Andreas Netzler

Würde
– daran will ich dich erkennen

Gedichte

Inhalt

Hühner, Füchse, Menschen

Schade – doch so ist es

Eitel in sich verloren

Barbaren mit Keulen

Sehr nahe am Ideal (R.)

Würde?

Als wer?

Schein und Wirklichkeit

Begleiter

Geld und Wert

Gott, Götter

Armer Wüterich

Habe ich dir das schon mal gesagt?

Freiheit und Gerechtigkeit

Regen

Tierisch

Ankunft

Gelebte Würde

Blöde beglückt

Jäger

Visionen

Wein

Nicht gelungene Befreiung

Gewinner im Wettbewerb um den dümmsten Spruch

Kennst du auch solche?

Eigenverantwortung

Diener-Gesellschaft

Entmachtete Regierungen

Trügerische Begriffe

Übliche Verteilung

Schlechtes „gutes“ Recht

Frühes Ereignis

Kultur

Geduldet

Politik ist nicht alles

Gott – wo?

In sich ruhen

Bitte mehr Zierde

Hübsche Welt mit Türstehern

Festhalten

Geträumter Gott

Sichere Posten

„Wettstreit“ der Kollegen/innen

Dein Weg

Markt und Würde

Wie viel braucht man?

Angekommen

Systematisch

Wofür

Frost

Wird dir da nicht schlecht?

Lebensziele

Tierisch

Ökonomieprofessoren und ihr Honig

Blinde Ökonomie

Zähmung

Wie?

Gesellschaftlicher Stabilität

Nur abstrakt „verstanden“

Unreif

Fassaden

Herzlose Schmiede

Weisheit

Darüber hinweg

Glücksschmiede

Sie glaubt, es stünde ihr zu (könnte auch ein Er sein)

Der Gott in uns

Tauschen?

Gläubige als Geschäftsreisende

Es könnte besser laufen

Alltag

Weise Narren

Rettende Vorstellungskraft

War ich das auch schon mal?

Nicht alles sehen

Bezahlte Claqueure der Macht

Vorbereitet

Missratene Gerechtigkeit

Benutzt

Tierwelt

Wie sehr hast du dich angepasst?

„Demobilisierung“

Auf dem Klo

Reiche und der Schutz „tradierter“ Werte

Versagen

Wahrhaftig

Ideal und Gott

Politik für Schwache?

Ökonomie der Küchenschaben

Fischlein, pass auf

Erziehungsbedürftig

Das hat keiner verdient

Zu wenig geerbt

Steuern

Manchmal ist es einfach zu viel

„Erhabene“

Aufrecht

Übergossen

Glückes Schmied

Masochist?

Nie

Draußen

Lehrer und gescheiterte Könige

Wohin?

Marktwirtschaft

Meute

Ungewollt

Nicht mehr gefangen

Gottesgericht

Sie wäre so gerne was Besseres

Antreiben und ködern

Eingespannt

Würde und Verletzlichkeit

Erwerbsarbeitszwang – bitte nur für Schwächere ohne Erbe

Kränkung als Gesellschaftsmodell

Weit

Zum Vergnügen der Reichen

Ein Tag

Erkenntnis

Schau dich um

Kapitalisten, Ökonomen und Politiker

Verdrängte Einsicht

Naive Ökonomen

Zu sich finden

Kamst du an?

Alphatier

Immer wieder

Manchmal Tiere

Schweigsame Politik

Gutmensch

Das will man nicht glauben

Verdiente Kommentare

Sollte - wollte

Raffiniert roh

Wonne

Produktionsfaktoren

Käfighaltung

Am Rand

Zufall

Ordnung

Lebensraum

Halt

Vom Anblick entzückt

Kluge Narren

Sturer Stolz

Giftzwerg

Tier

Unangemessen

Fisch am Hacken

„Uneinsichtig“

Gestank

Erhoffte Überlegenheit

Daneben

Unverändert

Stehen bleiben

Narren

Zufall und Unrecht

Begleiter

Andere Welt

Nicht zu akzeptieren

Kleine Herzen

Bauernschläue

Wie oft hast du das schon erleben?

