Die drei ???® Kids

Superhelden

Erzählt von Ulf Blanck und Boris Pfeiffer

Mit Illustrationen von Harald Juch, Jan Saße und Udo Smialkowski

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KOSMOS

Umschlagsillustration: Jan Saße, Horgenzell

Umschlaggestaltung: Walter Typografie & Grafik GmbH, Würzburg

Innenillustration: Harald Juch, Berlin, Jan Saße, Horgenzell und Udo Smialkowski, Berlin

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© 2019, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-16602-4

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

Kampf der Roboter

Erzählt von Boris Pfeiffer

Mit Illustrationen von Jan Saße

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Wissenshunger

Es war ein herrlicher Tag in dem kleinen kalifornischen Küstenstädtchen Rocky Beach. Die Sonne stand leuchtend am blauen Himmel, dazu wehte eine leichte Brise den salzigen Geruch des Ozeans heran. Bob Andrews und Peter Shaw fuhren in gemütlichem Tempo auf ihren Rädern zum Titus Jonas’ Gebrauchtwarencenter. Dort wollten sie Justus Jonas abholen, den Dritten im Bunde der drei ???. Vor ihnen wurde eben das Eingangstor zum Schrottplatz sichtbar.

»Da wären wir!«, rief Bob und sah Peter herausfordernd an. »Ich wette, Justus sitzt auf der Veranda und mampft Kirschkuchen. Schlägst du ein?«

Peter zeigte Bob einen Vogel. »Ich gehe doch nicht auf Wetten ein, bei denen ich von vornherein weiß, dass ich sie verliere.«

Die beiden Freunde lachten.

Justus Jonas lebte, seit er fünf Jahre alt war, bei seinem Onkel Titus und seiner Tante Mathilda. Seine Eltern waren damals bei einem tragischen Unfall ums Leben gekommen. Zu seinem Glück hatte Justus in Rocky Beach ein neues Zuhause gefunden. Hier betrieb sein Onkel einen Schrottplatz, und seine Tante Mathilda backte den besten Kirschkuchen der Welt.

Peter grinste. »Aber machen wir ein Wettrennen bis zum Tor. Wer zuerst da ist, bekommt das größte Stück Kirschkuchen, das noch übrig ist.« Auffordernd sah er Bob an. Doch dieser antwortete nicht. Stattdessen starrte er über Peters Schulter und riss erschrocken die Augen auf. »Vorsicht!«, brüllte er. »Eine Riesenwespe!« Peter zuckte zusammen und duckte sich. Im selben Moment richtete Bob sich auf, trat mit aller Macht in die Pedale und raste los. »Die Wette gilt!«

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»Du hast mich reingelegt.« Peter schnaufte empört. Er war ein sehr guter Sportler, aber obwohl er jetzt mit aller Kraft lospreschte, schaffte er es nicht mehr, Bob einzuholen. »Gewonnen!«, jubelte dieser, als er durch das Tor rollte.

Dicht hinter ihm kam Peter angerast und musste sofort darauf scharf bremsen, als Titus Jonas vor ihm auftauchte. Der Schrottwarenhändler trug eine alte Musikanlage mit zwei großen Boxen vor dem Bauch und schmunzelte. »Was habt ihr es denn so eilig? Wollt ihr gleich mit dem Aufräumen des Schrottplatzes anfangen? Tante Mathilda wartet schon auf euch.«

»Oh, bitte nicht«, keuchte Peter. »Heute ist wirklich ein ganz schlechter Tag dafür. Wir sind eigentlich nur hier, um Justus abzuholen und äh …« Peter suchte nach Worten.

Rasch kam ihm Bob zu Hilfe. »Da passt das mit dem Aufräumen wirklich schlecht, Mr Jonas!«

Der Schrotthändler lachte. »Erwischt, Jungs«, rief er. »Ihr werdet gar nicht zum Aufräumen erwartet. Das mache ich heute nämlich selber. Und sogar sehr gerne. Seht nur, was ich für eine wunderbare alte Stereoanlage ergattert habe.«

»Eine Stereoanlage?«, fragte Peter. »Das sind doch diese alten Dinger, die noch einen Plattenspieler haben.«

Der Schrotthändler bekam leuchtende Augen. »Ja genau, ihr kennt nur noch CDs und MP3. Aber Stereo, das war ein natürlicher Klang. Wenn man heute im Kino alles hört, als käme es von vorn und hinten und oben und unten gleichzeitig ...«

»Das heißt Dolby Surround«, unterbrach ihn Peter.

