cover
  Friederike Schwencke– Das Rätsel vom Krähenwald– Mit Illustrationen von Guido Apel

ISBN 978-3-417-22823-6 (E-Book)
ISBN 978-3-417-28718-9 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck

© 2015 SCM-Verlag GmbH & Co. KG · 58452 Witten

Inhalt

Inhalt

1. Ein blöder Tag und dann noch einer

2. Vorbereitungen

3. Düstere Aussichten

4. Geburtstag hat man nun mal

5. Schlimmer geht immer

6. Eine gute Idee …

7. Papa geht pleite

8. Eine neue Bekanntschaft

9. Das erste Risiko

10. Eine Begegnung

11. Frische Luft für alle

12. Wichtige Berge

13. Überzeugungsarbeit

14. Los geht’s!

15. Rätsel, Fragen und Spuren

16. Die Nacht im Wald

17. Gefährliche Ermittlungen

18. Ein Held kommt selten allein

19. Noch mehr Heldentaten

image

Kapitel 1

Ein blöder Tag und dann noch einer

Oliver war sauer. Richtig wütend sogar. Kein Wunder, schließlich kostete es ihn mindestens zehn Minuten, seine Jacken-Ärmel zu entwirren. Irgendein Scherzkeks hatte seine Anorak-Ärmel so fest und so oft es nur irgendwie ging zusammengeknotet. Kurz hatte Oliver überlegt, ob er die Jacke in die Schultasche stopfen und einfach so zum Bus gehen sollte. Das hätte ihm die schadenfrohen Blicke seiner Mitschüler erspart, die er sich bei seiner mühseligen Arbeit einfing. Doch der beständige Regen draußen hielt ihn davon ab.

image

Mit vor Wut zitternden Fingern löste er endlich den letzten Knoten und schlüpfte in die Jacke. Er zog die Kapuze tief über die Stirn und stampfte zur Schultür hinaus. Sicher war es wieder Julius gewesen, dieser Angeber. Immer ärgerte er ihn. Wenn er ihm doch endlich mal eins auswischen könnte! Doch Julius war größer und stärker als Oliver und hatte noch dazu mehr Freunde. Eigentlich war jeder größer und stärker als Oliver. Und eigentlich hatte auch jeder mehr Freunde.

Er schlug die Wohnungstür so fest zu, dass das Treppenhaus erbebte, und trampelte mit regennassen Schuhen durch den Flur. Beides missfiel seiner Mutter in höchstem Maße, doch das war Oliver in diesem Moment nur recht so. Denn er wollte mit Mama streiten. Wenn man so sauer ist, muss man schreien und toben und motzen und dafür war Mama bestens geeignet. Jetzt flog auch noch seine Schultasche in die Ecke und als Mama endlich aus der Küche kam und losschimpfte, war Oliver längst kampfbereit.

„Oliver, ich habe dir schon tausendmal gesagt …“, ging es los, wie es immer losging. Und es ging genauso weiter, wie es immer weiterging. „Wenn du nicht sofort, dann … und wenn Papa nach Hause kommt, dann … und blablabla.“

Oliver schrie einige Gemeinheiten zurück und knallte dann die Zimmertür hinter sich zu, endlich fühlte er sich ein wenig besser. Immerhin gegen Mama hatte er gewonnen.

„Dann kannst du das mit dem Hund vergessen …!“, hörte er noch durch die geschlossene Tür und horchte auf. Gleich fühlte er sich wieder schlechter. Oliver wünschte sich nichts sehnlicher als einen Hund. Seit Monaten lag er seinen Eltern damit in den Ohren.

Sie hatten das gesagt, was Eltern immer sagen: „Unsere Wohnung ist zu klein, spätestens nach vier Wochen müssen wir mit dem Köter spazieren gehen, wer soll die Kosten tragen und überhaupt, wo soll der hin, wenn wir mal in den Urlaub fahren?“

Und Oliver hatte das gesagt, was Kinder immer sagen: „Ich will aber.“

Erwachsene redeten immer viel zu viel, fand Oliver. Er hatte sich doch klar und deutlich ausgedrückt. Und ein anderes Geburtstagsgeschenk wollte er auf gar keinen Fall, auch wenn Mama versucht hatte, ihn mit einem Lego-Star-Wars-Raumschiff zu locken. Phhhh, Lego! Er wollte einen Hund!

