Kärntner
Bäuerinnen
kochen
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Buchgestaltung nach Entwürfen von Kurt Höretzeder Satz: Löwenzahn/Christine Petschauer Umschlag: Löwenzahn/Stefan Rasberger Fotografien: S. 4, 16, 17, 31, 58, 62, 69, 73, 79, 83, 92, 95, 102, 111, 119, 123, 135, 143, 149, 157, 193, 200, 202, 209: www.fotowerk-aichner.at S. 26, 35, 38, 42, 49, 53, 74, 86, 97, 117, 153, 165, 171, 176, 179, 182, 183, 185, 188, 191, 199, 207: Maria Ziegelböck S. 11-15, 127: Pixelquelle Umschlagfotos: www.fotowerk-aichner.at
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.ddb.de> abrufbar.
ISBN: 978-3-7066-2804-4
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„ Ich wünsche dir nicht ein
Leben ohne Mühe und ohne
Herausforderung.
Aber ich wünsche dir,
daß deine Arbeit nicht ins
Leere geht.
Ich wünsche dir die Kraft
der Hände und des Herzens.“
Jörg Zink
In diesem Sinne habe ich 1996 dieses Kochbuch geschrieben. 10 Jahre später trat der Verlag mit der Bitte an mich heran, für eine überarbeitete Neuauflage noch weitere Rezepte bereitzustellen.
Nun liegt eine noch umfangreichere Rezeptsammlung zur Kärntner Küche vor. Das Kochbuch möge allen, die es verwenden, viel Freude bereiten.
Ganz besonders herzlich bedanke ich mich bei Frau Fachschuldirektor Annelies Schmid. Sie hat mich zum Schreiben dieses Buches angeregt und die Texterfassung mit dem Computer übernommen. Für die Zubereitung der Gerichte für die neuen Fotos danke ich herzlich der Landwirtschaftlichen Fachschule Hunnenbrunn – den Schülerinnen der 3. Klasse der Agrarhandelsakademie (Schuljahr 2006/07) sowie besonders der Fachlehrerin Ing. Maria Innerwinkler.
Elfriede Beiweis
Juli 2007
Die „bäuerliche Küche“ ist eng mit Tradition, Brauchtum und Kultur verbunden. Die Vielfalt und Originalität unserer Speisen ist etwas Besonderes und beliebt bei Gästen aus dem In- und Ausland. Lebensmittel aus der Region mit all ihren Vorzügen, wie natürlicher Produktion, Vollwertigkeit und Frische – und kärntnerisch zubereitet – kommen dem heutigen Ernährungsbewusstsein sehr entgegen. Man besinnt sich allgemein zunehmend auf diese Werte – im Privathaushalt und auch in der Gastronomie. Selbst der anspruchsvollste Genießer schätzt Kärntner Spezialitäten.
Typische Gerichte wie Reindling oder Kärntner Nudel sind allgemein bekannt und beliebt. In jedem Tal, in den einzelnen Gegenden, kennt man zusätzlich viele Speisen mit speziellen Namen wie Dalken, Milchmuas, Schmalzmuas, Hadnwickler, Milchfarfalan u.v.m. Den Festtagen im Jahres- und Lebenslauf sind wiederum besondere Gerichte vorbehalten.
Es liegt an uns Bäuerinnen, die traditionelle Speisenzubereitung unseres Landes mit eigenen Produkten zu bevorzugen und weiterzugeben. Diese Sammlung von bewährten Rezepten möge uns dabei helfen.
Ich danke der Autorin, Frau Elfriede Beiweis, für die Erarbeitung dieses Kochbuches und den landwirtschaftlichen Hauswirtschaftsschulen Kärntens für die Pflege und Erhaltung der überlieferten, bäuerlichen Kochkultur. Den Bäuerinnen und all jenen, welche die Kärntner Küche schätzen, wünsche ich viel Freude mit dem „Bäuerinnen-Kochbuch“ und gutes Gelingen!
