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Inhalt

Probier’s mit Permakultur – & dein Leben wird bunter!

Über mich

Dieses Buch

Good to know: Tauch ein in die Welt der Permakultur!

Permakultur schön und gut, aber warum?

Die Natur macht’s vor!

Die Besonderheiten des Permakulturgartens: auf einen Blick verstehen, was anders Gärtnern heißt.

Gärtnern in und mit der Natur: Gestalte dir deinen eigenen Permakulturgarten!

Wie du deinen Permakulturgarten planst – von der ersten Idee bis zur Umsetzung!

Mein Grundstück und ich – was haben wir, was brauchen wir, was wollen wir zusammen sein?

Alle reden von Selbstversorgung! – die Selbstversorgungspyramide hilft bei der Einschätzung, was möglich ist

Von der Analyse zum Entwurf: Dein Weg zur Revolution

Gestalte deinen Permakulturgarten mit diesen 12 Gestaltungsgrundsätzen!

Und jetzt das Finale zum fertigen Entwurf

Ahoi Revolution!

Los geht’s: Bau dir dein eigenes essbares Permakultursystem!

Good to know: Ökologie für den Wissensdurst!

Natürliche Ökosysteme als Vorbild

Beziehungen im Permakultursystem – eine große Liebesgeschichte!

Gärtnern in und mit der Natur: Ein Lebensraum für dich, deine Pflanzen und wilden Besucher

Lebenswert! Hier will ich bleiben

Grün von Kopf bis Fuß! Pflanzen im Permakulturgarten und auf dem Permakulturbalkon

Summen, zirpen, schnattern! Tiere im Permakulturgarten und auf dem Permakulturbalkon

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Immer her mit dem Gemüse!

Denn wir gehören zusammen!

Wenig Platz, viel Ernte: das Gemüsebeet am Balkon

Gemüse für Fortgeschrittene: der Mischkultur-Gemüseacker

Für die Erhabenen unter uns: das Hügelbeet

Lage über Lage: das Schichtmulchbeet

Für alle, die Wärme lieben: das Frühbeet

Klein, aber oho: das Gewächshaus

Good to know: Energie schöpfen – ganz von selbst!

Nicht einfach nur Pflanzen …!

Gärtnern in und mit der Natur: Bring Leben in deinen Boden!

Lebensraum und Pflanzennahrung

Wie du deinem Boden Gutes tust

Mulchen!

Aus alt mach neu: Kompostierung und Kompostanlage

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Kräuter – grüne Multitalente

Wild, aromatisch, eigenwillig – und genau deshalb ideal für den Einstieg ins Selbstversorgungsgärtnern

Der Wildkräuter-Topfgarten

Die Kräuterböschung

Das Frischkräuter-Salat-Beet

Good to know: Backstage im Pflanzenreich

Darf ich vorstellen: Pflanze!

Wie deine Pflanzen so richtig aufblühen!

Denn auf die Mischung kommt es an!

Zeit für ein bisschen Wellness!

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Lust auf Obst?

Obstbäume sind richtige Permakulturpflanzen!

Die Streuobstwiese

Der Beerengarten

Das Obstbaumscheiben-Beet

Good to know: Nährstoffe für das Ökosystem

Alles hat ein Ende, nur dein Nährstoffkreislauf nicht.

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Entdecke deine blumige Seite!

Blumen – so schön, so heikel, so selten, so wunderbar

Das Bauerngarten-Blumenbeet

Die Blumenwiese

Gärtnern in und mit der Natur: Wasser braucht dein Garten

So läuft das Wasser rund.

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Abkühlung für alle!

Versammelt an den Wasserlöchern

Der Miniteich am Balkon

Der Regenwasser-Speicherteich

Good to know: Alles eine Frage des Klimas!

Das große Ganze!

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Dein Garten, dein Zuhause

Das Gartenwohnzimmer

Der Naturspielplatz

Der Lehmofen

Good to know: Vielfalt ist das A & O.

BIODIVERSITÄT!

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Wild sein.

Wir brauchen mehr Wildnisgebiete und -zonen!

Free your plants Teil 1: die Wildniszone am Balkon!

Free your plants Teil 2: die Wildniszone im Garten!

Gärtnern in und mit der Natur: Überraschungsgäste

Beikräuter an den Tisch!

Ungebetene Gäste

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Grenzen austesten.

Produktive Randzonen

Die Wildsträucherhecke

Die Trockensteinmauer

Gärtnern in und mit der Natur: Lass deine Pflanzen wachsen!

Pflanzen, von klein auf.

Jungpflanzenanzucht

Wecke die Permakulturleidenschaft in dir: Platz für Königinnen und Fußvolk.

Biologische MitarbeiterInnen

Honigbienen im Permakulturgarten

Der Laufenten- & Hühnergarten

Gärtnern in und mit der Natur: Überall nützliches Zeug.

Ressourcen und Werkzeug

Glossar

Quellen und weiterführende Literatur

Die Autorin

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Probier’s mit Permakultur – & dein Leben wird bunter!

PERMAKULTURELL BEWIRTSCHAFTETE ORTE – VOM BALKONGARTEN BIS ZUR LANDWIRTSCHAFT – SIND MULTITALENTE:

Sie beherbergen ideale und dauerhafte Lebensräume für Wildtiere und -pflanzen und geben der Natur Raum sich zu entfalten.

Ihre hohe Selbstregulierungsfähigkeit, die sie durch naturnahe Gestaltung und schonende Bewirtschaftung erlangen, macht sie robust – als Lebensraum und Ort der Lebensmittelproduktion.

Und sie bleiben nicht allein: Als Teil eines Netzwerkes vieler zukunftsfähiger, ökologisch bewegter Initiativen stehen sie für faires Miteinander, schonenden Ressourcenverbrauch und Klimaschutz.

Permakulturelles Gärtnern bietet Anknüpfungspunkte für verschiedene persönliche Interessen und Bedürfnisse und schafft faszinierende erweiterte Wohnräume: Der Garten wird zum bunten Lebensraum, der Naturbezug bietet und in dem es immer etwas zu ernten und zu entdecken gibt.

Die Natur als beste Lehrmeisterin, die man sich vorstellen kann, zeigt uns mit Einfallsreichtum, Vielfalt und Flexibilität genialen und vor allem effizienten Einsatz von Ressourcen und Energie vor. Und der Permakulturgarten macht’s ihr nach: Indem die verschiedenen Gartenelemente gut ausgewählt sind und miteinander in nützlichen, harmonischen Beziehungen stehen, nutzen sie Ressourcen ebenfalls wirtschaftlicher – egal ob Materialien, Zeit oder Energie.

