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1.

Der Seewolf blickte zum Himmel hinauf und musterte mißtrauisch die zerfaserten Wolken, die im unwirklichen Licht der Sonne messinggelb schimmerten. Noch hielt die glühendheiße Brise aus, die die schlanke „Isabella III.“ nach Nordwesten vor sich hintrieb, doch der Seewolf wußte, daß sich der Wind bald legen würde. Die Vorzeichen waren untrüglich.

Ben Brighton schlief noch in seiner Kammer. Er hatte die Wache von vier Uhr morgens gehabt. Auch die meisten der anderen Männer schliefen unter Deck, da der Wind bisher mit gleichbleibender Stärke geweht hatte und nur wenige Männer nötig waren, die Segel zu brassen.

Viele von ihnen würden von dem Reichtum träumen, den sie in den Laderäumen der „Isabella“ mit sich führten.

Ein Lächeln glitt über die Züge des Seewolfs, als er daran dachte, daß seine Beute vielleicht schon größer war als die von Drake, der ein paar Tage weiter nördlich mit der „Golden Hind“ an der Küste entlangsegelte.

Obwohl in der Menge am geringsten, so war doch der Schatz, den sie auf der Chincha-Insel Isla del Medio gefunden hatten weitaus am wertvollsten. Hasard hatte die schönsten Stücke in seine Kammer bringen lassen. Immer wieder schaute er sie sich an, und wenn er daran dachte, mit welcher Brutalität die Spanier diese Kunstwerke einfach einschmolzen, um das reine Metall oder die Edelsteine nach Spanien schaffen zu lassen, schnitt es ihm ins Herz. Er wußte, daß diesen Kleinoden in England wahrscheinlich kein besseres Schicksal beschieden war. Am liebsten hätte er die schönsten Stücke ihren Besitzern zurückgegeben, aber er war sich darüber im klaren, daß es nur eine Frage der Zeit war, bis sich die Schätze wieder in den Händen der spanischen Conquisadoren befanden.

Der Wind war plötzlich verschwunden, als hätte der Himmel aufgehört zu atmen. Die Segel begannen zu killen, und Pete Ballie, der am Kolderstock stand, meldete, daß er den Kurs nicht mehr halten könne.

Der Seewolf nickte Ferris Tucker zu, der sich unter der Back erhoben hatte. Der rothaarige Riese warf einen kurzen Blick zum Himmel hinauf und wußte Bescheid.

„Alle Mann an Deck?“ fragte er.

Der Seewolf nickte.

„Beeil dich, Ferris“, erwiderte er. „Ich traue dem Frieden nicht. Laß die Segel bergen – bis auf die Fock und die Blinde.“

Ferris Tucker schaute sich um. Bis auf die dünnen, zerfaserten Wolken war am Himmel nichts zu erkennen. Er hob die Schultern. Wenn der Seewolf meinte, es würde ein Sturm aufkommen, so mußte das stimmen. Der schwarzhaarige Satansbraten hatte sich noch nie in solchen Dingen getäuscht. Ferris Tucker konnte sich jedenfalls nicht daran erinnern.

Hasard stand an der Galerie des Quarterdecks und beobachtete die Männer bei der Arbeit. Seit seine Crew um dreizehn Männer angewachsen war, war alles leichter für ihn geworden.

Die Karibik-Piraten waren vielleicht nicht gerade das, was man als Vertrauenspersonen bezeichnen würde, aber eines stand fest: Sie waren ausnahmslos alles hervorragende Seeleute.

Jean Ribault, der Franzose, grinste Hasard an, als er sich von ihm beobachtet fühlte. Der Seewolf blickte ruhig weiter. Um den Franzosen brauchte er sich nicht zu sorgen – ebensowenig um Jeff Bowie, den Engländer, der seine Peitschenhiebe, die ihm sein ehemaliger Kapitän Mac-Dundee-Einohr hatte verabreichen lassen, schon längst vergessen hatte. Auch der alte Will Thorne, in dessen Armen noch die Kraft eines Zwanzigjährigen steckten, war ein anständiger Mann. Er schien froh zu sein, auf der „Isabella“ fahren zu dürfen.

