IT-Verkaufsberatung in der Praxis
Alex Rammlmair arbeitet seit über 20 Jahren in der IT. Dabei hat er sowohl als Entwickler und IT-Verkäufer in 30 Ländern als auch als Projektleiter und Manager direkte Erfahrungen auf beiden Seiten des Verhandlungstisches von IT-Projekten gemacht. Heute berät er Kunden und Anbieter zum Thema »Soft Skills for IT People«.
Wie Sie als IT-Spezialist Ihre Ideen und Produkte erfolgreich vermarkten
Alex Rammlmair
alex.rammlmair@ax-xo.com
Lektorat: Christa Preisendanz
Copy-Editing: Ursula Zimpfer, Herrenberg
Herstellung: Birgit Bäuerlein
Umschlaggestaltung: Helmut Kraus, www.exclam.de
Druck und Bindung: M.P. Media-Print Informationstechnologie GmbH, 33100 Paderborn
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
ISBN:
Buch 978-3-89864-793-9
PDF 978-3-86491-088-3
ePub 978-3-86491-089-0
1. Auflage 2012
Copyright © 2012 dpunkt.verlag GmbH
Ringstraße 19 B
69115 Heidelberg
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1 IT is different
1.1 Ist dieses Buch etwas für Sie?
1.2 Der Verkaufsberater als Rallyepilot
1.3 Verkaufen nervt!
1.4 Was ist am IT-Verkauf so besonders?
1.5 Begriffe und Definitionen
2 Problemanalyse – woran scheitern IT-Verkaufsprojekte?
2.1 Von welchen Problemen sprechen wir überhaupt, Herr Kunde?
2.2 Warum verstehen Anbieter die Gründe der Kunden nicht?
2.3 Unser Kunde und sein unbekanntes Problem
2.4 1. Problemfeld:
Der Mehrwert des Produktes rechtfertigt die Kosten nicht
2.5 Verkaufshindernis 1:
Der Kunde erkennt nicht genügend Mehrwert
2.6 Verkaufshindernis 2:
Ihr Kunde kann den Mehrwert nicht bewerten
2.7 Verkaufshindernis 3:
Der Kunde fühlt sich von Ihrem Angebot nicht angesprochen
2.8 2. Problemfeld:
Das Risiko des Kunden ist zu hoch
2.9 Verkaufshindernis 4:
Persönliche Projektrisiken des Entscheidungsträgers
2.10 Verkaufshindernis 5:
Risiken für die betroffenen Bereiche
2.11 Verkaufshindernis 6:
Risiken für das Unternehmen
2.12 Management des Kundenrisikos als Kernkompetenz des IT-Beraters
2.13 3. Problemfeld:
Interessenkonflikte zwischen Kunden und Anbieter
2.14 Verkaufshindernis 7:
Konflikte im Projekt
2.15 Verkaufshindernis 8:
Konflikte in der Partnerschaft
2.16 Verkaufshindernis 9:
Konflikte in der gemeinsamen Zukunft
2.17 4. Problemfeld:
Der Verkaufsprozess wird ungeschickt geführt
2.18 Verkaufshindernis 10:
Unklare Ziele
2.19 Verkaufshindernis 11:
Keine Verkaufsstrategie
2.20 Verkaufshindernis 12:
Ungeschickte Gesprächsführung
2.21 Problemanalyse:
Zusammenfassung und Ausblick
3 Der Verkaufsprozess
3.1 Der Verkaufsberater als Stratege und Routenplaner
3.2 Ihre individuelle Verkaufsstrategie
3.3 Eine Strategie mit Flügeln
3.4 Die besten Strategien entwickeln – das Elefanten-Reiter-Modell
3.5 Der Reiter – die rationelle Komponente
3.6 Der Elefant – die emotionale Komponente
3.7 Spezielle Verkaufsprozesse
3.8 Wenn der Verkaufsberater den Kontakt beginnt
3.9 Der unternehmensinterne Überzeugungs- und Verkaufsprozess
3.10 Unterschiede im Verkauf:
Große Unternehmen im Vergleich zu kleinen und mittleren Unternehmen
3.11 Unterschiede im Verkauf:
IT-Unternehmen im Vergleich zu Nicht-IT-Unternehmen
3.12 Unterschiede im Verkauf:
IT-Produkte im Vergleich zu IT-Dienstleistungen (inkl. Entwicklung von Individualsoftware)
4 Werkzeuge für den IT-Verkaufsberater
4.1 Werkzeug 1:
Gutes Timing im Verkaufsprozess
4.2 Werkzeug 2:
Kundennutzen darstellen
4.3 Werkzeug 3:
Fragetechnik für Verkaufsberater
4.4 Werkzeug 4:
»Agile« Projektpläne
4.5 Werkzeug 5:
Mit Einwänden umgehen
4.6 Werkzeug 6:
Stakeholder-Management
4.7 Werkzeug 7:
Verhandlungstipps für Verkaufsberater
4.8 Werkzeug 8:
»Zu teuer!«
5 Übungen
5.1 Übung 1:
Mobile Apps
5.2 Übung 2:
IT-Helpdesk-Software
5.3 Übung 3:
E-Collaboration
5.4 Ziel in Sicht!
Literatur
Index
Vielleicht stehen Sie gerade in der Buchhandlung, haben dieses Buch aufgeschlagen und fragen sich, ob darin etwas steht, was für Sie nützlich ist.
Damit haben Sie und ich, der Autor, ein Dilemma:
Denn diese Fragen können nur Sie selbst beantworten.
Egal, wie gut dieses Buch – objektiv beurteilt – auch sein mag und für wie gut ich selbst es halte – ob es gerade Ihnen etwas nützt, bleibt ungewiss, bis Sie selbst eine Bewertung finden.
In diesem Sinne ist es wie mit IT-Systemen – egal, wie technisch gut sie sein mögen –, nur der Kunde kann den Wert bestimmen.
Das bedeutet allerdings für Sie, dass Sie das Buch zuerst lesen müssen, um das festzustellen.
Zumindest ein paar Seiten davon. Am besten jetzt gleich.
Die gute Nachricht für Sie:
Wenn Sie auch nur einen einzigen wirklich guten Tipp in diesem Buch finden, der Ihnen dabei hilft, einen Auftrag zu realisieren, den Sie ansonsten nicht gewonnen hätten, dann hat sich die Investition für Sie vermutlich viele Male gelohnt.
Um die Zeit, die Sie investieren, für Sie möglichst anregend zu gestalten, finden Sie viele Praxisbeispiele, Falldarstellungen und lebendige Dialoge aus Verkaufsgesprächen.
Für alle IT-Profis, die wissen, dass gute Arbeit auch gut verkauft werden muss. Zweitklassige Leistung, erstklassig verkauft, ist regelmäßig erfolgreicher als erstklassige Arbeit, zweitklassig verkauft. Das mag unfair sein – es ist trotzdem so.
Besonders wichtig ist dieses Buch daher für Sie als:
Unternehmer und Selbstständiger in der IT-Branche. Egal ob Sie IT-Spezialist, Berater oder Projektleiter sind oder ob Sie ein Produkt entwickelt haben: Der Erfolg des Unternehmens hängt direkt mit Ihrem Erfolg als Verkaufsberater zusammen.
»Presales Consultant« und Vertriebsingenieur für komplexe IT-Leistungen. Sie haben die Aufgabe des IT-Verkaufsberaters bereits zu Ihrem Beruf gemacht und suchen nach neuen Impulsen.
Unternehmerisch denkende Mitarbeiter innerhalb von Organisationen, die sich und ihre Ideen innerhalb des Unternehmens erfolgreich platzieren wollen. Dort heißen die Kunden eben Vorgesetzte, Abteilungsleiter, Projektleiter, Marketingvorstand und dergleichen. Gut entwickelte Fähigkeiten als IT-Verkaufsberater werden Ihre Karriere stark unterstützen.
Dieses Buch hilft Ihnen besonders gut, wenn es Ihnen mehr ums Beraten als ums Verkaufen geht. Deswegen heißt der Titel auch »IT-Verkaufsberatung« und nicht »IT-Verkauf«. Wenn Sie nach der magischen Formel suchen, wie Sie mit neuen Kunden rasch in Kontakt kommen und dort ebenso rasch einen Auftrag abschließen, werden Sie hier nicht fündig. Ebenso wird dieses Buch Sie nicht glücklich machen, wenn »schnelle Termine, schnelle Abschlüsse, schnelle Provisionen« Ihr Motto ist.