Niedergeschlagen drückte er seine Nase an die Fensterscheibe und sah zu, wie der Regen auf die Straße prasselte. Seine Brille verrutschte und die Scheibe beschlug von seinem Atem. Er wischte den Fleck mit seinem Ärmel beiseite. Auch das mochte Mama nicht. Oliver seufzte und strich sich eine blonde Strähne aus der Stirn. Das Kinn in die Hände gestützt, überlegte er: Mit einem Hund sähe sein Leben ganz anders aus.

image

Dann wäre er nicht mehr so allein, dann wäre er nicht mehr so normal und langweilig. Dann wäre er Oliver, das Herrchen von … er hielt inne, er wusste noch gar keinen Namen für seinen zukünftigen Hund. Aber wie der Hund sein sollte, das wusste er ganz genau: groß und schwarz und ein bisschen gefährlich. Viele würden heimlich Angst vor ihm haben und ein paar Schritte auf dem Gehsteig ausweichen, wenn sie vorüberkamen. Lässig würde Oliver dann den Spruch sagen, den so viele Hundebesitzer ständig sagten: „Der tut nix!“ Und in Gedanken fügte er dann immer hinzu: „Es sei denn, ich befehle es ihm!“

Denn auf ihn, Oliver, würde der Hund aufs Wort hören. Immer würde er ihn begleiten und beschützen. Dann würde sich keiner mehr trauen, seine Jacke zu verknoten. Oder den Inhalt seiner Federmappe in den Ranzen zu schütten. Oder seine Sportschuhe in die Mädchenkabine zu schmeißen. Oliver brauchte diesen Hund, da war er sich ganz sicher.

Er nahm sich vor, wenigstens bis zu seinem Geburtstag nicht mehr mit Mama zu streiten. Dann hätte er vielleicht noch eine Chance.

Missmutig schleppte er sich am nächsten Tag in die Schule, am Tor traf er Johanna aus seiner Klasse. Wenigstens sie war nett zu ihm. Sie war das, was einer Freundin am nächsten kam: Sie ärgerte ihn nicht und stimmte auch nicht mit ein, wenn die anderen schlecht über ihn redeten. Manchmal half sie ihm sogar und ließ ihn Hausaufgaben abschreiben. Etwas mutiger ging er gemeinsam mit ihr ins Klassenzimmer der 4b, wo er wieder Julius gegenübertreten musste.

Doch der schien heute erst mal dringendere Aufgaben zu haben, als Oliver zu ärgern. Stolz fuchtelte er mit seinem Smartphone herum, erzählte allen, welche Apps er neu daraufgeladen hatte und erklärte die genauen Pixelanzahlen der eingebauten Kamera.

Julius hatte das Smartphone zum zehnten Geburtstag bekommen und es war seit einigen Wochen sein ganzer Stolz. „Hey, Klapperstück, lächle doch mal für ein Foto mit deiner Traumfrau Johanna!“, rief er und richtete das Smartphone auf Oliver.

Wäre ja auch zu schön gewesen, wenn Julius einfach mal die Klappe gehalten hätte. Oliver zeigte ihm eine unanständige Geste mit einer Hand und verzog sich an seinen Platz.

Klapperstück! Oliver hasste seinen Nachnamen. Wie um alles in der Welt konnte man „Klapperstück“ heißen? Und warum war Mama so dumm gewesen, bei der Hochzeit Papas Namen anzunehmen? Hätten sie doch Mamas Namen genommen: „Böckler“ wäre zwar nicht schön, aber wenigstens unauffällig gewesen.

Mama hatte irgendwas gefaselt, dass das früher eben üblich gewesen wäre und „Klapperstück“ sei doch irgendwie ganz lustig, oder? Erwachsene konnten so seltsam sein! Jetzt musste er das ausbaden.