Wie immer

Wolfsrudel

Gruppen

Schreie

Kurze Gesellschaftskunde

Aufrichtigkeit – gegenüber sich selbst

An sich selbst berauscht

Rentner und Politik

Zu fein?

Hilflos

Seelenwelt

Würde-Arbeit

Allein

Frieden

Alternativlos

Triumphieren

Hühner

Eigene Welt

Heute und morgen

Herrscher

Unterschied

Krankheiten

Bitte weiter heiter

„Werte“-Erziehung

Glauben

Du glaubst das?

„Second best“

Herrschaftsspielchen

Wenigstens dies

Küchenschaben

Freiheit

Freudig gebückt

Kurzes Adieu

Wie viel?

Show

Tiere

„Lichtblick“

Speisekarte der Ewigkeit

Fassaden

Aus dem Weg gehen

Trick

Wildsau-Rotte

Der Mensch – ein Kulturgeschminktes Wesen

Gedicht der Kapitalisten

Vor der Tür

Karren

Nicht für dich

Wunsch und Realität

Königin der Eitelkeit

Wirkliche Ziele (oder: Verhalten ist „klarer“ als Worte)

Was lief schief?

Gefürchtet und geliebt

So sei es nicht?

Draußen

Achtung

Löwe und Lamm

Auf Erden

Eingebrannt

Sehr effizient und effektiv

Krankheit

Stumm und matt

Straßenrand

Hintern

Hin und her

Damen und Herren

Anderes Sei

Getier

Frieden

Nach der Arbeit auf dem Weg nach Hause

Geld

Frage

Gequake

Dankbarkeit

Unsichtbar

Gott und Realität

Nicht gefangen

Täglich

Lebenszweck

Wie?

Nützlich

„Heftig“ belagert

Eilen

Toll

Frei

Fantasiereisen

Seele

Anpassung

Glücklich, liebend, wehrhaft

Verschlossene Seelenkammer

Würde

Tür

Affen

Wanzen

Dummes Huhn in eingebildeten Kleidern

Tierisch

Erwartung und Verachtung

Breiter Hintern

Alltag

Verkehrt

Schein

Die einen sind unten, weil die anderen oben sind

Gute Politik

Da willst du hin?

Ruinen

Verpasst

Leitbilder einer angeblichen „Leistungsgesellschaft“

Ein Gott mit „seiner“ Erde

Beerdigung der Achtung

Kurz gesagt

Märchenwelten

Geist und Arsch

Freiheit den Starken

Raubtiere

Schein

Die Antwort ist Schweigen

Freie Wahl

Abstrakt ist es relativ leicht

Meister der Macht

Jammerchor der reichsten Generation

Dumme Vögel

Nicht alles gelingt wie gewollt

Krumm gebogen

Schweigen als Macht

Gewährter Respekt

Gedanken

Vor Gericht, letzte Instanz

Ein handelnder Gott wäre recht

Eitelkeit, Überheblichkeit und Possenreißer

Welt

Gehorsam

Ein Plan für einen Gott

Gesellschaft

Grenzen der Erkenntnis

Nicht nett

Versprechen

Vereisung

Urteilskraft

Tägliche Suche

Glück

Geruch

Nicht untergehen

Ordne dich unter

Fehlgeleitet

Spiele um Kapital und Eitelkeit

Kapitalismus

Ruhe

Übertrieben?