Die hier vorgestellten Werkzeuge und Methoden zielen in erster Linie darauf ab, Probleme des Kunden zu verstehen und mit ihm gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Das ist ein intensiver und oft langer Prozess, in den Sie sich stark einbringen. Damit werden Sie es Ihren Kunden leicht machen, geplante Projekte auch wirklich zu starten und Sie dabei zum bevorzugten Partner vor dem Wettbewerb zu küren.
Es geht also neben dem »Verkaufen« um das »Beraten«. Oder präziser formuliert: um das Verkaufen über das Beraten. Die klassischen Ingenieurtätigkeiten wie »Tüfteln«, »Analysieren« und »Lösungen entwickeln« sollten Ihnen daher Spaß machen.
Denn selbst wenn Sie bei der technischen Implementierung nicht aktiv beteiligt sein sollten, werden Sie feststellen, dass bei umfangreichen, komplexen IT-Projekten bereits das »Verkaufsprojekt« alle diese Fähigkeiten erfordert.
Speziell hilfreich wird dieses Buch für Sie sein, wenn Sie keine reine, klassische Karriere als Verkäufer im IT-Bereich anstreben, sondern sich auch weiterhin durch fachliche Expertise im IT-Bereich positionieren wollen, um Ihren Kunden bessere Beratungsleistung zu bieten.
Die meisten der in diesem Buch vorgestellten Methoden und Werkzeuge sind auch aus dem Grund ausgewählt worden, dass sie sich ohne intensives Training gut anwenden lassen. Denn als IT-Profi, der regelmäßig Zeit mit technischen Inhalten und der Umsetzung seiner Projekte verbringt, werden Sie wenig Zeit finden, nebenbei laufend Verkaufstechniken zu trainieren.
Sollten Sie bereits umfangreiche Verkaufserfahrung haben, jedoch neu in die IT-Branche einsteigen und Ihre technischen Kollegen dabei unterstützen, dann werden die vielen Praxisbeispiele aus dem IT-Umfeld Ihnen diesen Umstieg sehr erleichtern.
Sie sind immer noch da?
Hervorragend.
Dann wollen wir uns mit dem Hauptdarsteller und seiner Rolle beschäftigen: mit Ihnen als Verkaufsberater. Dabei erhalten Sie gleich einen guten Überblick, was Sie im Rest des Buches erwartet.
Stellen Sie sich vor, Sie sind Rallyepilot. Mit Ihrem Geländewagen oder Ihrem Motorrad gehen Sie an den Start.
Sie haben eine lange, beschwerliche Reise vor sich, viele Hunderte, vielleicht sogar Tausende Kilometer lang. Sie sind alleine mit Ihrem Fahrzeug unterwegs. Das heißt, Sie sind Fahrer, Routenplaner, Navigator und Mechaniker in einer Person. Natürlich sind Sie topfit, gut vorbereitet und bestens organisiert. Sie haben eine Route im Kopf und Sie haben sich Gedanken darüber gemacht, in welche Teilstrecken Sie diese aufteilen wollen. Es ist Ihnen aber auch klar, dass im Endeffekt immer irgendetwas anders kommen wird, als Sie es geplant haben.
Sie erwarten also eine ganze Reihe von möglichen Schwierigkeiten: Reifenpannen, wilde Tiere, Probleme an der Grenze, Krankheit, extreme Wetterbedingungen, Ihre eigenen Fahrfehler. Hoffentlich treten nicht alle davon ein, aber mit einigen werden Sie sich auf alle Fälle herumschlagen müssen.
Mehrere Male werden Sie daher Ihren Plan ändern, weil sich die Situation verändert hat: Dort, wo Sie fahren wollten, ist vielleicht eine Brücke eingestürzt. Vielleicht gibt es an einer Furt Überschwemmungen oder ein Gebiet erscheint Ihnen wegen Banditen zu gefährlich. Vielleicht haben Sie auch falsch geplant und erkennen irgendwann auf der Reise, dass Sie bestimmte Gebiete großräumig umfahren müssen.
Zu guter Letzt kann es passieren, dass der Veranstalter per Funk mitteilt, dass sich das Ziel geändert hat, da aufgrund politischer Veränderungen es nötig war, den Endpunkt der Rallye kurzfristig zu verlegen.