Notburga Penker
Februar 1996
Zum Geleit
Vorwort
Einleitung
Suppen und Suppeneinlagen
Klare Rindsuppe – gekochtes Rindfleisch
Rahmsuppe
Unterkärntner Kürbissuppe
Porreesuppe
Italienische Weißbrotsuppe
Bärlauchsuppe
Kürbiscremesuppe
Hollersuppe
Gurkensuppe
Geröstete Farferlsuppe – Wasserfarferln
Leberknödel
Käsestangerln
Eingetropftes
Kümmelstangerln
Brandteigkrapferln
Frittaten
Grießnockerln
Schinkenschöberl
Milzschnitten
Hadnködel
Rosentaler Kirchtagssuppe
Gailtaler Kirchtagssuppe
Blaukrautsuppe
Einmachsuppe aus Schweinshaxen
Spinatsuppe mit Butternockerln
Kürbissuppe mit Äpfeln
Hühnereinmachsuppe mit Bröselknödeln
Hauptgerichte mit Fleisch und Fisch
Gebeizter Lungenbraten
Gefüllter Schweinsbauch
Faschierter Braten
Gegrillte Schweinskoteletts mit verschiedenen Soßen
Pikante Pastete
Krautrouladen
Schweinsbraten
Gekochtes Selchfleisch
Bratl vom Schwein
Gebratenes, geselchtes Karree
Sauerbraten vom Schwein
Fleischknödel
Eberndorfer Linseneintopf
Strankerleintopf mit Selchfleisch
Hirnauflauf
Kärntner Geschnetzeltes
Rindsgulasch
Gespicktes Rindsherz in Wurzelsoße
Szegediner Gulasch
Erdäpfelgulasch
Schöpsernes mit Wurzelwerk
Erdäpfelrolle
Fischl in Knoblauchsoße
Kärntner Ritschert
Kohlreis
Lungenbraten mit Rahmsoße
Kalbsbraten mit Rahmsoße
Frigga aus dem Lesachtal
Polentapizza
Brandteigkrapferln mit Hascheefülle
Überbackene Hascheeomeletten
Schinkenomeletten
Rostbraten mit Reisfülle
Serbische Bohnensuppe
Lauchtorte mit Speck
Rehrücken in Wurzelsoße
Hirschkalb-Wandeln (-Ripperln)
Hirsch- oder Rehschnitzel
Gefüllte Paprika mit Tomatensoße
Argentinische Kalbsleber
Pikantes Kalbfleisch
Beuschl
Fleischpudding
Sauerkraut-Bohnen-Eintopf
Praža
Ausgelöstes, gefülltes Brathuhn
Hühner-Gemüse-Eintopf
Hühnereintopf mit Nudeln
Rindfleischeintopf
Karpfen in Paprikasoße
Forelle im Rotwein
Fisch im Bierteig
Aal im Backteig
Aal blau
Aal in pikanter Soße
Gebratene Reinanken oder Zander
Fischauflauf
Hauptgerichte – fleischlos
Topfenreinkerln aus Germteig
Schupfnudeln
Erdäpfelgratin
Apfelschmarren
Kärntner Dampfnudeln
Erdäpfelkuchen
Lesachtaler Milchmuas
Apfelpalatschinken
Hadnwickler
Topfenschmarren nach Sennerinart
Topfenschmarren – im Rohr gebacken
Zwetschkenmichl
Obstknödel aus Topfenteig
Obstknödel aus Erdäpfelteig
Mutters Topfengrießknödel
Topfennocken
Einfache Topfengrießknödel
Eberndorfer Kranznudeln
Überbackene Topfenpalatschinken
Tålggnsterz
Pikante Käsetorte
Erdäpfel-Dinkel-Auflauf
Zucchini in Bierteig
Überbackene Käsenockerln
Vollmehlpalatschinken mit Gemüsefülle
Zucchinipuffer mit Paprikarahm
Eierschwammerln mit Ei
Gebratene Zucchini
Eierschwammerln in Rahmsoße
Hadnsterz
Milchfarfalan