Seit der ersten Klasse hatte er allen vorgeflunkert, sein Name sei „Oliver von Klapperstück“, damit es wenigstens ein bisschen adelig oder reich klang. Doch meistens sagten alle nur Klapperstück. Und als sein Mathelehrer bei einem Elternsprechtag in der zweiten Klasse Olivers Mutter mit „Frau von Klapperstück“ begrüßt hatte, war alles rausgekommen. Doch Oliver war hartnäckig und blieb trotzdem bei seinem selbstverliehenen Adelstitel.

Julius’ Fotoshooting wurde vom Eintreten der Lehrerin unterbrochen und vorerst war Oliver aus dem Schneider. Er nutzte das langweilige Gebrummel über die Brutzeiten von Zaunkönigen, um über seinen Hund nachzudenken. Rocky sollte er heißen oder doch Rico? Eventuell auch Bruce oder Bandit.

Von Ferne hörte er plötzlich eine Stimme: „Oliver?“ Er schreckte aus seinem Tagtraum hoch.

Johanna flüsterte ihm zu: „Du sollst sagen, welche Farbe die Eierschale der Zaunkönige hat!“

Oliver sah seine Lehrerin Frau Bernstein an, als würde er ihr gleich den Marsch blasen dafür, dass sie seine Gedanken unterbrochen hatte. Dann entschied er sich aber doch für eine freche Antwort und rief: „Orange mit grünen Punkten, Mann! Und zu Ostern lila!“

Den Rest der Stunde saß er auf dem Flur und schrieb einen Lexikonartikel über Zaunkönige ab. Wenn seine Lehrerin nur nicht seine Eltern informierte! Er konnte sich keine Fehltritte erlauben, wenn er diesen Hund wirklich wollte.

Zu Hause half er extra ein bisschen beim Tischabräumen und behauptete, dass Essen habe ihm wunderbar geschmeckt.

Mama lächelte zufrieden.

„Ich werde jetzt meine Hausaufgaben machen“, fügte er noch hinzu. „Einen Aufsatz sollen wir schreiben über unseren größten Wunsch. Willst du ihn nachher durchlesen?“

Oliver hatte sich diese List auf dem Heimweg überlegt, damit Mama auch ganz sicher wusste, was er sich wünschte. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und schrieb mit glühenden Wangen über den wundervollen, treuen Hund, den er so herbeisehnte. Er vergaß auch nicht zu erwähnen, dass er sich stets um ihn kümmern würde und niemand sonst Arbeit wegen des Hundes haben würde. Dann legte er den Aufsatz auf den Küchentisch. Jetzt konnte er nur noch ganz besonders brav sein und auf seinen Geburtstag warten. Noch acht Tage …

image

Kapitel 2

Vorbereitungen

Wenn man Hausaufgaben erfindet, hat man keine Zeit mehr für die richtigen. Dies fiel Oliver bereits in der ersten Stunde am nächsten Tag auf. Mathe. Er hätte da wohl so ein Arbeitsblatt machen sollen … ach, Mist. Der erfundene Aufsatz war doch viel wichtiger gewesen, als dieses blöde Zeichnen von Parallelogrammen. Er skizzierte noch schnell ein paar Formen, als Herr Zimmermann schon längst durch die Reihen ging. Als er sich näherte, ließ Oliver den Bleistift schnell unter dem Tisch verschwinden.

Herr Zimmermann schaute fragend auf Olivers Blatt mit den drei freihändig gezeichneten Formen ohne jegliche Beschriftung.

„Ich hatte mein Geodreieck in der Schule liegen lassen“, log Oliver prompt.

„Dann nimm es heute mit und arbeite das Blatt noch mal nach“, sagte Herr Zimmermann. „Montag legst du es mir dann unaufgefordert vor, okay?“

Oliver nickte schicksalsergeben: „Okay.“

Egal, Montag war lange hin, bis dahin konnte er das längst erledigen. Oder bei Johanna abschreiben. Eigentlich mochte Oliver Mathe. Er verstand die Aufgaben schnell und hatte manchmal wirklich Spaß, an einer Lösung zu tüfteln. Aber es gab im Moment einfach Wichtigeres. Nur leider verstand das niemand. Julius nervte und die Schule war ein reiner Spießrutenlauf. Und deshalb brauchte er diesen Hund.

