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Paul Frommeyer

Lasse Laufen

Von Joggern, Möpsen und inneren Schweinehunden

verlag die werkstatt

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

Copyright © 2012 Verlag Die Werkstatt GmbH

Lotzestraße 22a, D-37083 Göttingen

www.werkstatt-verlag.de

Alle Rechte vorbehalten

Satz und Gestaltung: Verlag Die Werkstatt, Göttingen

Coverabbildung: © TOM


ISBN 978-3-89533-871-7

Inhalt

Vorwort

Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft.

Als ich fast zum Mörder wurde

Spiridon hat vier Beine

Der Herr Nachbar verlangt Genugtuung

Laufen fördert nicht nur das Denken

Der innere Schweinehund und ich

Lauftreffs sind schlimmer als die Hölle

Knut und der wahre Langstreckenläufer

Sind Läufer die toleranteren Menschen?

Rückwärtslaufen hat ungeahnte Vorteile

Unser Dorf soll schneller werden

Da lachen sogar die Rehe

Am schönen Gestade von Rügen

Traumhaft laufen mit dem Schneemann

Die ultimative Lobhudelei auf den Nachbarn

Der geschärfte Verstand

Ein Parfum der besonderen Art

Der Vogel des Herrn Nachbarn

Buddha und die Kraft der Ruhe

Vom Rennen in der Kälte

Kennen Sie den schon …?

Der Besuch vom lieben Vetter

Beim Urlaub auf Usedom

Zeit für eine Image-Korrektur

Im Laufschritt zur Eheberatung

Der Kiefernduft in meinem Herzen

Mehr Muffel als Meister …

Bei Walkern hört die Toleranz auf

Mit Herbstromantik im Herzen

Von überraschenden Gemeinsamkeiten

Let’s talk about Sex

Laufen macht echt sexy

Böse Überraschung am Waldrand

Der Masterplan des Nachbarn

Der Autor

Vorwort

Liebe Leser,

Lasse Laufen ist ein kauziger Kerl, das werden Sie schnell merken. Er startet als Laufmuffel, mutiert später zum fanatischen Hobbyläufer, wandelt sich manchmal von einer zur anderen Folge. Er hat Kumpanen, mit denen er es mehr oder weniger häufig zu tun hat. Zum Beispiel seinen Nachbarn, einem Laufguru vor dem Herrn. Oder seine Ehefrau, „das beste Eheweib“ von allen, mit der es allerdings gelegentlich zu Turbulenzen kommt, die irgendwie immer mit dem Laufen zu tun haben.

Lasse Laufen macht sich lustig über Läufer und Nichtläufer, vor allem aber über sich selbst. Damit will er letztlich vor allem eines: Sie, verehrte Leser, unterhalten. Das macht er mit Fantasie und Geist, mit Ironie und manchmal sogar mit einer Prise Ernsthaftigkeit. Immer aber mit einem Augenzwinkern.

Sein humoristisches Unwesen treibt Lasse Laufen bereits einige Jahre. Seit 2006 erscheint die Glosse alle zwei Monate in dem Laufmagazin „aktiv Laufen“. Schnell hatte Lasse dort eine treue Leserschaft, die bis heute ständig zugenommen hat.

Im Wesentlichen sind die Glossen von „aktiv Laufen“ unverändert übernommen. In seltenen Fällen, etwa bei der Folge „Knut und der wahre Langstreckenläufer“, haben aktuelle Entwicklungen dazu geführt, dass Korrekturen bzw. Anmerkungen sinnvoll erschienen.

Wer direkt mit Lasse Laufen kommunizieren möchte, der kann das – Lasse ist medial auf der Höhe der Zeit – auch bei Facebook tun. Unter der Adresse www.facebook.com/LasseLaufen hat er sein eigenes Profil und freut sich dort über jeden neuen Freund.

Lasse Laufen wünscht viel Freude bei der Lektüre.

Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft.

