Johann Prossliner
Kleines Lexikon der Schiller-Zitate
Deutscher Taschenbuch Verlag
Originalausgabe 2004
© Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist nur mit Zustimmung des Verlags zulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
eBook ISBN 978 - 3 - 423 - 40026 - 8 (epub)
ISBN der gedruckten Ausgabe 978 - 3 - 423 - 34145 - 5
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Hinweise zur Benutzung
Verzeichnis der Abkürzungen
Schiller-Zitate A - F
A
B
C
D
E
F
Schiller-Zitate G - L
G
H
I
J
K
L
Schiller-Zitate M - R
M
N
O
P
Q
R
Schiller-Zitate S - Z
S
T
U
V
W
Z
Nachwort: Friedrich Schiller oder Das Geheimnis der geflügelten Worte
Text: Der Abdruck der Zitate erfolgt nach der Ausgabe: Friedrich Schiller: Sämtliche Werke in fünf Bänden. Herausgegeben von Peter-André Alt, Albert Meier und Wolfgang Riedel. Carl Hanser Verlag, München Wien 2004 (text- und seitenidentisch als Taschenbuchausgabe erschienen unter dtv 59068).
Quellenangaben: Es werden Band - und Seitenzahl der obengenannten Ausgabe angegeben, d. h. II,378 verweist auf Seite 378 im zweiten Band. Damit der jeweilige Kontext auch in anderen Schiller-Ausgaben gefunden werden kann, sind die Fundstellen durch Abkürzungen am Anfang der Quellenangaben gekennzeichnet. So bedeutet beispielsweise D, Ws. Tod 5,3, daß dieses Zitat aus einem Drama stammt, nämlich ›Wallensteins Tod‹, und dort in Akt 5, Szene 3 zu finden ist.
Die vollständigen Titel von Schillers Dramen und Prosa-Werken sind im Verzeichnis der Abkürzungen zu finden (Seite 8).
Die Überschriften der Gedichte sind ausgeschrieben.
Stichwörter: Der Alphabetisierung zuliebe stehen die Stichwörter normalerweise in der Nennform, nicht in der flektierten Form, z. B. »Geist, Gefangenschaft des«, nicht »Geistes, Gefangenschaft des«; die flektierte Form ergibt sich aus der Qualifizierung durch »Gefangenschaft des«. Nur wo eine genaue Wortfolge zu verzeichnen war, steht die flektierte Form (z. B. »Lebens goldne Zeit«). In der Regel sind die Stichwörter den zitierten Texten bzw. Schillers Vokabular entnommen und sind entweder die jeweils geläufigsten Vokabeln oder diejenigen, die das jeweilige Thema signalisieren. Unter gleichrangigen Stichwörtern wurde dasjenige gewählt, das im Text an erster Stelle steht. In einigen wenigen Fällen werden auch Begriffe wie »Ästhetizismus« oder »Entfremdung« aufgeführt, weil Schiller zwar das damit Gemeinte beschrieben, nicht aber die dafür heute gängigen Vokabeln verwendet hat. Solche Stichwörter sind mit * gekennzeichnet.
Verweisungen: Ein Zitat aus dem Gedicht ›Die Ideale‹ lautet: »Wie sprang, von kühnem Mut beflügelt, / Beglückt in seines Traumes Wahn, / Von keiner Sorge noch gezügelt, / Der Jüngling in des Lebens Bahn.« Das Thema steht hier am Ende des Zitats: »Jüngling, Lebens Bahn«. Sucht man jedoch nach »kühner Mut« oder »Mut beflügelt« oder »Traumes Wahn« oder »Sorge, gezügelt von« (weil man diese Worte im Ohr hat oder wissen möchte, was bei Schiller zu Traum, Wahn, Mut, Kühnheit oder Sorge zu finden ist), wird mit »s. Jüngling, Lebens Bahn« dorthin verwiesen.
Der Schluß dieses Gedichts wurde mit folgenden Versen zitiert: »Beschäftigung, die nie ermattet, / Die langsam schafft, doch nie zerstört, / Die zu dem Bau der Ewigkeiten / Zwar Sandkorn nur für Sandkorn reicht, / Doch von der großen Schuld der Zeiten / Minuten, Tage, Jahre streicht.« Hier steht das Thema am Anfang des Zitats: »Beschäftigung, die nie ermattet«. Die Vokabeln Bau, Ewigkeiten, Sandkorn, Schuld der Zeiten und Minuten sind als Verweisungen zu finden.
Die Vokabeln der Verweisungen stammen jedoch nicht immer aus den Zitaten. Vorrangiger Zweck der Verweisungen ist, Benützer an diejenige Stelle zu leiten, wo das möglicherweise Gesuchte zu finden ist. Wo also eine begriffliche Vorstellung aus den vorhandenen Vokabeln nicht hervorgeht, wurden diese durch geeignetere ersetzt. So wird man nicht nur das Stichwort »Faktion, Geist der« finden, sondern auch dessen heutige Bedeutung: »Partei, Geist der« (zumal dieses Stichwort im Prolog zu ›Wallensteins Lager‹ vorkommt: »Von der Parteien Gunst verwirrt«).
Auslassungen: Das letztgenannte Zitat beginnt mit dem Substantiv »Beschäftigung«; da hier syntaktisch erkennbar ist, daß es sich um keinen vollständigen Satz handelt, wurde auf ein vorausgehendes Auslassungszeichen verzichtet; unvollständige Zitate beginnen allerdings zumeist mit einem kleingeschriebenen Wort, wodurch sich ein Auslassungszeichen gleichfalls erübrigt. Endet ein Zitat mit einem unvollständigen Satz, ist dies mit drei Punkten gekennzeichnet, manchmal aber auch mit einem Gedankenstrich, wenn dieser im Text vorhanden ist.
Zeichensetzung: Ein Komma in den Stichwörtern stammt nur in wenigen Fällen (wie etwa in dem Zitat zu »Beschäftigung«) aus dem Zitat selbst; in der Regel bedeutet das Komma (wie bei »Jüngling, Lebens Bahn«), daß die Wortfolge gekürzt oder geändert wurde. Umgekehrt bedeuten Verweisungen ohne Komma, z. B. »Hochmut und grob« oder »fromme gesunde Natur«, daß das Zitat genau diese Wortfolge aufweist.
Stichwörter sind häufig nicht durch Komma, sondern durch Schrägstrich voneinander getrennt. Ein Epigramm der ›Xenien‹ ist z. B. betitelt »Wissenschaft« und lautet: »Einem ist sie die hohe, die himmlische Göttin, dem andern / Eine tüchtige Kuh, die ihn mit Butter versorgt.« Die Stichwörter dazu lauten: »Wissenschaft, Göttin / Kuh«.
Der Schrägstrich zeigt hier an, daß Göttin und Kuh – anders als bei Homers »kuhäugiger Hera« – in Kontrast zueinander stehen; er kann aber auch andere Relationen anzeigen; vor allem beim Lesen von Verweisungen soll damit erkennbar gemacht oder angedeutet werden, worum es im jeweiligen Zitat geht.
In den Zitattexten ersetzt der Schrägstrich den Zeilenumbruch (Versende oder Prosa-Absatz).