Heute war Freitag. Am Mittwoch würden endlich die Osterferien beginnen. Und dann, noch zwei Tage später, dann war Olivers Geburtstag. Noch sieben lange Tage.

Dann hätte er fast drei Wochen, um seinen Hund auszubilden. Er hatte sich alles schon ausgemalt: in der ersten Ferienwoche Kommandos wie „Sitz!“, „Platz!“ und „Gib Laut!“. In der zweiten Woche das sogenannte Apportieren. Das hatte Oliver in einem Hundebuch gelesen. Das bedeutete, dass Rocky oder Bruce – also auf jeden Fall der Hund – einen Gegenstand, den Oliver warf, zurückbringen würde. Einen Ball oder einen Stock vielleicht.

Und in der dritten Woche kämen dann Lektionen in Spuren suchen und Fährten erschnüffeln. Das war wichtig, weil er ja später immer rausfinden wollte, wer seine Sachen geklaut oder verunstaltet hatte. Oliver würde dann einfach den Hund daran schnüffeln lassen, der würde den Geruch verfolgen und wahrscheinlich jedes Mal direkt bei Julius fündig werden. Der Täter wäre überführt, ohne jeden Zweifel. Das müssten dann sogar die Lehrer glauben.

In der Vergangenheit hatten sie immer Zeugen befragt, wenn Oliver sich über Julius beschwert hatte. Immer wenn etwas schief lief, hatte Oliver sofort Julius in Verdacht. Ach was, Verdacht, er war sich sicher, dass es wieder Julius gewesen war. Aber wenn ihn seine Lehrerin dann nach Beweisen fragte oder zumindest nach Hinweisen, dass Julius dahintersteckte, konnte er meist nur sagen: „Wer soll es sonst gewesen sein?“

Blöd war, dass Julius’ Freunde ihm oftmals ein Alibi verschafften. Tino behauptete immer, Julius sei die ganze Zeit mit ihm zusammen gewesen und hätte gar nicht unbemerkt an Olivers Federmappe gehen können und solche Sachen. Die steckten doch alle unter einer Decke. Oliver brauchte einen Spürhund, das war klar.

Nach Schulschluss schlenderte Oliver mit Johanna noch eine Weile durch die Straßen. Er hatte Johanna überzeugt mitzukommen, damit er ihr ein großes Geheimnis anvertrauen konnte.

Johanna merkte gar nicht, dass Oliver längst wusste, wohin sie eigentlich gingen. Sie trabte einfach neugierig neben ihm her. „Nun sag schon, Olli! Was ist los?“

„Wart´ noch kurz, gleich sind wir da“, antwortete Oliver geheimnisvoll. Plötzlich standen sie vor einer Zoohandlung. „Da wären wir“, sagte Oliver triumphierend.

Johanna starrte auf das Geschäft. „Willst du mir ein Kaninchen schenken oder was?“ Sie guckte ihn verständnislos an.

„Ach Quatsch, komm, wir gehen rein!“ Oliver war schon einige Schritte vorausgeeilt und betrat den Laden. Sogleich bimmelte ein Glöckchen und eine Verkäuferin erschien hinter den Regalen.

„Guten Tag“, sagte Oliver wichtigtuerisch. „Ich möchte bitte ein Hundehalsband und eine Leine kaufen!“

Johanna stand schweigend daneben.

Oliver fühlte sich ganz kribbelig, endlich hatte er sich getraut.

Die Verkäuferin lächelte. „Gern, schau mal hier drüben, junger Mann!“ Sie führte die Kinder zu der Hundeabteilung.

Oliver staunte und trat aufgeregt von einem Fuß auf den anderen.

„Was für einen Hund hast du denn?“

„Ähm“, Oliver stockte. „Ich bekomme ihn erst nächste Woche“, gab er etwas kleinlaut zu.

