Inhaltsverzeichnis

Fußnoten

Birger meint den Philosophen Friedrich Nietzsche.

Gisela Ulmann, Berliner Psychologin und Dozentin für Entwicklungspsychologie. Mit ihr steht Birger seit 1991 in engem Briefkontakt. Alle folgenden Briefe »an gisela« sind an sie gerichtet.

Birgers Einzelfallhelfer bis Herbst 1993.

Jamila Chauvet, französische Filmemacherin. Sie wollte einen Film über Birger drehen. Der Plan zerschlug sich.

Ein Autist in Birgers Alter aus Chemnitz, der mit Birger seit 1992 in Briefkontakt steht. Wie Birger kommuniziert er »gestützt«, das heißt mit Hilfe der in Australien und den USA entwickelten Methode »Facilitated Communication« (kurz FC).

Birger meint seine Mutter.

Birgers Vater.

Siehe Anm. »Gisela Ulmann, Berliner Psychologin und Dozentin für Entwicklungspsychologie …«.

Birger verstummte in seinem zweiten Lebensjahr. Mit acht Jahren sprach er zur völligen Überraschung seiner Eltern einen einzigen Satz, danach schwieg er wieder jahrelang. Seit Beginn seiner »Schreibzeit« im August 1990 spricht er mitunter spontan einzelne Worte – allerdings so selten, daß auf ein Jahr nicht mehr als zwei Worte kommen.

Siehe Anmerkung »Ein Autist in Birgers Alter aus Chemnitz …«.

Eine Berliner Amtsärztin ist zu Besuch bei den Sellins und befragt Birger, ob er mit seiner Therapeutin (siehe folgende Anmerkung) und seiner Klangtherapie zufrieden ist.

Margard Breinlinger, Psychologin beim Berliner Verein »Hilfe für das autistische Kind«, eine Therapeutin, die Birger seit seinem fünften Lebensjahr kennt und seit seiner »Schreibzeit« auf Birgers ausdrücklichen Wunsch wieder betreut.

Birger schlägt einen Titel für das erste Buch vor.

Birger bekam beim Spazierengehen an seinem Geburtstag einen Schreianfall.

Eine Freundin der Familie Sellin schon aus Birgers Kindheitstagen.

Jan ist ihr Sohn.

Birger war mit seiner Mutter im Kino und danach in einem Restaurant.

Birgers Mutter.

Ein 15jähriger stummer Autist aus München, der ebenfalls mit FC schreibt und mit Birger im Briefwechsel steht.

Ein Hamburger Psychologe, der in einem Buch über Autismus unter anderem behauptete, autistische Kinder könnten kaum Mitgefühl für andere Menschen entwickeln.

Siehe vorige Anmerkung.

Birger beginnt eine homöopathische Behandlung bei einer Berliner Ärztin. Zeitweilig fühlt er sich dadurch in seine Kindheit zurückversetzt.

Siehe vorige Anmerkung.

Eine – wenn nicht die – typische autistische Verhaltensweise ist die stereotype Wiederholung immergleicher Bewegungsabläufe. »Rieseln« mit Murmeln oder mit Sand war jahrelang Birgers Lieblingsbeschäftigung. Die homöopathische Behandlung brachte die alte Angewohnheit wieder hervor.

Birger bekommt beim Schreiben einen Schreianfall.

Siehe Anmerkung »Margard Breinlinger, Psychologin beim Berliner Verein ›Hilfe für das autistische Kind‹ …«.

Ein stummer Autist in Birgers Alter aus Lindau am Bodensee, der auch mit FC schreibt.

Birger wird tagsüber in der Horteinrichtung des Vereins »Hilfe für das autistische Kind« betreut. Die Äußerung bezieht sich auf Unterhaltungen unter den Betreuern, was aus ihm werden soll, wenn er im Sommer aufgrund seines Alters aus dem Hort ausscheiden muß.

Birgers Bruder Jonas feiert seinen zehnten Geburtstag.

Felix Kubaila, Filmemacher beim WDR in Köln, will einen Film über Birger drehen und stellt ihm sein Konzept vor. Die Dreharbeiten fanden im September und Oktober 1993 statt; der Film wurde am 3. Februar 1994 unter dem Titel »wie ein wuchernder erdklumpen auf der seele. mitteilungen eines stummen autisten« in der ARD ausgestrahlt; später noch einmal im WDR, bei 3sat und, leicht gekürzt, im niederländischen Fernsehen. Im Rahmen der Verleihung des 31. Adolf-Grimme-Preises im März 1995 erhielten Birger Sellin und Felix Kubaila für ihren Film den Sonderpreis des Kultusministers von Nordrhein-Westfalen.