Zucchinigratin
Türkensterz (Maissterz)
Nudel und Strudel
Nudelteig – Grundrezept
Kärntner Nudelvariationen
… mit Erdäpfel-Topfen-Fülle (Kärntner Kasnudel)
… mit Hirse-Topfen-Fülle
… mit Fleischfülle
… mit Ronenfülle
… mit Kletzenfülle
Feldkirchner Schwarzbeernudel
Jerischacher Kletzennudel
Grießnudeln
Lesachtaler Schlupfkrapfen
Spaghetti mit Gorgonzolasoße
Schinkenfleckerln
Schinkenfleckerln mit Rahm
Krautfleckerln
Basilikumnudeln
Specknudel
Pasta asciutta
Spaghetti mit Paprikasoße
Bandnudeln mit Porreesoße
Strudelteig – Grundrezept
Milchrahmstrudel
Schwarzbeerstrudel
Rhabarberstrudel
Topfenstrudel
Annabichler Rahmstrudel
Apfelstrudel
Grießstrudel
Krautstrudel
Fleischstrudel
Gemüsestrudel
Zaja
Lungenstrudel aus Germteig
Bohnenstrudel
Schwammerlstrudel aus Topfenblätterteig
Beilagen, Soßen
Linsengemüse
Kürbisgemüse
Semmelkren
Paradeisstrankerln
Neugesäuertes Kraut
Gedünstetes Blaukraut
Dillsoße
Erdäpfelsoße
Saure Rüben
Gedünstetes Sauerkraut
Tarhonya
Serviettenknödel
Schnittlauchsoße, kalt
Kognak-Quitten
Marillensoße
Erdbeer- oder Himbeersoße
Vanillesoße
Hollersoße
Salate
Blaukrautsalat
Gemischter Salat
Sauerkrautsalat
Karottenrohkost
Chinakohlsalat
Fenchelsalat mit Karotten
Paradeissalat
Endiviensalat mit Rettich
Fenchelsalat
Chicoréesalat
Grüner Salat – verschiedene Marinaden
Spinatsalat mit Äpfeln
Endiviensalat mit Rahmmarinade
Ronensalat
Saure-Milch-Gurken
Torten und Nachspeisen
Marmorgugelhupf
Biskuitroulade schwarz-weiß
Eberndorfer Topfengitterkuchen
Eberndorfer Ribiselkuchen
Zitronenkuchen
Eberndorfer Mohn-Apfel-Kuchen
Becherkuchen
Schwarze Nüsse
Gänseliesl
Buchhofer Nusstorte
Obst-Topfen-Streuselkuchen
Schmålzmuas
Apfeltorte
Bischofsbrot
Karottengugelhupf
Sauermilchtorte
Marillenkoch
Sachertorte
Eberndorfer Apfelkuchen
Hunnenbrunner Topfentorte
Hadnmehltorte
Mandeltorte
Apfelradln in Weinteig
Blätterteigtorte
Polsterzipfel
Viertassenkuchen
Brandteigkrapferln mit Schokoladensoße
Früchtebrot
Mürber Mohnstrudel
Gebackene Topfentorte
Hunnenbrunner Nusstorte
Heller Obstkuchen
Mürber Obstkuchen mit Schneehaube
Dunkler Obstkuchen
Maria Saaler Zucchinikuchen
Buchhofer Cremetorte
Magdalensberger Nusskuchen
Butterkrapferln – süß oder gesalzen
Brandteigschwäne
Tag- und Nachttorte
Apfelkompott
Drauhofener Apfelschlankel
Brandteigpyramide
Nusstorte
Malakowtorte
Klarzwieback
Buchhofer Topfenkuchen
Buchhofer Rehrücken
Walnuss-Schokolade-Schnitten
Hafners Hadnmehltorte
Kleingebäck
Vanillekipferln
Honigwürfel
Linzer Schnitten
Früchtestangerln
Hausfreunde
Haferflockenbusserln
Hadnschnitten
Unwiderstehliche
Lebkuchensterne
Vanillescheiben
Husarenkrapferln
Pariser Stangerln
Lebkuchenkeks