Bei den anderen Männern war sich der Seewolf nicht sicher. Der bärenstarke Ire Patrick O’Driscoll hielt sich bisher zurück. Er redete nur wenig. Ebenso die beiden Dänen und die beiden Holländer, die sich von den anderen ein bißchen absonderten.

Am wenigsten konnte Hasard den dürren Gordon Watts leiden. Der Mann mit dem Geiergesicht riß die Klappe ziemlich weit auf und wurde von der Mannschaft schon als Spinner bezeichnet. Hasard hatte ihn auf den ersten Blick durchschaut. Hinter seiner Quasselei verbarg er seine wirklichen Gedanken, die aber in seinen Blicken zu lesen waren. Er suchte überall nach Informationen und redete jedem nach dem Munde. Es war nur noch eine Frage der Zeit, wann der dürre Engländer damit beginnen würde, die Leute gegeneinander auszuspielen oder sie sogar aufeinanderzuhetzen.

Der Seewolf grinste grimmig. Er würde sofort merken, was los war, und dann rettete Watts nichts mehr vor einer kleinen Reise am Tampen unter dem Kiel der „Isabella“ hindurch.

„Laß die Kanonen dreifach festzurren, Ferris“, sagte der Seewolf, als die Segel geborgen waren. „Ribault, du nimmst dir ein paar Männer und sicherst die Rahen.“

„Aye, aye“, sagte der Franzose grinsend und drehte sich um, ehe Hasard noch etwas sagen konnte.

Dir werde ich das Grinsen eines Tages auch noch austreiben, dachte der Seewolf. Er ging zum Rudergänger hinüber, der nur eben mit dem Kopf das Achterdeck überragte.

Pete Ballie fluchte ununterbrochen, weil er das Schiff nicht auf Kurs halten konnte. Wütend schlug er gegen den Kolderstock.

„Spar dir deine Kraft für den Sturm auf“, sagte Hasard trocken. „Ich schicke dir drei Männer hinunter, die dir zur Hand gehen.“

„Such aber welche aus, die ein bißchen Mumm in den Knochen haben“, erwiderte Pete, „sonst laß mich lieber gleich allein hier unten.“

Der Seewolf wandte sich lächelnd ab. Er rief Blacky, den Engländer Jeff Bowie und den semmelblonden Kleiderschrank Buck Buchanan zu sich. Buchanan wirkte etwas schwerfällig, aber er hatte Kraft wie ein Ochse. Mit seinem Denkapparat war nicht viel los, doch er war gefällig und freundlich. Man sah ihm nicht an, welch grausamer Kämpfer er sein konnte. Hasard lief heute noch ein Schauer über den Rücken, wenn er daran dachte, wie der blonde Kleiderschrank unter seinen ehemaligen Kameraden auf der Silbergaleone aufgeräumt hatte.

Pete Ballie war mit Hasards Wahl einverstanden.

Hinter sich hörte Hasard das leise Knarren der Tür, die zu den Kammern führte. Er blickte sich um und sah Ben Brighton, der sich verschlafen die Augen rieb.

„Was ist denn hier los?“ fragte er. „Läßt du die Manner ein bißchen schwitzen, damit sie kein Fett ansetzen?“

Ehe der Seewolf antworten konnte, tönte die helle Stimme Dan O’Flynns vom Großmars.

„Wolken achteraus! Sie nähern sich verflucht schnell!“

Der Seewolf und Ben Brighton sahen sich um.

Ben wurde ein bißchen blaß um die Nase, als er die schwarzen, quellenden Wolken sah, die sich wie drohende Ungeheuer über die Kimm schoben und das Meer zu verschlingen schienen.