Auf Anregung einer Ärztin kaufen die Eltern Birger einen Boxball, damit er versuchen kann, seine gelegentlichen Autoaggressionen Birger schlägt und beißt sich, wenn er Schreianfälle bekommt – an dem Sportgerät auszulassen. Leider trat der gewünschte Effekt nicht ein.

Birger meint die Betreuer im Hort.

Ein neuer Erzieher im Hort, der vom ersten Versuch an mit Birger schreiben konnte. Er wurde Birgers Lieblingsbetreuer und, man kann es wohl so sagen, sein erster nichtbehinderter Freund.

Birgers Mutter gibt Seminare für »Facilitated Communication« (FC) und tritt eine Reise an.

Birger war den ersten Tag in einem Jugendwerkheim für behinderte Jugendliche in Berlin-Zehlendorf. Er bestand die vierzehntägige Probezeit nicht und wurde nach drei Tagen »zurückgegeben«, weil die anderen Jugendlichen Angst vor ihm hatten.

Birger kommentiert die Absage vom Jugendwerkheim.

Der Schauspieler David Bennent, bekannt vor allem als Oskar Matzerath in Volker Schlöndorffs Grass-Verfilmung »Die Blechtrommel«, hatte sich angeboten, in Kuballas Film die Texte von Birger zu lesen. Leider scheiterte dieses Vorhaben an Bennents überfülltem Terminkalender.

Birger beschimpft seine Mutter während eines Schreianfalls.

Birger meint seine Mutter.

Birger reagiert auf die Bemühungen seiner Eltern, eine Schule für ihn zu finden.

Siehe Anmerkung »Ein neuer Erzieher im Hort …«.

BIRGERS EINZELFALLHELFER BIS ZUM HERBST 1993.

Eine Berliner Schule, in der Erwachsene ihr Abitur nachholen, hat sich bereit erklärt, Birger als Gastschüler zu unterrichten. Birger wird im November in die 11. Klasse einsteigen, sich allerdings im Januar ausschließlich für Einzelunterricht entscheiden.

Birger ist mit seiner Familie vom 15. bis 31. Juli auf einer Urlaubsreise in Schweden.

Unter den Betreuern im Hort wird bekannt, daß ein Vorabdruck von Birgers Buch im Nachrichtenmagazin »Der Spiegel« erscheinen soll.

Am Tag darauf beginnen die Dreharbeiten mit Felix Kubaila und seinem Filmteam.

Birger meint seine Stereotypien, die er im Film vorspielt.

Siehe vorige Anmerkung.

Birgers Familie feiert das Erscheinen des Buches und eines Vorabdrucks im »Spiegel«.

Eine junge Frau, die Birger nach Erscheinen des Buches als erste geschrieben hat.

Der Herausgeber.

Birger bekommt seit Erscheinen des Buches Berge von Briefen.

Siehe Anmerkung »Eine – wenn nicht die – typische autistische Verhaltensweise …«.

Das Filmteam wird verstärkt durch Buchherausgeber Klonovsky und die Fotografin Sybille Bergemann, die die Dreharbeiten beobachten wollen.

Felix Kubaila.

Annemarie Sellin fragt Birger, ob er sich an den Flug nach Griechenland erinnert, er war damals 6 Jahre alt.

Gisela Fischbeck, eine Psychologin und Sprachlehrerin aus BerlinWannsee, die auf ein Inserat der Sellins nach Einzelunterricht für Birger geantwortet hat. Seit November 1993 unterrichtet sie Birger in mehreren Fächern.

Birger bezieht sich auf den am 1. November beginnenden Unterricht in der Erwachsenenschule, an dem er in Begleitung seines Einzelfallhelfers teilnimmt.

Eine mit Birgers Eltern bekannte Kinderärztin aus Senzig (Brandenburg), Mutter autistischer Zwillinge.

Birgers neuer Einzelfallhelfer und einer seiner Einzellehrer. Er begleitete Birger in den folgenden Wochen in die Schule und unterrichtet ihn separat in den naturwissenschaftlichen Fächern.

Birger meint den Hort.

Birgers erster Schultag.