Johanna mischte sich ein: „Echt? Du kriegst’n eigenen Hund? Cool!“

Die Verkäuferin fragte hilfsbereit: „Weißt du denn, welche Rasse der Hund hat?“

Oliver schaute verlegen und sagte nichts.

„Die ungefähre Größe vielleicht?“ Die Dame war sehr geduldig.

Oliver zeigte vage die Höhe eines Schäferhundes mit der Hand. Johanna staunte und wollte schon wieder unterbrechen. Doch die Verkäuferin holte nun einige Halsbänder aus dem Regal.

„Hier wäre eines aus Leder, mit drei Dornen, die man durch die Löcher stecken muss. So wie bei einem Gürtel, verstehst du? Oder hier ist eines aus Polyester mit Klickverschluss, aber ich sag dir gleich, wenn der Hund doll zieht, kann so ein Klickverschluss auch mal aufgehen. Und bei dem Halsband aus Leder ist außerdem der Vorteil, dass es breiter ist und sich der Druck besser verteilt, falls dein Hund mal zieht.“

„Es tut ihm also nicht so weh?“

„Genau!“

image

Oliver fühlte sich wieder selbstsicherer und nahm das Lederhalsband zur Hand. Es sah aus wie ein Gürtel für sehr kleine Kinder. Das Leder roch gut und Oliver wog es zufrieden in der Hand. Dann schielte er unauffällig auf das Preisschild: 49,99 Euro. Uff, Oliver schluckte. Er hatte nur 30 Euro dabei und eigentlich wollte er ja auch noch eine Leine dazu.

Johanna spielte derweil mit dem Klickverschluss des anderen Halsbandes. Die Verkäuferin ließ die Kinder gewähren und zog sich zurück.

„Johanna, hast du Geld dabei?“, platzte Oliver heraus.

Johanna überlegte: „So drei, vier Euro, denke ich, und davon wollte ich eigentlich noch …“

Mist, das würde nie für das Lederhalsband reichen. Aber es sah einfach beeindruckender aus und war genau das, was Oliver gesucht hatte. Vielleicht musste er sich zum Geburtstag von Oma und Opa noch etwas Geld dazu wünschen, dann könnte es gehen. Er legte das Lederhalsband zurück und prüfte das mit dem Klickverschluss. Nein, damit würde der Hund viel zu lieb aussehen, so unauffällig und billig. Es musste das schwarze Lederhalsband sein, da war er ganz sicher.

„Jetzt erzähl doch erst mal“, unterbrach Johanna seine Gedanken. „Du kriegst einen Hund?“

„Ich hab nächste Woche Geburtstag, weißt du, und da wünsche ich mir eben einen Hund.“

Johanna war sofort skeptisch. „Bist du denn sicher, dass du wirklich einen bekommst? Haben deine Eltern ‚ja‘ gesagt?“

Oliver druckste herum. Johanna durchschaute ihn schneller, als ihm lieb war.

„Dann kauf doch das Halsband erst, wenn du ihn wirklich hast, sonst gibst du so viel Geld für etwas aus, das du dann vielleicht nicht gebrauchen kannst.“

„Wir könnten es zur Not einfach Julius umbinden und ihn damit an einer Laterne festbinden …“ Beide begannen zu lachen. Das fühlte sich gut an.

Sie verließen das Geschäft ohne den erhofften Einkauf. Johanna verabschiedete sich und in Gedanken versunken ging Oliver zur Bushaltestelle.

image

Kapitel 3

Düstere Aussichten

Das Wochenende war gut gefüllt: Oliver musste das Mathearbeitsblatt nacharbeiten und wollte unbedingt noch zur Bücherei, mehr Hundebücher ausleihen. Außerdem musste er viel Mühe darauf verwenden, seinen Eltern freundlich und hilfsbereit zu begegnen, um seine Chancen auf den Hund zu erhöhen. Samstagabend lag er in seinem Bett und schmökerte in „Welcher Hund für unsere Familie“, da stieß er auf einen Absatz über Golden Retriever.