Alphabetisierung: An erster Stelle stehen die Wortfolgen ohne Zeichensetzung, gefolgt von den Stichwörtern, die mit Schrägstrich voneinander getrennt sind; an letzter Stelle stehen die Stichwörter, die nach einem Komma qualifiziert wurden.
G Gedichte
-BA
Balladen
-E
Epigramme
-EP
Epigramme von Schiller
-ET
Tabulae votivae (von Schiller und Goethe)
-EX
Xenien (von Schiller und Goethe)
-EX-U
Unveröffentlichte Xenien (von Schiller und Goethe)
-GE
Gelegentliches, Widmungen, Stammbuchblätter
-HU
Humoristische Gedichte
-LY
Lyrische Gedichte
-PH
Philosophische Gedichte
D Dramen
(sofern Titel abgekürzt wurden)
Braut v. M.
Die Braut von Messina
Briefe ü. d. D. Karlos
Briefe über den Don Karlos
Fiesko
Die Verschwörung des Fiesko zu Genua
Huldigung
Die Huldigung der Künste
Jungfrau
Die Jungfrau von Orleans
Kabale u. L.
Kabale und Liebe
Piccolomini
Die Piccolomini
Räuber
Die Räuber
Tell
Wilhelm Tell
W.s Lager
Wallensteins Lager
W.s Tod
Wallensteins Tod
H Historische Schriften
Dreißigj. Krieg
Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs
Lykurgus u. Solon
Die Gesetzgebung des Lykurgus und Solon
Niederlande
Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande von der spanischen Regierung
Moses
Die Sendung Moses
Philipp
Philipp der Zweite, König von Spanien
Universalgeschichte
Was heißt und zu welchem Ende studiert man Universalgeschichte
T Theoretische Schriften
T-LI Literarkritische Schriften
Bürgers Gedichte
Über Bürgers Gedichte [Gottfried August Bürger]
Goethes Egmont
Über Egmont, Trauerspiel von Goethe
Goethes Iphigenie
Über die Iphigenie auf Tauris
T-ME Medizinische Schriften
Zusammenhang
Versuch über den Zusammenhang der tierischen Natur des Menschen mit seiner geistigen (Dissertation)
T-PH Philosophisch-ästhetische Schriften
Anmut u. Würde
Über Anmut und Würde
Ästhetische Erziehung
Über die ästhetische Erziehung des Menschen in einer Reihe von Briefen
Gebrauch schöner Formen
Über die notwendigen Grenzen beim Gebrauch schöner Formen
Kallias-Briefe
Kallias oder Über die Schönheit (Briefe an Gottfried Körner)
Naive u. sentim. D.
Über naive und sentimentalische Dichtung
Philos. Briefe
Philosophische Briefe
Schaubühne
Was kann eine gute stehende Schaubühne eigentlich wirken?
Tragische Kunst
Über die tragische Kunst
Über d. Pathetische
Über das Pathetische
Zerstreute Betr.
Zerstreute Betrachtungen über verschiedene ästhetische Gegenstände
Aachen, Kaiserpracht Zu Aachen in seiner Kaiserpracht, / Im altertümlichen Saale, / Saß König Rudolfs heilige Macht / Beim festlichen Krönungsmahle.
G-BA, Der Graf von Habsburg; I,378
ABC, Ordnung im s. Ordnung im ABC
Abend, aller Tage [Wachtmeister:] Und wer weiß, was er noch erreicht und ermißt, / (pfiffig) Denn noch nicht aller Tage Abend ist.
D, W.s Lager 7; II,291
Abend, blutiger [Macdonald:] Hör, Deveroux – das wird ein blutger Abend.
D, W.s Tod 5,2; II,526
Abend, verhängnisvoller [Buttler:] Der Sonne Licht ist unter, / Herabsteigt ein verhängnisvoller Abend –…
D, W.s Tod 4,8; II,509
abenteuerlicher Sohn s. Wallenstein, Charakterbild
Aberglaube, maurischer s. Religion / Religionen
Aberwitz und Wahnwitz s. Genius, Rasenden gleich
Aberwitz, Roß des s. Dummheit, kämpfen mit
abgeguckt [Erster Jäger:] Wie er räuspert und wie er spuckt, / Das habt ihr ihm glücklich abgeguckt …
D, W.s Lager 6; II,284
Abgeordneter der Menschheit s. Menschheit, Abgeordneter der
abgeschmackte Konventionen s. Natur, verrammeln
abgöttisch, Zeichen s. ehren, Gott / Menschen
Abgrund, Tiefe des s. Tiefe des Abgrunds
Abgrund, Wahrheit im s. Wahrheit, im Abgrund
Abgrund, zurück vom s. Danks deinem Engel
Abrahams Schoß [Kapuziner:] Quid faciemus nos? / Wie machen wirs, daß wir kommen in Abrahams Schoß?
D, W.s Lager 8; II,294
absolut, naiv, sentimentalisch s. Darstellung, naiv / sentimentalisch
absolut, Realität / Formalität s. Realität / Formalität
absolutes Sein / Werden s. Spieltrieb, physisch und moralisch
abstraktes Denken s. Schönheit, Geist und Sinne
Abstraktionsgeist, verzehrt s. Verstand, intuitiv / spekulativ
achten, nichts mehr s. Sakrament, letzte Reise
Achtung / Furcht s. Würde und Anmut, verhüten
Achtung vorenthalten [Philipp:] Im Grabe / Wohnt einer, der mir Achtung vorenthalten. / Was gehn die Lebenden mich an?
D, Don Karlos 5,9; II,206
Achtung, für Jugendträume s. Träume seiner Jugend
Achtung, Liebe, Begierde Von der Achtung kann man sagen, sie beugt sich vor ihrem Gegenstande; von der Liebe, sie neigt sich zu dem ihrigen; von der Begierde, sie stürzt auf den ihrigen.
T-PH, Anmut u. Würde; V,483
addieren / vereinigen s. Humanität, verkaufen für
Adel s. a. edel
Adel der Natur, höherer s. Natur, höherer Adel
Adel, der Menschheit s. Bürger / Krone
Adel, sittlicher s. tun, gemein / sein, schön
Adlerflug s. Schneckengang / Adlerflug
Affekt, Herz, Tragödie s. Tragödie, griechisch / modern
Affekt, schön / erhaben s. Seele, schön / erhaben
Affektation, und Überspannung s. Mensch ohne Form
affektierte Anmut s. Anmut, affektierte / Würde, falsche
Ägyptens König s. Polykrates
Ahnen, Gesetze der s. Großes wirken, Streit / Bund
ahnen, Schöpfer s. Schöpfer, über Sternen
Ahnungen von Gleichheit s. Du, brüderliches, Gleichheit
Ajax fiel Nicht der Feind hat dich entrafft, / Ajax fiel durch Ajax’ Kraft …
G-LY, Das Siegesfest; I,426
Alba s. Herzog Alba
alberne Albernheit, deutsch s. französische Bonmots
alle, einer wie der andre [Terzky:] Und so sind alle, einer wie der andre.