Birgers schrie beim Einzelunterricht.

Birgers Klasse plant einen Museumsbesuch.

Ein 14jähriger autistischer Junge, der mit FC schreibt. Birger beantwortet seinen Brief.

Im Schulunterricht wurde eine Rede von NS-Propagandaminister Joseph Goebbels behandelt.

Ein autistischer Jugendlicher, der Birger unter anderem schrieb, daß er sein Buch zu depressiv fand.

Eine Journalistin der »Badischen Zeitung« aus Freiburg ist zu Besuch.

Ein in Berlin lebender kurdischer Sänger. Die Sellins sind mit seiner Familie befreundet und waren zu Besuch; er musizierte für Birger.

Birger hat seit seiner frühen Kindheit nicht mehr geweint.

Birger hat Kuballas Film vor der Ausstrahlung auf Video gesehen.

Birger meint seine Mutter.

Ein autistischer Freund aus Bayern, der einen Autounfall hatte.

Birgers Therapeutin ist zu Besuch.

In der Schule wurden Erzählungen von Franz Kafka besprochen.

Ein autistischer Jugendlicher in Birgers Alter, der mit FC schreibt.

Birger war auf einem Treffen autistischer Jugendlicher in Berlin, die mit FC untereinander kommunizierten.

Ein autistisches Mädchen aus Chemnitz.

Birger schrie am Ende des Treffens.

Siehe Anmerkung »Birgers neuer Einzelfallhelfer und einer seiner Einzellehrer …«.

Birger hat bei Frau Fischbeck das Bad überflutet.

Birger bekam in der Schule einen Schreianfall. Birger entscheidet sich in diesen Tagen gegen einen weiteren Schulbesuch. Seinen Einzelunterricht setzt er fort. Dieser teilt sich künftig so auf: Frau Fischbeck unterrichtet ihn in Geschichte, Politischer Weltkunde, Englisch, Französisch und Latein, ihr Mann in Deutsch, ein Berliner Biochemiker lehrt Mathematik und Naturwissenschaften, eine Diplompädagogin unterrichtet Kunst. Birgers Lernstoff richtet sich nach den Vorgaben einer anerkannten hessischen Studiengemeinschaft zur Absolvierung eines externen Abiturs.

Schreianfall beim Schreiben.

Eine Reporterin vom NDR ist zu Besuch.

siehe Anmerkung »Ein autistisches Mädchen aus Chemnitz«.

Birger meint den tschechischen Komponisten Bedrich (Friedrich) Smetana.

In Birgers Umfeld ist bekanntgeworden, daß der »Spiegel« am kommenden Montag einen Artikel veröffentlichen wird, der die Authentizität von Birgers Texten anzweifelt. Die Hortbetreuer haben daraufhin beschlossen, dem Magazin einen Brief zu schreiben, in dem sie sich mit Birger solidarisieren; Birger bedankt sich dafür.

Der »Spiegel«-Artikel ist erschienen. Das Magazin – dasselbe Blatt, das Sellin zuvor als Dichter gefeiert hatte – äußert Zweifel an der Authentizität der Texte. In der Ausgabe vom 14. Februar 1994 revidierte das Magazin die Fälschungsunterstellungen, nachdem zwei Reporter Sellin beim Schreiben beobachtet und sogar ein kleines Interview mit ihm geführt hatten – nachzulesen in besagter »Spiegel«-Ausgabe und auf S. 139/40 des vorliegenden Buches. Auch die Äußerungen an den folgenden Tagen beziehen sich auf die »Spiegel«-Unterstellungen.

Martina Engelmann, bis 1990 Betreuerin im Hort für jugendliche Autisten – seither hat sie Birger nicht mehr gesehen –, wird vom »Spiegel« als Kronzeugin dafür zitiert, daß »die ehrgeizige Mutter« die wirkliche Verfasserin der Texte sei.

Der »Spiegel« bietet einen »Wiedergutmachungsartikel« an. Zwei Abgesandte des Blattes wollen Birger beim Schreiben beobachten. Birger hat Angst, in dieser Testsituation zu versagen, will sich aber dennoch »inspizieren« lassen.

Einen Tag vor dem »Spiegel«-Besuch.

Autistisches Mädchen, das mit FC schreibt.

Birger hat ein Essen verspeist, das für die ganze Familie bestimmt war.

Eine Leserin, die an Birger geschrieben hat.

Ein autistischer Junge hat Birger einen Brief geschickt.