All das hält Sie nicht davon ab, an den Start zu gehen. Sie wollen das Rennen für sich entscheiden.
Willkommen auf der Verkäufer-Rallye!
Auch wenn keine 10 Pferde Sie je zu einer wirklichen Rallye schleppen könnten – das Bild eignet sich gut, um die unterschiedlichen Rollen des Verkaufsberaters zu illustrieren, denn es gibt viele Ähnlichkeiten zum IT-Verkauf:
Multitalent
Sie müssen während der Rallye viele Jobs machen können. Sie müssen Fahrer, Routenplaner, Navigator und Mechaniker sein.
Alle diese Rollen gibt es im Verkaufsprozess ebenso – auch wenn sie dort anders heißen: Berater, Stratege, Planer und Problemlöser. In manchen Fällen gibt es jemand im Team, der Sie unterstützen kann – meist müssen Sie selbst Hand anlegen.
Flexible Strategien
Als Rallyepilot ist es wichtig, dass Sie eine gute Route finden und die Reise planen. Gleichzeitig können Sie sicher sein, dass im Laufe des Projektes immer wieder neue Erkenntnisse einige der schönen Pläne über den Haufen werfen werden und Sie dann flexibel umdisponieren müssen.
Genauso benötigen Sie als Verkaufsberater eine effektive Strategie für Ihren Verkaufsprozess, die Sie jedoch jederzeit flexibel an die neuen Erkenntnisse anpassen können.
Pannen mit einplanen
Unvorhergesehene Schwierigkeiten sind für Sie als Rallyepilot lästig, aber zu erwarten. Davon auszugehen, dass keine unangenehmen Überraschungen passieren, ist naiv. Es ist besser, Sie sind übervorbereitet und haben mehr Werkzeuge und Ersatzteile mit als nötig, als dass Sie mitten im Gelände hängen bleiben, weil Sie keine Lösung für das plötzliche Problem auf Lager haben.
Genauso haben Sie als Verkaufsberater einen passenden Werkzeugkoffer. Gut ausgerüstet und mit dem nötigen Können sind Sie bei Pannen schnell wieder flott.
Weitsicht
Sie sind beim Fahren gewaltig im Vorteil, wenn Sie die vor Ihnen liegenden Probleme möglichst früh erkennen und vor allem richtig einschätzen. Dann können Sie angemessen darauf reagieren und versuchen nicht, die falschen Probleme in den Griff zu bekommen.
Genauso gibt es im Verkaufsprozess eine ganze Menge von Hindernissen, die Sie aus dem Rennen werfen können, wenn Sie keine Lösung dafür finden. Nicht alle davon lassen sich leicht erkennen und richtig zuordnen. Hier trennt sich der Profi vom Amateur.
Können
Auf so einer langen Reise passieren jedem Teilnehmer einige Fehler, auch dem besten Profi. Gleichzeitig gilt: Je seltener Sie Ihren Wagen in den Graben fahren, desto schneller kommen Sie voran.
Das Gleiche gilt für Sie als Verkaufsberater auf dem »Fahrersitz«. Wenn Sie geschickt sind und sich dem Ziel konstant nähern sowie den Hindernissen taktisch klug ausweichen, haben Sie gute Chancen, zum Schluss den Cup zu gewinnen. Falls nicht, werden Sie vom Kunden vor die Tür gesetzt.
Mit Veränderungen umgehen können
Wenn der Veranstalter während der Rallye die Rahmenbedingungen ändert, ist das lästig. Er macht es meist nicht, um Sie zu nerven, sondern weil er die Rallye retten will. Besser, Sie fahren einen Umweg als mitten durchs Bürgerkriegsgebiet.
Ebenso kann es im Verkaufsprozess vorkommen, dass der Kunde mitten im Projekt erkennt, dass er ganz woanders hin will. Das kommt sogar recht häufig vor. Wenn Sie damit gut umgehen können, beweisen Sie Klasse.
Durchhalten ist wichtiger als Geschwindigkeit
Um als Erster anzukommen, müssen Sie erst einmal ankommen.
Von den vielen Fahrzeugen am Start kommen in der Regel nur einige überhaupt am Zielort an. Es nützt Ihnen nichts, die ganze Zeit das Rennen anzuführen, wenn Sie kurz vor dem Ziel aufgeben müssen. Ankommen ist daher wichtiger, als schnell zu sein.
