1. HORMON BASICS

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Phytoöstrogene sind in aller Munde. Sie werden als die Lösung für Wechseljahresbeschwerden und die damit einhergehenden Begleiterscheinungen wie Knochenschwund, Verlust an Muskelmasse, Hitzewallungen u.v.m. propagiert – als die natürliche nebenwirkungsfreie Alternative zu synthetischen Östrogenen. Ob Soja, Yams, Rotklee – jede Frau und selbst viele Männer wissen Bescheid und werden in der Lage sein, ein paar Worte darüber zu berichten. Das führt zu einer grundsätzlichen Frage, die sich an dieser Stelle förmlich aufdrängt: Jeder spricht von Phytoöstrogenen, aber was ist mit der anderen Seite? Was ist mit dem „männlichen“ Part? Warum spricht niemand über Phytoandrogene!?

Wir wollen diese Frage beantworten und hier Nachholarbeit leisten, denn Phytoandrogene verdienen Rampenlicht und Beifall. Sie harmonisieren den männlichen Hormonstoffwechsel und aktivieren den weiblichen, erlauben eine weitaus schnellere Regeneration nach harter körperlicher Betätigung, modulieren körperlichen Stress, sodass dieser keine negativen Auswirkungen mehr nach sich zieht, und erlauben das zielgenaue Beeinflussen von muskelaufbauenden und körperfettabbauenden Prozessen.

Das Wissen über Phytoandrogene und Phytoöstrogene führt zu einem Grundpool an genderspezifischer Leistungsernährung. Die Abstimmung der beiden Grundsäulen erlaubt ein genaues körperindividuelles „Arbeiten“ nach Maß und ermöglicht das Erklimmen nie geahnter Leistungsstufen. Der leistungsstarke Traumkörper ist greifbar nah und bei Berücksichtigung einiger maßgeblicher Zusammenhänge für jede Frau und jeden Mann erreichbar.

DIE HORMONELLEN GRUNDLAGEN

Diese einleitenden Kapitel gehen gleich ins Eingemachte und klären Sie über die wichtigsten hormonellen Grundlagen auf. Natürlich können Sie diesen Bereich auch überspringen und direkt zu den pragmatischeren Kapiteln blättern. Für eine langfristige und nachhaltige Optimierung Ihrer hormonellen Gesundheit sind die folgenden Grundlagen jedoch unabdingbar. Nur wer weiß, was er macht, der erhält auch Macht über sein Handeln und dessen Folgen. Also lohnt es sich, die Zusammenhänge zu verstehen.

Die Rolle des Cholesterins

Östrogene (z.B. Östradiol) und Androgene (z.B. Testosteron) zählen zu de Hormonen – sie alle werden im Körper aus Cholesterin synthetisiert (ausgehend von einem Isoprenmolekül). Cholesterin versinnbildlicht damit die Muttersubstanz, aus der alle unser Dasein bestimmenden Hormone hervorgehen. Es gibt keinen ersichtlichen Grund, Cholesterin zu verteufeln oder aus der Ernährung zu streichen, auch wenn eine Minderheit unter uns eine Stoffwechselstörung aufweist, die zu erhöhtem Cholesterinspiegel und, damit verbunden, zu einem erhöhten Risiko, unter Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu leiden, führt. Diese Randgruppe prägte in den letzten Jahrzehnten die Hetze gegen das Cholesterin. Das spiegelt aber nicht die Realität wider und damit nicht den Nutzen, den Cholesterin im gesunden Organismus bringt.

Es bildet die Basis für einen hohen Testosteron- und Östrogenwert und damit das Fundament für Leistung. Cholesterin gilt als essenziell – ohne Cholesterin kein Leben!

Generell ist der menschliche Organismus aufgrund seiner Entwicklung und Herkunft (Jäger- und Sammlerkultur mit einem gewichtigen Anteil an fleischlicher Kost) auf die Verwertung von Cholesterin ausgelegt und kann in der Regel hervorragend damit umgehen. Wenn über die Nahrung vermehrt Cholesterin zugeführt wird, reduziert der Körper über die negative Rückkopplung die Eigenproduktion von Cholesterin und aktiviert enzymatische Systeme, die eine erhöhte Umsetzung von Cholesterin in Folgehormone aller Hormonklassen ermöglichen.

Aus eigener Erfahrung erhöhte nicht fleischreiche Kost und ein Tageskonsum von 20 Eiern (im Rahmen von „Extremernährungsstudien“!) meinen Cholesterinspiegel, sondern eine an Weißmehl und Zucker reiche Ernährung. Zucker wirkt sich am negativsten auf den Cholesterinspiegel aus. Streichen Sie nicht Cholesterin aus der Ernährung – reduzieren Sie „schnelle“ Kohlenhydrate wie Reis, Kartoffeln, weißes Mehl, modifizierte Stärke und Zucker. Die Ergebnisse werden für sich sprechen. Auch hier greift wiederum ein Grundsatz: Überlegen Sie, wo Sie herkommen und wo Sie hinwollen!