»Ich weiß«, nickte Onkel Titus. »Aber das geht alles auf die gute alte Stereoanlage zurück. Das waren die ersten Anlagen, bei denen die Musik nicht nur aus einem Lautsprecher kam, sondern aus zweien. Und wenn man sich davorsetzte, hatte man das Gefühl, in einem echten Konzertsaal zu sein. Rechts die Blasinstrumente, links die Streichinstrumente – herrlich.« Onkel Titus spitzte die Lippen und pfiff vor sich hin. Dann trug er die Stereoanlage in den Schuppen, wo er seine kostbarsten Stücke aufbewahrte. »Ich glaube, er pfeift gerade in Stereo«, flüsterte Bob seinem Freund zu.

Von der Veranda des Wohnhauses ertönte ein Kichern. »Ihr hättet eure Gesichter sehen sollen, als Onkel Titus wissen wollte, ob ihr zum Aufräumen gekommen seid. Ihr habt ausgesehen wie zwei junge Hunde, denen man die Knochen weggenommen hat.« Justus Jonas saß gemütlich auf einem alten Holzstuhl. Neben sich hatte er auf der einen Seite einen Teller mit Kirschkuchen, auf der anderen Seite türmte sich ein gewaltiger Bücherstapel, auf dem zuoberst ein aufgeschlagenes Buch lag.

»Was machst du denn da?«, rief Bob.

»Ich stille meinen Hunger in jeder Hinsicht.«

Peter schüttelte den Kopf. »Was soll denn das heißen?«

»Ganz einfach«, lächelte Justus. »Mit dem Kirschkuchen stille ich meinen normalen Hunger. Und mit den Büchern meinen Wissenshunger.« Justus wischte sich die Finger an seiner Hose ab und blätterte das aufgeschlagene Buch eine Seite weiter.

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Bob verdrehte die Augen. »Just, das hast du mal wieder sehr vornehm ausgedrückt.«

»Oh, Mann«, kicherte Peter. »Reicht es dir denn nicht, eine Sache auf einmal zu tun?«

»Mein Gehirn«, gab Justus zurück, »ist durchaus in der Lage, zusätzlich zu meinen Zähnen zu arbeiten.«

»Na ja«, meinte Bob, »ich habe neulich in der Bibliothek gelesen, dass es ungesund ist, zu viele Dinge auf einmal zu tun. Das stört nämlich unsere Konzentrationsfähigkeit und lässt uns verdummen.«

»Du meinst gleichzeitig Handyspiele und E-Mails lesen, dazu noch telefonieren, mit jemandem reden und sich dabei Notizen machen?« Justus sah nachdenklich auf. »Das kann ich mir vorstellen. Aber ich esse und lese ja nur. Außerdem dient es dazu, mich für gefährliche Situationen bei unserer Detektivarbeit weiterzubilden.«

»Ach ja?« Neugierig beugte Peter sich vor und besah sich das dicke Buch. »Maschinen und wie man sie steuert. Was ist das denn für ein seltsamer Schinken?«

Bob grinste. »Na, Justus’ Frühstücksschinken!«

»Das ist ein äußerst spannendes Fachbuch«, gab Justus zurück. »Über das Lenken von Autos, Gabelstaplern und Flugzeugen.« Begeistert nahm er sich das nächste Stück Kirschkuchen und biss herzhaft hinein.

»Aber du hast weder ein Auto noch ein Flugzeug und auch keinen Gabelstapler«, rief Peter.

»Eben deswegen lese ich ja das Buch«, erklärte Justus.

Peter stöhnte. »Just, könntest du damit jetzt aufhören? Wir haben nämlich etwas Besseres vor.«

»Etwas Besseres als Lesen?« Justus sah Peter neugierig an. »Habt ihr etwa einen Fall für die drei ??? aufgetan?«

Peter schüttelte den Kopf. »Das nicht. Aber wir sind zu einer wirklich irren Sache eingeladen.«

Bob nickte heftig. »Auf dem alten Flugplatz wird ein neuer Teil von Kampfgiganten gedreht. Und Peters Vater ist dort für einige Spezialeffekte verantwortlich. Wir dürfen hinter das Absperrgitter aufs Filmgelände und aus nächster Nähe zusehen.«