Also blick deinem Garten tief in die Augen und lass dir einfach Zeit dabei:

Beim permakulturellen Gärtnern geht es nicht darum, viele schnelle, einfache Tipps zusammenzutragen, sondern Schritt für Schritt zum „Insider“ im eigenen Garten zu werden. Denn diese haben eine gute Beobachtungsgabe und können sinnvolle, effektive Entscheidungen bei der Gestaltung und Bewirtschaftung treffen, sie sind also in der Lage selbst über das Was, Wie, Warum, Wo und Wann zu entscheiden – eine Fähigkeit, die kein schneller, noch so guter Garten-Tipp ersetzen kann. Natürlich ist noch kein „Insider“ vom Himmel gefallen, so wie es die sogenannten „Profis“ manchmal tun, und das macht auch nichts: Faszination und Interesse für die Natur, etwas Geduld und Kreativität sind die wichtigsten Eigenschaften, um den eigenen Zugang zum permakulturellen Gärtnern zu finden. Permakulturgärten, ob groß oder klein, sind deshalb zutiefst individuell und haben trotzdem eines gemeinsam: das Miteinander auf Augenhöhe zwischen Mensch und Natur.

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1 Das schmeckt: Frisch gepflückte Japanische Weinbeeren aus dem eigenen Garten!

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2 Was wächst denn hier? Puffbohnen bereit zur Saatguternte

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3 In und mit der Natur

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4 Bunte Vielfalt zum Naschen, Einkochen, Tauschen & Verschenken!

MITEINANDER WACHSEN

Ein Permakulturist kommt selten allein! Nicht nur, weil wir umzingelt sind von wuchernden Himbeerstauden, Marienkäfern und unzählbaren Bodenorganismen in der Aussaaterde, sondern auch, weil gemeinsames Tun, Tauschen und Schenken von Ernten, Wissen, Zeit und anderen Ressourcen das Leben erst richtig schön machen. Wenn Holundersirup, Zucchini, Kompostwürmer (aus des Nachbars Komposthaufen – gibt es ein besseres Geschenk für angehende GärtnerInnen als dieses?) und Co. über die Grundstücksgrenzen wandern, zeigt sich wieder einmal, dass Kooperationen immer noch besser schmecken und mehr Freude machen als jeder Supermarktbesuch.

Bill Mollison und David Holmgren waren es, die die Permakultur Mitte der 1970er Jahre begründeten. Beide stammen aus Australien und haben intensiv daran gearbeitet, möglichst robuste, sich selbst regulierende landwirtschaftliche Systeme zu entwickeln, die eine Vielzahl an für den Menschen nützliche Pflanzen und Tieren beherbergen. Die Ergebnisse ihrer Forschungen haben sie in den Werken „Permaculture One“ und „Permaculture Two“ zum ersten Mal veröffentlicht. Danach arbeiteten sie intensiv weiter, spezialisierten sich auf unterschiedliche Teilgebiete und verfassten jeweils ein Buch, die nun beide als anerkannte Hauptwerke der Permakultur gelten und auch in deutscher Übersetzung verfügbar sind: Das „Handbuch der Permakulturgestaltung“ von Bill Mollison und „Permakultur. Gestaltungsprinzipien für zukunftsfähige Lebensweisen“ von David Holmgren.

Auf Basis dieser Hauptwerke und den in ihnen beschriebenen Gestaltungsgrundsätzen wird die Permakultur heute auch weltweit gelehrt.

Die von Bill Mollison und David Holmgren formulierte Permakultur-Ethik, die dem Gestaltungskonzept zugrunde liegt, beschreibt das faire Miteinander und die gemeinsame Verantwortung unserem Planeten gegenüber:

Für die Erde sorgen – den Artenreichtum an Pflanzen, Tieren, Mikroorganismen und ihre Lebensräume erhalten sowie Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie achtsam nutzen.

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Lebensräume schaffen – für alle Bewohner

Für die Menschen sorgen – gerechter und bewusster Umgang miteinander und mit unseren (Grund)-Bedürfnissen; dieser beginnt in der eigenen Familie und reicht durch unsere Konsum- und Gestaltungsentscheidungen bis ans andere Ende der Welt.

Überschüsse an Zeit, Geld, Energie und anderen Ressourcen gerecht teilen – ist die Lösung!

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Über mich

Ich bin leidenschaftliche Gärtnerin und Permakulturistin, und das ist einfach so passiert. Aufgewachsen bin ich in einer ländlichen Gemeinde in der Steiermark, in meiner Jugend bin ich viel gereist und habe an der Uni Wien mein Ökologiestudium absolviert. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr einen Großteil meiner Zeit in Innenräumen zu verbringen und so bin ich einfach draußen im Garten geblieben. Durch einen Permakultur-Grundkurs der PIA (Permakultur-Akademie im Alpenraum) bin ich auf den Geschmack gekommen, mich mit angewandter Ökologie zu beschäftigen, zuerst in eigenen und fremden Gärten und dann auch in der Landwirtschaft.

Heute bewirtschafte ich mit meinem Partner und unseren MitarbeiterInnen den Bio-Betrieb „Sonnentor Frei-Hof“ – natürlich im Sinne der Permakultur, wirke im Team der PIA mit, betreibe mit einer kleinen engagierten Gruppe den Permakulturverein Una cum terra und lebe in einem Gemeinschaftswohnprojekt mit großem Permakulturgarten.

Das Ziel der Reise ist meiner Meinung nach eine zukunftsfähige, klimaschonende Landschaftsgestaltung und Landnutzung im großen Stil: 100 % biologische Bewirtschaftung, die Wiederbelebung der Böden, die Renaturierung der Gewässer und vor allem die Anreicherung der Kulturlandschaft mit naturnahen Lebensräumen sowie der Schutz bestehender Naturräume. Ein wesentlicher Schlüssel für diesen Wandel ist auch die Entwicklung eines Bewusstseins für eine gerechtere Welt, in der alle Menschen, egal welcher Herkunft, ein Recht auf ein selbstbestimmtes Leben haben und in der wir unsere Verantwortung für die Erde – die unser aller Lebensraum ist und dringend unsere Aufmerksamkeit braucht – gemeinsam tragen.

Permakultur ist ein Teil der Lösung! Aber damit tatsächlich etwas geschieht, braucht es Menschen, die wirklich etwas tun wollen. Vor allem auch solche, die – genau jetzt – aus verschiedensten Wissensgebieten und im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu diesem Wandel beitragen!

Die Handlungsspielräume der Menschen sind höchst unterschiedlich, je nachdem wo und in welchem Land und Umfeld man geboren und sozialisiert wird, welche Bildung man erfährt, welche Ressourcen zur Verfügung stehen, welche Regierungen uns welche Rahmenbedingungen vorlegen, welche Freiheiten wir uns nehmen und welche Risiken wir eingehen. Um für die Erde und die Menschen zu sorgen, wie es die der Permakultur zugrunde liegende Ethik beschreibt, ist die Bereitschaft zum Handeln eine Grundvoraussetzung und das Ausloten und Ausweiten der persönlichen Handlungsspielräume ein Mittel zum Zweck.

Permakulturelles Denken kann im Garten beginnen, muss es aber auch nicht. Denn Permakultur beginnt für alle eben dort, wo Umdenken aufkeimt: im Büro, auf dem Fahrrad, auf Reisen, in der Werkstatt, in der Ordination, auf dem Acker, in einem afrikanischen Dorf, in einem Gemeinschaftsprojekt in einer europäischen Großstadt oder eben … im eigenen Garten.

Und deshalb ist das ein Gartenbuch – ein Buch über einen vielversprechenden und immer zahlreicher werdenden Gartentyp, der großen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft leisten kann – den Permakulturgarten.