Geduldige Träume

Affengebrüll

Freundlich

Geduld

Kulturbetrieb

„Krankheit“ und Eitelkeit

Ratespiel

Falle

Geltungssucht

Spiele

Stilles Gebet

Tolle Qualität

Küchenschabe

Achtung und Leistungsgesellschaft

Überzogen

Wahre Herrscher

Oben angekommen

Geld gewinnt

Eigentlich

Kriegsgeschrei

Leistungsprinzip und Chancen

Kurze Anmerkung

Hinter den Sternen

Schafe

Kleine Gesellschaftskunde

Gott und Götter - nützlich

Diebe

Berufsbeschreibung für Ministeriale

Himmlischer Segen

Selbst ernannte Götter

Hinsehen

Obszön

Reichlich serviert

Versöhnung

„Wirklich“

Gier

Geduld

Selbsterkundung und Realität

Ehrlichkeit

Ob ein Gott mir fehlt?

Mein Haus, mein Auto, mein Boot

König/in

Gehirngebrauch

Belehrung

Eine „Dame“

Weisheit und Geschicklichkeit

Unzulängliche Evolution

„Realisten“

So oder so kann man es machen

Gläubig

Nicht mehr schweigen

Freie und soziale Marktwirtschaft

Nach einem Erwerbsleben im Ministerium

Mal anders

Schwierige Sache

Corona und ein kurzer Blick in die Spieltheorie

Herunter geschluckte Revolution

Bald

Kanalisation

Sonne

Das höchste Gericht

Hühner, Füchse, Menschen

So manches Federvieh sieht sich auf einer obersten Sprosse:

„Hier oben bin ich weit weg von denen da unten in der Gosse“

und also plustert es sich auf wie der tollste Hahn

träumt sich gar so schön und groß wie ein Schwan

bis ein anderes Huhn, Fuchs oder Mensch es an der Gurgel fasst

und dem zappelnden Huhn nur noch einen Moment belässt

bevor es niedergedrückt oder gerupft wird oder gar in einen Magen wandert

auch wenn es sich noch so empört – was die Stärkeren nicht hindert

mit ihm wie einem schwachen Huhn zu verfahren

wie nett oder würdig und schön seine Träume auch waren

wobei Menschen bisweilen Fuchs und Huhn gleichen

- also widerstehe, ein wehrloses Huhn übel zu gebrauchen.

Schade – doch so ist es

Sollte ich heulen oder brüllen?

Offen die Schmerzen enthüllen?

Wütend zupacken und Partei ergreifen?

Laut urteilen ohne abzuschweifen?

Weil zu oft ein Mensch dem Nächsten ein gemeiner Köter ist

der eine friedliche Seele aus Egoismus und Machtwahn zerbeißt oder frisst?

Doch ich tobe und heule nicht und bleibe oft still

und sehne mich doch nach der Schönheit der Achtung und Liebe die ich immer will

also verhalte ich mich stumm angesichts der Machtlosigkeit die ich habe

und ärgere mich über mich und die Welt – und das ist schade.

Eitel in sich verloren

Sie konnte sich vom Leben

selbst nicht genug geben

denn sie wollte sich in einer größeren Rolle sehen

irgendwie thronen oder zumindest über anderen stehen

und so begann sie andere über deren Leben zu belehren

um sich die eigene Verlorenheit aus der Seele zu kehren

doch die raus gekehrten Ratschläge wollte kein anderer so recht haben

die waren so appetitlich wie schimmeliges Fallobst für Fliegen und Maden

denn vorlaut stanken sie – sogar bisweilen zu ihrem eigenen Missfallen:

Warum ließen die anderen ihre tollen Ratschläge nur so schnöde verhallen?

Waren denn nicht alle ihre „Hinweise“ wichtig und anderen ein Segen?

Waren sie nicht alle erforderlich, entscheidend und überlegen?

Und doch blieb sie dabei andere mit Belehrungen zu plagen:

Ohne diese Selbsterhöhung konnte sie sich nicht ertragen

aber auch dadurch schloss sich ihre innere Wunde nie genug

und so empfand sie das Leben irgendwie als einen Betrug.