Justus sprang auf. »Das ist wirklich cool!«

Bob grinste. »Aber bevor wir losfahren, gibt es da noch etwas zu erledigen.« Er musterte den Teller mit Kirschkuchen. Dann nahm er sich das größte verbliebene Stück und biss hinein. »Kirschkuchen essen!«, seufzte er fröhlich und reichte den Teller an Peter weiter. Dieser sah Bob listig an. Dann nahm er sich rasch zwei Stücke und biss abwechselnd in jedes hinein. »Du hast zwar das größte Stück, Bob«, schmatzte er, »aber ich komme auch auf meine Kosten. Ich esse nämlich stereo

Kampfgiganten

Als die drei ??? eine Stunde später auf ihren Fahrrädern am alten Flugplatz von Rocky Beach ankamen, erwartete sie eine Überraschung. Das gesamte Gelände war mit einem meterhohen Zaun abgesperrt. Davor drängelten sich Hunderte von Schaulustigen.

»Hier ist ja was los!«, rief Bob.

»Das ist völlig normal bei Filmarbeiten«, erklärte Peter. »Lasst uns rübergehen zum Tor. Dort holt mein Vater uns ab.« Peters Vater arbeitete als Fachmann für Spezialeffekte bei den großen Filmfirmen in Hollywood, und Peter kannte sich deswegen in Filmdingen sehr gut aus. Die drei ??? schlossen ihre Räder zusammen und drängelten sich dann bis zum Eingangstor.

»Sobald ein großer Film gedreht wird«, erklärte Peter, »kommen die Fans und versuchen, so viel wie möglich darüber zu erfahren. Besonders bei so berühmten Produktionen wie Kampfgiganten

»Das kann man verstehen«, murmelte Justus. »Die Serie läuft seit über zwei Jahren im Fernsehen. Und die Kampfroboter sind echt gewaltig.«

»Und vor allen Dingen wird das Ganze als Realverfilmung gedreht«, sagte Peter. »Das gibt es heute kaum noch. Die Kampfmaschinen sind alle echt und werden von ihren Erfindern komplett gebaut, um sie dann abzufilmen. Es sind keine Computeranimationen.«

In diesem Augenblick ging ein Aufschrei durch die Menge. Bob deutete auf einen hohen Kran, der gerade einen gewaltigen Kampfkoloss aus einer Flugzeughalle hob. An schweren Ketten schwebte das Ungetüm durch die Luft. Es sah aus wie ein riesengroßer Samuraikämpfer aus Eisen und Stahl, dessen Rüstung rot und golden glänzte.

»Das ist Kekskopf!«, rief Bob begeistert. »Die neueste Kampfmaschine in Kampfgiganten

»Kekskopf?«, fragte Justus. »Ich dachte, das Ding sollte Red Monster heißen?!«

»Tut es ja auch«, lachte Peter. »Aber weil er so einen kleinen Kopf hat und so einen riesigen Körper, haben die Fans ihn liebevoll Kekskopf getauft.« Peter war vollkommen begeistert. »Kekskopf ist der Hammergigant. Sein Erfinder ist ein Japaner namens Ayato Toshido. Er ist der neue Star von Kampfgiganten

»Die Stars sind ja in diesem Fall die Roboter«, meinte Bob.

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»Klar«, gab Peter zu. »Jedenfalls für die meisten Zuschauer. Aber hinter den Kulissen sind es die Menschen, welche die Roboter bauen. Die Serie hat Riesenerfolg. Das ist jetzt schon die dritte Staffel, die gedreht wird. Da müssen sich die Macher natürlich immer wieder etwas Neues einfallen lassen.«

»Junge, Junge«, meinte Justus. »Was im Fernseher alles stattfindet. Roboter, die zu Weltstars werden …«

»Das ist wie ein Popkonzert, Just«, grinste Peter. Er deutete auf die Leute um sie herum. »Schau dir nur die Massen an, das sind alles begeisterte Fans.«

In diesem Moment setzte Kekskopf auf dem Boden auf, und ein mächtiges metallisches Knirschen hallte über den Flughafen. »Das Ding wiegt bestimmt so viel wie ein Flugzeug«, meinte Bob. »Seht euch nur seine Quadratlatschen an. Der hat locker Schuhgröße 3000.«

Im selben Moment kam ein Jeep auf das Eingangstor zugefahren. Am Steuer saß ein Japaner, und neben ihm stand Peters Vater und winkte den Freunden zu. »Da seid ihr ja, Jungs! Willkommen am Set von Kampfgiganten. Habt ihr Lust auf eine kleine Führung übers Filmgelände?«

Ein eitler Star

Peters Vater öffnete den drei ??? das Tor, und die Freunde sprangen hinten auf den Jeep. »Ist Red Monster nicht ein toller Anblick?!«, rief Mr Shaw. Er deutete auf den Koloss, der nun aufrecht im Sonnenlicht stand und hell glänzte.