Viel Freude beim Lesen, Träumen und Umsetzen!

Sigrid Drage

Dieses Buch

Ein Garten funktioniert nur aufgrund der vielen nützlichen Beziehungen zwischen seinen BewohnerInnen und Elementen und der natürlichen Prozesse, die dahinter stehen (wie z.B. Nährstoff- und Wasserkreisläufe und Anpassungen an Umwelteinflüsse). Der Fokus dieses Buches liegt deshalb auf dem Wechselspiel der Beziehungen zwischen Natur, Garten und Mensch und vermittelt neben Anleitungen für die Planung und Praxis auch die wichtigsten ökologischen Grundlagen, um dahin zu gelangen, was Permakultur bedeutet. Es ist insbesondere denjenigen gewidmet, denen die Natur am Herzen liegt und die mithilfe naturnaher Gartengestaltung einen wertvollen Beitrag zur biologischen Vielfalt und Gesundheit unserer Siedlungsräume leisten möchten. Die beschriebenen Beispiele und Methoden beziehen sich auf kleine bis größere Grundstücke, beginnend mit Balkon- und Terrassengarten über den Hausgarten bis hin zum Gemeinschaftsgarten.

Die Gestaltungselemente aus den Praxisbeispielen können mit lokal verfügbaren Recyclingmaterialien gebaut bzw. angelegt werden. Sie sind deshalb ressourcenschonend, preisgünstig und individuell. Für die Anlage und Pflege kommen „low tech“-Lösungen zum Einsatz, die keine speziellen, teuren, oder energiebedürftigen Maschinen benötigen.

ABER WAS HAT EIN GARTEN MIT REVOLUTION ZU TUN?

Revolution ist ein starkes Wort. Manchmal wird es zwar auch für Alltagssituationen verwendet, bezeichnet aber eigentlich eine tiefgreifende Wandlung eines bestehenden Systems in eine neue Ordnung. Gärten werden üblicherweise ganz und gar nicht mit Revolution assoziiert, sind sie doch meist private, geschützte Orte, in denen „kleine Welten“ aufgebaut werden – einerseits blickdicht abgeschottet, andererseits vielleicht mit einigen Vorzeigeobjekten auf einer öffentlich sichtbaren Seite.

„Revolutionär“ kann dein Garten dann werden, wenn du weit über den Gartenzaun blickst, denn zu deinem Permakultursystem gehören alle Orte, Lebensräume, Menschen, Tiere, Pflanzen, die zu deiner Versorgung, deiner Gesundheit und deinem Wohlbefinden beitragen und die du mit deinem Handeln beeinflusst.

Permakultur ist keine besondere Art zu gärtnern, sondern ein Gestaltungskonzept, das auf dem fairen und achtsamen Umgang mit allen Lebewesen und Lebensräumen unseres Planeten basiert. Zentral sind die Gestaltung, die Nutzung und der Schutz der Landschaft, die uns nur dann vielfältige und produktive Lebensräume zur Verfügung stellen kann, wenn wir ihre natürlichen Kreisläufe erhalten oder, wenn diese bereits gestört sind, wieder ermöglichen.

Die Revolution im Garten meint, sich zu öffnen. Weg von den privaten, ganz persönlichen Bedürfnissen hin zum Verständnis zu gelangen, dass es um uns alle geht und durch eine Summe an ökologisch zukunftsfähig bewirtschafteten Gärten, Grünräumen und landwirtschaftlichen Flächen das faire Zusammenleben auf unserem Planeten möglich wird.

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Natur Natur sein lassen und sie so nutzen

GO WILD:
Vier Miniprojekte, mit denen du Permakultur sofort in deinen Garten und/oder deine Gedanken holen kannst.

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1 „Wo seid ihr denn?“ Die perfekte Spielwiese

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2 Beobachten und Faszinierendes entdecken!

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3 Kleine Wildnis im Topf – uns alles andere als zahm

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4 Gemeinsam macht planen noch mehr Spaß!

 

Permakultur ist ein großes Miteinander: Beziehungen, Netzwerke, Systeme, Kooperationen, „das Leben, das Universum und der ganze Rest“ (laut Douglas Adams, dem Autor des gleichnamigen Fantasy-Romans) sozusagen. So manche dieser Zusammenhänge werden im Laufe des Buches erklärt und dargestellt. Und für diejenigen unter euch, die jetzt schon der Tatendrang gepackt hat: vier Miniprojekte, die leicht umsetzbar sind und sich dann, wenn euch das Permakultur-Fieber ereilt hat, in das große Ganze einfügen lassen:

„Adiós Rasen“ für mutige GartenbesitzerInnen:

In der Wiese spielt sich’s ab, und erst wenn’s richtig zirpt und summt, zeigt der Garten sein wahres Gesicht. Lass den Rasenmäher einfach nicht mehr in ausgewählte Bereiche deines Gartens vordringen und mähe dort nur einmal im Jahr mit der Sense (eigentlich hat kurzes Gras ja nur auf Pfaden und Aufenthaltsplätzen Sinn) und du wirst staunen, dass du plötzlich auch zu den Glücklichen gehörst, die einerseits mehr Freizeit haben und andererseits einen richtig lebendigen Garten. Mehr über Wiesen gibt’s auf Seite 180 und 185.

„Wissen ist Nacht“

Nachts im Garten an einem gemütlichen Platz verweilen und eventuell mit Stirnlampe und einem Notizbuch bewaffnet Geräuschen lauschen und Beobachtungen (und Notizen) machen … Nicht nur Tiere, auch so manche Pflanze zeigt sich nachts von einer anderen Seite, hinzukommen die langsamen Veränderungen von Temperatur, Lichtverhältnissen, Feuchtigkeit … Wer wird da nicht zur/m leidenschaftlichen ForscherIn?

Große Wildnis ganz klein

Warum nicht mit einer vorsichtigen Einladung an die Wildnis beginnen? Und keine Angst, aus einem Trog können Pflanzen nicht ganz so schnell entwischen und uns mit Haut und Haaren überwachsen!

Befülle einen größeren Topf oder Trog mit magerer Erde (am besten normalen Gartenboden mit etwas Sand vermischen, auch kleinere Steine stören nicht), stelle ihn an einen sonnigen Standort und bepflanze ihn mit Wildkräutern, wie z.B. Johanniskraut, Schafgarbe, Echtem Labkraut, Spitzwegerich, Dost. Die Bodenoberfläche mit Ästchen und Steinen mulchen. Resultat: Schaut hübsch aus, lockt Insekten an, und schon beginnt das wilde Leben – wohlgemerkt nur im Topf.