Birger verbrachte als Zweijähriger fast ein halbes Jahr in der geschlossenen Abteilung der Berliner Kinder- und Jugendpsychiatrie Wiesengrund.

Eine Einzelfallhelferin.

Schreianfall beim Schreiben.

Sellin tippt erstmals Worte ohne jede Unterstützung durch »Facilitated Communication« in seinen PC. In der Folgezeit werden sich diese »Alleingänge« häufen; die entsprechenden Stellen sind durch Fußnoten gekennzeichnet.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Birgers Vater hat in ein paar Tagen Geburtstag.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Birger macht mit seinen Eltern Urlaub bei Bekannten in Lindau am Bodensee. Frank und Robert sind zwei autistische Freunde.

Der Text entstand während eines Besuches bei der Therapeutin Jirina Prekop, einer Verfechterin der sogenannten »Festhaltetheraphie«, in Lindau.

Birger bekommt beim Schreiben einen Schreianfall. Ihn irritiert, was andere Besucher hinter seinem Rücken über ihn reden.

Birger erhält eine Massage.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Birger meint das Buch, das Sie gerade lesen.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Die Mutter eines autistischen Jungen aus Berlin, der mit FC schreibt, ist zu Besuch. Sie hat einen Text von ihrem Sohn dabei, den sie nicht versteht.

Birger erklärt den Text, der offenkundig von der beschränkten Sichtweise von Experten und Betreuern auf Autisten handelt.

Birger gibt den Unterricht in der Erwachsenenschule auf und nimmt von nun an nur noch Einzelunterricht.

Birger will mit seiner Einzelfallhelferin ein Theaterstück von Gotthold Ephraim Lessing anschauen.

Birger meint seinen heftigen Atem.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Erster Wahrnehmungstest bei Herrn Warnke.

Birger schreibt einem jungen Mann, der vorbeikam und ihm Glasperlen schenkte.

Birger meint das Lateraltraining.

Eine junge (sprechende) autistische Frau, die Birger geschrieben hat.

Birger und seine Eltern treffen sich regelmäßig mit den Einzelfallhelfern, Lehrern und der Therapeutin.

Birger verfügte kurzzeitig, daß kein zweites Buch von ihm erscheinen soll, vermutlich als Reaktion auf die nicht verstummenden Zweifel an seiner Autorenschaft, wie sie u.a. in der Mai-Ausgabe der Zeitschrift »Psychologie heute« geäußert wurden.

Lektorin bei Birgers Verlag.

Birger war mit Herrn Fischbeck im Theater und sah Bertolt Brechts Stück »Der gute Mensch von Sezuan«.

Birger meint die amerikanische Sprachtherapeutin Annegret Schubert, die FC in Deutschland bekannt machte.

Birger hat eine Bastelarbeit von Jonas zerstört.

Annemarie Sellin gibt landesweit Seminare für FC.

Ein neuer Lehrer, der Birger künftig in den naturwissenschaftlichen Fächern unterrichtet.

Ohne Unterstützung geschrieben.

Robert, Birgers autistischer Freund aus Lindau (Bodensee), wollte Birger in Berlin besuchen (in Begleitung seiner Schwester), bekam aber beim Betreten des Flugzeuges derartige Angst, daß die beiden wieder aussteigen und den Besuch absagen mußten.

Birgers vierjährige Cousine hatte sich vor ihm geängstigt.

Birger bringt seine Post selbst zum Briefkasten; eines Tages begann er, beliebige Papiere als Post einzuwerfen.

Bekannte sind zu Besuch, um Birgers Film auf Video anzusehen.

Erik will Einzelfallhelfer bei Birger werden.

Eine Lehrerin, die Birger in Kunst unterrichten wollte, es sich dann aber nicht zutraute.

Birger meint seinen ehemaligen Hort.

Birger war mit Erik in einem Kreuzberger Theater, um ein Stück über ein autistisches Mädchen anzuschauen. Die Beurteilung blieb er allerdings schuldig.

Birger hat zum ersten Mal an einem FC-Seminar seiner Mutter teilgenommen.

Birger macht mit Erik vom 22. bis 28. Oktober Urlaub in Wall am Starnberger See. Das »Biererlebnis« bestand aus drei großen Gläsern Weizenbier, die Birger jeweils auf »Ex« leerte. Nach Verlassen der Gaststätte nutzte er jede sich bietende Sitzgelegenheit zum Ausruhen. Den Text schrieb er mit Erik.