D, W.s Tod 3,7; II,465
allen ohne Unterschied s. gefallen, Vortrefflichen / allen
aller Tage Abend s. Abend, aller Tage
Alles rennet Alles rennet, rettet, flüchtet, / Taghell ist die Nacht gelichtet …
G-LY, Das Lied von der Glocke; I,435
allgemein / gemein s. Schönheit, allgemeine / gemeine
allgemeiner Frühling s. Ruhe eines Kirchhofs
Alltag / Dichtung s. Hemderwaschen
Alp zu Alp s. Freiheit, schauen / hören
alt, veraltet nie s. Phantasie, ewig jung
alt, veraltet schnell s. Verdienst veraltet schnell
alt, Zeiten, Schweiz s. Schweiz, Zeiten, alte
Altar und Kirche s. Waffen ruhn
Altäre, häusliche s. Mord / Altäre
Alter ist jung s. Jugend ist alt
Alter, Hafen / Jugend, Ozean s. Jüngling / Greis
Altertum s. Antike
Altes stürzt / neues Leben [Attinghausen:] Aus diesem Haupte, wo der Apfel lag, / Wird euch die neue beßre Freiheit grünen, / Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, / Und neues Leben blüht aus den Ruinen.
D, Tell 4,2; II,998
Altes, verschwunden s. Rad der Zeit, fallen in
Amme, Gewohnheit s. Gemeines, Gewohnheit
Amor / Prometheus s. Prometheus / Amor
Amor, Bacchus, Phöbus s. Götter, nimmer allein
Amor, Spiel lassen s. Moralisten, an die
Amors Kunst, nach Ovid Sag doch, Odysseus, das muß ein tüchtig gesegneter Kerl sein, / Der sich von Amors Kunst nach mir zu singen vermaß.
G-EX-U, Ovid; I,332
Amt / Mann s. Mann / Amt, unterscheiden
Amt und Sendung s. Anklagen, Amt / Lob, Herz
Amt, keine Meinung [Wrangel:] Ich hab hier bloß ein Amt und keine Meinung.
D, W.s Tod 1,5; II,418
Amt, Mensch / Träumer / Jüngling [Philipp zu Karlos:] Du redest wie ein Träumender. Dies Amt / Will einen Mann und keinen Jüngling – [Karlos:] Will / Nur einen Menschen, Vater, und das ist / Das einzige, was Alba nie gewesen.
D, Don Karlos 2,2; II,50
Amts, tun was meines [Fronvogt:] Sorgt ihr für euch, ich tu, was meines Amts.
D, Tell 1,3; II,929
Anbeter / Liebhaber s. Schönheit / Grazie
Anblick der Notwendigkeit s. Schicksal, Urne des
Andacht kaltes Fieber s. Fromme, an
Andacht, des Herzens s. Wort, tot / Glaube, lebendig
andersdenkendes Geschlecht s. Zeiten, andere, kommen
anderswo, Größeres s. Bretter, Welt bedeuten
Andromache s. Hektors Liebe
Anfang, zu ernsthaft [Wallenstein:] Zu ernsthaft / Hats angefangen, um in nichts zu enden. / Hab es denn seinen Lauf!
D, W.s Tod 5,5; II,537 f
Angel, goldene s. Augenblick der Probe
angenehm / gut Das Angenehme […] ist nur, weil es empfunden wird; das Gute hingegen wird empfunden, weil es ist.
T-PH, Zerstreute Betr.; V,544
angenehm träumen s. Leben heißt träumen
Ängste, wegwerfen s. Soldat, furchtlos
Anklagen, Amt / Lob, Herz [Questenberg:] Anklagen ist mein Amt und meine Sendung, / Es ist mein Herz, was gern beim Lob verweilt.
D, Piccolomini 2,7; II,350
Anmut / Kraft s. Knaben, wild, toben
Anmut / Würde So wie die Anmut der Ausdruck einer schönen Seele ist, so ist Würde der Ausdruck einer erhabenen Gesinnung.
T-PH, Anmut u. Würde; V,470
Anmut / Würde, Fehler s. Fehler, rügen / bekennen
Anmut / Würde, regieren s. Würde, Herrscher / Anmut, Liberalität
Anmut und Würde, vereint Sind Anmut und Würde, jene noch durch architektonische Schönheit, diese durch Kraft unterstützt, in derselben Person vereinigt, so ist der Ausdruck der Menschheit in ihr vollendet […] Nach diesem Ideal menschlicher Schönheit sind die Antiken gebildet …
T-PH, Anmut u. Würde; V,481
Anmut und Würde, Wirkung s. Würde und Anmut, verhüten
Anmut, affektierte / Würde, falsche Wenn man auf Theatern und Ballsälen Gelegenheit hat, die affektierte Anmut zu beobachten, so kann man oft in den Kabinetten der Minister und in den Studierzimmern der Gelehrten (auf hohen Schulen besonders) die falsche Würde studieren. [… Die falsche Würde] beschränkt den Gebrauch der Glieder durch einen lästigen Apparat unnützer Zierat und schneidet sogar die Haare ab, um das Geschenk der Natur durch ein Machwerk der Kunst zu ersetzen.
T-PH, Anmut u. Würde; V,487 f
Anmut, bewegliche Schönheit s. Schönheit, bewegliche / fixe
Anmut, Würde, Menschheit Überhaupt gilt hier das Gesetz, daß der Mensch alles mit Anmut tun müsse, was er innerhalb seiner Menschheit verrichten kann, und alles mit Würde, welches zu verrichten er über seine Menschheit hinausgehen muß.
T-PH, Anmut u. Würde; V,479
Anstand, Berechnung s. Mittelbahn des Schicklichen
Anstand, Ketten tragen s. Tugend, feige Weisheit
antike Muster, Barbaren An griechischen und römischen Mustern mußte der niedergedrückte Geist nordischer Barbaren sich aufrichten und die Gelehrsamkeit einen Bund mit den Musen und Grazien schließen …
H, Universalgeschichte; IV,760
antike Schönheit s. Anmut und Würde, vereint
Antike, Geist der s. Goethe, Iphigenie
Antlitz, entschleiern s. Not gehorchend
Apfel ist gefallen [Stauffacher:] Der Apfel ist gefallen!
D, Tell 3,3; II,984
Aphrodite, die Wunde s. Held, fallend, Schicksal
Apologie des Lasters s. Pöbel, tonangebend
Aranjuez s. Tage, schöne, zu Ende
Arbeit / Genuß Der Geisteszustand der mehresten Menschen ist auf einer Seite anspannende und erschöpfende Arbeit, auf der andern erschlaffender Genuß.
T-PH, Naive u. sentim. D.; V,765
Arbeit / Genuß s. Mensch, nur Bruchstück
Arbeit, Bürgers Zierde Arbeit ist des Bürgers Zierde, / Segen ist der Mühe Preis, / Ehrt den König seine Würde, / Ehret uns der Hände Fleiß.
G-LY, Das Lied von der Glocke; I,439
Arbeit, munter s. Wort, ernstes
Archiv, der Nachwelt s. Zeit, bettelhaft, hektisch
Ärgernis von oben [Kapuziner:] Aber wie soll man die Knechte loben, / Kömmt doch das Ärgernis von oben! / Wie die Glieder, so auch das Haupt! / Weiß doch niemand, an wen der glaubt!
D, W.s Lager 8; II,295
Argwohn der Könige [Prior zu Karlos:] Der Argwohn / Der Könige wird Gräber nicht durchsuchen. / Das Ohr der Neugier liegt nur an den Türen / Des Glückes und der Leidenschaft. Die Welt / Hört auf in diesen Mauern.