Barbaren mit Keulen

Ratschläge können dafür sorgen

dass sich andere irgendwann ebensolche verbalen Keulen borgen

um damit als Antwort gleichermaßen um sich zu schlagen

und wie Seelenbarbaren ihre Ratschläge gefühls-dumm in die Welt zu tragen

um sich als Rat-Schlagende eitel über andere zu erheben

statt sich einsichtig und einfühlsam auf das Verstehen und Lieben zu verlegen.

Sehr nahe am Ideal (R.)

Du bist wie das schönste Gedicht

denn ich bekam nie was Besseres zu Gesicht

an Esprit, Herzlichkeit, Liebe und Verstand

ein Wunder, dass sich durch Dich zu einem Gesamtkunstwerk verband

womit du allen, die dir aufrichtig begegnen, Wärme und Liebe bringst

und wie ein sanfter Ton zärtlich in den Seelen schwingst

wobei du von jenen, die du so reich beschenkst

oft weniger zurück erhältst

weil Ungeduld, Hilflosigkeit und Selbstbezogenheit überall fauchen

- und jene Dich darum doch eigentlich umso mehr brauchen

aber zu schwach sind sich dies einzugestehen

weshalb sie von sich berauscht herrisch oder eitel schnatternd vorüber gehen.

Würde?

Wirtschaft – da sei weniger Raum „als sonst“ für Recht?

Zuviel Teilhabe Schwächerer wäre für die Leistungsstarken schlecht?

Also sollten die Schwachen dienen, verzichten und sich beugen

und den Starken Achtung, Sicherheit und Verehrung bezeugen

damit diese die Lust an höchsten Verdiensten und Vermögen nicht verlieren

eine gleiche Würde aller sei nicht „gut“, weil sonst Starke nicht „erfolgreich“ regieren

zudem wäre der Gehorsam Schwacher durch allgemeinen Wohlstand aufgewogen

selbst Arme hätten in reichen Staaten ein akzeptables Los gezogen

- doch was, wenn eine geringe Achtung Schwächerer ihre Würde verletzt

weil es sie trotz aller ihrer Mühen kaum frei und sicher teilhaben lässt?

Sieht denn niemand die Würde, die in real gleichen Chancen für Schwächere liegt

und das viel Arbeitsleid ohne Ausgleich oft gerade den Schwächsten geschieht?

Als wer?

Man sah es genau:

Toll fand sich diese Frau (oder Mann)

denn im Falle eines Falles

meinte sie, sie wisse und könne fast alles

zumindest besser - denn sie sah sich als das Beste

von dem sie in ihrem Umfeld wusste

denn sie sei immer die Klügste und richtig

und also sei jeder ihrer Ratschläge wichtig

denn stets glaubte sie, sie sei klüger und reifer als andere und verstehe mehr

- vielleicht frage ich sie mal: Als wer?

Schein und Wirklichkeit

Viele Dinge sind nicht, was sie scheinen

und viele Hoffnungen wandeln auf müden Beinen

wie gesellschaftliche „Versprechungen“: Wortbruch ist oft ihr Wesen

denn Hoffnungen werden gerne geschürt – und bleiben doch vergebens

denn bei den scheinbar anfangs an alle gleich gut verteilten Karten

zeigen sich rasch verdeckte oder sichtbare Zeichen und Scharten

und so bekommen die einen nur einen minimalen Teilehabe-Vertrag

doch anderen schenkt geerbtes Vermögen oder beste Gen-Ausstattung manch wunderbaren

Tag

mögen die mit den schlechten Karten auch schimpfen, trotzen, zynisch lachen oder

schweigen

sie werden „vertraglich“ fern der Möglichkeiten „gehobener“ Klassen bleiben

und wenn sie klug sind, werden sie nicht nutzlos ihre Kräfte verschleißen

sondern sich brav ducken, „die oben“ verehren und allenfalls nur kurz um sich beißen.