Keine „reine Kopfsache“

Wenn du nach der Arbeit zu müde bist, um noch im Garten zu werken, dann probiere es doch einfach einmal mit einem Bleistift und zeichne eine grobe Skizze deines Grundstückes oder Balkons. Nimm dir dazu nicht zu viel vor, sondern zeichne, solange es Spaß macht, und beginne mit den groben Strukturen wie Gebäuden und Grenzen. Zeichne dann Elemente ein, die bereits da sind (Bäume, Sträucher, Wege …) und notiere Dinge, die dir auffallen (wie z.B. sonnige, schattige oder besonders windgeschützte Plätze oder z.B. Pflanzen, die du nicht kennst). Gehe dazu deinen Garten ab und besuche weniger bekannte Winkel oder suche dir ungewohnte Beobachtungspunkte. Du wirst staunen, wie viel es im eigenen Garten noch zu entdecken gibt! Wahrscheinlich kommst du dabei auch auf die eine oder andere Gestaltungsidee oder stellst vielleicht gedanklich bereits alles auf den Kopf? Tob dich aus und lass deiner Phantasie freien Lauf. Das Schöne daran ist, dass du deinen Garten so immer und immer wieder umgestalten kannst und die angefertigte Skizze für eine spätere permakulturelle Planung sehr nützlich ist. Denn beim aufmerksamen Beobachten, Zeichnen und Nachmessen beginnt auch schon die Entdeckungsreise … Mehr dazu im Planungskapitel (siehe dazu ab Seite 33).

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TAUCH EIN IN DIE WELT DER PERMAKULTUR!

Warum Permakultur Sinn macht und was die Besonderheiten von Permakulturgärten sind, darum geht’s in diesem Kapitel. Natürliche Ökosysteme werden als Vorbilder für die Gestaltung von Permakultursystemen vorgestellt. 100 % bio, vielfältig, ressourcenschonend und energieeffizient sind die Eigenschaften, die wir uns besonders abschauen können. Ganz nebenbei entstehen aber auch noch Gartenparadiese, die als erweiterter Wohnraum zum Verweilen und Genießen einladen.

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PERMAKULTUR SCHÖN UND GUT, ABER WARUM?

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… es macht einfach Sinn!

Ein permakulturell gestalteter und bewirtschafteter Garten lebt und funktioniert als ganzheitliches System, als sogenanntes „Permakultursystem“, in dem alle Elemente und Lebewesen in möglichst vielen nützlichen Beziehungen zueinander stehen und sich dadurch gegenseitig unterstützen. PermakulturgärtnerInnen sind Teil dieses Gesamt-Organismus und interagieren auf achtsame Weise mit den Wechselbeziehungen zwischen den Lebewesen und den diese prägenden Umweltfaktoren. Ökologische Zusammenhänge werden durch aufmerksame Beobachtung immer besser erlebbar und ins Zentrum gärtnerischer und betrieblicher Entscheidungen gestellt. Neben den mannigfaltigen Erträgen, die der Permakulturgarten für uns Menschen liefert, ist er vor allem Lebensraum für eine Vielzahl von Arten, die nicht vorrangig unserer Ernährung dienen.

Ein grundlegendes Ziel der Permakultur ist die zunehmende Selbstversorgung mit Gemüse, Obst, Kräutern und Co. im nahen Umfeld unserer Siedlungen, in Haus- und Gemeinschaftsgärten sowie auf Bio-Landwirtschaften. Sinnvoll und energieeffizient geplant und bewirtschaftet, kann sich so der Platz- und Ressourcenverbrauch für unsere Selbstversorgung stark reduzieren. So können wir einerseits der Natur Raum für ihre „eigenen Projekte“, wie z.B. unverbaute Flusstäler, Auwälder und Moore, zurückgeben. Andererseits können wir dadurch langsam (oder besser schnell) damit aufhören, auf Kosten der Lebensgrundlage von Menschen in nahen und fernen Ländern zu leben, die schlecht bezahlt qualitativ minderwertige Billignahrungsmittel für unsere Supermarktregale produzieren.

Das klingt natürlich nach einer großen Aufgabe und viel Verantwortung, die uns wieder bewusst werden soll. Die gute Nachricht ist aber, dass jede/r einzelne auf persönliche Weise etwas dazu beitragen kann. Deine Permakulturwelt kann ganz einfach im Garten oder auch auf dem Balkon beginnen und sich mittels Kooperationen mit lokalen und regionalen ProduzentInnen und Initiativen zu einem langlebigen und tragfähigen Netzwerk entwickeln.

Also, los geht’s!

„Permakultur ist das bewusste Gestalten und Erhalten landwirtschaftlich produktiver Ökosysteme, die die Vielfalt, die Dauerhaftigkeit und die Selbstregulierungsfähigkeit natürlicher Ökosysteme aufweisen.“

Bill Mollison, Handbuch der Permakulturgestaltung

 

… und die Permakultur steht dazu.

Die Begründer Bill Mollison und David Holmgren haben das permakulturelle Gestaltungskonzept auf Basis einer Ethik aufgebaut, die die Erde und all ihre Bewohner als zusammengehörenden Organismus versteht und die die zukunftsfähige, also „enkeltaugliche“ Nutzung und Gestaltung unserer Lebensräume zum Ziel hat. Der Begriff Permakultur kommt von „permanent agriculture“, der sich auf die dauerhafte, vielfältige Gestaltung der Lebensräume nach dem Vorbild der Natur bezieht. 1981 wurde Bill Mollison für die Entwicklung des Permakulturkonzepts der Alternative Nobelpreis verliehen, und die Permakultur hat sich seither durch die Begeisterung unzähliger Menschen in vielen Facetten und unterschiedlichsten Permakulturprojekten auf der ganzen Welt verbreitet.

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1 Artenvielfalt ist der Schlüssel zum Gleichgewicht!

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2 Und meine Gedanken kreisen schon um einen frisch duftenden Kuchen …

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3 Es gibt keine besseren Eier als die der eigenen Hühner

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Die Gestaltung von sogenannten Permakultursystemen, die mit einer umfassenden Planung beginnt, basiert auf Naturbeobachtung und dem Wissen altbewährter landwirtschaftlicher und handwerklicher Systeme sowie auf modernen wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen.

Wesentlich ist also immer, über den eigenen Tellerrand zu blicken, denn dort lauern die spannenden Zusammenhänge und unkonventionellen Lösungen, und wir erkennen, dass wir viel weniger hilflos sind, als wir denken.

„Think global – act local!“ Und lass dich ruhig aus der gewohnten Ordnung reißen!

Wenn du diese 4 Behauptungen mit Ja beantwortest, ist Permakultur nichts für dich.*

Deine größte Sorge ist es, von der Wildnis in deinem Garten verschluckt zu werden. Ob Ameise, Mücke oder hohes Gras – der Angstschweiß steht dir auf der Stirn.

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Glyphosat ist für dich ein wichtiger Nachweis deiner Naturverbundenheit. Schließlich werden damit die bösen Unkräuter bekämpft, die deinen Pflänzchen den Platz wegnehmen.

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Ohne umfassende Beschilderung findest du dich nicht zurecht, ausgetretene Pfade sind für dich nämlich der einzig mögliche Weg.

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Planung fällt dir schwer (Ha! Keine Sorge – Planung fällt des Öfteren schwer, aber das ist normal). Aber für dich ist Planung wirklich nichts. Schon gar nicht, wenn andere GartennutzerInnen und die Natur auch noch mitreden wollen.

*Aber keine Sorge: Die Hoffnung stirbt zuletzt, und aufgegeben wird bei einer Revolution sowieso eher selten.

außerdem macht’s Spaß!