Genetisch betrachtet hat sich unser Organismus in den letzten Jahrtausenden nicht grundlegend geändert. Ein paar Spontanmutationen haben uns – der kaukasisch-europäischen Menschengruppe – die Möglichkeit verliehen, Laktose aufzuspalten (nach wie vor sind ca. 75 % Prozent der Weltbevölkerung laktoseintolerant) und Weiteres bewirkt, aber grundsätzlich hat sich unser endokrines (hormonelles) System nicht verändert. Eine Kohlenhydratmast führt unter anderem zu Insulinresistenz und Diabetes, Diabetes zu Schwäche, Krankheit und massiver Einschränkung an Lebensqualität – ganz zu schweigen von einer Reduktion der Lebenserwartung. Dazu trägt maßgeblich auch unser Alltag in geschlossenen Räumlichkeiten bei.

Der chronische Lichtmangel führt unweigerlich zu niedrigen Vitamin-D-Werten – ein weiterer Nagel im Diabetesbrett! Halten Sie Ihren Insulinspiegel unten, reduzieren Sie den Konsum von Zucker und kohlenhydrathaltigen Speisen und tauschen Sie diese gegen eiweißreiche Kost mit natürlich hohem Vitamin-D-Ge-halt (fetter Seefisch, Eier). Sie werden Körperfett reduzieren, Ihre Blutfettwerte verbessern, mehr Muskeln aufbauen und dadurch Ihre Leistungsfähigkeit potenzieren. Dies gilt für Sportler und Nichtsportler gleichermaßen!

Die Östrogensynthese

Grundsätzlich wird das Östrogen der Frau in den Eierstöcken aus Cholesterin gebildet. In Abhängigkeit des Zyklustages werden dabei 70-500 µg Östradiol pro Tag synthetisiert. Das potenteste und wirksamste Östrogen ist Östradiol, gefolgt von Estron (oder Östron). Beide können wechselseitig ineinander umgewandelt werden. Die letzte Stufe stellt das Estriol (oder Östriol) dar, das auch im Harn nachgewiesen werden kann.

Nach der Menopause wird in den Eierstöcken Testosteron produziert, das über die Aromatase in Östradiol umgewandelt wird. Natürlich liegt dann viel weniger Östrogen im weiblichen Organismus vor, weil vorwiegend die Androgene umgewandelt werden und Östrogen nur noch vermindert ausgeschüttet wird. Dies führt zu den bekannten „Nebenwirkungen“ der Wechseljahre (der Beginn der weiblichen Unfruchtbarkeit), die mit einer Abnahme der Knochendichte, des Lustempfindens, mit einer Zunahme der Körperbehaarung, Kopfhaarausfall, Hitzewallungen und vielen weiteren Symptomen einhergehen können.

Die Testosteronsynthese

Beim Mann wird das Testosteron in den Hoden produziert, aus Cholesterin, über Vorstufen wie DHEA (Dihydroepiandrosteron) und Androstendion. Hier wirken sich vor allem zwei Hauptenzyme auf den Serumspiegel von Testosteron aus. Zum einen die Aromatase, die das Testosteron in das Östrogen Östradiol umwandelt, und zum anderen die 5-Alpha-Reduktase, die Testosteron in das potentere Kraft- und Lusthormon Dihydrotestosteron (DHT) umwandelt.

Generell stelle man sich unter einem Enzym „ein kleines Helferlein“ vor. Ein Enzym ist eine auf Proteinbestandteilen basierende „Arbeitseinheit“, die gewisse Arbeiten im Körper durchführt oder, besser gesagt, katalysiert. Um aus Testosteron z.B. Dihydrotestosteron werden zu lassen, muss das Molekül umgebaut werden – genau so ein Vorgang wird von Enzymen angestoßen. Populäre Beispiele für Enzyme wären Papain aus der Papaya (Eiweißaufspaltung) und Laktase (spaltet Milchzucker in Traubenzucker und Galaktose – deshalb schmeckt die laktosefreie Milch auch süßer als die normale)

Hormonbindung durch SHBG

Östrogene und Androgene wirken nur in ihrer freien Form „richtig“ und ohne Einschränkung - nur ungebunden können sie in Zielgewebe eindringen und ihre volle biologische Wirkung entfalten. Im Körper wird der Serumspiegel an freien Östrogenen und Androgenen über den Serumspiegel von SHBG (Sexual Hormon Bindendes Globulin) direkt beeinflusst. SHBG bindet Androgene und Östrogene und „entschärft“ sie, indem sie nicht mehr oder nur begrenzt wirken können. Durch die Steuerung des SHBG-Spiegels lässt sich direkt die biologische Aktivität der vorhandenen Androgene und Östrogene beeinflussen.

