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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

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Originalausgabe

1. Auflage 2018

© 2018 by mvg Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH,

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Redaktion: Claudia Lück (Lück Redaktion)

Umschlaggestaltung: Laura Osswald

Umschlagabbildung: Shutterstock/Julia Henze

Illustration & Satz: Mayumi Bockhold

Hintergründe: Shutterstock (Seite 23, 25, 27, 29, 31, 35, 37, 47, 49, 51, 55, 59, 61, 63, 77, 79, 81, 87, 93, 95, 101, 109)

Druck: Firmengruppe APPL, aprinta Druck, Wemding

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-86882-971-6

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96121-278-1

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96121-279-8

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter
www.mvg-verlag.de

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Für alle Mädchen, die Großes vorhaben.

Inhalt

Vorwort

Angela Merkel

Steffi Graf

Käthe Kollwitz

Dunja Hayali

Bertha Benz

Anne Frank

Bertha von Suttner

Sisi von Österreich

Carla del Ponte

Luise von Preußen

Doris Dörrie

Christiane Nüsslein-Volhard

Nena

Carmen Thomas

Annette von Droste-Hülshoff

Freya Hoffmeister

Alice Schwarzer

Clärenore Stinnes

Anke Schäferkordt

Valeska Gert

Bärbel Bohley

Elly Beinhorn

Hildegard Knef

Ida Pfeiffer

Friede Springer

Esther Bejarano

Katharina die Große

Jil Sander

Marion Gräfin Dönhoff

Gerlinde Kaltenbrunner

Käthe Kruse

Elke Heidenreich

Hannah Arendt

Romy Schneider

Uschi Obermaier

Marie Antoinette

Pina Bausch

Rosa Luxemburg

Marlene Dietrich

Hildegard von Bingen

Ingeborg Bachmann

Clara Schumann

Julia Jäkel

Maria Reiche

Sophie Scholl

Lilo Pulver

Maria Sybilla Merian

Nelly Sachs

Regina Halmich

Helene Fischer

Liebe Leserin,

dieses Buch erzählt die wahren Lebensgeschichten von 50 Frauen, die alle auf ihre Weise besonders sind. Manche waren in der Schule schon erfolgreich, an anderen sind Eltern und Lehrer schier verzweifelt. Eines ist ihnen gemeinsam: Sie haben sich getraut, an ihre Ziele zu glauben und diese zu verfolgen. So unterschiedlich ihre Wege sind, alle haben gelernt, auch gegen Widerstände an dem eigenen Traum festzuhalten und Niederlagen zu überwinden. Sie sind nicht perfekt, das ist niemand. Aber ihre Geschichten geben uns vielleicht den Mut, unseren eigenen Weg zu gehen. Auch wenn es manchmal schwer ist.

Viel Spaß beim Lesen!

ANGELA MERKEL

DIE MÄCHTIGSTE FRAU DER WELT

Viele nennen Angela Merkel nicht »Angela Merkel« oder »Angela« sondern »Merkel«. Angela hat viele Gegner, aber noch viel mehr Anhänger. Ihre besonnene und vernünftige Art mit Dingen umzugehen, finden die meisten Deutschen gut und haben deshalb Angelas Partei, die CDU, gewählt. Sie ist seit vielen Jahren Kanzlerin und damit so etwas wie die Chefin von Deutschland, als erste Frau. Die ganze Welt kennt sie.