D, Don Karlos 2,14; II,90
Argwohn, fluchwürdiger s. Glaube, fehlender
Argwohn, schwarzer s. irren, Urteil / Herz
Aristokraten / Volk s. Gesellschaft, böse
Aristokraten in Lumpen Vor dem Aristokraten in Lumpen bewahrt mich, ihr Götter, / Und vor dem Sansculott auch mit Epauletten und Stern.
G-EX, Stoßgebet; I,274
aristokratischer Despotismus s. Versammlungen, große / kleine
aristokratische Hunde s. Hunde, aristokratisch / demokratisch
Arkadien, geboren in Auch ich war in Arkadien geboren, / […] Doch Tränen gab der kurze Lenz mir nur.
G-LY, Resignation; I,130
Arm in Arm mit dir [Karlos zu Posa:] Jetzt zum König. / Ich fürchte nichts mehr – Arm in Arm mit dir, / So fordr ich mein Jahrhundert in die Schranken.
D, Don Karlos 1,9; II,44
Armbrust s. Waffe / Arm
Armee in meiner Faust [Karl:] Ich fühle eine Armee in meiner Faust – Tod oder Freiheit!
D, Räuber 2,3; I,555
Armeen, stampfen [Karl:] Kann ich Armeen aus der Erde stampfen? / Wächst mir ein Kornfeld in der flachen Hand?
D, Jungfrau 1,3; II,707
Arznei, verwegene s. retten / wagen, alles
Ärzte / Kranke s. geheime Struktur, Mensch
Asketik, finster und mönchisch s. Kant, Moralphilosophie
Ästhetik, Gebäude s. Mensch, Spiel, Schönheit
Ästhetik, Labyrinth, Faden Durch die Schönheit wird der sinnliche Mensch zur Form und zum Denken geleitet; durch die Schönheit wird der geistige Mensch zur Materie zurückgeführt und der Sinnenwelt wiedergegeben. […] Dies ist der eigentliche Punkt, auf den zuletzt die ganze Frage über die Schönheit hinausläuft, und gelingt es uns, dieses Problem befriedigend aufzulösen, so haben wir zugleich den Faden gefunden, der uns durch das ganze Labyrinth der Ästhetik führt.
T-PH, Ästhetische Erziehung, 18. Brief; V,624 f
ästhetische Kultur Durch die ästhetische Kultur bleibt also der persönliche Wert eines Menschen oder seine Würde, insofern diese nur von ihm selbst abhängen kann, noch völlig unbestimmt, und es ist weiter nichts erreicht, als daß es ihm nunmehr von Natur wegen möglich gemacht ist, aus sich selbst zu machen, was er will –…
T-PH, Ästhetische Erziehung, 21. Brief; V,635
ästhetische Übung Alle andere Übungen geben dem Gemüt irgendein besondres Geschick, aber setzen ihm dafür auch eine besondere Grenze; die ästhetische allein führt zum Unbegrenzten.
T-PH, Ästhetische Erziehung, 22. Brief; V,637
ästhetischer Bildungstrieb s. Reich der Kräfte / des Spiels
ästhetischer Überfluß s. Schönheit, Selbstzweck
ästhetischer Zustand Das Gemüt geht also von der Empfindung zum Gedanken durch eine mittlere Stimmung über, in welcher Sinnlichkeit und Vernunft zugleich tätig sind, eben deswegen aber ihre bestimmende Gewalt gegenseitig aufheben […], und wenn man den Zustand sinnlicher Bestimmung den physischen, den Zustand vernünftiger Bestimmung aber den logischen und moralischen nennt, so muß man diesen Zustand der realen und aktiven Bestimmbarkeit den ästhetischen heißen.
T-PH, Ästhetische Erziehung, 20. Brief; V,633
Ästhetizismus* s. Geschmack, Form / Inhalt
Astronomen seid ihr s. Wissen / Vielwisser
Atemholen unter Henkershand [Karlos zu Philipp:] Ich soll und muß aus Spanien. Mein Hiersein / Ist Atemholen unter Henkershand – / Schwer liegt der Himmel zu Madrid auf mir, / Wie das Bewußtsein eines Mords.
D, Don Karlos 2,2; II,51
Athen, Demokratie s. Demokratie, Übel der
athletische Körper s. Spiel / Übung
atmete lang und tief s. Leben, »Er lebt!«
Aufgabe, des Daseins s. Mensch, real / idealisch
aufgeben / verlieren s. eingestehen / verlieren
Aufklärung / Charakter Nicht genug also, daß alle Aufklärung des Verstandes nur insoferne Achtung verdient, als sie auf den Charakter zurückfließt; sie geht auch gewissermaßen von dem Charakter aus, weil der Weg zu dem Kopf durch das Herz muß geöffnet werden. Ausbildung des Empfindungsvermögens ist also das dringendere Bedürfnis der Zeit …
T-PH, Ästhetische Erziehung, 8. Brief; V,592
Aufklärung der Deutschen s. Nicolai, Friedrich, Aufklärung
Aufklärung, Heiden s. Religion, der Weisen / des Volkes
Aufklärung, Moses s. Judentum, Aufklärung
Auge / Herz, gesund s. gesund, Auge / Herz
Auge des Gesetzes Schwarz bedecket / Sich die Erde, / Doch den sichern Bürger schrecket / Nicht die Nacht, / Die den Bösen gräßlich wecket, / Denn das Auge des Gesetzes wacht.
G-LY, Das Lied von der Glocke; I,438
Auge, Herz, Hand s. Meister, Kunst gewiß
Auge, Licht des s. Licht des Auges
Auge, tränenleer, keines s. menschliches Rühren
Augen sprühen Blitze s. Drache, Zunge, Augen
Augen und Ohren, blind und taub s. Frankreich, was geschieht
Augen, meine beiden offnen s. verlassen, sich auf
Augen, zum Himmel / im Kot s. Philosoph / Schwärmer
Augenblick der Probe [Lerma:] Jedwede Tugend / Ist fleckenfrei – bis auf den Augenblick / Der Probe. […] / […] An diesem goldnen Angel / Hat manche starke Tugend sich verblutet.
D, Don Karlos 4,4; II,139 f
Augenblick der Rache [Maria:] Sie geht in Wut! Sie trägt den Tod im Herzen! / O wie mir wohl ist, Hanna! Endlich, endlich / Nach Jahren der Erniedrigung, der Leiden, / Ein Augenblick der Rache, des Triumphs! / Wie Bergeslasten fällts von meinem Herzen, / Das Messer stieß ich in der Feindin Brust.
D, Maria Stuart 3,5; II,628 f
Augenblick der Zeit, großer s. Seelen, starke, verwandt
Augenblick ergreifen s. Jetzt oder nie!
Augenblick im Leben, großer [Illo:] O! nimm der Stunde wahr, eh sie entschlüpft. / So selten kommt der Augenblick im Leben, / Der wahrhaft wichtig ist und groß.
D, Piccolomini 2,6; II,345 f
Augenblick, Herrscher Aus den Wolken muß es fallen, / Aus der Götter Schoß das Glück, / Und der mächtigste von allen / Herrschern ist der Augenblick.
G-LY, Die Gunst des Augenblicks; I, 429
Augenblick, im Paradies [Karlos zur Königin:] Ein Augenblick, gelebt im Paradiese, / Wird nicht zu teuer mit dem Tod gebüßt.