Germgebäck
Nusspotize
Obstfleck aus Germteig
Gegossene Dalken
Germschnecken
Frühstücksstriezel
Germteigzopf
Kärntner Reindling
Kärntner Faschingskrapfen
Salzige Krapfen
Annabichler Reindling
Kranzkuchen
Erdäpfelgugelhupf
Brioche
Apfelstrudel aus Germteig
Feinster Striezel – feinste Buchteln
Annabichler Krapfen
Gekochte Brezen
Brot
Dampfl für Sauerteig
Sauerteigbrot – Grundrezept
Dunkles Mischbrot
Helles Roggenbrot
Brot mit Walnuss-, Kürbis- oder Sonnenblumenkernen
Leinsamenweckerln
Kornspitz
Honigbrot
Hunnenbrunner Kletzenbrot
Apfelbrot
Hadnbrötchen
Buttermilch-Vollkornweckerl
Schusterlaberln
Jause, Getränke
Frühstücks-Rohkost
Germaufstrich
Liptauer
Schmelzkäseaufstrich
Rahm-Käse-Aufstrich
Würztopfen
Wurstaufstrich
Rosentaler Bråt’n
Griffner Dämpfernes
Haussulz
Topfen mit Mayonnaise
Sacherkäse
Pikanter Brotaufstrich
Topfenaufstrichvariationen
Topfen-Sardinen-Aufstrich
Rohkost-Topfen-Aufstrich
Karottenaufstrich
Scharfer Topfen
Lauer
Quittengelee und Quittenkäse
Melissensirup
Hollersekt
Anhang
Würzgemüse
Milchverarbeitung im bäuerlichen Haushalt
g = Gramm
kg = Kilogramm
l = Liter
ml = Milliliter
EL = Esslöffel
KL = Kaffeelöffel
Messerspitze = Msp.
Packung/Packungen = Pkg.
Die Mengen sind, wenn nicht anders angegeben, für 4 Personen.
Die Kärntner Küche war einfach. Gegessen wurde, was man selber erzeugte. An Wochentagen gab es kaum Fleisch. Frischfleisch gab es nur zu Schlachtzeiten, im Frühjahr Lamm und Kitz, hie und da einen Hahn oder eine Suppenhenne.
Sonntags wurde gekochtes Selchfleisch mit Gemüse und Kartoffeln gereicht. In die Selchsuppe kam geschnitteltes Brot oder Sterz. Selbst Schmalzgebackenes gab es nur an Feiertagen.
Die Kärntner Kost war aber nie einseitig. Der Eiweißbedarf wurde durch Milch und Milchprodukte gedeckt.
Zur Jause gab es außer Speck, Butter und Topfenaufstrichen im Sommer Salate und Schwarzbrot, im Winter Walnüsse und Schwarzbrot.
Die Speisen wurden mit Vollmehlen zubereitet. Bis in die fünfziger Jahre gab es noch sehr viele Hausmühlen. Im Winter reichte man viele Dörrobstspeisen wie Kompotte aus Apfelspalten und Dörrzwetschken, Kletzenpfeffer und vieles mehr.
Nach dem Zweiten Weltkrieg änderte sich die Vorratshaltung. Früher hatte man das Fleisch geselcht, die Früchte getrocknet oder zu Marmelade verarbeitet, das Gemüse eingesäuert. Jetzt wurden Fleisch, Gemüse und Obst teilweise in Gläsern oder Dosen durch Sterilisation haltbar gemacht. Anfang der fünfziger Jahre wurden in Kärnten die ersten Tiefkühlanlagen gebaut. Dies waren Gemeinschaftsanlagen auf genossenschaftlicher Basis. Jedes Mitglied konnte 1-2 Fächer (Inhalt ca. 150 l) mieten.