Mein Nachbar ist ein Glücksfall. Für mich persönlich ist er ein moralisches Desaster. Etwas wie das mal trabende, mal spurtende Symbol meines schlechten Gewissens. Ein Glücksfall ist er für die Gilde der Jogger, der Traber, Renner und Walker – also für die Gesamtheit der Läufer und artverwandten Spezies. Er liefert die intellektuelle Unterfütterung (das Wort zählt zu seinen Lieblingsvokabeln) für diese in Zeiten des A 380 und des Transrapid doch eher anachronistische Form der Fortbewegung.

Dem Laufen mangele es an der „motivationsfördernden, der geistigen Unterfütterung“. Ganz anders als etwa dem Boxen. Dazu habe sich bekanntermaßen jeder Dichter und Denker seit der Antike geäußert. Von Seneca bis Brecht, Sokrates bis Hemingway; von Verse schmiedenden Modepoeten wie Wolf Wondratschek ganz abgesehen. Nichts dergleichen beim Laufen, dieser „schönsten aller sportlichen Disziplinen“. So der Herr Nachbar.

Jeden zweiten Tag joggt er kaum schnaubend mit geradezu aufreizender Vitalität am Jägerzaun meines Gartens vorbei. Seit einem halben Jahr. Vorher war er anderswo gerannt. Dass er seinen regelmäßigen Streckenverlauf geändert hat, habe ich mir selbst zuzuschreiben. Als er nämlich in Abänderung der bis da üblichen Strecke erstmals auf dem seine Gelenke schonenden Feldweg auftauchte und ante portas meines Grundstücks eine Pause einlegte, sprach ich ihn an. Aus Höflichkeit, als Form des Grußes. Vielleicht noch, weil sich hinter dem schweißigen, dünnen Firnis seines Antlitzes dezent der Wunsch abzeichnete, sich auszutauschen. Über das Laufen. Ein insbesondere dem Hobbyläufer wesensimmanenter Zug, wie ich inzwischen gelernt habe.

„Sie joggen, Herr Nachbar!?“, sagte ich. Aus Höflichkeit, wie schon erwähnt. Situationsbedingt wohl auch mangels alternativer Themen. Wer käme schließlich auf die Idee, einen, wie ich dachte, nur eine kurze Verschnaufpause einlegenden Läufer auf die neuen alarmierenden Arbeitsmarktzahlen, die Staatsverschuldung oder ein Sonett von Shakespeare anzusprechen? Beispielsweise.

„Ja, ich laufe!!“ Mehr antwortete der Nachbar nicht. Aber in beiden Augen blitzte ein Ausrufungszeichen auf. Wie bei einem Börsenmakler die Dollar-Zeichen, spricht man das Wort Hausse aus.

„Sollte ich auch mal wieder machen“, merkte ich höchst fahrlässig an. Die Ausrufungszeichen in den Augen des Herrn blitzten mich weiter ohne Unterlass an. Meine Interpretation dessen war fatal. Quasi als Aufforderung, mich in die kurze Schilderung meiner anhaltenden sportlichen Untätigkeit, meiner Antriebslosigkeit zu begeben wie ein reuiger Sünder in den Beichtstuhl.

„Sie laufen also nicht!“ Der Tonfall des Herrn Nachbarn traf mich wie ein lucky punch den unaufmerksamen Boxer. Absolution war hier nicht zu erwarten, wurde mir augenblicklich klar. Da holte mein Gegenüber zum nächsten Schlag aus: „Das sollten Sie in der Tat!“

Nun taumelte ich in die Seile. Wurde zurückgeschleudert von der Kraft der Einsicht in die mangelnde Fürsorge meiner Gesundheit, der fahrlässigen Unterminierung meiner einst anständigen Fitness, der durch Zigaretten und manch Bierchen völlig aus der Balance geratenen Harmonie von Körper, Geist und Seele. Letztlich durch die Erkenntnis, im Grunde ein Wrack zu sein. Wider meine Natur unhöflich, ließ ich den Nachbarn grußlos zurück und schleppte mich ins Haus wie der Boxer in die Ringecke.