D, Don Karlos 1,5; II,31
Augenblicke, Weltgeist s. Menschenleben / Weltgeist
Augenblickes Lust Nicht länger wollen diese Lieder leben, / Als bis ihr Klang ein fühlend Herz erfreut, / […] Des Augenblickes Lust hat sie geboren, / Sie fliehen fort im leichten Tanz der Horen.
G-LY, Abschied vom Leser; I,442
Augenmerk, Freiheit s. Wohlstand / Freiheit
Ausdruck der Freiheit s. edel, Form, Geist
Ausdruck, der Menschheit s. Poesie, Begriff der
ausharren, liebend s. Freundschaft, leise, zart
Ausleger, Kant s. Könige / Kärrner
Aussaat von Verhängnissen s. Sterne, Saatzeit erkunden
Autor / Leser Du vereinigest jedes Talent, das den Autor vollendet, / O entschließe dich, Freund, nichts als ein Leser zu sein.
G-ET, An ***; I,313
Autor, deutscher s. Beifall finden, oben / unten
Axt im Haus [Tell:] Die Axt im Haus erspart den Zimmermann.
D, Tell 3,1; II,967
Axt, Bad gesegnet [Baumgarten:] Da lief ich frisch hinzu, so wie ich war, / Und mit der Axt hab ich ihm ’s Bad gesegnet.
D, Tell 1,1; II,920
Bacchus, Amor, Phöbus s. Götter, nimmer allein
Bacchus’ Gabe s. Trank der Labe
Bad gesegnet, Axt s. Axt, Bad gesegnet
Bad, ertappen im s. Mann / Mädchen
Bad, See ladet zum s. See, ladet zum Bade
Bahn, des Lebens s. Jüngling, Lebens Bahn
Bahn, Eingang / Ende s. Unendlichkeit / engster Kreis
Bahn, gebahnteste s. Empiriker, sicher / blind
Bahn, Glück, schmal s. Glück, Bahn zum Rennen
Bahn, mitten in der s. Tod, rasch tritt
Ball mit dem Menschen s. Wiege, furchtbare
Ballspiel, Freund s. Freund, Ballspiel
Balsam, fürs Herz s. Trank der Labe
bändigen, mich selbst s. sündigen, laß mich
Barbaren, nordische s. antike Muster, Barbaren
Bartholomäusnacht [Elisabeth zu Maria:] Die Sankt Barthelemi sei meine Schule! / […] Ich übe nur, was Eure Priester lehren. / […] Mit welchem Schloß verwahr ich Eure Treue, / Das nicht Sankt Peters Schlüssel öffnen kann?
D, Maria Stuart 3,4; II,625
Bastard bin ich dir? [Elisabeth:] Ein Bastard bin ich dir? – Unglückliche! / Ich bin es nur, so lang du lebst und atmest. / Der Zweifel meiner fürstlichen Geburt / Er ist getilgt, sobald ich dich vertilge. / Sobald dem Briten keine Wahl mehr bleibt, / Bin ich im echten Ehebett geboren!
D, Maria Stuart 4,10; II,657
Bau der Ewigkeiten s. Beschäftigung, die nie ermattet
Bau der sittlichen Welt s. Leben, entsetzliches
Bau der Welt, Philosophie s. Natur, einstweilen
bauen / zerstören [Ruodi:] Brecht das Gerüste! Sprengt die Bogen! Reißt / Die Mauern ein! Kein Stein bleib auf dem andern. [Steinmetz:] Gesellen, kommt! Wir habens aufgebaut, / Wir wissens zu zerstören.
D, Tell 5,1; II,1014
Bauer, auch ein Mensch [Erster Arkebusier:] Der Bauer ist auch ein Mensch – so zu sagen.
D, W.s Lager 10; II,297
Bauers Handschlag [Melchthal:] Des Bauern Handschlag, edler Herr, ist auch / Ein Manneswort!
D, Tell 4,2; II,1001
Baum umhauen s. Menschen, vertilgen
beben, leben »Was?« fällt ihm jener ein und bebet, / »Redst du von einem, der da lebet?«
G-BA, Der Gang nach dem Eisenhammer; I,383
Becher, Korallen Und da hing auch der Becher an spitzen Korallen, / Sonst wär er ins Bodenlose gefallen.
G-BA, Der Taucher; I,371
bedenken / leisten s. Gott versuchen / vertrauen
bedenken, bedacht [Thekla:] Bedacht ist schon, was zu bedenken ist.
D, W.s Tod 4,11; II,519
bedeuten, tragen, tun s. sein / tragen, tun, bedeuten
bedeutende Steine s. Wahrheit, in Täuschung
Bedeutung / Schönheit »Was bedeutet dein Werk?« so fragt ihr den Bildner des Schönen, / Frager, ihr habt nur die Magd, niemals die Göttin gesehn.
G-ET, Bedeutung; I,314
Bedeutung, verwegenste s. Wort, verwegenste Bedeutung
bedeutungsschwer s. Worte des Wahns
Bedienter, ordentlicher [Kellermeister:] Beim Trunk geht vieles drein. Ein ordentlicher / Bedienter muß kein Ohr für so was haben.
D, Piccolomini 4,5; II,385
Bedingungen / Erscheinungen s. Weltgeschichte, gleich und einfach
Bedürfnis, höheres s. strebender Geist
Bedürfnisse, materielle* s. essen, wohnen, Würde
beerbt, schon [Wallenstein:] Mit uns / Gedenkt man fertig schon zu sein, und wie / Ein Abgeschiedner sind wir schon beerbet.
D, Piccolomini 2,5; II,341
befehlen / flehen s. Bitte / Befehl
Befreiung, Glut, wehe s. Form zerbrechen, Meister
Befreiung, Völker, sich selbst s. Kräfte, rohe, sinnlos
Befugnis, zu allem s. Stärke, Befugnis
begehren, edler s. edel / erhaben
begeistert, Jubelruf s. Jubelruf der Wesen
Begeisterung / Bildung s. Empfindung, erhöhte
Begierde / Liebe s. Würde und Anmut, verhüten
Begierde / Vernunft s. Fesseln / Zügel
Begierde, Liebe, Achtung s. Achtung, Liebe, Begierde
Begierde, Kraft, Anmut s. Knaben, wild, toben
Beglaubigung der Menschheit s. Tränen, Beglaubigung
begleiten, gute Reden s. Wort, ernstes
Begleiter, Kraniche s. Kraniche, Begleiter
Begleiter, verloren sich s. Weges Mitte, ach!
Begleitung, luftige s. Jüngling, Lebens Bahn
begreifen / ergreifen s. Welt, ergreifen / begreifen
Begriff / Schönheit Traurig herrscht der Begriff, aus tausendfach spielenden Formen / Bringet er dürftig und leer immer nur eine hervor. / Aber von Leben rauscht es und Lust, wo liebend die Schönheit / Herrschet, das ewige Eins wandelt sie tausendfach neu.
G-ET, Die Mannigfaltigkeit; I,310
Begriff, dürftig und leer s. Begriff / Schönheit
Begriffe, entwendet s. Kant, Begriffe
beharren im Wechsel s. Wechsel / Beharren
Beharrung, zum Ziel s. Wahrheit, im Abgrund
Beifall finden, oben / unten Glücklich nenn ich den Autor, der in der Höhe den Beifall / Findet, der deutsche muß nieder sich bücken dazu.