„Warum hast du das Großsegel bergen lassen?“ fragte er Hasard. „Wenn wir es reffen, fahren wir sicherer damit als mit der Fock und der Blinde.“

„Und was willst du unternehmen, wenn der Sturm das Großsegel zerfetzt?“ fragte Hasard zurück. „Blinde und Sturmfock haben wir noch als Ersatz an Bord, ein Großsegel nicht. Und ohne Großsegel werden wir Drake nie wieder einholen.“

Ben Brighton nickte schweigend. Er schien sich zu fragen, warum er eigentlich immer wieder etwas sagte, wenn Hasard ihn doch jedesmal von der Richtigkeit seiner Entscheidung überzeugen konnte.

Der Seewolf sah, wie Ferris Tucker die letzten Luken verschalkte. Das teergetränkte Segeltuch würde verhindern, daß allzuviel Wasser ins Schiff lief. Dann brüllte der Schiffszimmermann seinen Leuten ein paar Befehle zu und verschwand mit ihnen unter Deck. Wahrscheinlich ging er noch einmal das ganze Schiff ab, um jede noch so kleine Ritze im Rumpf mit Werg zuzustopfen.

Hasard teilte die Männer ein, die die Segel bedienen sollten, und schickte die anderen unter Deck.

„Runter vom Mars!“ brüllte er Dan O’Flynn an, der bisher noch keine Anstalten gemacht hatte, seinen Ausguckposten zu verlassen. „Und vergiß deinen Affen nicht!“

Nebeneinander turnten Dan O’Flynn und Arwenack an den Wanten herunter. Der Seewolf konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Je länger das Bürschchen sich mit Arwenack dort oben im Mars aufhielt, desto ähnlicher schien er ihm zu werden. Auf jeden Fall hatte er von dem Schimpansen schon eine Menge gelernt. Er kletterte jetzt noch eleganter in der Takelage herum als früher. Manchmal schien es, als wollen sich die beiden im Wettstreit messen.

Die Männer, die an Deck blieben, sicherten sich mit langen Leinen, die verhindern sollten, daß sie von den Brechern über Bord gerissen wurden.

Blitze zuckten durch die näherrükkenden Wolken, die bereits die südliche Hälfte des Himmels bedeckten und die Sonne verschluckt hatten.

Und dann brach das Inferno wie ein schwarzes, wirbelndes Ungeheuer über die „Isabella“ herein.

Die Brecher schlugen mit unvorstellbarer Gewalt von achtern über das Deck der „Isabella“. Schon die ersten größeren Wellen hatten das kleine Boot, das die „Isabella“ an einer Leine hinter sich herzog, gegen den Rumpf der Galeone geschleudert und fast das Ruder in Mitleidenschaft gezogen.

Der Seewolf hatte geflucht wie ein Fuhrknecht, weil niemand mehr an das Boot gedacht hatte. Zu schnell war das Ungewitter über die hereingebrochen. Hasard und Ben Brighton hatten sich an der Quarterdeckgalerie festgezurrt.

Der Seewolf sah mit einem Auge die grünschwarzen Wellenlawinen, die die schlanke Galeone vor sich herhetzten und sich dann schäumend und brüllend auf den wehrlosen Feind stürzten. Mit dem anderen Auge erfaßte der Seewolf die schwankende Masse des Schiffes, das immer wieder tief in die Wellentäler hinabstieß. Jedesmal sah es so aus, als ob die Blinde wegtauchen würde, doch dann riß das zum Zerreißen gespannte Segel die Galeone förmlich wieder hoch.

Hasard wußte, daß er richtig kalkuliert hatte. Sie liefen genau vor dem Wind, und durch die Blinde, die das Schiff förmlich nach vorn riß, verringerte sich die Gefahr für die Galeone, querzuschlagen. Sie gierte zwar bei heftigen Brechern, doch die vier Männer am Kolderstock brachten sie mit harten Ruderlagen schnell wieder auf Kurs.

Der Seewolf schrie dem neben ihm stehenden Ben Brighton etwas zu, doch in dem Heulen des Windes und dem unvorstellbaren Dröhnen der Wellen und Brechern war kein Wort zu verstehen. Hasard wies mit dem rechten Arm auf das Sturmsegel, das sie statt der normalen Fock fuhren.