Durch die Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten, Entdeckungen und kleinen Wundern, die einem begegnen, werden deine eigenen Ideen in Hülle und Fülle sprießen. Die ganzheitlichen Planungswerkzeuge und Gestaltungsgrundsätze der Permakultur erleichtern die schrittweise Umsetzung dieser. Die Bewirtschaftung wird durch die Zusammenarbeit mit biologischen Mitarbeitern – also Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen – optimiert, und die wachsende Inspiration lässt uns so manches neue Hobby entdecken: eigene Jungpflanzen ziehen, Geflügel oder Bienen beherbergen, Chilisorten sammeln, Wildpflanzen kennenlernen, Wiesenblumen und Wildtiere fotografieren, Saatgutpolitik machen, Gemeinschaftsgärten gründen, Alternativwährungen einführen …

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Beobachten und lernen

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Jede Pflanze trägt das Ihre zum Kreislauf bei!

DIE NATUR MACHT’S VOR!

Natürliche Ökosysteme managen sich selbst

Natürliche Ökosysteme wie z.B. Wälder sind die Vorbilder für das Gestaltungskonzept der Permakultur. Sie sind langlebig, vielfältig und sich selbst erhaltend und regulierend – eine Idealvorstellung für Gärtner-Innen und LandwirtInnen und ganz gegenteilig zu den vorherrschenden arbeits- und energieaufwändigen Gärten und Grünlandflächen, die im Vergleich zum investierten Aufwand nur sehr wenig Erträge liefern.

Bewässern, düngen, Humus aufbauen, aussäen, anpflanzen, ernten und damit eine große Anzahl an Lebewesen versorgen – das können natürliche Ökosysteme ganz ohne unser Zutun und ohne Produktion von Abfall und Verschmutzungen. Aber wie?

Kein Abfall durch effektive Kreisläufe

Ökosysteme bestehen aus Elementen, die eng miteinander in Beziehung stehen. Ein Urwald besteht z.B. aus mehreren, der Höhe nach geordneten Baumschichten, Sträuchern und krautigen Pflanzen, seinem Boden mit unzähligen kleineren und größeren Akteuren und natürlich aus einem Artenreichtum an Tieren und Mikroorganismen. Sie alle stehen miteinander in ständigem Austausch durch Materie, Wasser, Energie und Informationen – alles Ressourcen, die in Kreisläufen geführt werden.

Ausschlaggebend für das dauerhafte Überleben des Ökosystems ist, dass kein „Müll“ entsteht, da so gut wie alles, was irgendwo als Abfall anfällt, von anderen Lebewesen als Ressource genutzt werden kann. Zusätzlich werden lebenswichtige Stoffe wie Wasser äußerst effektiv eingesetzt – gesammelt, gespeichert, genutzt und gefiltert.

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Ein Teich als Wasserspeicher – und viel mehr als das

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Beim Bau eines Beetes kommen viele verschiedene Materialien zum Einsatz.

Müll und Verschmutzungen, wie sie Menschen produzieren, entstehen dann, wenn Ressourcen nicht verwendet werden, und sind ein Resultat schlecht eingesetzter Arbeit. So erklärt es Bill Mollison in seinem „Handbuch der Permakultur-Gestaltung“, und er trifft damit einen wunden Punkt: Viele sogenannte Abfälle (vom Verpackungsmaterial bis zum Rasenschnitt) werden mit viel Energie- und Zeitaufwand produziert, um sie sofort oder nach kurzer Nutzung zu entsorgen. So gestalten wir Mülldeponien als sichtbare oder unsichtbare Sinnbilder unserer verschwendeten Arbeitszeit und Energie und verschmutzen zu allem Übel damit auch noch unsere Wasserressourcen in Flüssen, Meeren und im Boden … Da haben wir uns wohl ein Ei gelegt, und leider kein besonders schmackhaftes. Aber für ein Umdenken ist es noch nicht zu spät, und die Natur lässt sich glücklicherweise über die Schulter schauen und gibt uns Informationen zu effektivem Energieeinsatz und der Speicherung und sinnvollen Nutzung von Ressourcen.

Die Vielfalt der nützlichen Beziehungen macht’s aus

Die Vielfalt an Lebensräumen, Arten und individuellen Unterschieden innerhalb einer Art, ist ein Schlüsselprinzip von natürlichen und „kultivierten Ökosystemen“, wie Permakultursysteme auch genannt werden. Die Diversität wirkt sich wesentlich auf die Langlebigkeit und Selbstregulierungsfähigkeit dieser aus.

Hier einige Beispiele aus dem Permakulturgarten:

Pflanzenvielfalt, in Mischkulturen angebaut, erhöht die Pflanzengesundheit durch die Auswahl guter Nachbarschaften und die Anlockung verschiedenster Nützlinge. Zusätzlich werden Wasser, Nährstoffe und Platzangebot optimaler ausgenutzt als in Monokulturen.

Eine möglichst große Vielfalt an Ernteprodukten reduziert das Risiko größerer Ausfälle – wechselnde Wetterbedingungen führen dazu, dass sich in jedem Anbaujahr und an jedem Standort andere Kulturen als besonders reich tragend erweisen und unsere Speisekammern füllen. Durch den Tausch von Überschüssen finden sich die verschiedensten Lebensmittel in der Küche ein und machen das Auswählen später noch spannender.

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Ein Hühnerstall zwischen Obstbäumen und Wiese

Verschiedenste natürliche Materialien wie Steine, Totholz, recycelte Ziegelsteine, Sand usw., die bei der Gestaltung zum Einsatz kommen, schaffen unterschiedlichste Lebensräume, die wiederum Nützlinge und viele Wildpflanzen und -tiere beherbergen können. So wird der Garten zum Paradies.

Und die möglichen Produkte müssen nicht immer essbar sein: ob Weidenruten für Körbe und Gartenelemente, Wildholz für Möbel, Kompostwürmer für neu angelegte Kompostanlagen, Teichpflanzen für Gartenteiche im Freundeskreis, Mulch, Ton oder selbstgebraute Pflanzenstärkungsmittel – Vielfalt überall!

100 % biologisch ist logisch

Biologischer Anbau ist Grundvoraussetzung für die Permakultur. Es geht beim Bio-Gärtnern und in der Bio-Landwirtschaft nicht darum, auf chemische Behandlungen mit Herbiziden und Pestiziden sowie auf den Einsatz von Mineraldünger zu verzichten – vor dem Hintergrund, dass das Wort „verzichten“ hier vollkommen unangebracht ist. Das Wort „Verzicht“ suggeriert, dass etwas Nötiges bzw. etwas, nach dem Verlangen besteht, nicht zum Einsatz kommt. Chemische Pflanzenschutzmittel und Kunstdünger sind allerdings nichts, auf was wir angewiesen sind. Im Gegenteil – sie haben zusammen mit Praktiken intensiver Bodenbearbeitung dem Bodenleben und dem gesunden Pflanzenwachstum seit ihrem vermehrten Einsatz ab den 1960er Jahren stark geschadet und vielen Bauern und Bäuerinnen, vor allem im globalen Süden, ihre wirtschaftliche Existenz gekostet, dafür aber einige wenige Großkonzerne sehr reich gemacht. Die kurzfristig erzielten höheren Erträge werden mit toten Böden und Erosion, verschmutztem Grundwasser, Wüstenbildung und kontaminierten Nahrungsmitteln ausgeglichen – kein besonders toller Erfolg, oder?