»Ja, Kekskopf sieht echt klasse aus!«, rief Bob.

Der Japaner am Steuer fuhr herum. »Nennt Red Monster niemals wieder bei diesem Spottnamen! Ich verbitte mir diese Beleidigungen!«

»Oh!?« Justus sah den Mann an. »Sind Sie etwa der Erfinder des neuen Kampfgiganten?«

»Natürlich bin ich das«, fauchte der Mann. »Das weiß man doch. Ich bin der große Ayato Toshido. Die Bots vor der Erfindung von Red Monster sind alle nur wandelnde Schrotthaufen.« Er lachte abfällig. »Und auf den Schrott werde ich sie auch alle befördern.« Er nickte nachdrücklich und wendete dann den Wagen.

»Mann, ist der eitel«, flüsterte Justus seinen beiden Freunden zu. »Außer seiner eigenen Maschine lässt er nichts gelten. Aber vor ihm haben doch andere Roboterbauer die Serie gestaltet. Was ist wohl aus denen geworden?«

Peter zuckte die Achseln. »Das ist typisch beim Film. Da gibt es oft eingebildete Typen, und die Stars kommen und gehen in raschem Tempo.«

Bob nickte, dann fragte er: »Was heißt denn eigentlich ›Bots‹? Das Wort habe ich noch nie gehört.«

»Das ist eine schicke neue Abkürzung für Roboter«, sagte Peter. »Und eines muss man zugeben: Red Monster ist echt ein Wahnsinnsbot!«

Den letzten Satz hatte er so laut gesagt, dass auch Mr Toshido ihn hatte hören können. Sofort rief dieser: »Aber sicher! Red Monster stellt alle anderen Kampfbots in den Schatten. Wollt ihr ein Autogramm?« Ohne eine Antwort abzuwarten, ließ er einfach das Lenkrad los und drehte sich zu den drei ??? um. Peters Vater griff vom Beifahrersitz aus hastig nach dem Lenker.

»Äh, Sir!« Justus schluckte. »Können Sie uns die Autogramme nicht später geben? Wir fahren doch gerade.«

»Gefahr ist mein Geschäft«, lachte der Japaner. »Mr Shaw macht das schon.« Er zückte einen Stift, zog Peters Arm zu sich heran und schrieb ihm schwungvoll seinen Namen auf die Haut. »Hier, mein Freund, jetzt darfst du dich nie wieder waschen.«

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Justus beugte sich zu Bob. »Der Ruhm ist ihm wirklich zu Kopf gestiegen.«

»Mr Toshido!«, brüllte Peters Vater in diesem Moment. »Wir sind da!«

»Sehr gut!« Der Robotererfinder drehte sich wieder um und packte das Lenkrad. Dann raste er lachend und mit vollem Tempo in die Flugzeughalle. »Ich liebe die Geschwindigkeit«, brüllte er. »Willkommen auf unserem Friedhof.«

»Friedhof?!« Bob sah sich entgeistert um. Der Jeep hielt zwischen mehreren großen Kampfgiganten, die sich in der gewaltigen Halle nebeneinander aufreihten. »Das sieht eher aus wie die komplette Mannschaft der Roboter.«

»Ach, alles Schrottkisten!«, rief Mr Toshido verächtlich. »In der neuen Staffel werden wir einige superböse Aliens angreifen lassen, und ich werde alle diese Schrottbots vernichten lassen. Zacka zacka zackata!« Er lachte dröhnend. »Aus denen machen wir ruckzuck Kartoffelpüree, hahaha.«

Bedauernd sah Peter die alten Kampfgiganten an. »Aber das sind Schimmerndes Stahlblau, King Kangu und Donnerkeil – die Helden der Serie!«

»Alles Schrott!«, wiederholte Mr Toshido. »Bald werden sie auf dem Grund des Ozeans verrosten, und die Fische werden durch ihre leeren Augenhöhlen schwimmen.«

»Wirklich, Dad?«, fragte Peter seinen Vater.