Ben Brighton schüttelte den Kopf, denn es war stockdunkel, obwohl es erst Mittag sein konnte. Nur die grellen Blitze, die unablässig aus der schwarzen Hölle herabzuckten, rissen das Schiff immer wieder für Augenblicke aus der Finsternis.

Im weißen Licht des nächsten Blitzes sah Ben Brighton, was den Seewolf beunruhigte. Das Focksegel drohte am Steuerbordliek zu reißen. Er hob die Schultern und blickte Hasard an. Sie konnten nichts tun. Jetzt einen Mann hinaufschicken, war Mord. Die Brecher, die auf das Deck schlugen, würden ihn zerschmettern.

Vier Stunden tobte dieser Sturm jetzt, aber die Männer an Bord der „Isabella“ hatten das Gefühl, als wären schon Tage vergangen. Riesige Wassermassen strömten aus den tiefhängenden Wolken. Knöchelhoch stand das Wasser auf allen Decks. Es konnte nicht so schnell aus den Speigatten ablaufen, wie der Regen und die gischtenden Wellen es wieder aufs Deck warfen.

Der nächste zuckende Blitz enthüllte dem Seewolf das, was er schon erwartet hatte. Das Sturmsegel am Fockmast hing in Fetzen herab. Durch das Brausen der Elemente meinte Hasard das Schreien Pete Ballies zu vernehmen. Er spürte, wie die schlanke Galeone zu gieren begann.

Ben Brighton begann mit den Armen zu fuchteln. Hasard sah, wie sich seine Augen an einer hohen, schaumgekrönten Welle festsogen, die mit dumpfem Dröhnen von schräg achteraus auf die Steuerbordseite zurollte.

Die „Isabella“ krängte nach Backbord.

„Gegenruder!“ brüllte der Seewolf aus Leibeskräften, doch er wußte, daß es zwecklos war. In dieser Hölle drangen seine Worte nicht weiter als bis zu seiner Nasenspitze.

Hasards Hände krallten sich in das Holz der Galerie. Wenn die Welle sie in dieser Lage überrollte, war es um die „Isabella“ und ihre Besatzung geschehen. Er schloß die Augen, die vom Salzwasser brannten.

Gib Gegenruder, Pete! betete er lautlos.

Die Decksplanken erzitterten unter dem Druck der tobenden Elemente. Hasard merkte, wie sich die „Isabella“ aufrichtete. Er öffnete die schmerzenden Augen und sah, daß sich die riesige Wellenlawine jetzt genau achterlich der Galeone befand.

Pete Ballie und seine drei bärenstarken Männer hatten es geschafft, das Ruder im letzten Moment herumzureißen.

Und dann war das Wasser über ihnen. Der Seewolf fühlte sich wie eine Fliege, nach der mit einer nassen Fliegenpatsche geschlagen wird. Die Wassermassen waren hart wie Holz. Sie schleuderten ihn gegen die Quarterdeckgalerie und preßten ihm die Luft aus den Lungen. Keuchend wollte er Atem schöpfen, aber überall um ihn herum war Wasser. Er schluckte hart, und als er endlich wieder Luft in die gequälten Lungen saugen konnte, fühlte er sich wie zerschlagen.

Er warf einen Blick über die Kuhl. Im Zucken des Blitzes sah er, wie sich die Männer an den Steuerbord- und Backbordbrassen wieder erhoben. Hart preßte er die Zähne aufeinander. Im Widerschein des Blitzes, der noch in seinen Pupillen nachflackerte, sah er das Bild, das er erwartet hatte: Die Männer an den Schoten und Brassen blickten zu ihm hinauf. Sie warteten auf seinen Befehl, das Ersatzsturmsegel, das Will Thorne unter Deck bereithielt, an der Fockrah anzuschlagen.

Der Seewolf warf einen Blick auf die Blinde. Würde sie dem ungeheuren Druck des Sturmes standhalten? Hasard bezweifelte es. Wenn er sich darauf verließ, spielte er mit dem Feuer, denn wenn sie ebenfalls zerfetzt wurde, waren sie endgültig verloren.