Die Natur kann es besser, und die mit der Natur gärtnernden und Landwirtschaft betreibenden Menschen ernten eine größere Vielfalt und auch höhere Erträge, wenn der Einsatz von Ressourcen und Energie ehrlich miteingerechnet wird. Also vergessen wir all die Mittelchen, die angeblich für teures Geld gekauft werden müssen, und schauen uns das Gärtnern von der Natur ab, sie hat eindeutig fundierte und langjährige Erfahrung damit!

Natur pur:

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Kleiner Nützling: die Schwebfliege

Die Permakultur orientiert sich an den Regeln der Natur. Und damit ist sie nicht allein. Wer entdeckt, wie genial die Natur ist, muss sich förmlich etwas von ihr abschauen. Doch was können wir alles von der Natur lernen?

Die Leitungsbahnen eines Blattes zeichnen ein intelligentes Wegenetz: Jede einzelne Zelle wird gemäß ihren Bedürfnissen versorgt und leitet ihrerseits Wasser, Nährstoffe und Informationen weiter. Flexibel, schnell und ohne leere Kilometer. Das wäre auch etwas für den eigenen Garten!

In der Natur werden auftretende Überschüsse über kurz oder lang von verschiedenen Systemelementen (wie Tiere oder Pflanzen) verwertet und genutzt. Gibt es in einem Jahr viele Pflanzenläuse, vermehren sich auch ihre natürlichen Gegenspieler, wie Marienkäfer, Schwebfliegen und Co., stärker und sorgen so für die Aufrechterhaltung eines ausgewogenen Gleichgewichts. Ein Überschuss an Nacktschnecken im Garten kann z.B. gut mit der Haltung eines Laufentengrüppchens kompensiert werden – und es ist schön zu beobachten, welch ein Jubel unter den Enten ausbricht, wenn eine von ihnen eine Schnecke entdeckt und verspeist.

DIE BESONDERHEITEN DES PERMAKULTURGARTENS: AUF EINEN BLICK VERSTEHEN, WAS ANDERS GÄRTNERN HEISST.

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1 Nektarreiche Blütenvielfalt, soweit das Auge reicht

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2 Reiche Ernte: Diese ausgewachsenen Zucchini sind viele Monate lagerfähig.

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3 Obstäume wie diese Mirabelle bereichern jeden Garten

Permakulturgärten fallen auf!

Auf einen Blick oder auch mit deinen anderen Sinnen wahrgenommen, könntest du sie an folgenden Merkmalen erkennen:

» Obstbäume, Beerensträucher, Kräuter- und Gemüsebeete und Wiesenflächen sind harmonisch ineinander verflochten.

» Die meisten Beete sind gemulcht.

» Es summt, zirpt, quakt, brummt, fleucht und tiriliert (oft kräht und schnattert es auch).

» Es duftet nach Blüten bei Tag und Nacht.

» Hohes Gras und Blumenwiesen sind keine Seltenheit.

» Regentonne gesichtet? Regenwasser wird gesammelt, gespeichert und genutzt.

» Ein oder mehrere Kompostplätze sind das Herz des Nährstoffkreislaufs und an zentralen Orten angelegt.

» Abfälle werden als Ressource betrachtet (ob als Pflanzennahrung oder Baumaterial) und so werden Zeit und Gedanken für die Entsorgung gespart.

» Die Eigenheiten eines Grundstücks werden genutzt, statt mühsam ausgebügelt: ob steile Böschungen, nasse Senken, schattige Winkel und sonnenüberhitzte Bereiche – alle Besonderheiten werden sinnvoll in die Gestaltung miteinbezogen.

» Die ökologischen Ziele sind offensichtlich und zeigen sich an der Vielfalt an Lebensräumen für Wildpflanzen und -tiere.

» Es gibt immer etwas zu ernten, selbst wenn es frischer Wurmhumus oder Wiesenkräuter sind. Dadurch steigt der Selbstversorgungsgrad der GartennutzerInnen.

» Alle Gartenelemente erfüllen wichtige Funktionen, die einerseits naturnahe Lebensräume bieten und uns vielfältige Ernten schenken. Elemente, die der reinen „Zier“ dienen, werden daher schlichtweg ersetzt.

» Vor Ort werden vorhandene Ressourcen genutzt, statt vorgefertigte Bilder zu bedienen. So werden z.B. Beetbegrenzungen, Treppen, Pergolen usw. aus vor Ort recycelten, gesammelten oder getauschten Materialien wie Steinen, Wildholz usw. hergestellt, statt neue Baustoffe zu kaufen und Gebrauchtes zu entsorgen.

» Die Natur hat einen Überraschungsbonus: statt vorschnell „Wildwuchs“ zu entfernen, bleibt im Permakulturgarten Raum für selbstaussäende Pflanzen. In Gemüse- und Kräuterbeeten, zwischen Pflasterritzen auf Wegen und Sitzplätzen finden manche dieser durchaus nützlichen Pflanzen oft ideale Wachstumsbedingungen. Wenn es der Platz erlaubt, dürfen sie stehen bleiben, denn sie machen weniger Arbeit als die von uns geplanten Pflanzen und sind genauso gut beerntbar.

» Irgendwo sind meist PermakulturgärtnerInnen versteckt – beim Ernten, Mulchen, Beobachten oder in der Hängematte.

» Des Öfteren kommt es auch zu diversen Feierlichkeiten, denn fürs gemeinsame Gestalten, Ernten, Kochen, Schmausen, Tauschen und Genießen ist der Permakulturgarten doch der beste Ort.

Und Permakulturgärten sind politisch!

Saatgutpolitik, Zugang zu und Umgang mit Land, bewusste Entscheidungen beim Einkauf, Klimaschutz, Kooperation statt Konkurrenz, fairer Umgang miteinander, teilen-tauschen-schenken, wiederverwerten statt neu kaufen, vielfältig nutzen statt wegwerfen usw.

Beziehungskiller? So hältst du deinen Permakulturgarten bei Laune!

Das Verhältnis zwischen GärtnerInnen und Garten ist ein bisschen wie eine Beziehung. Man braucht Zeit, aber auch mal Abstand. Zu viel des Guten kann den (Garten-)Partner erdrücken, zu wenig lässt ihn vereinsamen. Wenn du also Angst hast, dass sich dein Permakulturgarten gerade in eine andere Richtung entwickelt, als dir lieb ist, solltest du auf diese Tipps hören:

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Wohin unser Blick geht?

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Da hin!

Nehmt euch eine gemeinsame Auszeit: ein ganzer Tag im Garten ohne Gartenwerkzeug und neue Pläne, was/wann/wo als nächstes zu tun ist. Ob in der Hängematte, direkt in der Wiese oder gemütlich rund ums Lagerfeuer – genieße, was da ist, und lass einfach Gras darüberwachsen.

Jäte nichts aus, das du nicht kennst, denn wer weiß, was dir dein Garten damit erzählen will!

Licht aus! Da läuft nichts bei übermäßiger nächtlicher Gartenbeleuchtung. Erstens werden Insekten in die Irre geführt und außerdem hat auch dein Garten ein Privatleben.