Dieses Angebot wurde von den Bäuerinnen mit großer Begeisterung angenommen, obwohl diese Anlagen oft mehr als 5 km vom Hof entfernt waren und meist nur mit Pferdefuhrwerken erreicht werden konnten. Aber man hatte nun das ganze Jahr Frischfleisch, Obst und Gemüse – wenn auch tiefgekühlt.
Ende der sechziger Jahre – fast jeder Hof hatte nun seine eigene Tiefkühltruhe – verschwanden diese Anlagen.
Der Speisezettel auf den Höfen wurde durch das Tiefkühlen der Nahrungsmittel sehr verändert. Die Speisen waren auch nicht mehr an die Jahreszeit gebunden (z.B. Rhabarberstrudel oder Schwammerlgulasch).
Durch diesen Umstand, aber auch durch die aufkommende Mobilität der Menschen, wurde der Speisezettel teilweise vereinheitlicht.
In vielen Gegenden hörte das Brotbacken und das Buttern auf. Auch der Fremdenverkehr forderte seinen Tribut: aus Topfen wurde Quark, aus Obers Sahne. Ketchup und Pommes frites traten ihren Siegeszug an.
Doch seit einigen Jahren – auch durch die Direktvermarktung – erinnert man sich wieder der alten Rezepte. Getreidemühlen werden angeschafft. Es wird wieder Brot gebacken, gebuttert und vieles mehr.
Die Kärntner Küche wird wieder was sie war: einfach in ihrer Vielfalt und gesund.
2 l Wasser
1 kg Rindfleisch (am besten Hieferscherzl, Tafelspitz oder Weichrippe)
500 g Rindsknochen
1 kleine Zwiebel
6 Pfefferkörner
2-3 Stück
Muskatblüte (Macis)
1 Prise Anis
1 Zweig Liebstöckl
1 kleines Krautblatt
1 Tomate
1 kleines Büschel
Gundelrebe
1-2 Knoblauchzehen, geschält
Salz
Wurzelwerk:
1 Karotte
1/2 Petersilwurzel
1/4 Sellerieknolle
etwas Porree
♦ Die zerkleinerten Rindsknochen, das gewaschene und geputzte Wurzelwerk und die Gewürze in kaltem Wasser zustellen. Das Rindfleisch erst dazugeben, wenn das Wasser kocht. Fest aufwallen lassen, dann zurückschalten und die Suppe zugedeckt leicht weiterkochen lassen (auf Stufe 1/2-1). Wenn die Suppe zu stark kocht, wird sie trüb.
♦ Die Suppe durch ein Sieb seihen und nachwürzen.
♦ Rindsuppe eignet sich für Bouillon mit Ei, für Suppen mit Einlagen (Milzschnitten, Frittaten usw.), aber auch als Grundlage für legierte Suppen.
♦ Das in der Suppe gekochte Rindfleisch serviert man am besten mit Gemüse, Soßen, Salat, gerösteten Erdäpfeln usw. Reste vom Rindfleisch kann man feinblättrig schneiden, mit Essig, Öl und fein gehackter Zwiebel abmachen und als Rindfleischsalat servieren. Größere Mengen kann man faschieren und zum Füllen von Strudeln oder Knödeln verwenden.
Tipp: Je größer das Stück Fleisch ist, umso saftiger bleibt es.
3/4 l Wasser
5 Wacholderbeeren
1 Lorbeerblatt
Kümmel, Salz
1/4 l Süßrahm oder
1 Becher Crème
fraîche (125 g)
30 g Mehl
1-2 altbackene Semmeln
20 g Butter
♦ Den Süßrahm mit dem Mehl glatt verrühren. Das Wasser mit den Gewürzen zum Kochen bringen und das Rahm-Mehl-Gemisch mit dem Schneebesen glatt einrühren. Die Suppe gut aufkochen lassen.