Der Gong zur nächsten Runde ertönte zwei Tage darauf. Es kam, wie es kommen musste. Der Herr Nachbar – Lehrer für Sport, Religion und Gemeinschaftskunde – tauchte wieder auf, wie seitdem stets im Zweitagesrhythmus. Er winkte schon von Weitem. Der Mann wollte reden, logisch. So kalt aber wollte ich mich nicht wieder erwischen lassen. Also attackieren, selbst in die Offensive gehen. Noch bevor er seinen zügigen Trab auf Schritttempo gedrosselt hatte, fragte ich unaufgefordert und zugegeben etwas aggressiv: „Warum sollte ich mich dieser langweiligen Lauferei hingeben, dieser monotonsten aller sportlichen Betätigungen?“

Wie erwartet, ließ sich der sportlich, religiös und gemeinschaftskundlich geschulte Pädagoge nicht provozieren. Ruhig parierte er mit einer Gegenfrage: „Welche Begründung wäre Ihnen lieber. Die laufhistorisch pointierte oder die, na …“, er machte eine Kunstpause, „die geisteswissenschaftlich unterfütterte?“

„Nennen Sie mir die lustigste, man will schließlich unterhalten werden!“

Keine Schweißperle war auf dem Gesicht des Nachbarn auszumachen. Trotzdem strich er sich über die Stirn, als wolle er auf sein durch das Laufen leistungsfähig gehaltenes, zerebrales Kraftwerk hinweisen. „Verehrter Herr Nachbar“, hob er an, „die laufhistorisch pointierte Begründung lautet so:

‚Fisch schwimmt, Vogel fliegt, Mensch läuft!‘“

„Hübsch“, sagte ich. „Wer beansprucht die Urheberschaft für dies erfrischende Aperçu?“

„Emil Zátopek!“

„Ach, Zátopek“, stellte ich halb fragend fest. „Die alte, tschechische Lokomotive. Der Emil-Dampf in allen Stadien der fünfziger Jahre. Der begnadet radebrechende Dampfplauderer in sämtlichen Sprachen diesseits des Urals.“

„Genau der, mein Herr. Der olympische Meister des Langlaufes. Der sportanthropologisch und soziophilosophisch unbesiegte Titan läuferischer Tiefenerkenntnis – aber dazu mehr demnächst an diesem Jägerzaun …“ Dann trabte der Herr Nachbar von dannen, elastisch wie eine gummitwistende Maid im Mai.

Als ich fast zum Mörder wurde

Schon vergessen? Wir sind (Fußball-) Weltmeister! Zugegeben, nur Weltmeister der Herzen. Darauf kommt es nicht an in Zeiten, da wir schließlich auch alle Deutschland sind. Papst sowieso. Fußball, Papst und Deutschland. Ich konzentriere mich zunächst auf das Wesentliche, den Fußball. Genau gesagt auf jenen denkwürdigen, ja bereits historischen 4. Juli dieses Jahres. Als die ganze Nation Weltmeister wurde – und ich zum Mörder. Fast.

Jedenfalls fasste ich an diesem Tag den festen Vorsatz, meinen Nachbarn zu meucheln. Jenen Nachbarn, das nur zur Erinnerung, der seit geraumer Zeit regelmäßig aufreizend fit an meinem Grundstück vorbeigaloppiert und mir in Plapperpausen am Jägerzaun das hohe Lied des Laufens, Joggens, Rennens singt. Hochgeistig unterfüttert, wie er meint – tatsächlich in jenem selbstgefälligen Ton, der eher dem Zwecke dienen soll, mir mein unsportliches Herz endgültig bis zum Infarkt zu triezen.

