Kurt Nagel

Wertschöpfung

Instrumente, Methoden und Analysen zur Prozessoptimierung

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1. Auflage 2014

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Lektorat: Achim Sacher, Holzmann Medien | Buchverlag
Layout: Markus Kratofil, Holzmann Medien | Buchverlag
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

Artikel-Nr. 1817.01
ISBN: 9783778308967

Vorwort der Herausgeber

Am 1. April 2011 ist die nach § 42 des Gesetzes zur Ordnung des Handwerks (HwO) erlassene bundesweite Verordnung über die Prüfung zum anerkannten Fortbildungsabschluss „Geprüfter Betriebswirt/​Geprüfte Betriebswirtin nach der Handwerksordnung“ in Kraft getreten. Damit werden die bisherigen Regelungen bei den einzelnen Handwerkskammern durch eine bundeseinheitliche Rechtsverordnung ersetzt.

Gemäß den Intensionen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks liegt das Ziel der neuen, bundeseinheitlichen Fortbildungsmaßnahme „ … in der Vertiefung des betriebswirtschaftlichen-strategischen Verständnisses der Unternehmensführung. Im Vergleich zu den bisherigen Kammerregelungen ist die bundeseinheitliche Verordnung stärker auf eine Reflexion komplexer wirtschaftlicher Zusammenhänge und auf die Entwicklung konkreter Unternehmensstrategien ausgerichtet“. Das heißt: Die Fortbildungsteilnehmer sollen vor allem noch besser befähigt werden,

Die hierzu erforderlichen Methoden-, Führungs- und Sozialkompetenzen sind Gegenstand dieser Fortbildungsmaßnahme und prägen Inhalt und Struktur des neuen Rahmenlehrplans, der unter Federführung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Berlin, erarbeitet wurde. Dem Expertengremium gehörten Vertreter von Handwerkskammern und dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) an. Der neue Rahmenlehrplan sichert bei der Fortbildung zum/​r „Geprüfte/​n Betriebswirt/​in nach der HwO“ bundesweit vergleichbare Standards. Dies ist ein wichtiger Beitrag, die hohe Qualität der beruflichen Aufstiegsfortbildung in Handwerk und Mittelstand zu gewährleisten.

Die Prüfung zum „Geprüfter Betriebswirt/​Geprüfte Betriebswirtin nach der HwO“ ist in die vier handlungsorientierten Prüfungsteile Unternehmensstrategie, Unternehmensführung, Personalmanagement und Innovationsmanagement gegliedert, deren Prüfungsinhalte von der Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e. V. (ZWH) in der „Information zur Umsetzung der Verordnung Geprüfte/​r Betriebswirt/​in nach der Handwerksordnung“ (November 2011) wie folgt umschrieben werden:

„Im Prüfungsteil Unternehmensstrategie geht es darum, dass die Prüfungsteilnehmer zeigen, dass sie volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen im Hinblick auf die eigene Unternehmensstrategie erfassen und bewerten können. Außerdem sollen die künftigen Betriebswirte/​-innen befähigt sein, rechtliche Rahmenbedingungen für unternehmerisches Handeln und strategische Entscheidungen zu bewerten und zu berücksichtigen sowie eine geeignete Unternehmensstrategie zu entwickeln und zu planen.

Im Prüfungsteil Unternehmensführung soll die Unternehmensstrategie durch Maßnahmen der Unternehmensführung und -organisation sowie der Markt- und Kundenorientierung nachhaltig umgesetzt und durch die Gestaltung der Unternehmensrechnung die wesentlichen Grundlagen des Jahresabschlusses und seiner Analyse sowie die Kosten- und Leistungsrechnung und die Finanzwirtschaft gelegt werden. Zudem soll die Wertschöpfung durch kontinuierliche Verbesserung der Geschäftsprozesse optimiert werden.

Die Prüfungsteilnehmer sollen im Prüfungsteil Personalmanagement nachweisen, dass sie mit Blick auf die Unternehmensstrategie eine nachhaltige und ethisch verantwortungsvolle Personalplanung und -gewinnungspolitik realisieren sowie Personalführung und -entwicklung entsprechend den individuellen und den Unternehmensinteressen motivierend gestalten können.

Eine komplexe betriebswirtschaftliche Problemstellung eines Unternehmens soll im Prüfungsteil Innovationsmanagement mit einem Lösungsentwurf (Projektarbeit) erarbeitet und präsentiert werden. Dabei sind Bezüge zur Unternehmensstrategie, die Auswirkungen auf die operative Unternehmensführung haben und einen Innovationsbedarf zur Umsetzung der Unternehmensstrategie beinhalten, darzustellen.

Damit wird deutlich, dass im Vergleich zur bisherigen Verordnung im bundesweiten Fortbildungsabschluss die Ausrichtung auf strategisches Handeln einen besonderen Stellenwert einnimmt, der in allen Prüfungsteilen zum Tragen kommt.“

Auf diese neuen, verstärkt handlungsorientierten Anforderungen sind auch die Lehr- und Lernunterlagen auszurichten. Daher haben Herausgeber und Verlag die vorliegende Schriftenreihe „Kompetenzen zum Erfolg“ konzipiert. Aufbau und Inhalt entsprechen den Vorgaben des Rahmenlehrplans und den oben dargestellten Prüfungsinhalten.