Nur, wenn Hormone nicht an SHBG gebunden im Körper zirkulieren, entfalten sie die gewünschte Wirkung. Gewisse Medikamente und Substanzen erhöhen den Hormonspiegel, aber sie erhöhen gleichzeitig auch die Menge an aktivem SHBG, was summativ zu keinem verbesserten Hormonstatus und damit nicht zur gewünschten Wirkung führt! Deshalb im Rahmen von Laboruntersuchungen immer auch den SHBG-Spiegel vermessen lassen.

Nicht nur Androgene und Östrogene wirken im Körper, sondern auch die daraus gebildeten Metaboliten, sprich Modifikations- und Abbauprodukte. Wichtig an dieser Stelle: Die Leber, die wichtige Modifikationsreaktionen durchführt (Reaktionen wie Hydroxylierung, Methylierung, Glucuronisierung). Diese dienen dem „Entgiften“, dem Umbau der Substanzen in wasserlösliche Verbindungen. Steroidhormone gelten grundsätzlich initial als fettlöslich und müssen daher über Stoffwechselprozesse in eine wasserlösliche und über die Nieren ausscheidbare Form umgewandelt werden.

Die Leber, als wichtigstes Stoffwechselorgan, spielt eine ausschlaggebende Rolle im Hormonstoffwechsel. Extern zugeführte wie auch körpereigene Hormone werden von der Leber verstoffwechselt. Eine starke Leber gilt als Grundvoraussetzung für einen funktionierenden Hormon- und Aminosäurenhaushalt und damit als die Basis für starke Leistung und Fruchtbarkeit.

Ihre Arbeit in puncto Hormonstoffwechsel einfach ausgedrückt: Wir haben ein schwer in Wasser lösliches Steroidhormon, welches in der Leber so modifiziert wird, dass es wasserlöslich wird. Durch die Wasserlöslichkeit freut sich die Niere, weil die Substanz den Körper über den Harn wieder auf natürlichem Wege verlassen kann. Die Leber lässt sich in ihrer Funktion durch Fasten, Bitterkräuter, einen ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt und generell durch einen hohen Verzehr an Obst und Gemüse unterstützen. Die Leber freut sich aber auch über hochwertiges Protein mit hoher biologischer Wertigkeit. Genauere Informationen dazu folgen im Kapitel „Was sind Steroide?“.

Xenohormone – Östrogene und Androgene aus exogenen Quellen

Nicht nur der Körper selbst produziert Östrogene und Androgene – diese kommen auch exogen, z.B. in konsumierten Lebensmitteln tierischen wie auch pflanzlichen Ursprungs, vor. Auch „mimen“ viele in der modernen Welt eingesetzte Stoffe – wie Konservierungsmittel, Pestizide, Insektizide und Weichmacher – körpereigene Hormone; mit starker und oft sogar stärkerer physiologischer Wirkung als die der endogenen Vertreter.

Viele dieser „Xenohormone“ wirken als Östrogene, was sich vor allem auf den männlichen Organismus stark negativ auswirkt. Die Abnahme an fruchtbaren Männern liegt zum Großteil in mangelnder Bewegung, schlechter Ernährung und diesen hormonell wirksamen Umweltgiften und Umweltkontaminanten begründet. Die Wenigsten wissen, dass sich hormonelle Verhütungsmittel wie die „Pille“ nicht biologisch abbauen lassen. Sie akkumulieren (häufen sich) im Grundund Trinkwasser und werden tagtäglich von uns aufgenommen. Dies wirkt sich nachhaltig und chronisch auf die Zeugungsfähigkeit, Gesundheit und natürlich die körperliche Leistungsfähigkeit aus. Die Zunahme von hormonassoziierten Krebserkrankungen stellt keine Laune der Natur dar – auch hier gibt es klare Korrelationen (statistisch relevante Zusammenhänge).

Wir Mitteleuropäer loben oft die Qualität unseres Trinkwassers. Ja, unser Wasser gilt in den meisten Fällen als mikrobiologisch einwandfrei trinkbar und kann getrost ohne Angst vor Magen-Darminfekten konsumiert werden. Auch der Anteil an gelösten Mineralien gilt in vielen Fällen als vorbildhaft, und darüber sollten wir uns glücklich schätzen!

Dennoch werden Verunreinigungen wie Pestizide, Insektizide, Hormone etc. im Rahmen der Wasserkontrollen nicht standardmäßig erfasst und fallen so durch das Raster. Die Kontaminationen sind in vielen Trinkwasserproben einwandfrei bestimmbar und werden täglich von uns aufgenommen und sie lassen sich ebenso einwandfrei im Harn nachweisen. Aus persönlicher Einschätzung erachte ich Tiefenwasser (Mineralwasser) als das bessere Trinkwasser.

Bekannte Östrogenquellen

Umweltkontaminanten mit östrogenartiger Wirkung, wie sie sich im Alltag finden lassen (ein Auszug):

Organochlorverbindungen wie Vinylchloride, Dioxine, PCBs (Polychlorierte Biphenyle), Perchloroethylen, aromatische Hydrocarbone, Phthalate und Phenole, Bisphenol A, Parabene, Medikamente wie Hormonersatztherapien, orale Verhütungsmittel, Tamoxifen (Antiöstrogen), Cemitidin.