Aber zur Sache. Es war also jener 4. Juli 2006, die 117. Minute beim WM-Halbfinale Deutschland – Italien. In Erwartung des anstehenden Elfmeterschießens, das wir so sicher gewonnen hätten, wie unser Papst in Rom regelmäßig Amen sagt, hatte ich drei Minuten vor Schluss der Verlängerung gerade mein Pikkolöchen Sekt vorbereitet. Ein Prösterchen auf Klinsis grandiose Burschen war mir Ehrensache. Da läutete es. Natürlich reagierte ich nicht. Die 118. Minute. Wieder läutete es, geradezu penetrant bediente jemand die Glocke am Tor des Jägerzaunes. Ein Unfall, eine Katastrophe, eine Art Weltuntergang, den ich verhindern musste? Geringeres hätte ich als Anlass für die Störung in diesem Moment nicht gelten lassen. Ich also hastig raus, zum Jägerzaun. Und wer steht da? Der Nachbar, offenkundig auf dem Rückweg seiner was weiß ich wie viel Kilometer langen Tour. Entspannt, leichte gymnastische Übungen andeutend, ohne jedes Anzeichen für irgendeine Katastrophe im Anmarsch, haucht er rüber: „Wollte nur mal horchen, ob alles in Ordnung ist. Haben uns ja fast vier Wochen nicht mehr gesehen.“ Dabei zupft er, zweifellos um mich zu reizen, an der am Zaun befestigten schwarz-rot-goldenen Fahne rum.

„Finger weg“, raunze ich ihn an. Das Folgende brülle ich ihm in einem Tempo entgegen, dass nur von einem verbalen Sprint gesprochen werden kann (schließlich dürfte Jens Lehmann jeden Augenblick seinen Spickzettel mit den Vorlieben der italienischen Elfmeterschützen in seinen Stutzen stecken, ich musste also schleunigst zurück): „Herr Nachbar, sind Sie des Läuferwahnsinns fette Beute? Natürlich haben wir uns länger nicht gesehen. Es ist WM, es ist Aufbruch im Lande, Optimismus, Freude, Zuversicht, seit vier Wochen geht ein Ruck durchs Land, um es mal mit einem ehemaligen Bundespräsidenten zu sagen. Da habe ich wahrlich Besseres zu tun, als mir ihre Suada über die Körper-, Geist-, Seele oder was immer erquickende Lauferei anzuhören.“

Dann ließ ich ihn stehen und raste zurück ins Haus. Wieder vor dem Fernseher – Minute 119 des Spiels – bekam ich gerade noch die Zeitlupenwiederholung jenes Tores mit, das ein gewisser Italiener namens Grosso geschossen hatte. Eine Minute darauf das 0:2. Das Ende. Wie ferngelenkt von dem Schock ging ich noch einmal raus zum Eingang (das Wort Tor wird fortan vermieden, da mir jenes von Grosso Geschossene wieder zu schmerzhaft vors innere Auge käme, auch noch in Zeitlupe).

Und da sitzt der Herr Nachbar einen Meter hinter meinem Jägerzaun wie ein abgemagerter Buddha im Schneidersitz. Als er mich wahrnimmt – mit weit rausgestreckter Brust und nach zwei Aaahs und Hommms – sagt er seelenruhig: „Spiel endlich zu Ende? Ich laufe immer pünktlich zum Anstoß los, versuche, nach Möglichkeit nicht vorm Schlusspfiff zurück zu sein. Wie ist es denn ausgegangen?“

„Wie es ausgegangen ist? Es ist aus. Wir sind ausgeschieden!“

„Sehen Sie“, sagt er, noch immer seelenruhig, „mit dem Fußball ist eben kein Staat zu machen, bei allem patriotischen Gezeter. Wie oft habe ich Ihnen gesagt, im Laufen liegt die Kraft!“

„Zu oft, Herr Nachbar, einmal zu oft. Sie Ignorant, Sie Monomane des Rumrennens, die Nation heult und Sie, Sie …“ Weiter kam ich nicht. Aller Frust über die Niederlage von Ballack, Poldi und Co. lähmte mir die Zunge. Alle Wut auf den sich jetzt dynamisch selbstzufrieden erhebenden Herrn Nachbarn bündelte sich. Ja, und in diesem Augenblick spürte ich den unbedingten Wunsch nach Mord. Wie eine heilige Aufgabe und stellvertretend für alle im Lande, die da trauerten: Würgen würde ich ihn, bis ihm seine austrainierte Lunge den Dienst versagte.