♦ Die Semmel(n) kleinwürfelig schneiden, in der heißen Butter knusprig rösten und zur Suppe servieren.
Tipp: Wird Crème fraîche verwendet, muss das Mehl mit etwas kaltem Wasser glatt verrührt werden. Verkochen lassen. Crème fraîche oder Sauerrahm dazugeben. Wenn Sauerrahm verwendet wird, darf die Suppe nicht mehr kochen, da Sauerrahm wegen seines geringen Fettgehaltes sonst ausflockt.
1 kg Kürbis, kochfertig
1 1/4 l Wasser
evtl. 1 EL Mehl
1-2 EL Dill, fein gehackt
Salz
1/2 KL Kümmel, gemahlen
1-2 EL gutes
Kürbiskernöl
1/8 l steif geschlagener
Süßrahm
1 EL grob gehackte, gesalzene Kürbiskerne
zum Bestreuen
♦ Den grobblättrig geschnittenen Kürbis mit Wasser und Gewürzen weichkochen, pürieren, eventuell das Mehl mit etwas kaltem Wasser anrühren, zur Suppe geben, kurz verkochen lassen, das Kürbiskernöl dazugeben und nochmals aufkochen.
♦ Die Suppe würzen und abschmecken, in Portionen mit einer kleinen Haube aus Schlagobers, mit Kürbiskernen bestreut, servieren.
Rezept von Frau Kapus
500 g Porree
250 g Erdäpfel
80 g Fett
50 g Mehl
Salz
Pfeffer
♦ Porree fein schneiden, in 1 Liter Salzwasser halbweich kochen, die kleinwürfelig geschnittenen Erdäpfel beimengen, fertig garen. Mehl im heißen Fett goldgelb anlaufen lassen, aufgießen und zur Porreesuppe geben, abschmecken. Mit etwas rohem, grünem, fein gehacktem Porree garnieren.
Rezept von Heidemarie Hafner, Tschrestal
2 Semmeln
40 g Butter
1/16 l Weißwein,
3/4 l Wasser
1 EL Gemüsearomat
je 1 KL Liebstöckl, Kerbel, Schnittlauch, Basilikum
Salz
1 Msp. weißer
Pfeffer
Muskatnuss
Legierung:
1/16 l Süßrahm
1 Eidotter
30 g Parmesan
♦ Die Semmeln eventuell abrinden (die Suppe bleibt dadurch hell), kleinwürfelig schneiden und in der heißen Butter anschwitzen. Mit der Flüssigkeit aufgießen, Kräuter und Gewürze dazugeben. Die Suppe ca. 10 Minuten langsam kochen lassen, dann pürieren oder mit dem Schneebesen aufschlagen und legieren.
♦ Mit frischem Schnittlauch bestreut servieren.
Tipp: Nach dem Legieren darf die Suppe nicht mehr kochen!
Rezept von Thekla Aichholzer, Eberndorf
1 l Wasser
1 Bund Bärlauch
40 g Butter od. 1 EL Öl
20 g Mehl
1 EL Würzgemüse
(siehe Rezept im Anhang)
oder 1 pflanzlicher
Suppenwürfel
1/8 l Süßrahm
evtl. Salz
♦ Den gewaschenen Bärlauch feinnudelig schneiden und in heißer Butter oder heißem Öl anlaufen lassen. Falls Suppengemüse verwendet wird, dieses nun dazugeben und kurz mitrösten. Mit Mehl stauben, aufschäumen lassen und mit dem Wasser aufgießen. Die Suppe kurz kochen lassen und dann mit dem Mixstab pürieren. Mit Süßrahm verfeinern.
Tipp: Wenn man selbst erzeugtes Würzgemüse (siehe Rezept im Anhang) verwendet, braucht man kaum nachzusalzen.