Sie brauchen sich die angeführten Verbindungen nicht merken, aber Sie sollten sie auf alle Fälle einmal gehört haben. Die hormonelle „Hauptlast“ resultiert aus der Verwendung von Plastik, Plastikflaschen, Verpackungen für Wurst und Käse, Aufbewahrungsdosen und aus Kosmetika wie Cremen und Duschgels – hier wird oft noch Paraben eingesetzt! Abgesehen davon Einrichtungsgegenstände, Spielzeug, Autoinnenausstattungen (der „tolle“ Neuwagengeruch), Lacke und Farben – die Liste ist schier endlos lang. Hier ganz klar versuchen, jene einfachen Quellen zu verringern, bei denen dies ohne große Einschränkungen möglich ist:

1. Nicht mehr aus Plastikflaschen trinken, sondern aus Glas oder Edelstahl.

2. Wurst und Käse im Ganzen kaufen und selbst aufschneiden.

3. Kosmetik sondieren und alles mit dem Inhaltsstoff Paraben verbannen und gegen Naturkosmetik tauschen.

4. Hormonelle Verhütungsmittel absetzen und besser mit Kupferspirale arbeiten. Lernen, den Zyklus zu genießen.

5. Aufbewahrungsdosen aus Plastik gegen Glas tauschen.

Östrogene in tierischen Lebensmitteln/körpereigene Östrogene (natürliche Quellen I – Auszug):

Östradiol (oder Estradiol), Östron (oder Estron) und Östriol (oder Estriol). Hydroxylierte Östrogenmetaboliten, methoxylierte Östrogenmetaboliten und andere Metaboliten.

Natursubstanzen mit östrogenartiger Wirkung (natürliche Quellen II – Auszug):

Isoflavone (Genistein, Daidzein, Equol, Puerarin, Coumestrol, Glycitein, Biochanin A) aus Soja und Rotklee, Bohnen, Erbsen, Alfalfa, und Kudzu (Pfeilwurzel), Lignane (Matairesinol, Pinoresinol usw.) aus Lein, Roggen, Weizen und Algen. Bestimmte Flavonoide (Rutin, Naringenin, Luteolin, Resveratrol, Quercetin) aus Zitrusfrüchten und Trauben sowie Buchweizen und rotem Weinlaub. Durch Pilze produzierte Östrogene auf Getreidesaaten (z.B. Zearalenon durch Fusarium-Pilze).

Auch hier brauchen Sie sich die angeführten Verbindungen nicht zu merken. Die Erklärungen der für Sie wichtigen Vertreter folgt in späteren Kapiteln ausführlich. Grundsätzlich stellen natürliche Östrogenquellen kein Problem dar! Sie können gezielt eingesetzt werden, um den Körper auf natürliche, sanfte Art und Weise in die gewünschte Richtung zu lenken und der angeborenen Physiologie ein wenig auf die Sprünge zu helfen.

Zearalenon hingegen und andere durch Schimmelpilze produzierte Östrogene gelten als hoch toxisch und potent! Sie greifen stark in den Hormonstoffwechsel ein und gelten als krebserregend, also niemals verschimmeltes Getreide konsumieren. Getreide oder Reis, das bzw. der nach Schimmel riecht, sollte schleunigst den Weg in den Müll finden.

Hormonelle Disruptoren – eine unterschätzte Gefahr

Bisphenol A und Phthalate kommen vor allem in Plastik vor und werden als Weichmacher eingesetzt. Sie lösen sich aus der Folie des Tetrapacks, aus der Wurst- und Käseverpackung, aus dem Kinderspielzeug, das unsere Liebsten in den Mund stecken, aus Kunststoffböden u.v.m.

Parabene finden sich vor allem in Kosmetika wie Duschgel, Cremes usw. (Tipp: Sofort die Cremen und Duschgels daheim kontrollieren und gegen Naturkosmetik tauschen, denn in dieser werden aus gutem Grund keine Parabene eingesetzt). Substanzen dieser Art wirken als sogenannte „hormonelle Disruptoren“. Sie stören oder greifen effizient in den humanen Hormonstoffwechsel ein und verändern uns. Empfehlung an dieser Stelle: Artikel im Magazin der Süddeutschen Zeitung, Heft 41/2009. Titel: „Die Welt wird weiblicher … und das ist keine gute Nachricht“, von Ariane Stürmer. Der Bericht findet sich schnell über eine einfache Abfrage im Internet.