G-ET, Der Weg zum Ruhme; I,314
Beifall, keines Menschen s. König, gefallen müssen
Beispiel meiner Schwäche s. Denkmal meiner Strenge
Beispiel, edles, folgen [Don Manuel:] Sag etwas Gutes und ich folge gern / Dem edeln Beispiel, das der jüngre gibt.
D, Braut v. M.; II,839
Beispiel, ich folgte deinem s. Schelm, sein können
Beißen / Schmeicheln s. hündische Art
beklage die Toten s. Glocke, rufe die Lebenden
beklagen / schelten [Elisabeth zu Leicester:] Beklag mich, Dudley, schilt mich nicht –…
D, Maria Stuart 2,9; II,612
beleidigte Vertraute s. Worte, entwischte
bellen, Neid s. Hunde, bellen, Neid
bellen, Scheusal s. Nicolai, Friedrich, bellt
Belt, Etsch s. Dienst, ist Heimat
Berechnung, schulmäßige s. Mittelbahn des Schicklichen
Beredsamkeit nicht fehle [Leicester:] An dem Throne / Der Königin sollt Ihr mir Rede stehn. [Burleigh:] Dort trefft Ihr mich – Und sehet zu, Mylord, / Daß Euch dort die Beredsamkeit nicht fehle!
D, Maria Stuart 4,3; II,639
bereitet oder nicht s. Tod, rasch tritt
Berg, schreckt nicht [Tell:] Wer frisch umherspäht mit gesunden Sinnen, / Auf Gott vertraut und die gelenke Kraft, / Der ringt sich leicht aus jeder Fahr und Not, / Den schreckt der Berg nicht, der darauf geboren.
D, Tell 3,1; II,967
Berge, Freiheit, Lüfte s. Welt, vollkommen / Mensch, Qual
Berge, lebt wohl [Johanna:] Lebt wohl ihr Berge, ihr geliebten Triften, / […] Johanna sagt euch ewig Lebewohl.
D, Jungfrau, Prolog 4; II,700
Berge, solang sie stehn s. Schuß, das war ein
Bergesalte s. Felsenspalte, Bergesalte
Berg-Gipfel, rötlich Sei mir gegrüßt, mein Berg mit dem rötlich strahlenden Gipfel, / Sei mir, Sonne, gegrüßt, die ihn so lieblich bescheint …
G-PH, Der Spaziergang; I,228
berichten wieder s. Wien, berichten nach
Berlin / Weimar und Jena Deine Größe, Berlin, pflegt jeder Fremde zu rühmen; / Führt der Weg ihn zu uns, stutzt er, so klein uns zu sehn.
G-EX-U, W** u. J**; I,337
Beruf, verfehlter Konnte denn die Nadel dich nicht, nicht der Hobel ernähren, / Daß du mit Metaphystik stiehlst ein abscheuliches Brot?
G-EX-U, Verfehlter Beruf; I,327
Beschäftigung, die nie ermattet Beschäftigung, die nie ermattet, / Die langsam schafft, doch nie zerstört, / Die zu dem Bau der Ewigkeiten / Zwar Sandkorn nur für Sandkorn reicht, / Doch von der großen Schuld der Zeiten / Minuten, Tage, Jahre streicht.
G-PH, Die Ideale; I,190
bescheiden / herrlich s. Mädchen, Rosenknospe
beschränkt / leer s. Verstand, gemein / spekulativ
beschwerlich, weise s. Weisheit, beschwerlich
besinnungraubend, herzbetörend s. Erinnyen Gesang
Besitz / Recht [Wallenstein (Monolog):] Sei im Besitze und du wohnst im Recht, / Und heilig wirds die Menge dir bewahren.
D, W.s Tod 1,4; II,416
Besitz, lerne verlieren [Erster Chor:] Nicht an die Güter hänge dein Herz, / Die das Leben vergänglich zieren, / Wer besitzt, der lerne verlieren, / Wer im Glück ist, der lerne den Schmerz.
D, Braut v. M.; II,895
besitzen, jeder s. Sansculotte, Deutschland
besitzen, schaden [Paulet über Maria:] Solang sie noch besitzt, kann sie noch schaden, / Denn alles wird Gewehr in ihrer Hand.
D, Maria Stuart 1,1; II,552
Besitzer, Regierer Jedem Besitzer das Seine! und jedem Regierer den Rechtsinn, / Das ist zu wünschen, doch ihr, beides verschafft ihr uns nicht.
G-EX, Die Hauptsache; I,282
besorgt und aufgehoben »Der ist besorgt und aufgehoben, / Der Graf wird seine Diener loben.«
G-BA, Der Gang nach dem Eisenhammer; I,387
besser als mein Ruf s. Ruf, besser als mein
besser denken / handeln [Max zu Octavio:] O! hättest du vom Menschen besser stets / Gedacht, du hättest besser auch gehandelt.
D, W.s Tod 2,7; II,451
Beständigkeit / Zeit s. Zeit / Beständigkeit
bester Staat, beste Frau s. Staat / Frau, beste
Bestimmbarkeit, reale und aktive s. ästhetischer Zustand
Bestimmung, angeben / ausführen s. Natur, Mensch, Bestimmung
betrogen, verdient [Wallenstein:] Ja der verdient, betrogen sich zu sehn, / Der Herz gesucht bei dem Gedankenlosen!
D, W.s Tod 3,7; II,465
betrügen, guter Zweck [Max zu Octavio:] Der Fürst, sagst du, entdeckte redlich dir sein Herz / Zu einem bösen Zweck, und du willst ihn / Zu einem guten Zweck betrogen haben!
D, Piccolomini 5,1; II,398
Bett des Sterbenden s. Tod, Griechen
Betteln, verwünschtes Das verwünschte Gebettel! Es haben die vorderen Kutschen / Reichlich für uns mit bezahlt. Geben nichts. Kutscher, fahr zu!
G-EX, Helf Gott!; I,257
Bettler, Fürstenbrüder s. Freude, Götterfunken
Bettler, keine Wahl s. Mehrheit, Unsinn
Bettler, so viele s. Könige / Kärrner
Beute, des Mächtigen s. Mächtige / Friedliche
Beute, neu erbeuten s. Leben, genießen / erbeuten
bewahren, Würde s. Würde, der Menschheit
Bewahrung mir vertraut [Paulet:] Jetzt ist sie zur Bewahrung mir vertraut, / Und seid gewiß, ich werde sie bewahren, / Daß sie nichts Böses tun soll, noch erfahren!
D, Maria Stuart 1,8; II,584
bewandert, im Unglück s. England, Gesetze / Unglück
bewandert, in Chronik s. Chronik, bewandert in
bewegliche Schönheit s. Schönheit, bewegliche / fixe
Bewunderung, schauernde [Posa zu Philipp:] Sie müssen. Daß Sie können, / Was Sie zu müssen eingesehn, hat mich / Mit schauernder Bewunderung durchdrungen. / O schade, daß, in seinem Blut gewälzt, / Das Opfer wenig dazu taugt, dem Geist / Des Opferers ein Loblied anzustimmen!
D, Don Karlos 3,10; II,124
bezahlen s. a. Geld
bezahlen, König [Karlos, Posa zitierend:] Ich will bezahlen, wenn du König bist.