Die Lehr- und Lernbuchreihe „Kompetenzen zum Erfolg“ besteht aus zehn inhaltlich abgestimmten Bänden entsprechend den vier Prüfungsteilen der neuen Verordnung:

Band 1: Volkswirtschaft – Rahmenbedingungen für eine Unternehmensstrategie

Band 2: Unternehmensrecht – Zivilrecht, Arbeits-, Steuer- und Handwerksrecht

Band 3: Unternehmensstrategie – Instrumente und Methoden zur Strategieentwicklung

Band 4: Unternehmensführung und -organisation – Betriebliche Abläufe erfolgreich gestalten

Band 5: Unternehmensrechnung – Finanzwirtschaft, Jahresabschluss, Kostenrechnung

Band 6: Marketing und Kundenmanagement – Strategien und Instrumente erfolgreicher Kundengewinnung und Kundenpflege

Band 7: Wertschöpfung – Instrumente, Methoden und Analysen zur Prozessoptimierung

Band 8: Personalmanagement (Teil I) – Personal planen und gewinnen

Band 9: Personalmanagement (Teil II) – Personal führen und entwickeln

Band 10: Innovationsmanagement – Betriebliche Probleme strategisch lösen

Bei der inhaltlichen Gestaltung der einzelnen Bände wurde auf eine handlungsorientierte Wissensvermittlung sehr großen Wert gelegt. Daher ist fast ausnahmslos jedem Kapitel eine Handlungssituation (Fallbeispiel) vorangestellt, deren Probleme vom Lernenden anhand der darauf folgenden Ausführungen im Selbststudium oder unter Anleitung eines/​r Dozenten/​Dozentin gelöst werden können. Auch im Text sind zahlreiche problemorientierte Handlungssituationen eingebaut, zu deren Lösung sich der/​die Lernende das erforderliche Problemlösungswissen erwerben und seine/​ihre (Fach-)Kompetenz einsetzen muss. Zur Überprüfung der erworbenen Kompetenz wird jedes Kapitel mit einer umfassenden Handlungssituation/​Fallstudie abgeschlossen, wobei auch hier die unternehmensstrategischen Aspekte besonders berücksichtigt wurden.

Ergänzend zu den Lehr- und Lernbüchern der Schriftenreihe werden den Dozenten/​Dozentinnen in den Handwerksakademien zusätzlich fachspezifische Unterlagen zur handlungsorientierten Unterrichtsgestaltung, zur Vertiefung der Wissensvermittlung und zur Verwendung in der Managementpraxis zur Verfügung gestellt. Das erleichtert die buchbezogene Vorbereitung und Gestaltung des Unterrichts, ohne die individuelle Schwerpunktbildung bei der Wissensvermittlung einzuschränken.

Die vorliegende Lehr- und Lernschriftenreihe „Kompetenzen zum Erfolg“ dient nicht nur einer bestmöglichen Vorbereitung auf die Prüfung „Geprüfter Betriebswirt/​Geprüfte Betriebswirtin nach der Handwerksordnung“. Sie ist auch ein sehr hilfreiches Nachschlagewerk für die täglichen Entscheidungssituationen in der Unternehmensführung – sei es als Unternehmer, Geschäftsführer oder als leitende Führungskraft in einem Handwerksunternehmen. Dabei sind die praxisbezogene Gestaltung der Abbildungen und Checklisten, Hervorhebungen und Marginalien sowie ein ausführliches Stichwortverzeichnis am Ende eines jeden Buches eine große Hilfe.

Bei der Arbeit mit der Lehrbuchreihe „Kompetenzen zum Erfolg“, bei der Vorbereitung auf die Prüfung und nicht zuletzt bei der Ablegung der Prüfung wünschen wir Ihnen viel Erfolg!

Die Herausgeber und

Holzmann Medien | Buchverlag

Vorwort des Autors

Dieses Buch wendet sich an angehende „Geprüfte Betriebswirte/​-innen nach der Handwerksordnung“ sowie Führungskräfte aus dem Handwerk. Die Ausrichtung ist der Bezug auf die Lehr- und Lernsituationen im Unterricht. Damit wird eine hohe Handlungsorientierung im Unterricht als Ziel fixiert. Da der Autor über zwei Dekaden Dozent für Akademien im Handwerk war, ist ihm das Umfeld der Lernsituation sehr gut vertraut. Er versetzt sich somit ständig in die Lage der Lehrenden und Lernenden.