Der gesundheitsbewusste und leistungsorientierte Sportler ignoriert die Fakten nicht, er berücksichtigt neue Erkenntnisse und meidet Plastik, wo es nur geht. Er bevorzugt Papier, Glas und Holz. Er wirft alle „kontaminierten“ Duschgels weg und benützt biologisch abbaubare und unbedenkliche Naturkosmetik. Er kämpft für den Erhalt einer sauberen und nachhaltigen Umwelt und ernährt sich so gesund wie möglich, trainiert hart und ausdauernd, um lange einen gerechten Kampf für eine bessere (Um)Welt führen zu können. Nur unbelastete natürliche Lebensmittel repräsentieren die geeignete kalorische und nährstoffstrotzende Basis für einen gesunden und leistungsfähigen Körper.

STEROIDHORMONE UND IHR EINSATZ IM SPORT

Dieses Kapitel baut auf den vorgehenden auf und dringt tiefer und umfassender in die Materie ein – hier geht es um die knallharte Biochemie. Es eignet sich aufgrund der Komplexität für Fortgeschrittene und Personen mit Vorkenntnissen, wobei ich dennoch jedem Leser und jeder Leserin empfehlen würde, die folgenden Abschnitte zur Stärkung des Grundwissens zu überfliegen und ein paar „Keywords“ mitzunehmen.

Steroide zählt man zu den Hormonen. Dabei handelt es sich um biochemische Signalstoffe, die in Zellverbänden, den sogenannten endokrinen Drüsen, gebildet werden. Ebenso wie die verwandten Stoffklassen der Karotinoide und Terpene werden Steroide im Organismus aus Isopren (einem methylverzweigten C5-Kohlenwasserstoff) durch Polymerisation und Zyklisierung gebildet. Pro Cholesterinmolekül werden 6 Isoprenmoleküle benötigt. Die Synthese ist energie- und sauerstoffabhängig. Pro Tag werden im Körper eines Erwachsenen 1-2 g synthetisiert; der Gesamtbestand beträgt ca. 150 g. Die Synthese wird durch die Ernährung und durch Hormone beeinflusst. Sie erfüllen grundlegende physiologische und biochemische Regulationsfunktionen.

Die Rolle der Leber im Steroidstoffwechsel

In der Leber werden die Steroidhormone inaktiviert. Steroide besitzen an sich einen lipophilen, sprich fettliebenden Charakter. Um sie wieder über den Urin ausscheiden zu können, müssen sie ihren lipophilen Charakter verlieren und hydrophil, also wasserliebend werden. Genau diese Reaktionen finden bevorzugt im Lebergewebe statt.

Man unterscheidet zwei Reaktionsphasen:

die Phase-I-Reaktion reduziert oder hydroxyliert

die Phase-II-Reaktion verestert mit Schwefelsäure oder glykosyliert mit Glucuronsäuren

Das Steroidgrundgerüst an sich kann vom Menschen nicht metabolisiert (abgebaut) werden. Es wird vor allem über den Urin und in geringem Maße über die Galle ausgeschieden. Ergo kann der Urin für diagnostische Zwecke und deren Nachweis herangezogen werden, was vor allem bei Dopingkontrollen eine große Rolle spielt.

Die Wirkung von Steroidhormonen

Aktivität weisen Hormone nur in ihrer freien Form auf (nur so können sie frei zirkulieren, an den Rezeptor binden und Effekte auslösen – das funktioniert nicht, wenn sie an SHBG gebunden vorliegen). Aufgrund ihres fettliebenden Charakters sind sie in der Lage, die Zellmembran zu durchdringen und ihre Wirkung überwiegend im Zellkern der Zielzellen zu entfalten. Diese Hormone binden spezifisch an ihren Rezeptor (man stelle sich den Rezeptor als Schloss und das Hormon als Schlüssel vor), der aufgrund von Wechselwirkungen eine Steigerung oder, in seltenen Fällen, eine Verminderung der Transkriptionsrate bewirkt. Der Rezeptor sitzt und wirkt auf einen bestimmten DNA-Abschnitt. Sechs Steroidgruppen spielen im menschlichen Organismus eine ausschlaggebende Rolle. Als allgemein bekannte Vertreter können Aldosteron, Calcitriol, Cortisol, Östradiol, Progesteron und Testosteron genannt werden.

Die Transkriptionsrate gibt an, wie viel einer aktiven Substanz im Körper gebildet wird; also wie oft ein Gen „kopiert“ und die Information (z.B. der Bauplan für ein Enzym) ausgelesen wird.

Es gibt Substanzen im Pflanzenreich, die die „Kopierrate“ erhöhen – dies führt zu einer höheren Produktion von Hormonen, Proteinen o.ä. Genauso geht es auch in die entgegengesetzte Richtung – es gibt Substanzen, die die Kopierrate senken. Einfaches Beispiel: Eine Pflanze namens Hirschwurzel erhöht die Transkriptionsrate der Androgenrezeptoren. Das Resultat: Es werden mehr Androgenrezeptoren gebildet, und es kann mehr Testosteron und Dihydrotestosteron andocken und Wirkung im Körper entfalten (Schlüssel- /Schlossprinzip).