D, Don Karlos 1,2; II,17
bezähmen, bewachen s. Feuers Macht
bezwingen, bezähmen [Walter Fürst:] O kaum bezwingen wir das eigne Herz, / Wie soll die rasche Jugend sich bezähmen!
D, Tell 1,4; II,933
Bibel / Bücher s. Bücher / Bibel
Bibel, fechten für die s. Lutherische, Fahne, Herz
Bibliothek, für Frauen und Kinder s. Damen und Kinder, Schriften
Biene, Wurm, Mensch s. Kunst, Mensch allein
Bierhefe s. Jahrhundert, tintenklecksendes
Bild, der Mutter s. Eltern / Kinder
Bild, eitles s. hoffen und wagen, weiter
Bild, Nachbild / Urbild s. Wahrheit, in Täuschung
bildender Geist / Nachahmer An Gebildetem nur darfst du, Nachahmer, dich üben, / Selbst das Gebildete ist Stoff nur dem bildenden Geist.
G-ET, Der Nachahmer und der Genius; I,311
Bilder, schöne lichte s. Tod, Griechen
Bildner des Schönen s. Bedeutung / Schönheit
Bildners Hand s. Zufall, roher Stein
Bildung / Begeisterung s. Empfindung, erhöhte
Bildung / Revolution s. Revolutionen, Luther / Franzosen
Bildung, gebildet / bildend s. bildender Geist / Nachahmer
Bildungstrieb, Spieltrieb Gleich, sowie der Spieltrieb sich regt, der am Scheine Gefallen findet, wird ihm auch der nachahmende Bildungstrieb folgen, der den Schein als etwas Selbständiges behandelt.
T-PH, Ästhetische Erziehung, 26. Brief; V,657
billigen / bewilligen s. Neigung, billigen / bewilligen
binden / lösen, Himmel / Mensch s. Himmel / Mensch, binden / lösen
binden, ewig sich s. prüfe, wer sich ewig bindet
bis hierher, Friedland s. Schicksalsgöttin, sagt
Bistümer, sind Wüsttümer s. römisch Reich / römisch Arm
Bitte / Befehl [Questenberg:] Es schickt der Kaiser sieben Reitende / An Herzog Friedland ab mit dieser Bitte, / Und fleht, wo er als Herr befehlen kann.
D, Piccolomini 2,7; II,350
bitten, nichts erbeten s. Mann, solcher, gemangelt
Blase, aufsteigen als s. Ding, nur Ich
Blasen, treiben s. Gehirn, treibt Blasen
Blasewitz [Erster Jäger:] Was? der Blitz! / Das ist ja die Gustel aus Blasewitz. [Marketenderin:] I freilich! Und Er ist wohl gar, Mußjö, / Der lange Peter aus Itzehö?
D, W.s Lager 5; II,281
blasphemieren [Kapuziner:] Und wo hört man mehr blasphemieren / Als hier in den Friedländischen Kriegsquartieren?
D, W.s Lager 8; II,294
blaß, Luise [Ferdinand:] Du bist blaß, Luise?
D, Kabale u. L. 1,4; I,765
(Vgl. Räuber 1,1; I,493)
Blatt, redendes s. Schrift, Körper und Stimme
Blätter fallen, wenn die s. Natur, ewiger Brauch
bleich s. erbleichen
blick in dein eigenes Herz s. erkennen, sich / andere
Blick so kalt s. Blut, heiß / Blick, kalt
Blick, des Weltmanns s. Schwärmers Ernst / Weltmanns Blick
Blick, zauberisch fesselnd s. Frauen, zauberisch fesselnd
Blicke, eingeweihte s. Natur, höherer Adel
blind waltend, Zufall s. Zufall, blind waltend
blind, Ewigblinder s. Lichtes Himmelsfackel
blind, Gehorsam s. Tillys Worte
blind, Nötigungen s. Realist / Empiriker
blind, Speer s. Mächtige / Friedliche
blind, tappen s. Empiriker, sicher / blind
blindbewegte Wellen s. Mensch, Mikrokosmos
Blinden ein Unding s. Ding, betasten, beschmutzen
blinder alter Vater s. Freiheit, schauen / hören
blinder Empiriker s. Empiriker, blinder Gott
blinder Gehorsam s. Extreme, Gehorsam / Empörung
Blinder, leiht Augen s. Frankreich, was geschieht
blindes Ungefähr s. Zufall, es gibt keinen
blindlings, Wahl s. Wahl, war Züchtigung
blindwütend s. Geist, finsterer
Blitze brechen s. Glocke, rufe die Lebenden
Blitzes Funke s. Dienst, ist Heimat
Blöße bedeckt s. essen, wohnen, Würde
blühen, abgeblüht s. Resignation, abgeblüht
blühende Glieder s. Jungfrau, reizende Fülle
Blume / Frucht s. Leidenschaft / Liebe
Blumen allerschönste s. Mädchen aus der Fremde
Blumen, zum Kranz s. Quelle, Knabe an der
Blut nie erhitzen s. Wut der Neuerungen
Blut, adeliges s. Schweden, Blut geflossen
Blut, des Vaters s. Eltern / Kinder
Blut, gewälzt in seinem s. Bewunderung, schaudernde
Blut, heiß / Blick, kalt [Philipp:] Der Knabe / Don Karl fängt an, mir fürchterlich zu werden. / […] Sein Blut ist heiß, warum sein Blick so kalt?
D, Don Karlos 1,6; II,39
Blut, säen / ernten [Buttler zu Octavio:] Ihr habt den Pfeil geschärft, / Ich hab ihn abgedrückt. Ihr sätet Blut, / Und steht bestürzt, daß Blut ist aufgegangen.
D, W.s Tod 5,11; II,545
Blut, unseres verkaufen s. Habsburger, Wien / Madrid
Blut, verspritzen s. Leben, höchstes Gut
Blütenalter der Natur s. Natur, Blütenalter der
blutend sich befreit s. Seele, befreit sich
blutger Abend s. Abend, blutger
Blutgericht, ohne Beispiel [Philipp:] Dies Blutgericht soll ohne Beispiel sein; / Mein ganzer Hof ist feierlich geladen.
D, Don Karlos 1,6; II,40
Blutgerüst, oder Wahnsinn s. Weg, ins Verderben
blutig Treffen, manch s. Sieg, nötig / unnötig
blutige Gedanken [Buttler:] Ich darf nur blutige Gedanken haben.
D, W.s Tod 4,8; II,510
blutiger Lorbeer s. Loorbeer / Veilchen
Bluturteil, schreiben s. Überzeugungen, Gebäude
Bodenlose, fallen ins s. Becher, Korallen
Bogen, allzu straff gespannt [Rudenz zu Geßler:] Den Zweck habt Ihr erreicht – Zu weit getrieben / Verfehlt die Strenge ihres weisen Zwecks, / Und allzu straff gespannt zerspringt der Bogen.