Noch lange bevor Friseure in Hongkong, Verkäuferinnen in Buenos Aires und Computerfachleute in San Francisco über Angela reden, zieht ihre Familie von Hamburg nach Templin in die damalige DDR. Der Vater, ein evangelischer Pastor, hat dort Arbeit gefunden. Die kleine Angela ist ein kluges, aber zurückhaltendes Mädchen. Besonders in Mathe und den Naturwissenschaften, aber auch in Russisch ist sie gut, ihr Abitur legt sie mit der Durchschnittsnote 1,0 ab, anschließend studiert sie Physik und bekommt auch dort nur Spitzennoten. Während des Studiums heiratet sie Ulrich Merkel. Von ihm hat sie auch den Namen – ihr Geburtsname ist Kasner – den sie auch nach der Scheidung 1982 weiter behält. Seit 1998 ist sie mit dem Chemie-Professor Joachim Sauer verheiratet. Im Zuge der Auflösung der DDR und der Wiedervereinigung der beiden Deutschlands wird Angela politisch aktiv und steigt in der Partei CDU schnell auf. 1991 ist sie Frauenund Jugendministerin, drei Jahre später Umweltministerin, nach weiteren vier Jahren Generalsekretärin der CDU und damit in der Chefetage ihrer Partei angekommen. Als es im Jahr 1999 einen großen Streit um den Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl und damaligen CDU-Vorsitzenden gibt, übernimmt Angela seinen Job und leitet die Partei. 2005 wird sie Bundeskanzlerin. Besonders über zwei Entscheidungen von ihr wird viel diskutiert. Nach dem Atomkraftwerk-Unglück im japanischen Fukushima 2011, bei dem 18.000 Menschen sterben, beschließt Angela den Ausstieg aus der Atomenergie für Deutschland. Im September 2015 entscheidet Angela dann, Tausende vor Kriegen geflüchtete Menschen nach Deutschland zu lassen, die vor den Grenzen festsitzen. Das finden viele Menschen richtig, aber andere regen sich sehr darüber auf. Sie befürchten Probleme, wenn zu viele Flüchtlinge da sind. Angela aber steht hinter ihrer Entscheidung, anderen in einer Notsituation zu helfen und sagt allen, die daran zweifeln: »Wir schaffen das!«

17. JULI 1954 IN HAMBURG

STEFFI GRAF

DIE BESTE DEUTSCHE TENNISSPIELERIN

Das Wunderkind des Tennis, wie Steffi auch genannt wird, hat über 100 Turniersiege errungen im Laufe ihrer Karriere. Zählt man ihre Finalgegnerinnen auf, erhält man so eine Art Hitliste der weiblichen Tennisstars, von Martina Navrátilová über Gabriela Sabatini bis Martina Hingis. Steffis Spiel ist kraftvoll und schnell, und vor allem ihre hammerharte Vorhand – also wenn der Ball mit der Vorderseite des Schlägers gespielt wird – flößt ihren Gegnerinnen großen Respekt ein.

Wie wird man Tennisstar? Man braucht vor allem Menschen, die Talent entdecken und fördern können. Bei Steffi ist es ihr Papa Peter. Der spielt selbst Tennis und ist Trainer, er drückt der kleinen Steffi schon mit drei Jahren einen Schläger in die Hand. Mit sieben gewinnt sie ihre ersten Titel. Als sie elf ist, darf sie gegen erwachsene Profi-Spielerinnen antreten – die sich richtig anstrengen müssen, um gegen die Kleine zu gewinnen. Dass aus der mal was wird, ist allen klar. Steffi wird mit 13 Profispielerin, auf der Weltrangliste der besten Spielerinnen gelistet und darf die Schule verlassen. Ihr Vater steht zu der Zeit ein bisschen in der Kritik, denn viele Leute sind der Meinung, dass Steffi noch zu jung ist für das harte Leben eines Tennisprofis. Aber Peter und Steffi sind beide ganz sicher, dass es die richtige Entscheidung ist, und dass Steffi damit glücklich wird. 1989 gewinnt sie das berühmte Tennisturnier im britischen Wimbledon, ebenso wie ihr deutscher Teamkollege Boris Becker. Viele sagen, dass dies der größte Tag im deutschen Tennis ist.

Es läuft für Steffi, bis zum Ende ihrer Karriere 1999 ist sie ein Tennis-Superstar. Aber es gibt zwei schlimme Ereignisse in ihrem Leben. Während eines Turniers in Hamburg 1993 sticht ein psychisch kranker Steffi-Fan ihrer Gegnerin Monica Seles ein Messer in den Rücken. Und dann hat ihr Papa wohl nicht für alle Einkünfte seiner Tochter richtig die Steuern bezahlt – und muss ins Gefängnis. Obwohl viele Peter Graf kritisieren, steht Steffi immer zu ihrem Vater. Was die Menschen an Steffi mögen, sind nicht nur ihre Leistungen auf dem Platz, sondern vor allem ihre freundliche, bescheidene und zurückhaltende Art. Sie wird fünfmal Deutschlands Sportlerin des Jahres und gilt vielen als Vorbild. Ihre große Liebe findet sie auch im Tennis: 2001 heiratet sie den berühmten US-Spieler André Agassi und bekommt mit ihm zwei Kinder.