Mr Shaw zuckte die Schultern. Leise antwortete er: »Seit Mr Toshido die Roboter baut, weht hier ein anderer Wind. Unser Produzent, Mr Bigman, ist begeistert von ihm und hat sich vollkommen auf ihn eingeschossen. Was Mr Toshido sagt, wird gemacht.«

»Und die alten Bots landen wirklich im Ozean?«, fragte Bob. »Das wäre ja eine katastrophale Umweltverschmutzung!«

»Natürlich nicht«, entgegnete Peters Vater. »Das wird nur im Film so gezeigt. In Wirklichkeit kommen sie wohl in ein Filmmuseum.«

Mr Toshido lachte auf. »Niemals! Ich werde diese Schrottkisten so verbeulen und auseinandernehmen, dass sie für jedes Museum eine Schande wären. Die übrig gebliebenen Teile kann man danach höchstens noch als Schlüsselanhänger verwenden.«

»Wer hat die ersten Kampfgiganten eigentlich gebaut?«, fragte Justus.

Mr Toshido zuckte verächtlich die Achseln. »Die alten Dinger stammen von Carl Walton.«

»Und was sagt der dazu?«, fragte Justus weiter.

Mr Toshido sah Justus grimmig an. »Der hat hier nichts mehr zu melden. Und jetzt kommt mit, gleich geht es richtig los.« Mit großen Schritten stiefelte er durch die Halle davon.

Mr Shaw sah ihm nach. Dann erzählte er den drei ???: »Was Carl Walton macht, weiß im Moment keiner. Seit Mr Toshido hier ist, hat ihn niemand mehr gesehen. Ich vermute, er ist sehr enttäuscht, dass er von Mr Bigman so gnadenlos abgefertigt wurde. Immerhin hat er die Serie zusammen mit dem Produzenten erfunden.«

Justus schüttelte den Kopf. »Onkel Titus würde sagen, kein Ding verdient es, so einfach verschrottet zu werden. Und die Zuschauer lieben die alten Kampfgiganten. Sie kennen sie von Anfang an.«

»Ja, aber sie lieben eben auch das Neue und Spektakuläre«, meinte Mr Shaw.

In diesem Moment brauste ein blauer Tieflader heran. Am Steuer saß Mr Toshido. »Auf zur Führung! Auf diesem Spezialtransporter fahren wir die Bots in die Schlachtszenen.«

»Können sich die Bots denn nicht selber bewegen?«, fragte Bob erstaunt.

»Doch, aber die alten Dinger sind nicht so schnell wie mein Red Monster. Darum gebe ich ihnen diesen Rollstuhl hier. Haha! Das wäre überhaupt eine gute Idee: Ich sollte Stahlblauer Schimmer im Rollstuhl auftreten lassen. Die Folge nenne ich dann Kampfgiganten im Altenheim. Haha! Und jetzt seht euch das an.« Mr Toshido drückte auf einen Knopf, und aus den Stoßstangen des Lasters schossen vorn und hinten blaurote Flammen. »Spezialeffekte von Mr Shaw. Damit peppen wir die alten Schrottkisten noch mal auf, bevor wir sie zertrümmern. Bei meinem neuen Bot kommt das Feuer natürlich direkt aus den Fingerspitzen. Das habe ich alles verbessert. Bei mir heißt es immer: Schneller, höher, weiter. Und jetzt steigt ein!«

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Nacheinander kletterten Mr Shaw und die drei ??? vom Jeep auf den Laster. »Da tobt ja wirklich ein richtiger Kampf zwischen den Robotererfindern«, meinte Bob leise. Justus nickte. »Ja, und so wie es aussieht, werden die alten Erfinder diesen Kampf verlieren.« Im nächsten Augenblick rasten sie mit Mr Toshido auf dem Laster aus der Halle.

Red Monster spielt verrückt

Der Speziallaster fuhr auf die Landebahn und direkt auf Red Monster zu. Rasch drückte Mr Toshido auf ein paar Tasten seines Minicomputers, der vor seiner Brust baumelte. »Aufgepasst, Fans! Red Monster wird jetzt extra für euch eine Ansprache halten.« Er gab Gas und rief Mr Shaw zu: »Zündung, Mister Spezialeffekt!«

Peters Vater bediente den Flammenwerfer. Hinter den drei ??? schossen einige Feuerstöße in die Luft, sodass es aussah, als säßen sie in einem Raketenauto. Die Fans hinter dem Zaun jubelten.