Gibt es genug Nützlingsbiotope in deinem Garten? Dreh eine Runde und überlege, ob dein Garten und du an alles Nötige gedacht habt. Brutplätze, Unterschlupf und Nahrung für Vögel, Insekten, Amphibien, Reptilien und kleine Säugetiere wie Fledermäuse sind besonders gefragt.

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Gärtnern in und mit der Natur: Gestalte dir deinen eigenen Permakulturgarten!

Wie wird aus vielen Ideen, Wünschen, einem verfügbaren Grundstück und der Motivation selbst Hand anzulegen ein Permakulturgarten oder ein permakulturell bewirtschafteter Balkon oder eine ebensolche Terrasse?

Die Planung macht’s aus! Nimm dir die Zeit zu beobachten, Informationen einzuholen, und Gestaltungsentscheidungen basierend auf diesen Erkenntnissen zu treffen. Im Folgenden werden der permakulturelle Planungsprozess und die Gestaltungsgrundsätze vorgestellt, wie sie insbesondere von den berühmten Permakulturisten Bill Mollison, David Holmgren und Patrick Whitefield entwickelt wurden. Sie begleiten das Entstehen und Wachsen des Permakultursystems von der ersten Idee über die Planung und Umsetzung bis zum für Optimierung offenen „Normalbetrieb“.

„Ein Hoch auf die Planung“ oder „Liebe deine Fehler“

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Spontan sein: Die Hollywoodschaukel auf die Wiese zu tragen, war eine der Ideen, die nach spontaner Ausführung im ersten Moment eher verrückt erschien und vielleicht nicht der Mühe wert. Die Aussicht von da oben ist aber nach wie vor unschlagbar.

Verplant! Oder überhaupt ganz planlos? Bei wem trifft das nicht zu in manchen Situationen? Und den Plan beim nächsten Mal besser zu machen, ist ein unerreichter Wunsch, denn ist nicht Plan B oft der realistischere, der ungeahnte (bessere) Ergebnisse liefert?

Jaja, zwischen Intuition und Masterplan liegt ein weites Feld an Möglichkeiten. Auf diesem bemühen wir uns auf vielgestaltige Weise um die sinnvolle Ordnung der Dinge, der Zeit usw. Und eigentlich lernen wir nirgends so viel wie aus den eigenen Fehlern. Wenn man viel Arbeit in eine neue Idee steckt, mühsam ein Beet pflegt oder tagelang den Garten gestaltet und dann läuft etwas schief, dann kann man sich sicher sein, in der Zukunft nicht mehr über denselben Fehler zu stolpern. Ab und zu nutzt einem aber auch das Scheitern anderer Leute (und darf uns noch dazu ein kleines Lächeln abringen):

» wenn das Gemüse-Hochbeet mitten im Vollschatten des Hauses zu stehen kommt.

» wenn die Haupterntezeit der Tomaten mit den Urlaubswochen zusammenfällt.

» wenn die Laufenten die Kohlrabis und den Mangold fressen und die Hühner über die Zäune fliegen.

» wenn die Vögel alle Grassamen aus der zukünftigen Wiese fressen.

» wenn sich der Ort des Kartoffelschichtmulchbeetes eigentlich doch als zukünftiger Gartenteich entpuppt.

» und wenn die Liste mit neuen Aufgaben schneller wächst, als Gartenschaufel und Co. es schaffen …

Planung hilft vielleicht nicht immer sofort, aber Planung als begleitenden Prozess zu verstehen und zu nutzen, kann viel Mühsal ersparen …

Wie du deinen Permakulturgarten planst – von der ersten Idee bis zur Umsetzung!

Hier erfährst du, warum planen Sinn macht, wie die Planungsschritte im Überblick ablaufen, und lernst Leitgedanken für eine permakulturelle Herangehensweise an dein Vorhaben kennen.

WARUM EIGENTLICH PLANEN?

Während konventionelle Gärten und Landwirtschaften zum größten Teil sehr energie-, zeit-, arbeits- und abfallintensiv betrieben werden (begonnen beim großflächigen Maschineneinsatz und CO2-Ausstoß bei der Lebensmittelproduktion bis hin zum einfachen Rasenmähen ohne daraus entstandenen Nutzen) setzt die Permakultur auf eine planungs- und gestaltungsorientierte Herangehensweise, um damit langlebige, produktive, vielfältige, ressourcenschonende und -anreichernde kultivierte Ökosysteme aufzubauen. Grundlage der Planung sind Beobachtungen, Informationen und vorhandene Daten über das Grundstück und die naturräumlichen Gegebenheiten, wie z.B. über das Mikroklima, die Artenvielfalt oder die frühere Bewirtschaftung, sowie die Bedürfnisse der zukünftigen NutzerInnen. Basierend auf diesen Erkenntnissen entsteht in der Planungsphase ein Gesamtentwurf des Systems, das, wenn einmal errichtet, mit wenig Energie, Zeit und Ressourceneinsatz betrieben werden kann, widerstandsfähig und robust gegenüber Störungen wie Trockenheit und Starkniederschlägen ist, durch seine Vielfalt an nützlichen Beziehungen und funktionierenden Kreisläufen immer eine Ernte bringt und einer Reihe von Wildpflanzen und Tieren einen dauerhaften Lebensraum bietet. Um so ein enkeltaugliches System zu gestalten, ist Planung unerlässlich, denn es geht darum, alle Einflussfaktoren so gut wie möglich zu beobachten, zu begreifen, in den Gestaltungsprozess zu integrieren und mit ihnen zu interagieren. Es ist ein großes Miteinander, das durch aufmerksame und sorgfältige Planung entstehen soll.

Und es geht hier natürlich nicht nur um die Gestaltung von Gärten, Balkonen, Terrassen und sonstigen Grünflächen allein: auch Wohnhäuser und Bauernhöfe mit ihrem Umland, Siedlungen und ganze Stadtteile mit all ihren Material-, Energie- und Informationskreisläufen können durch permakulturelle Planung zu zukunftsfähigen Systemen gestaltet werden. Wer also die Möglichkeit dazu hat, sollte mit der Gartenplanung nicht erst beginnen, wenn die Gebäude fertig sind. Grünflächen, Gebäude, Versorgungseinrichtungen und Infrastruktur können als produktive, robuste, dauerhafte Gesamtheit fungieren, wenn sie bereits während der Planung entsprechend berücksichtigt werden.