Der Seewolf wußte, daß jeder seiner Männer seinem Befehl gehorchen würde, ohne auch nur einen Lidschlag lang zu zögern. Aber es ging ihm wider die Natur, in dieser Situation seine Männer die selbstmörderische Arbeit allein ausführen zu lassen.

Er legte Ben Brighton kurz die Hand auf die Schulter. Dann löste er die Leine, mit der er sich an der Galerie festgezurrt hatte. Ben Brighton wollte ihn zurückhalten, doch Hasard war schon auf dem Weg zur Kuhl.

Seine Hände krampften sich um das Holz einer Nagelbank und dann um die Taue, mit denen der Baum des Gaffelsegels festgezurrt war. Schritt für Schritt mußte er sich vorkämpfen, bis er endlich unten in der Kuhl stand und sich die Leine um den Leib band, die ihm eine Hand aus dem Dunkel reichte.

Im grellen Schein des nächsten Blitzes erkannte der Seewolf das breite Grinsen des Schweden Stenmark. Die langen blonden Haare klebten auf seiner Stirn.

Andere Männer tauchten auf. Smoky, Batuti und Gary Andrews. Und der Ire O’Driscoll, den der Seewolf zum erstenmal grinsen sah. Dieser Teufel schien sich im Augenblick sauwohl zu fühlen.

Mit wenigen Handbewegungen erklärte der Seewolf den Männern, daß sie keine andere Wahl hatten, als ein neues Focksegel zu setzen, wenn die „Isabella“ von den Brechern nicht zu Kleinholz geschlagen werden sollte.

Es war ein Kampf auf Leben und Tod. Manchmal glaubte der Seewolf, die See würde sie mitsamt dem Ersatzsegel verschlingen, doch schließlich hatten sie es geschafft.

Hasard arbeitete sich von der Nock der Fockrah zum Fockmars vor. Im Licht der unablässig herabzuckenden Blitze sah er, daß die gesamte Mannschaft an Deck war. Auf Handzeichen von Ben Brighton hin wurde das neue Sturmsegel gebraßt. Die Blinde hielt zum Glück immer noch. Sie riß die „Isabella“ weiter nach vorn und verhinderte, daß die schlanke Galeone querschlug.

Als der Seewolf wieder in der Kuhl stand und von den anderen Männern in Empfang genommen und unter die Back geführt wurde, glaubte er, auf seinen zitternden Beinen nicht mehr stehen zu können. In seinem rechten Arm hatte er einen Krampf, der sich nur langsam löste.

Schwer keuchend lagen die anderen fünf Männer neben ihm, die ihm geholfen hatten, das Focksegel anzuschlagen.

Es war ein Sturm, der den Männern das Mark aus den Knochen sog, und der Seewolf war froh, daß er auf einem Schiff wie die „Isabella“ fuhr, die trotz ihrer schlanken Abmessungen diesem Höllensturm zu trotzen vermochte.

Hasard dachte an Francis Drake und die „Golden Hind“. Er hoffte, daß sich der Sturm totgeritten hatte, wenn er drei oder vier Tagesreisen weiter nördlich Drakes Schiff erreichte.

In Augenblicken wie diesen haßte man die See wie sonst nichts auf der Welt, aber der Seewolf wußte, daß er sich dieser Herausforderung jederzeit wieder stellen würde.

Der Sturm war so schnell vorbei, wie er über sie hereingebrochen war. Erleichtert blickten die Männer der „Isabella“ den davonjagenden schwarzen Wolken nach und begrüßten den blauen Himmel und die Sonne wie einen totgeglaubten Freund.

Schwankend stand der Seewolf mit Ben Brighton und Ferris Tucker auf dem Achterdeck und beobachtete den verhältnismäßig geringen Schaden, den der fürchterliche Sturm in der Takelage der Galeone angerichtet hatte. Bis auf die Spieren an den Topps der Masten hatte die „Isabella“ das Inferno heil überstanden. Ferris Tucker hatte schon Anweisungen gegeben, die zersplitterten Spieren zu ersetzen.