Anabole Steroide und deren Anwendung am Menschen

Als „anabol“ bezeichnet man körpersubstanzaufbauende Prozesse im Körper. Anabole Substanzen finden bevorzugt im Sport Anwendung, da eine Zunahme an Muskelsubstanz Hand in Hand mit einem Kraftzuwachs geht und damit entscheidende Vorteile im Wettkampf mit sich bringt. Abgesehen davon werden anabole Steroide besonders bei schweren Erkrankungen des Muskelapparats und bei mangelnder Knochensubstanzbildung eingesetzt, um vorzeitigen Schwächezuständen entgegenzuwirken. Die anabolen Steroide (AAS) lassen sich in natürliche (Testosteron und Vorläuferprodukte) und in synthetische Vertreter unterteilen. Hinsichtlich der Wirkungen der AAS erfolgt die Differenzierung bezüglich der androgenen bzw. anabolen Wirksamkeit. Typischerweise wird das Verhältnis androgen zu anabol angegeben. Folgende Tabelle stellt androgene und anabole Eigenschaften der AAS anschaulich gegenüber:

Androgene Wirkung

Anabole Wirkung

Vertiefung der Stimme

Zunahme der Skelettmuskelmasse

Wachstum und Entwicklung der Prostata

Zunahme des Hämoglobin-Spiegels im Blut

Peniswachstum

Zunahme der roten Blutkörperchen

Wachstum und Entwicklung der Bläschendrüsen

Prozentuale Abnahme des Körperfettes

Zunahme des Geschlechtstriebes

Umverteilung des Körperfettes

Verstärktes Interesse an gesellschaftlichen Handlungen

Verstärkte Calciumaufnahme der Knochen

Zunehmende Körperbehaarung, Wachstum und Musterbildung der Schambehaarung

Zunahme der Körperbilanz verschiedener Elektrolyte

Zunahme der Talgbildung

 

Steigerung der Aggressivität

 

Dianabol als Beispiel eines oralen Steroids (synthetisch)

Dieses anabole Steroid wird auch als D-Bol bezeichnet. Es findet seit den 60er Jahren Anwendung und kann leicht auf Rezept oder privat, auf illegalem Wege, erworben werden. Dianabol (17-Alpha-methyl-17-beta-hydroxil-androsta-14-dien-3-on) wirkt sich vor allem auf den Stickstoff- und damit auch auf den Eiweißstoffwechsel aus. Die Wirkung manifestiert sich in einem positiven Stickstoffgleichgewicht in der Muskulatur. Zusätzlich fördert es die Calciumeinlagerung in die Knochen. Dianabol findet vor allem bei Krankheitszuständen Anwendung, die mit einem signifikanten Verlust an Muskelmasse und Knochenschwund einhergehen. Es ähnelt in seiner chemischen Struktur 17-Alpha-Methyltestosteron, daher besitzt es eine sehr starke anabole wie auch androgene Komponente. Dies verursacht bei den Anwendern einen enormen Masse- und Kraftzuwachs, der sich schnell und verlässlich einstellt. Eine Gewichtszunahme von zwei bis drei Kilogramm pro Woche bewegt sich im Bereich des Möglichen. Dianabol aromatisiert im Körper rasch, das heißt, es wird zügig in Östrogene, also weibliche Geschlechtshormone, umgewandelt, was eine bemerkenswerte Wasseransammlung mit sich bringt.

Nehmen Frauen diese Substanz ein, müssen sie mit stark ausgeprägten Vermännlichungssymptomen rechnen. Dies resultiert aus der starken androgenen Aktivität des Wirkstoffs. Obwohl Dianabol viele potentielle Nebenwirkungen besitzt, ist es der Bestseller auf dem Schwarzmarkt. Da es sich um ein 17-Alpha-Alkyl handelt, belastet D-Bol, die Leber in erheblichem Ausmaß. Aufgrund der schnellen Aromatisierung und der daraus resultierenden Wasseransammlungen im Körper führt Dianabol zu erhöhtem Herzschlag und Blutdruck. Beides kann zu einer irreversiblen Schädigung des Herz-Kreislaufsystems führen. Nach dem Absetzen des Präparats schwinden aufgebaute Muskeln schnell wieder – mit den Nebenwirkungen kämpft man oft noch Jahre danach. Spontanes Herzversagen tritt mitunter erst Jahre nach der letzten Anwendung auf.

Der Hormonstoffwechsel im menschlichem Körper bildlich dargestellt

Wie in der Grafik ersichtlich, basiert der humane Hormonstoffwechsel auf komplizierten Regelmechanismen. Eine grobe Einteilung in verschiedene Blöcke ist möglich. Als Muttersubstanz aller Metaboliten fungiert hier das Cholesterin (Cholesterol). Durch Seitenkettenmodifikation des Grundgerüstes entstehen die einzelnen Hormontypen und -fraktionen. Die einzelnen Blöcke gliedern sich wie folgt:

Gestagene (Progestagens)

Mineralcorticoide (Mineralcorticoids)

Androgene (Androgens)

Östrogene (Estrogens)

Die Gestagene

Das wichtigste Gestagen stellt Progesteron dar. Es spielt vor allem im weiblichen Zyklus (ab Phase zwei) die größte Rolle und wird auch während der Schwangerschaft in der Plazenta (Mutterkuchen) gebildet. Bei Männern wird Progesteron in den Leydig-Zwischenzellen der Hoden gebildet, wobei bei Männern und Frauen auch geringe Mengen in der Nebennierenrinde synthetisiert werden.