DIE PLANUNGSPHASEN

Die Gestaltung eines Permakulturgartens beginnt entweder mit dem Veränderungswunsch eines bestehenden Grundstückes oder mit dem Gestaltungswunsch eines neu verfügbaren Ortes. Ganz am Beginn steht die Gärungsphase, in der verschiedenste Ideen aufkommen, Wünsche und Bedürfnisse geäußert werden und der Phantasie keine Grenzen gesetzt sind. Wird der Veränderungs- bzw. Gestaltungswunsch konkreter und soll in die Tat umgesetzt werden, ist es an der Zeit gemeinsam mit allen Beteiligten die Ideen, Wünsche und Bedürfnisse zu bündeln und sie mit der sogenannten „Realität“ abzustimmen. Das Sammeln von Daten und Informationen kann jetzt beginnen. Das Grundstück, egal ob groß oder klein, wird mittels einer Ortsanalyse (Seite 40) genau beschrieben, sie ist eine unerlässliche Grundlage für alle weiteren Planungsschritte. Mithilfe einer Bedürfnisanalyse (Seite 45), in der sich alles um die zukünftigen NutzerInnen, BewirtschafterInnen und sonstigen Beteiligten dreht, wird ermittelt, welche Wünsche, Möglichkeiten, Ressourcen (Wissen, Zeit, Materialien, Geld usw.) vorhanden sind bzw. gebraucht werden und welche Grenzen oder Einschränkungen es gibt. Nach der Auswertung dieser Informationen kann eine erste gemeinsame Vision des zukünftigen Permakultursystems formuliert werden. Die Vision bildet das übergeordnete Ziel des angestrebten Projekts ab und beschreibt die wichtigsten Funktionen, enthält aber noch keine Details. Zusätzlich können jetzt bereits ein erster Gestaltungsvorschlag und eine erste Wunschliste an Gartenelementen angelegt werden. Um aus diesem ersten Gestaltungsvorschlag aber einen guten Entwurf für einen Permakulturgarten zu machen, kommen nun die Permakultur-Gestaltungsgrundsätze und Leitgedanken von Bill Mollison und David Holmgren (Seite 38 und 52) zum Einsatz. Sie helfen unter anderem dabei, eine möglichst sinnvolle und nützliche Auswahl und räumliche Anordnung von Gartenelementen vorzunehmen, die sich harmonisch aneinanderfügen und durch Material-, Energie- und Wasserkreisläufe sowie durch praktische Wegeführung miteinander verbunden sind.

Ziel des Planungsvorganges ist ein brauchbarer Entwurf des zukünftigen Permakultursystems – entweder digital, als handgezeichnete Skizze oder vielleicht sogar als Miniaturmodell. Er enthält auch die detaillierten Planungen der einzelnen Elemente, die Beschreibung der Vorgehensweise bei der Umsetzung (Was? Wer? Wann? Wo? Womit? Wie?) und einen groben Zeitplan.

Je nach Umfang und Aufwand des geplanten Systems nimmt der Planungsprozess mehr oder weniger Zeit in Anspruch. Je komplexer ein Projekt ist und je mehr Beteiligte es gibt, desto ausführlicher sollte die Ausarbeitung des Entwurfes sein. Es gibt hier also keine fixen Empfehlungen, nur die Aufforderung durchzuhalten! Planung ist wertvoll und erspart so manche Enttäuschung und mühsame Ausbesserung im Nachhinein.

Ist der Entwurf gelungen und von allen Beteiligten angenommen, kann die Umsetzung beginnen. Es macht Sinn, sich zu überlegen, mit welchen Elementen begonnen werden soll und wie die Umsetzung mehrerer Elemente sinnvoll kombiniert werden kann, um Weg, Zeit und Energie zu sparen.

Nach abgeschlossener Umsetzung werden alle Baustellen abgebaut, Restmaterialien und Werkzeuge übersichtlich gelagert, zurückgegeben oder eingetauscht und das erreichte Ziel entsprechend gefeiert – das nennt sich „Rückführungsphase“. Danach wird das neu geschaffene Permakultursystem im Normalbetrieb geführt, das heißt, die Beete werden bewirtschaftet und alle Elemente so betreut, dass sie funktionieren und in gutem Zustand bleiben. Es gehört dazu und ist sehr erwünscht, dass durch Beobachtungen und Rückkoppelungen z.B. mit Wasserverhältnissen und der Pflanzenauswahl immer wieder Anpassungen und Optimierungen durchgeführt werden. Durch diese wird unser System Schritt für Schritt noch robuster, produktiver und ressourcenschonender.

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Nachdenken, bis die Ideen geflogen kommen, hilft.

ACHTUNG, DETAIL!
Nonsens oder Wunderwerk?

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Das Ganze ist bekanntlich mehr als die Summe seiner Teile. Wie die Details zusammenspielen, ist oft nicht von Beginn an sichtbar.

Jedes Gartenelement auf der Wunschliste braucht detaillierte Planung, um sich gut ins Gesamtsystem einzufügen und um die gewünschten Funktionen zu erfüllen. Wichtig ist es aber, sich am Beginn des Planungsprozesses nicht in Details zu verlieren, die zu diesem Zeitpunkt irrelevant sind, weil die nötigen Informationen entweder noch nicht eingeholt oder noch nicht einbezogen wurden. Es ist Zeitverschwendung sich mit langen Diskussionen über Details vom Gesamtbild abzulenken. Aber keine Sorge, Detailverliebtheit ist eine gute Voraussetzung für eine gelungene Planung, nur der Zeitpunkt muss stimmen. Am besten also die Detailideen skizzieren, niederschreiben und für den passenden Moment aufbewahren –

UND JETZT DIE PERMAKULTURELLE HERANGEHENSWEISE

Die Zugänge zur Planung sind individuell – beginnend bei „schon mal gehört, aber für nicht nötig befunden“ über die ersten Versuche, mehr Struktur in die Gestaltung zu bringen, bis hin zum ins Detail durchdachten partizipativen Planungsansatz, der bemüht ist individuelle Ansprüche und lokale Gegebenheiten sinnvoll einzubeziehen. Die permakulturelle Herangehensweise an die Planung und Gestaltung kann gut durch einige Leitgedanken beschrieben werden, die von David Holmgren, einem der beiden Begründer der Permakultur, formuliert wurden. Sie klingen einfach und logisch und stehen eigenartigerweise trotzdem im Gegensatz zum üblichen Zugang in unserer Zeit, indem auf Planung oft ganz verzichtet und damit das Scheitern in Kauf genommen oder auch einkalkuliert wird oder wo vor Beginn einer Planung am Ort des Geschehens alle bestehenden Strukturen und Pflanzen entfernt werden – tabula rasa sozusagen – und so viele bereits vorhandene Ressourcen, ohne ihren Nutzen wahrzunehmen, mit Energieeinsatz verlorengehen.

David Holmgrens Gestaltungsgrundsätze im Buch „Permakultur. Gestaltungsprinzipien für zukunftsfähige Lebensweise “ reagieren darauf, hier eine Auswahl:

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Denn gute Gestaltung gelingt nur durch eine stetig aufmerksame Interaktion zwischen den GestalterInnen und dem gestalteten System. Jede Änderung, die ich bewirke, hat auch unerwartete Einflüsse auf Elemente und Vorgänge. Sie zu bemerken und darauf zu reagieren, ist der Schlüssel zum Verstehen und angepassten Nutzen. Wichtig! Interaktion kann auch bedeuten, Bereiche ganz unberührt zu lassen und aktiv als „Wildniszone“ zu schützen, wenn die Beobachtung ergeben hat, dass ein Bereich wertvoll für Wildtiere und -pflanzen ist und menschliche Eingriffe diesen Lebensraum zerstören würden. Deshalb ist es ganz wichtig, zuerst Augen und Ohren zu öffnen und zu beobachten, bevor die erste Aktion gesetzt wird.

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