Begleiter

Engel

wären eigentlich richtig nette und hilfreiche Bengel

würden sie um uns schweben und auf uns aufpassen

und wären sie zuverlässig – dann könnte man sich auf sie verlassen

doch leider sind sie zumeist nicht da, wenn ein Unglück geschieht

oder greifen nicht ein, wenn man Schwache quält oder übersieht

und darum bleiben Engel eine ganz wunderbare Vision

aber die Frage bleibt: Warst du heute anderen ein Engel schon?

Geld und Wert

Was nichts kostet sei nichts wert?

Der Satz ist so dumm wie verkehrt

denn Achtung und Liebe kosten kein Geld:

Geld schenkt nicht die innige Zärtlichkeit und Würde, die eine Seele am Leben erhält.

Gott, Götter

Da kämpft man ein Leben lang

gegen die eigene und anderer Menschen Unzulänglichkeit an

und wird doch täglich von einer neuen oder alten besiegt

weil dies in der Natur des Lebens als immer wieder neuem Versuch liegt

da niemandem etwas wie einem Gott gelingt

dem ein Gedanke und ein Wort reicht, dass er etwas zustande bringt

- wobei angesichts der Unzulänglichkeit in der Welt

auch ein Gott oft wohl wenig Weisheit in Händen hält

was dann aber nicht mehr zum Begriff eines Gottes passt

- weshalb man einen solchen am besten in seiner Welt ruhen lässt.

Armer Wüterich

Sobald sich ein Schatten auf seine /ihre Seele schlich

war Er/Sie ein arger Wüterich

und wenn sich mal ein Widerspruch regte

ward es ein Zorn der seine/ihre Stirn in Falten legte

und Er/Sie sodann begann zu blubbern und zu spucken

Gesicht und Glieder beleidigt zu zucken

zumal wenn man ihn/sie dann auch noch übersah

wurde sein/ihr Gezeter so laut wie klar

garniert von geltungssüchtiger Besserwisserei

gemischt mit Überheblichkeit zu einem ungenießbaren Brei

- doch das hielt Sie/Er für das Recht einer überragenden Begabung

war es auch nur dümmliche Eitelkeit und Erregung

so unbeherrscht wie unkontrolliert

und wie eine Rotznase verschmiert

- aber Sie/Er hielt sich für etwas, dem kaum jemand glich

und richtig: Sie/Er ward ein armer Wüterich.

Habe ich dir das schon mal gesagt?

Es zählt zu den besten und schönsten Erfahrungen Dich zu begleiten

denn Du verstehst es Anderen wunderbare Momente zu bereiten

durch Deine liebe-fürsorgliche Art und stille Freundlichkeit

voller Weitsicht, Achtung, Einfühlsam- und Aufmerksamkeit

weil du deine klare Linie der Liebe nie verlässt

was wunderbar zu Deiner sanften Geradlinigkeit passt

und so haben manche durch Dich Größeres gewagt

ohne Dich wären sie an mancher Herausforderung verzagt

auch wenn sie das nicht immer klarsehen:

Du hast ihnen Wunderbares gegeben

- das sei eine schwülstige Lobesrede

die man besser in einen Papierkorb lege?

Hast du denn den Anspruch an dich selbst schon so weit verloren

und willst darum von einem schönen Menschen nichts mehr hören?

Freiheit und Gerechtigkeit

Freiheit ist die Möglichkeit

sein Leben nach seinen Interessen zu gestalten

- doch damit braucht die Freiheit die Gerechtigkeit

um andere nicht gegen deren Freiheit gefangen zu halten

womit das eine nur mit dem anderen denkbar ist

soweit man ein denkend handelndes Wesen sein will

was leider so mancher mit dem dummen Gerede von der „Freiheit oder

Gerechtigkeit“ vergisst:

Irgendein politischer Dummkopf ist nie still.

Regen

Du fühlst und sagst

dass du missachtet wirst obwohl du dich plagst?

Denn für dich bliebe zu wenig Achtung, Zärtlichkeit, Ansehen und Geld

und dass dir das alles gar nicht gefällt!

Dann sei willkommen im wahren Leben:

Da stehst du oft im Regen.