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Quelle: Häggström M, Richfield D (2014). „Diagram of the pathways of human steroidogenesis „. Wikiversity Journal of Medicine 1 (1). DO I:1 0. 15 34 7/ w jm/ 20 14 .0 05. IS SN 2 00 1 87 62

Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einbettung der befruchteten Eizelle vor und verhindert eine weitere Follikelreifung, sofern eine Befruchtung stattfand. Synthetische Analoga der Gestagene, sogenannte Progestine, werden oral als Verhütungsmittel eingesetzt. Auch die sogenannte Dreimonatsspritze basiert auf Gestagenen. Andere Progestine wirken als starke Anti-Androgene und werden zur Unterdrückung des Geschlechtstriebes im Mann eingesetzt.

Die Mineralcorticoide (Corticosteroide)

Die Mineralcorticoide spielen eine entscheidende Rolle im Elektrolythaushalt (Wasser- und Mineralienhaushalt) des Körpers – sie regulieren unter anderem das Kalium/Natrium-Gleichgewicht. Als die wichtigsten Vertreter gelten Aldosteron, Desoxycorticosteron und natürlich Cortisol – sie werden in den Nebennieren synthetisiert und gelten als Progesteronabkömmlinge. Aldosteron wird auch als das „Dursthormon“ bezeichnet, da es bei Dehydration (Wassermangel) vermehrt ausgeschüttet wird.

Generell gilt für Sportler und leistungshungrige Aktive: Nie Durst – Aldosteron sollte so niedrig wie möglich bleiben. Ein Durstgefühl sollte sich nicht einstellen, da es bereits einen Mangel an Flüssigkeit anzeigt, der sich direkt negativ auf die körperliche Leistungsfähigkeit auswirkt. Als einfache Richtlinie: Alle zwei Stunden 2 Gläser (250 ml) Wasser trinken – je nach Belastung, Körpergewicht und Jahreszeit sind Anpassungen vorzunehmen. Ein guter Wasser- und Elektrolythaushalt korreliert direkt mit der Leistungsfähigkeit und darf nie vernachlässigt werden. Daher „vorbeugend“ trinken; Durst = ein Fehler im Leistungssystem.

Das Mineralcorticoid Cortisol

Cortisol weist breit gestaffelte Wirkmechanismen im menschlichen Körper auf. Es greift in zahlreiche Stoffwechselvorgänge ein. Dabei werden vor allem katabole (die Körpersubstanz abbauende) Prozesse eingeleitet, die eine rasche Bereitstellung von Energie garantieren, durch die Umwandlung von Glykogen (Speicherkohlenhydraten) zu Glukose (schnell verfügbare Kohlenhydrate) durch die Glukoneogenese in der Leber. Abgesehen davon weist Cortisol noch folgende Effekte auf:

1. Dämpfende Wirkung auf das Immunsystem (wird effizient bei Autoimmunerkrankungen eingesetzt)

2. Stark entzündungshemmende Wirkung

3. In Kombination mit Adrenalin und Noradrenalin (ausgeschüttet bei akutem Stress– „Flucht-/Kampfszenario“) synergistisch erhöhte Steigerung der Lipolyse

Cortisol wird in der Niere und im Darm zu Cortison oxidiert. Die Cortisolausschüttung unterliegt einer sogenannten circadianen Rhythmik (der Wert schwankt im Tagesverlauf), wobei der höchste Wert direkt in der Früh nach dem Aufstehen erzielt wird (CAR – Cortisol Awakening Response). Die Cortisolwerte im Blutserum liegen daher in der Regel zwischen 165-690 nmol/l (Cortisol gesamt) – für eine verlässliche Aussage muss ein Cortisoltagesprofil vermessen werden. Der Wert am Morgen kann nur als grobe Einschätzung dienen. Bei Personen mit chronisch erhöhten Cortisolwerten fällt der morgendliche Höchstwert kaum.

Welche Rolle spielt Cortisol für den Sportler bzw. aktiven Menschen und wie wirkt es sich auf den Muskelaufbau aus?

Chronischer Stress gilt als Hauptverursacher für einen abnormen, weil andauernd erhöhten, Cortisolspiegel. Dieser stellt einen hochkatabolen Faktor dar. Die Freisetzung von Speicherkohlenhydraten (Glykogen) und damit von Leistungsreserven wird gefördert, was wiederum zu einer Erhöhung zuerst der Blutglukose und in weiterer Folge des Insulinspiegels führt. Durch das Aufbrauchen der Speicherkohlenhydrate werden Leistungsreserven mobilisiert, die man als (Spitzen-)Sportler vor allem unter Belastung benötigt.