14. JUNI 1969 IN MANNHEIM

KÄTHE KOLLWITZ

KÜNSTLERIN DER TRAUER

Knapp 18 Jahre alt ist Käthes Sohn Peter, als er im Ersten Weltkrieg stirbt. Das Ereignis hat sie geprägt wie kein anderes und ihm ist die Skulptur »Trauerndes Elternpaar« gewidmet: ein Mann und eine Frau, jeweils auf einem Sockel nebeneinander, in unendlicher Trauer verharrend, jeder für sich.

Käthe ist Bildhauerin, und ihre Werke zeigen eine unbequeme Wahrheit: Krieg, Tod, Trauer, Armut, Verzweiflung. Vor allem das Leid der Menschen bewegt die Künstlerin Käthe. Nicht jedem gefällt, dass sich eine begabte junge Frau mit diesen Dingen beschäftigt, zu Käthes Zeiten sollen Mädchen ein heiteres Wesen zeigen und das Gute hervorheben. Doch Käthe geht ihren eigenen Weg. Sie hat Glück, dass ihr Vater ihr künstlerisches Talent fördert und ihr eine Ausbildung ermöglicht, zunächst in Berlin, dann zuhause in Königsberg und schließlich in München. Sie heiratet den Arzt Karl Kollwitz und zieht mit ihm nach Berlin, die beiden bekommen zwei Söhne. Auf der Großen Berliner Kunstausstellung darf sie 1898 ihre Radierungen – eine künstlerische Drucktechnik – zeigen, auf denen arme Weber gegen ihre Ausbeutung kämpfen. Altmodischen Menschen gefallen die düsteren Motive nicht, die so echt wirken, dass es einen fast erschreckt. Sie wollen lieber eine heile, schöne Welt sehen. Käthe ist aber kein schlecht gelaunter Trauerkloß, im Gegenteil. Sie hat ein mitreißendes lautes Lachen, im Atelier bewegt sie sich mit Energie und Elan, und auf Feiern tanzt und singt sie ausgelassen. Künstler, Schriftsteller und Politiker, die sich für das Leid der armen Leute interessieren und gegen Ungerechtigkeit sind, erkennen in Käthes Werken ihre Forderung nach mehr Solidarität und Unterstützung von benachteiligten Menschen. Käthes Kunst wird von ihnen also auch politisch verstanden. Wenn sie leidende Menschen zeigt, so macht sie auf deren schreckliche Situation aufmerksam.

Als die Nationalsozialisten unter Adolf Hitler an die Macht kommen, stellt sich Käthe mutig gegen sie. Einige ihrer Werke werden von den Nazis »Entartete Kunst« genannt, als »krank« bezeichnet und einfach verboten. Nach dem Tod ihres Mannes zieht Käthe 1944 um nach Moritzburg, wo eine Gedenkstätte noch heute an sie erinnert. Das Käthe-Kollwitz-Museum in Berlin zieht 2019 um in ein neues Quartier.

8. JULI 1867 IN KÖNIGSBERG, HEUTE RUSSLAND - 22. APRIL 1945 IN MORITZBURG

DUNJA HAYALI

TV-JOURNALISTIN MIT HUND

Der wichtigste Mensch in Dunjas Leben ist Emma – ihr Hund. Der Golden Retriever schläft in ihrem Bett und ist die Hauptfigur in einem Buch von ihr. Emmas Namen hat sie sich auf Arabisch aufs Handgelenk tätowieren lassen und den Schriftzug sogar mal dem amerikanischen Präsidenten Barack Obama gezeigt. Was man nicht gleich sieht: Dunja hat jede Menge Tattoos. Bei aller Offenheit behält sie sich vor, nicht jedes Detail aus ihrem Leben zu verraten. Gar nicht so einfach.

heute journalMorgenmagazindas aktuelle sport-studio,

6. JUNI 1974 IN DATTELN