Tierisch

Ist der Mensch auch nicht mehr wie ein Affe behaart

so hat sich doch so manche/r gerne selbst animalisch bejaht

und voll Eitelkeit und Machtstreben wie ein Affe andere um sich geschart

wie auch sich gerne hier und da lustvoll für sein Geltungsbedürfnis gepaart

weil es nun mal im Buch des animalischen Lebens stehe

dass man als Mensch mit sich und anderen auch etwas tierisch umgehe

- was stimmt, wenn man sich vorrangig als Affe oder Affin sieht

und sich auf eine Stufe mit grunzenden Zeitgenossen begibt.

Ankunft

Welches Zimmer deiner Seele

ich auch finde und wähle:

Ein jedes ist wunderbar möbliert

dass es den Eintretenden erfreut und beehrt

weil du dich wie ein Geschenk öffnest

und nichts mit kleiner Münze berechnest

- du meinst: Es gibt nicht viele Menschen von denen man dies sagen kann?

Aber es gibt sie – und begegnet man ihnen, so kommt man in sich selbst voll Frieden an.

Gelebte Würde

Wer Liebe schenkt

und Ärger senkt

und andere möglichst wenig kränkt

damit er vieles zum Guten lenkt

und eine Seele sanft erhält

damit Sie nicht strauchelt und fällt

verletzt durch scheinbar kleine Tritte

und doch oft unsichtbar tiefe Schnitte

- wer also sieht, welche Dinge eine Seele plagen

die sie drücken und schwer beladen

der weiß, wie man andere wahrlich beschenkt

- was leider oft zu wenig gelingt.

Blöde beglückt

Ist das Mitgefühl erst mal dahin

ist dies auch der Grausamkeit Beginn

und da die Marktwirtschaft sich am Mitgefühl wenig stört und damit manches zerstört

sobald den Menschen sein Gewinn und Kapital besonders betört

macht die Marktwirtschaft auch nur da einen Sinn

wo sie das Mitgefühl entgegen ihren Zielen pflegt – sonst geht ihr Sinn dahin

- so hofft es zumindest der noch nicht Herz-amputierte Zeitgenosse

landen auch derartige Hoffnungen auf ein marktliches Mitgefühl oft in der Gosse

weil die Marktwirtschaft den eigenen Gewinn vergöttert und andere dafür runter drückt

von einer angeblichen „Wettbewerbs-Automatik zum Wohle aller“ blöde beglückt.

Jäger

Die Wucht des Lebens und der Triebe:

So manchem und mancher fehlt die Kraft für all das Gestrampel und Geschiebe

und so bleiben sie stehen, um nicht umzufallen

oder fast zu ersticken an all dem bitteren Wogen und Wallen

- also wenn dich manchmal die Kraft verlässt - ich kann dich verstehen

denn der Himmel ist taub, gleichgültig und blöde – doch du sollst weiter aufrecht gehen

und dafür musst du auch mit schönen Visionen spielen

um wie ein Jäger auf alle Gemeinheiten und Unzulänglichkeiten zu zielen

auch wenn das nur in der Fantasie geschieht

mit der man aber Gutes und Friedliches oft besser als real gegeben sieht.

Visionen

„Wer Visionen hat der gehe zum Arzt“

doch dieser Spruch ist so dumm und klebrig wie Baum-Harz

denn wir brauchen Visionen, um ethische Ideale als angemessene Leitbilder zu verstehen

und aufrecht durch alle Unzulänglichkeiten auf ein besseres Leben zuzugehen

weshalb es gut ist, nicht auf modische Sprüche von Problem-Ausweichlern hereinzufallen

in denen ihre Eitelkeiten, Egoismen oder Unfähigkeiten widerhallen.

Wein

Dich bedrängen Klagen und Gewimmer?

Denn die Welt ist schlimm und wird noch schlimmer?

Und kein Gott hört dir zu und springt dir bei?

Nicht nur dem Himmel ist die Erde ziemlich einerlei?