Das Thema „Wertschöpfung“ ist für Handwerksbetriebe bzw. für Führungskräfte aus einer Vielzahl von Gründen wichtig. Hierzu zählen u. a.:

Vor den einzelnen Kapiteln bzw. zu Beginn eines Kapitels werden, sofern dies für das Erreichen der Lernziele zweckmäßig und zielführend ist, Handlungssituationen (Fallbeispiele) eingebunden. Zahlreiche Analyseinstrumente, Checklisten, Entscheidungshilfen, Umsetzungsvorschläge, Formulare und Anwendungsbeispiele machen das vorliegende Buch zu einem praxisorientierten Leitfaden.

Lernziele und damit verbundene Kompetenzen sind im Wesentlichen:

Sie lernen die Ansätze und Schwerpunkte für das Wertschöpfungsmanagement kennen. Führungskräfte überprüfen und verbessern damit die Strukturen und Prozesse in ihrem Unternehmen. Das vorliegende Werk unterstützt sie dabei.

Als Lehrbuch ist „Wertschöpfung“ für den Unterricht geschrieben. Damit dient es gleichzeitig auch zur Prüfungsvorbereitung zum/​zur „Geprüften Betriebswirt/​-in nach der Handwerksordnung“.

Es würde mich freuen, wenn das Buch eine gelungene Symbiose aus wissenschaftlichen Erkenntnissen und dem Praxistransfer in Handwerksbetrieben wäre. Für Anregungen zur Verbesserung und Feedback bin ich sehr dankbar.

Sindelfingen, im Frühjahr 2014

Kurt Nagel

Inhaltsverzeichnis

Cover

Titel

Impressum

Vorwort der Herausgeber

Vorwort des Autors

1. Nutzenargumente für das Verbessern und Optimieren der Wertschöpfung

2. Wichtige Anforderungen an die Struktur- und Prozessorganisation

2.1 Die Basis der Wertschöpfung: eine erfolgreiche Organisation

2.2 Empfehlungen zur optimalen Aufbauorganisation

2.3 Empfehlungen zur optimalen Prozessorganisation

3. Ansätze zur Optimierung der Wertschöpfung

3.1 Der ganzheitliche ergebnisbezogene Ansatz

3.2 Der Sub-Prozesse bezogene Ansatz

4. Methoden und Instrumente zur Verbesserung der Wertschöpfung

4.1 Methoden und Instrumente für den ergebnisbezogenen Ansatz

4.1.1 Initiieren, Bewerten und Kontrollieren von Projekten

4.1.1.1 Erkennen von Projekten

4.1.1.2 Bewerten der Projekte in einer Rangfolge

4.1.1.3 Kontrollieren der Projekte

4.1.2 Erfolgsfaktoren-Analyse

4.1.3 Erkennen und Beseitigen von Schwachstellen

4.1.4 Lösen von Problemen mit der Qualitäts-Werkstatt

4.1.5 Methoden zur Priorisierung von Wertschöpfungsproblemen

4.1.5.1 Ursache-Wirkungs-Analyse

4.1.5.2 Priorisieren von Problemen mit der Methode „Bedeutung/Beeinflussbarkeit“

4.1.5.3 Priorisieren von Problemen mit der Methode „Wichtigkeit/Dringlichkeit“

4.2 Methoden und Instrumente für den Sub-Prozess bezogenen Ansatz

4.2.1 Die Wertanalyse

4.2.2 Die Gemeinkosten-Wertanalyse (GWA)

4.2.3 Checklisten

4.2.4 Kennzahlen

4.2.5 Kundenbefragung

4.2.6 Die Nutzenanalyse

4.2.7 Die Nutzwertanalyse

4.2.7.1 Zielsetzung der Methode

4.2.7.2 Vor- und Nachteile der Nutzwertanalyse

4.2.7.3 Das Vorgehen bei der Anwendung der Nutzwertanalyse

4.2.7.4 Lieferantenauswahl mit Hilfe der Nutzwertanalyse

4.2.8 Verbesserung des Zeitmanagements zur Optimierung der Wertschöpfung

4.2.9 Prozessmanagement und kritische Erfolgsfaktoren

4.2.10 Prozess-Erhebungstechniken

5. Das betriebliche Qualitätsmanagement-System (QM) als Erfolgsfaktor zur Optimierung der Wertschöpfung

5.1 Problemstellung

5.2 Die vier P‘s des Qualitätssystems

5.2.1 Die Qualitätsphilosophie

5.2.2 Die Qualitätspolitik

5.2.3 Die Qualitätsprozeduren

5.2.4 Die Qualitätspraxis

5.3 Qualitätskosten

6. Kennzahlen und Messkriterien zur Steuerung der Wertschöpfung

6.1 Praxisbeispiel zum ganzheitlichen ergebnisbezogenen Ansatz

6.2 Kennzahlen zu wichtigen Wertschöpfungsprozessen

6.3 Beispiele für Kennzahlensysteme zur Planung und Kontrolle

Der Autor

Stichwortverzeichnis

1. Nutzenargumente für das Verbessern und Optimieren der Wertschöpfung

Die folgenden Abbildungen zeigen eine Reihe von Nutzenargumenten bei der Optimierung der Wertschöpfung. Die Nutzendarstellungen beziehen sich auf den Nutzen 

1. … für das Unternehmen

2.