumeister in ganzer Gestalt, von seinen Göttern entvölkert, und führten ihn anderen Bestimmungen zu. Kirchen, Museen und Börsen glichen nun einem Tempel des Zeus, der Athene, der Artemis.

Die dorische Ordnung

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3 Dorischer Tempel mit einfachem Umgang (Peripteros).
Nach A. Palladio

Der klassische dorische Tempel ist der Peripteros über rechteckigem Grundriss. Der Kern, die Cella, ist von einem Kranz frei stehender Säulen umgeben.

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4 Dorischer Tempel, Front. Idealdarstellung

Auf einem meist dreigliedrigen Stufenbau (Krepis) über dem im Boden liegenden Unterbau stehen die Säulen, die einen steinernen Balken tragen, den Architrav, über dem ein Fries liegt. Der an einer der Stirnseiten gelegene Eingang der Cella fällt im Schatten der Vorhalle kaum ins Auge.

An den Schmalseiten erhebt sich über dem Fries der dreieckige Giebel, der das Satteldach abschließt.

Dieser Aufbau gilt auch für Tempel der ionischen und der korinthischen Ordnung (s.u.).

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5 Dorische Säule. Idealdarstellung

Die dorische Säule hat keine Basis. Der sich nach oben verjüngende oder mit einer Schwellung (Entasis) versehene Schaft ist mit 18 bis 20 Kanneluren versehen. Er ist aus mehreren bossierten „Trommeln“ zusammengesetzt (ein technisch bedingtes Motiv, dem in neuzeitlicher Architektur meist ästhetische Bedeutung zukommt).

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6 Dorisches Kapitell. Idealdarstellung

Das Kapitell, das über einem schmalen Einzug am Säulenhals ansetzt, ist ein einfaches rundes Kissen (Echinus) mit einer darüber liegenden rechteckigen Platte (Abakus).

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7 Dorisches Gebälk und Giebel. Idealdarstellung

Über den Deckplatten der Kapitelle liegt der schmucklose Architrav, darüber ein Fries mit Triglyphen und Metopen, die häufig mit Reliefs geschmückt sind, und schließlich ein vorspringendes Gesims (Geison). Der dreieckige Giebel ist mit Reliefs oder vollplastischen Figuren in einem szenischen Kontext versehen.

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8 Halbsäulen. Akragas, Tempel B, Olympieion

Schon im antiken Griechenland setzte man Halbsäulen gegen eine Wand, wie hier am Tempel B, dem Tempel des Olympischen Zeus, in Akragas (nach 480 v. Chr.).

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9 Tempel mit doppeltem Umgang (Dipteros). Schematische Darstellung

Dieser Typus des Tempels ist vor allem im ionischen Kleinasien verbreitet. Die Cella ist von einer doppelten Säulenstellung umgeben. Um 200 v. Chr. baute der Architekt Hermogenes auch Pseudodipteroi, bei denen die innere Säulenstellung entfiel, sodass sich eine den ganzen Bau umgebende weite Wandelhalle ergab.

Die ionische Ordnung

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10 Ionische Ordnung. Didyma, älteres Didymaion. Rekonstruktion.

Während Grund- und Aufriss des Tempels im Prinzip jenen des dorischen Tempels entsprechen, unterscheidet sich die ionische Säule wesentlich von der dorischen. Anders als jene besitzt sie eine Basis und ist merklich höher und schlanker. Die Kanneluren sind erheblich zahlreicher als die der dorischen Säule (in der Frühzeit bis zu 48).

Die Basis kann in der Abfolge von Wülsten und Hohlkehlen vielfach variieren. Häufig ist die Säule in ihrem unteren Teil mit Reliefs geschmückt, mitunter mit lebensgroßen Figuren, oder die Kanneluren sind mit Rundstäben gefüllt.

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11 Ionische Säule. Nach A. Palladio

Insgesamt ist die ionische Ordnung wesentlich reicher ornamentiert als die dorische.