400 g fertig
geputzter, würfelig
geschnittener Kürbis
100 g fein gehackte
Zwiebel
40 g Butter
1/16 l Weißwein
1/2 l Wasser
1/8 l Milch
1/6 l Süßrahm
Salz
Kümmel
1 Bund Dill, fein
gehackt
♦ Die fein gehackte Zwiebel in der heißen Butter glasig anlaufen lassen, mit Weißwein löschen. Wasser, Milch und den würfelig geschnittenen Kürbis dazugeben, weichkochen. Die Suppe pürieren, würzen und mit dem Süßrahm kurz aufkochen lassen.
♦ Eventuell mit gerösteten Weißbrotwürfeln servieren.
3 l kalt gepresster
Hollersaft
3 l Wasser
500-600 g Zucker
(nach Geschmack)
1/2 Handvoll
Salbeiblätter oder
braune Minze
2-3 Stängel
Sellerielaub
♦ Alle Zutaten 2-3 Minuten kochen, die Gewürze herausnehmen und die Hollersuppe kalt stellen.
♦ Sie wird zur Jause mit „geschnitteltem“ Schwarzbrot (ganz dünne Brotschnitzen) serviert.
♦ Man kann die Hollersuppe auch kochend heiß in Flaschen abfüllen, luftdicht verschließen und aufbewahren.
Tipp: Am Bauernhof wurden die reifen Hollerdolden mit der Hand (Gummihandschuhe) in einer Schüssel ausgedrückt, der Saft wurde abgeseiht. Über den Pressrückstand wurde die gleiche Menge Wasser wie Saft geschüttet und dieses „Schwemmwasser“ dann zum Saft geleert. Diese Flüssigkeit wurde wie oben weiterverarbeitet.
60 g Butter
50 g Mehl
3/4 l Rindsuppe
Pfeffer, Salz
Muskat, gerieben
1 mittelgroße Gurke
30 g Butter
2 EL fein gehackter Dill
1/4 l Sauerrahm
♦ Das Mehl in der heißen Butter anlaufen lassen, mit der Suppe vergießen, mit Pfeffer und Muskat würzen. Die Gurke schälen (kosten, ob sie nicht bitter ist), kleinwürfelig schneiden. Die Gurkenwürfel mit Dill und Butter weichdünsten.
♦ Die Gurkenschalen in der Suppe weichkochen, die Suppe passieren oder pürieren, den Sauerrahm einrühren und die Gurkenwürfel dazugeben.
200 g Mehl
1 Ei
1-2 EL Wasser
100 g Fett
1 Zwiebel
1 l Wasser
Salz
Muskatblüte
Schnittlauch
♦ Mehl in eine Rührschüssel geben, das mit Wasser verquirlte Ei unter fortwährendem Rühren (am besten mit den Knethaken des Handmixers) in das Mehl laufen lassen, sodass kleine Teigfetzchen entstehen.
♦ In heißem Fett die fein gehackte Zwiebel anschwitzen, die Farferln dazugeben, leicht anrösten, mit Wasser aufgießen, würzen und verkochen lassen.
♦ Mit fein gehacktem Schnittlauch servieren.
150 g Schweinsleber, passiert
2 altbackene
Semmeln
2 Eier
80 g Fett
1 EL fein gehackte
Zwiebel
2 Knoblauchzehen
Salz
Ingwer
Majoran
60-80 g Brösel
♦ Die Semmeln einweichen, ausdrücken und passieren. Die Zwiebel in Fett hellgelb anrösten und auskühlen lassen. Alle Zutaten vermengen und die Masse mindestens 30 Minuten rasten lassen. Mit einem nassen Suppenlöffel auf der Hand Knödel formen, in die kochende Suppe einlegen und je nach Größe 10-20 Minuten ziehen lassen.