Denn Gott und Götter sonnen sich nur in fernen und alten Geschichten

die von irgendwelchen Rettungen – oder Einbildungen - berichten?

Na dann probiere es mal mit Liebe und Lachen

denn ohne das ist kaum etwas Gutes zu machen

möchtest du deine Seele munter – gar gesund - erhalten

wo viele Handlanger für wenige Mächtige wirken und walten

- also willst du das Land der Liebe, Lust und Freude sichten

so komm, dass wir uns lieben und ein Fläschchen Wein vernichten.

Nicht gelungene Befreiung

Du hattest der Griesgrämigen lange zugehört und zugesehen

und so wollte dir deine freundliche Laune auch schon vergehen

so mürrisch, giftig und abweisend war sie anzuschauen:

Was konnte ihr nur so die Laune versauen?

Denn ihre Mimik sah aus

als sei sie stets gefangen in einem üblen Graus

- doch das tat sie es nur, um sich durch „dramatische Leiden“ eitel aufzublähen

um durch ihren Kampf dagegen „geadelt“ und beachtet durch den Tag zu gehen

aber du lächeltest ihr zu ohne Beachtung ihrer stolzierenden Bitterkeit

darum drehte sie sich beleidigt ab: Du hattest zu wenig Applaus für die sie erhöhende

Leidensfähigkeit.

Gewinner im Wettbewerb um den dümmsten Spruch

Jede(r) sei seines Glückes Schmied:

Der Spruch ist so dumm wie beliebt

denn niemand schmiedet oder sucht sich seine Gene, Eltern und Umgebung aus

und dennoch findet dieser Spruch der Herrschenden und törichten Knechte gerne Applaus

weil er die Rücksichtslosigkeit gegenüber Schwächeren legalisiert und zementiert

damit die Gleichgültigkeit auch weiterhin funktioniert.

Kennst du auch solche?

Sein Hund darf noch schnell eine Maus zerbeißen

ihre Katze ein Vögelchen spielerisch zerreißen

der Mann oder die Frau noch eine verletzende Zurechtweisung wagen

oder mit Launen und stummer Verachtung einen anderen plagen

um sich selber als etwas Großes zu projizieren

in Überheblichkeit zu suhlen und sich auf das Feinste zu stilisieren

um die Menschheit in Große und Kleine einzuteilen

und sich selbst zu den Besten und Fähigsten einzureihen

- was insoweit ja durchaus stimmt

wenn man nur sich selber sieht und kennt -

um sich ungeniert wie eine gepuderte Wildsau zu gebären

pfauisch zu stolzieren und sich erhaben lackiert zu präsentieren

um sich abzuheben und ach so interessant zu parlieren

und sich selbst zum Besten zu küren

denn man möchte überragend und geistvoll erscheinen

liegt das Leistungsfähigste auch nur in Rechthaberei oder zwischen den Beinen

voll des Problems, anderen echte Achtung zu zeigen

denn Mitgefühl erscheint so manchen wie ein Verneigen

was sie erschreckt, weil ihre Seelen klein und zitterig sind

so dass sie fürchten, das im Mitgefühl ihre Größe entschwind'

- übertrieben sei dies? Menschen seien nicht so wie ich meine?

Kennst du wirklich keine?

Eigenverantwortung

Wo das Schicksal einen Menschen mit Schwächen, Verletzlichkeit und Trieben ausstattet

ist es gut, wenn man so manchem Menschen nicht zu viel „Schuld“ anlastet

sondern das aus eigener Kraft noch Veränderbare geduldig sucht und sieht

- auch wenn das Ergebnis einer solchen Suche kummervoll ausgeht -

weil das mit der vollen Eigenverantwortung sich oft als naive Fiktion oder Ausrede erweist

wo täglich mangelnde Kraft, Gestaltbarkeit und Geringachtung uns lähmt und an uns reißt.

Diener-Gesellschaft

Was Leib und Seele bei Laune hält