Charakteristisch für das ionische Gebälk ist ein Architrav, der aus drei flachen, abgetreppten Streifen (Faszien) besteht. Der darüberliegende Fries ist mit einem Eierstab (Kyma) verziert. Unter dem Gesims (Geison) reihen sich kleine „Zähne“ (Zahnschnitt), ursprünglich die Stirnseiten einer engen Balkenlage. Wegen seiner dekorativen Wirkung wurde das Motiv von Architekten der Neuzeit, vor allem im Klassizismus, häufig verwendet.

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12 Ionisches Kapitell. Nach A. Palladio

Der Säulenhals schließt mit einem ionischen Kyma (Blattstab, Eierstab) ab, darüber folgt der Echinus, der sich zu beiden Seiten zu einer Volute einrollt. Auf dem Echinus liegt ein niedriger Abakus in Gestalt einer dünnen Platte.

Die korinthische Ordnung

Sie ist die jüngste der drei klassischen Ordnungen. Das Kapitell wurde gegen Ende des 5. Jahrhunderts erfunden. Zunächst fand es nur in der Innenarchitektur und bei kleineren Bauten Verwendung. Erst in der zweiten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr. wird es in der monumentalen Tempelbaukunst am Außenbau eingesetzt.

Es gibt zunächst keinen korinthischen Kanon zusammengehöriger Formen von Säule, Kapitell und Gebälk.

Die Säule hat wie die ionische eine Basis und ist kanneliert. Das Gebälk entspricht entweder dem dorischen mit glattem Architrav und Metopenfries oder dem ionischen mit Faszien, Eierstab und Zahnschnitt zwischen Fries und Gesims (Geison).

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13 Korinthisches Kapitell. Nach A. Palladio

Um den Körper des Kapitells legen sich zwei Reihen von Akanthusblättern so übereinander, dass die Blätter versetzt erscheinen. Nach oben wachsen Stängel hervor, die sich zu Voluten einrollen, und zwar zwei kleinere, einander zugeneigte in der Mitte, zwei größere, nach außen gewandte an den Ecken, die den Abakus mit seinen eingezogenen Kanten stützen.

Erst zu Beginn des 1. Jahrhunderts v. Chr. kommt es zu einer kanonischen Ordnung (s.u.), die sich allerdings als umso langlebiger erweisen sollte.

Römische Baukunst

Um 300 v. Chr. begann der Niedergang des griechischen Tempelbaus. Im frühen 1. Jahrhundert traten in den östlichen römischen Provinzen römische Auftraggeber auf den Plan. Deren Baumeister orientierten sich zunächst an griechischen Vorbildern, die sie sowohl im Vorderen Orient wie in den griechischen Kolonien auf italienischem Boden vorfanden. So unterscheiden sich die frühen römischen Tempel nicht von den griechischen.

Doch mit der Zeit geht die römische Baukunst ihre eigenen Wege. Dabei entwickelt sie einen besonderen Sinn – nicht für die Säule – sondern für die Wand. Sie ist wuchtig und massiv, vertikale Wände werden mit Nischen versehen, Räume mit Gewölben gedeckt.

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14 Verschiedene Formen des Antentempels. Schematische Darstellung

Die Baumeister griffen hierbei auf die älteste Tempelform Griechenlands zurück: den Tempel ohne Säulenumgang, der nichts anderes war als das Haus eines Gottes. Später bildete es den Kern des Peripteros (s. S. 12). Auch die üblichen Schatzhäuser hatten die Gestalt eines Antentempels.

In seiner schlichtesten Form ist auch der römische Antentempel ein rechteckiger gemauerter Bau mit einer überdachten Vorhalle, die aus den vorgezogenen Längswänden (den Anten) und zwei zwischen sie gestellten Säulen besteht. Mit der Zeit bildeten sich verschiedene Spielarten heraus.

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