Neben der „Verschwendung“ von Kohlenhydratspeichern werden auch proteinkatabole Prozesse eingeleitet, die einen Abbau von Muskeleiweiß einleiten. Chronisch erhöhte Cortisolspiegel „fressen“ Muskeln und verschieben das Verhältnis Cortisol zu Testosteron in Richtung Cortisol, was wiederum eine stark katabole Stoffwechsellage einleitet.

Dieser Zustand führt immer zu einem Stop der Muskelproteinsynthese (anabole Stoffwechsellage), zu weitaus schlechterer Regeneration nach Belastung, zu erhöhter Körperfettspeicherung und Leistungseinbrüchen.

Anabole Steroide greifen effizient in diese Zusammenhänge ein, indem sie einen sogenannten „Cortisol-Raise“ verhindern. Cortisol bleibt niedrig und damit auch der gekoppelte katabole Vorgang. Parallel dazu werden die Androgene durch die Substitution (Zufuhr von außen) stark erhöht. Dies bringt den Körper selbst bei harter körperlicher Belastung in eine ausgeprägt anabole Stoffwechsellage und führt zu hervorragender Regeneration und Muskelaufbau. Ähnliche Effekte lassen sich mit Pflanzenextrakten, ohne das bereits genannte Nebenwirkungsprofil, realisieren.

In den Cortisolstoffwechsel greifen z.B. die Schisandrabeere, die Hirschwurzel und der chinesische Raupenpilz effizient ein.

Auch das Immunsystem wird von einem erhöhten Cortisolspiegel negativ affektiert, was zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit führt (401, 402, 403, 404, 405, 406, 407, 408, 409).

Wie kann ich als Sportler diese Zusammenhänge auf natürliche Art und Weise positiv beeinflussen?

1. Stress vermeiden!

Den Tag besser planen – Mahlzeiten herrichten – konkrete Abläufe und Gewohnheiten sollten die Regel werden – der Körper merkt sich seine „Fressfenster“ – ein Nichteinhalten der Mahlzeiten führt zu Stressresponse und Cortisolausschüttung – kohlenhydratreiche Mahlzeiten schütten mehr Cortisol aus als eiweißreiche und kohlenhydratarme – Stress verursachende Faktoren (Terminhetzerei) meiden – auf gesunden und ausreichenden Schlaf achten (Schlaf vor Mitternacht) – 2 bis 3 Stunden vor dem Schlafengehen keine Mahlzeiten mehr, nur Wasser – ausreichend Regenerationszeit einhalten.

2. Kurz und hart trainieren!

Einfache Regel: Je länger das Training, desto höher steigt der Cortisolspiegel – dies gilt vor allem für hochintensives und intervallartiges Training. Will man hier rasche Erfolge sehen und mit hervorragender Regeneration belohnt werden, dann gilt „train hard, but smart“ – in der Kürze liegt die Würze! Alle Krafteinheiten, die mit „Warm-up“ und „Cool-down“ länger als 45 Minuten dauern, sind nicht zu empfehlen. Dann besser zweimal am Tag eine Einheit einlegen.

3. Proteine und Insulin!

Sofort nach Belastung das Insulin peaken (Insulinerhöhung durch die Zufuhr der Aminosäure Leucin in ausreichender Konzentration oder durch die Zufuhr von hochglykämischen Kohlenhydraten wie Saccharose, Traubenzucker usw. – natürliche Quellen wie Früchte sind zu bevorzugen) und ausreichend hochwertige Proteine zuführen.

Nach dem Training sollte schnellstmöglich eine Mahlzeit aufgenommen werden. Hier empfiehlt sich vor allem eine Kombination aus Obst und schnell verfügbarem Eiweiß (z.B. ein Proteinshake). Das goldene Fenster nach der Beanspruchung entscheidet über die nachfolgende Regeneration und den Muskelaufbau.

4. Pflanzenextrakte einsetzen!

Sogenannte Adaptogene bereiten den Körper auf Stress vor, bevor dieser wirklich eintritt – sie erhöhen die Stresstoleranz sowie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Der Körper läuft, überspitzt formuliert, auf einem Adaptogen täglich einen Marathon und wenn dieser anschließend physisch wirklich ausgeführt wird, ist er für die Belastung gerüstet.

Adaptogene bereiten den Körper also gezielt auf physischen wie auch psychischen Stress vor und helfen, den Hormonspiegel im „sportgerechten“ und leistungsfördernden Bereich zu halten. Die interessanten Adaptogene für Sportler und aktive Menschen, aber auch für alle, die sich allgemein stärken wollen, stellen die Hirschwurzel (R.carthamoides), Ginseng (Panax ginseng), Rosenwurz (Rhodiola rosea), Schisandra (Schisandra chinensis), Ashwagandha (Withania somnifera) und Bertram (Anacylus pyrethrum) dar.