Dass daraus nichts wurde, das nun hat mit einem Umstand zu tun, der mir später doch zu denken gab. Als ich mich nämlich in Gang gesetzt hatte und hinter dem Nachbarn herspurtete, der seinerseits nur in einem mittleren Tempo den Restweg bis nach Hause angetreten war, da ging mir nach wenigen Metern die Puste aus. Nur das, ich schwöre es, rettete dem Kerl das Leben.

Zurück ging ich langsam. Und vier Tage später, beim Spiel um Platz drei, wusste dann inzwischen die ganze Nation, dass wir eben doch Weltmeister geworden waren. Weltmeister der Herzen. Wie schwach und untrainiert dies Organ beim einen oder anderen auch sein möge; dass mir dies ausgerechnet bei einem gescheiterten Mordversuch bewusst wurde, damit hatte ich nicht gerechnet. Sollte ich vielleicht doch mal die Laufschuhe …?

Spiridon hat vier Beine

Die Abschweifung ist der Langstreckenlauf des Geistes. Anders gesagt: warum denn gleich zum Thema kommen, wenn es auch über Umwege geht. Ich beginne also mit Quietscheentchen. Mit den Quitscheentchen Loriots. Sie wissen schon, diese niedlichen Spielzeugtierchen, über deren An- oder Abwesenheit in der unfreiwillig gemeinsam genutzten Badewanne Herr Dr. Klöbner und Herr Müller-Lüdenscheidt so lange streiten, bis Klöbner irgendwann damit droht, sich selbst zu ersäufen.

„Die Ente bleibt draußen, Herr Müller-Lüdenscheidt!“

„Ich bade immer mit der Ente, Herr Doktor Klöbner!“ – Später hält dieser sich die Nase zu, holt tief Luft, taucht ab und … blubb, blubb, blubb. Nach dem Wiederauftauchen dann der unmissverständliche Gesichtsausdruck des Doktor Klöbner: „Herr Müller-Lüdenscheidt, ich kann auch noch länger, wenn nötig so lange, dass Sie, Herr Mitbadender, den Ärger mit meiner Leiche in der Wanne haben.“

Die Leiche hat uns der geniale Loriot erspart. Präsentierte dafür in einem anderen Sketsch den sprechenden Hund, womit wir schon fast beim Thema wären. Der Hund also kann sprechen, welch sensationelle Erscheinung. Ein Fall für den wissenschaftlichen Fachmann, dem der Hundehalter die wundersame Fähigkeit seines Vierbeiners zu demonstrieren vorgibt. Die Artikulationen des Tieres – politisch brisante Themen werden ausgespart – bleiben auffallend eintönig. Zum Schluss übersetzt der stolze Eigentümer des Jaulers dessen monoton wiederkehrendes „Huh, huuuh, ho, ho, huuh, hoo …“ höchst eigenwillig so: „Fischers Fritze fischt frische Fische!“

Um welche Rasse es sich handelte, hat Vicco von Bülow alias Loriot uns nicht verraten. Tut auch nichts zur Sache. Schon eher, dass mir persönlich Hunde lange Zeit eher unangenehm waren. Ganz gleich, um welche Rasse es sich handelte. Gleich, wie groß das Tier war. Gleich sind wir beim Thema. Das mag so unwahrscheinlich klingen wie die Behauptung, ein Hund könne sprechen.

Und doch sind wir schon mittendrin. Der Herr Nachbar nämlich – wir kennen ihn ja schon – läuft seit einiger Zeit in Begleitung eines Hundes bei mir vorbei. Dass es sich dabei überhaupt um einen solchen handelt, musste mir der laufende Maniak erst erklären, als ich ihn erstmals gemeinsam mit seinem hechelnden Kompagnon sah. Das Tier sieht eher aus wie eine Mischung aus einem geschrumpften, tiefer gelegten Warzenschwein und einer aufgeblasenen, irgendwie zum Leben erweckten dunklen Bockwurst.