50 g Mehl
Salz
50 g Edamer Käse
1 Msp. Paprikapulver, mild
50 g Butter
Eidotter zum Bestreichen
♦ Mehl, Salz, geriebenen Käse und Paprikapulver mischen, Butter hineinschneiden, Masse abbröseln, daraus ganz rasch einen Teig kneten. 30 Minuten im Kühlschrank rasten lassen. Ausrollen, ovale Formen ausstechen oder Stangerln radeln, mit Eigelb bestreichen. Auf ein befettetes Backblech legen, im vorgeheizten Rohr bei 200 °C ca. 15 Minuten backen.
1 Ei
30 g Mehl
1 l Rindsuppe
♦ Das Ei mit dem Mehl glatt verquirlen, am besten in einem kleinen Schnabeltopf. Die Masse mindestens 1, besser 2 Stunden rasten lassen. Die abgeseihte Rindsuppe zum Kochen bringen und den Tropfteig mit kreisenden Bewegungen in die kochende Suppe einlaufen lassen. Umrühren, einmal aufkochen lassen.
120 g Butter
30 g Germ
240 g Mehl
Salz
4 EL Sauerrahm
1 Eidotter zum Bestreichen
Kümmel zum Bestreuen
♦ Butter, Germ, Mehl, Salz und Sauerrahm zu einem Teig verkneten, diesen kleinfingerdick ausrollen, 5 cm lange Streifen radeln, diese mit dem verquirlten Eidotter bestreichen, mit Kümmel bestreuen, fingerdicke Stangerln herunterradeln, auf einem befetteten Blech im vorgeheizten Rohr bei 200 °C ca. 20 Minuten hellgelb backen.
Tipp: Kümmelstangerln können in klaren Suppen serviert oder auch als salziges Kleingebäck gereicht werden.
1/8 l Wasser
20 g Butter
Salz
110 g Mehl
2 Eier
♦ Wasser, Butter und Salz zum Kochen bringen, das Mehl einrühren. Rühren, bis sich der Teig von Topf und Kochlöffel löst. Vom Herd nehmen und etwas überkühlen lassen.
♦ Die Eier einzeln einrühren. Mit einem Spritzsack sehr kleine Sternchen auf ein gut befettetes Backblech spritzen, bei ca. 220 °C im vorgeheizten Backrohr die Krapferln hellbraun backen.
2 Eier
80 g Mehl
1/8 l Milch
Salz
Öl zum
Herausbacken
♦ Alle Zutaten glatt mit der Schneerute oder dem Handmixer verquirlen. In einer Omelettenpfanne 1 Kaffeelöffel Öl heiß werden lassen, mit einem Schöpfer den flüssigen Teig dünn verteilen und die Palatschinken goldgelb backen. Die erkalteten Palatschinken aufeinanderlegen, einrollen und dünn-nudelig schneiden. In der heißen Suppe servieren.
1 Ei
30 g Butter
70 g Grieß
Salz
Muskat, gerieben
♦ Butter schaumig rühren, mit Salz und geriebener Muskatnuss würzen und mit Grieß und Ei gut verrühren. Aus der Masse mit der Teigkarte ein glattes Häufchen formen und mindestens 1 Stunde rasten lassen, dabei nicht umrühren. Dann mit einem kleinen nassen Löffel Nockerln formen, in kochendes Salzwasser einlegen und zugedeckt ca. 3/4 Stunde in leicht kochendem Wasser ziehen lassen.
Tipp: Frau Prasser aus dem Krappfeld kocht die Grießnockerln in kochendes Salzwasser ein, schreckt mit kaltem Wasser (1/3 der Menge des kochenden Wassers) ab, deckt den Kochtopf zu und lässt das Gefäß ca. 3/4 Stunde am Herdrand stehen (beim Elektroherd zwischen den Kochplatten).
60 g Butter
2 Semmeln
2 Eier
100 g Schinken oder
gekochtes Selchfleisch
Salz
Ingwer
1-2 EL Petersilie, fein gehackt
1-2 EL Brösel
nach Bedarf
Butter und Brösel
für die Form
♦