Das Kirchenblatt »Der Wannseebote« hat ein Gedicht von Birger als »Gedicht eines geisteskranken Jungen« veröffentlicht. Ein paar Tage später entschuldigte sich der zuständige Pastor persönlich bei ihm.

Birger kann gegen eine kleine monatliche Spende einen Raum in einer Wilmersdorfer Kirche für seinen Unterricht nutzen. Die Kirche wirft ihm vor, er habe innerhalb eines Jahres acht Stühle zerstört.

Birger meint den Schriftsteller Wolfgang Borchert.

Birger meint seine Bayern-Reise im Oktober.

Annemarie Sellin kommt von einer Seminarreise zurück.

Birger schreibt über seinen Sportunterricht bei Herrn Fischbeck.

Birger ist mit seiner Mutter nach Bern gefahren und beginnt dort ein Hörtraining bei einer Schweizer Therapeutin. Das Training beeinflußte lediglich Birgers Augentätigkeit (vgl. die Texte der folgenden Tage), zeigte ansonsten aber keine Wirkung.

Bei der Therapeutin geschrieben.

Birger kommentiert einen Schreianfall.

Birger meint die Berner Therapeutin.

Birger geht es sichtlich schlecht, seine Mutter fragt ihn, warum.

»Mabel« ist eine Erfindung Birgers.

Dieses Buch ist die Fortsetzung des 1993 im selben Verlag erschienenen Bestsellers »ich will kein inmich mehr sein botschaften aus einem autistischen kerker« (KiWi 382, 1995). Die faszinierende Geschichte des autistischen Jungen, der in seinem zweiten Lebensjahr zu sprechen aufhörte, von Ärzten und Therapeuten als schwer geistig behindert eingestuft wurde und nach sechzehnjährigem Schweigen am Computer zu schreiben anfing, avancierte monatelang zu einem Top-Thema in deutschen und internationalen Medien. Birger Sellins erste Textsammlung wurde in sieben Sprachen übersetzt und bislang mehr als hunderttausendmal verkauft. 1995 folgte Sellins zweites Buch, das, formell an das erste anschließend, aber auch separat vollkommen verständlich, hiermit nun auch als Paperbackausgabe vorliegt.

Der »erste autistische Dichter der Welt« (Der Spiegel) ist inzwischen hinlänglich bekannt, so daß sich Herausgeber und Verlag nicht mehr veranlaßt sehen, den Texten längere Ausführungen über den Verfasser voranzustellen. Außerdem sprechen Sellins Niederschriften mittlerweile ganz für sich und bedürfen kaum weiterer Erklärungen. Nur wo es unumgänglich war, sind erläuternde Fußnoten angefügt. Die Form der Texte ist dieselbe geblieben wie im ersten Buch: aus Sellins tagebuchartigen Aufzeichnungen – sie umfassen diesmal die Jahre 1993 und 1994 hat der Herausgeber eine vom Verfasser autorisierte Auswahl getroffen.

Nach dem Erscheinen des ersten Buches, den darauffolgenden zahllosen Zeitungsveröffentlichungen und der Ausstrahlung eines Dokumentarfilms über sein Leben

Das wird er nun selbst schildern.

 

München, im April 1997

M.K.

an eine einzigartige menschengruppe wende ich mich

menschen die sich daran machen

ein wertarmes irres akademisch denkdichtes buch zu lesen

widerstandslos auslesen zu wollen

aber sie werden darin trauer heiteres aufgeregtes und sehnsuchtsstarkes finden

eines aber will einer wieder

allen auch angenehmes wuenschen

wind sonne regen und schnee sollen an mich erinnern

der mit allen wettern gewaschene aussteiger birger sellin

der sich

und allen seismographischen aussteigern

und erdlingen

gutes wuenscht

lachen und weinen

und liebe in ausreichender menge

 

Berlin, 7. Januar 1995

ich denke an ein wichtiges buch

was ueber den aergerlichen autismus herausfindet

was es sich widerspiegelt

auch was es sehr schleichend mit sich bringt

aergerlich ist dass ich noch zu befangen bin

ich werde immer schlimmer und merke selbst ich bin unertraeglich erst ausser mir dann inmir

ein zustand ewiger hin und hergerissenheit

ich terrorisiere mich und die umweit

ich finde die balance nicht

4. Januar 93