D, Tell 3,3; II,983
(Vgl. Maria Stuart 4,3; II,639)
Böhmens Grenze, Erde s. Schicksalsgöttin, sagt
Bonmots s. französische Bonmots
Boot, gerettet s. Jüngling / Greis
bornierte Köpfe s. Verstand, Schranken des
Börse, bankrott s. Natur, verrammeln
böse Hoffnung s. Rache-Engel
böse, gut, gemischt s. Mensch, gut und böse
böse, müßig s. müßig, böse
böser Geist, Erde s. Erde, guter / böser Geist
böser Nachbar s. Frömmste nicht in Frieden
Böser, gräßlich s. Auge des Gesetzes
Böses muß gebären s. Fluch der bösen Tat
Böses tun / erleiden s. Bewahrung mir vertraut
Bösewicht, Großmut dem s. Rettung von Tyrannenketten
Bösewichter, erstaunliche Man trifft hier Bösewichter an, die Erstaunen abzwingen, ehrwürdige Missetäter, Ungeheuer mit Majestät; Geister, die das abscheuliche Laster reizet, um der Größe willen, die ihm anhänget, um der Kraft willen, die es erfordert, um der Gefahren willen, die es begleiten. Man stößt auf Menschen, die den Teufel umarmen würden, weil er der Mann ohne seinesgleichen ist …
D, Räuber, Unterdrückte Vorrede; I,482
Bote, von Wandsbeck s. Wandsbecker Bote
Boten, Briefe s. Briefe wollen Boten
Brandung, Jüngling Jetzt schnell, eh die Brandung wiederkehrt, / Der Jüngling sich Gott befiehlt …
G-BA, Der Taucher; I,369
Bräuche, alte s. Sinn, in Bräuchen [s. a. Gebräuche]
brausende Flut s. Mut, Flut
brauset und zischt s. Meer, wallet und siedet
Braut läßt er sitzen s. Soldat, eisernes Herz
Bretter, Welt bedeuten Größres mag sich anderswo begeben, / Als bei uns in unserm kleinen Leben, / Neues – hat die Sonne nie gesehn. / Sehn wir doch das Große aller Zeiten / Auf den Brettern, die die Welt bedeuten, / Sinnvoll, still an uns vorübergehn.
G-LY, An die Freunde; I,420 f
Brief, Hand und Fuß [Wallenstein:] Der Brief hat Händ und Füß. Es ist ein klug, / Verständig Haupt, Herr Wrangel, dem Ihr dienet.
D, W.s Tod 1,5; II,417
Briefe wollen Boten [Domingo:] Briefe wollen Boten ––
D, Don Karlos 2,12; II,87
Brot und Stiefel s. Mehrheit, Unsinn
Brotgelehrter / Geist s. philosophischer Geist
Brotwissenschaft s. Gelehrte, Brotgelehrter
Bruchstück, Mensch s. Mensch, nur Bruchstück
Brüder, friedlich miteinander s. Menschenrecht, Brüder
Brüder, Gott befohlen s. Tod ist los
Brüder, Volk von s. Volk von Brüdern
brüderliches Du s. Du, brüderliches, Gleichheit
Brunnen, zwei Eimer s. Zwei Eimer
Brüssel s. Niederlande
Brust / Schicksal s. Schicksals Sterne
Brust im Gefechte s. Leben, einsetzen / gewinnen
Brust ist wieder frei s. Nacht muß es sein
Brust, an jede edle s. Unterdrückter, Rechte des
Brust, begegnende s. Meister, belohnt
Brust, denkend greifen s. Sinnenlust / Denken
Brust, der Feindin s. Augenblick der Rache
Brust, eherne s. Schönheit, sterblich
Brust, einzig fühlende Unter Larven die einzige fühlende Brust …
G-BA, Der Taucher; I,372
Brust, in deiner s. Schicksal, eigne Brust
Brust, liebende s. Leser, Wechselbalg
Brust, Schnürbrust s. Schneckengang / Adlerflug
Brust, sich werfen in s. vornehm tun
Brust, zwei Stimmen s. zwei Stimmen, wählen
brüten und sinnen s. Jupiter, der glänzende
Bube, sprich! s. streng und fürchterlich
Buch der Natur, sinnlos s. Traumkunst träumt
Buch, leben im s. Leser, unbefangener
Buch, voll / Kopf, leer s. Nicolai, Friedrich, auf Reisen
Bücher / Bibel [Kennedy:] An Büchern fehlts, den Geist zu unterhalten. [Paulet:] Die Bibel ließ man ihr, das Herz zu bessern.
D, Maria Stuart 1,1; II,552
Bücher, salzlos / versalzen Viele Bücher genießt ihr, die ungesalznen, verzeihet, / Daß dies Büchelchen uns überzusalzen beliebt.
G-EX, Gewissen Lesern; I,269
Buchhandel, Käsehandel Einem Käsehandel verglich er eure Geschäfte? / Wahrlich, der Kaiser, man siehts, war auf dem Leipziger Markt.
G-EX, Josephs II. Diktum an die Buchhändler; I,288
Buchstaben [Wallenstein:] Buchstaben / Verwunden nicht …
D, W.s Tod 5,3; II,532
Buhlen, verhöhnt vor ihrem s. verhöhnt, erniedrigt
Bühne s. Drama; Theater
Bund / Streit s. Großes wirken, Streit / Bund
Bund mit Musen und Grazien s. antike Muster, Barbaren
Bund zum Bunde s. Freiheit, Orte der
Bund, der Dritte s. Treue, kein leerer Wahn
Bund, Eid des neuen s. Volk von Brüdern
Bund, Genius / Natur s. Genie / Natur, Bund
Bund, kein ewger s. Schicksalsmächte
Bund, mit meinem Glück s. Gott, Spieltisch
Bund, mit zweien gebrochen s. Lutherische, Fahne, Herz
Bund, sich stehlen aus s. Wurf gelungen, großer
Bünde, alte, ehren s. Schwyzer, alte Bünde
buntes Lottospiel s. Leben, Lottospiel
Bürge, erwürgen Ich lasse den Freund dir als Bürgen, / Ihn magst du, entrinn ich, erwürgen.
G-BA, Die Bürgschaft; I,352
Bürger / Gesetze s. Gesetze, Lykurgus, Bürger
Bürger / Krieger s. Europa, Friede / Krieg
Bürger / Krone [Posa:] Stellen Sie der Menschheit / Verlornen Adel wieder her. Der Bürger / Sei wiederum, was er zuvor gewesen, / Der Krone Zweck –
D, Don Karlos 3,10; II,127
Bürger / Untertan [Posa zu Philipp:] Ich bin […] nicht vorbereitet, / Was ich als Bürger dieser Welt gedacht, / In Worte Ihres Untertans zu kleiden.–
D, Don Karlos 3,10; II,119
Bürger der Zukunft [Posa:] Das Jahrhundert / Ist meinem Ideal nicht reif. Ich lebe / Ein Bürger derer, welche kommen werden.
D, Don Karlos 3,10; II,121
Bürger erzieht ihr s. sittlich / empfindend
Bürger, der sichere s. Auge des Gesetzes
Bürgerglück / Fürstengröße s. Jahrhunderte, sanftere
Bürgerin aller Nationen s. Geschichte, unsterblich
bürgerliche Welt / Kabinett s. Schiller, politisch / poetisch
bürgerliches Leben s. Weisheit, Griechen
Bürgers Glück s. Ruhe eines Kirchhofs
Bürgers Zierde s. Arbeit, Bürgers Zierde
Butter, versorgen mit s. Wissenschaft, Göttin / Kuh
Buttler s. Wallenstein / Buttler