Dasselbe gilt auch bei Verkaufsprojekten. Wenn Sie sich darauf konzentrieren, bis ans Ende zu kommen, dann werden Sie feststellen, dass Sie dort nicht mehr viel Konkurrenz vorfinden werden. Diese zu schlagen, ist dann wesentlich einfacher, als zu versuchen, ständig vor dem ganzen Feld zu liegen.
Um diese Anforderungen herum sind mehrere Rollen definiert, in die der Rallyepilot und der Verkaufsberater ständig schlüpfen – rund um diese Anforderungen ist dieses Buch aufgebaut:
Der Routenplaner
Wenn Sie keine Route geplant haben, brauchen Sie gar nicht erst an den Start gehen. Wer einfach mal drauf los fährt und erst dann auf die Karte schaut, wenn es nicht mehr weitergeht, wird nicht weit kommen.
Das Wichtigste für den Rallye-Routenplaner ist die Einstellung, dass er zwar ständig die jeweils beste Route plant, diese aber immer wieder verändern kann, weil während der Fahrt neue Informationen auftauchen. Spätestens, wenn Sie vor der überschwemmten Furt mit den Krokodilen stehen, wissen Sie, dass Sie woanders übersetzen müssen.
Ebenso hat der Verkaufsberater immer eine gute Strategie und eine Route parat, wie er sein Verkaufsprojekt anlegt und durchziehen will. Der erfahrene Berater stellt sich jedoch darauf ein, diese Route immer wieder neu zu überdenken und umzukrempeln, sofern es die Umstände erfordern.
Wie Sie eine robuste und flexible Strategie als Verkaufsberater entwickeln, die mit Ihrem Projekt mit wächst, erfahren Sie in Kapitel 3 »Der Verkaufsprozess«.
Der Navigator
Die beste Route hilft Ihnen nichts, wenn Sie keine Orientierung haben und nicht einschätzen können, ob Sie noch auf dem richtigen Weg sind.
Hindernisse müssen Sie rasch erkennen und einschätzen können. Ist das Gelände vor Ihnen gut passierbar – oder machen Sie lieber einen Umweg und suchen eine bessere Straße?
Die wichtigste Fähigkeit des Navigators ist, die Dinge so zu sehen, wie sie wirklich sind. Wo der Anfänger einen guten Platz für ein Camp sieht, erkennt der Profi die Gefahr, die plötzliche Regenfälle und Sturzbäche an dieser Stelle auslösen können.
Genauso muss der Verkaufsberater rasch erkennen, wenn Probleme auftreten und diese richtig einschätzen. Wenn der Kunde verunsichert ist, mag das am hohen Preis liegen, am unklaren Produktnutzen oder am risikoreichen Umsetzungsprozess. Der erfahrene Berater erkennt die richtige Ursache und Wirkung und stellt eine passende Lösung zur Verfügung.
Wie Sie als Verkaufsberater die Tücken und Schlaglöcher des Verkaufsprozesses schnell und korrekt einschätzen können, werden Sie ausführlich in Kapitel 2 »Problemanalyse« kennenlernen.
Der Mechaniker
Es ist natürlich am besten, wenn Sie Unfälle und Schäden von vornherein vermeiden. Gleichzeitig ist es unrealistisch, dass Sie die ganze Rallye ohne Schäden durchstehen. Falls also wirklich etwas passiert, müssen Sie in der Lage sein, rasch eine Lösung zu finden und sei es nur eine behelfsmäßige, die Sie bis zum nächsten Stützpunkt bringt.
Das Wichtigste für den Mechaniker ist sein prall gefüllter Werkzeugkoffer, aus dem er alle wichtigen Werkzeuge gut beherrscht.
Auch als Verkaufsberater landen Sie manchmal sogar mit der besten Strategie im Graben. Dann müssen Sie rasch das richtige Verkaufsberater-Werkzeug aus Ihrer Kiste holen und das aktuelle Problem lösen.
Welche Werkzeuge Sie auf jeden Fall dabei haben sollten und wie Sie damit umgehen, erfahren Sie in Kapitel 4 »Werkzeuge«. Andere nützliche Tools lernen Sie in jedem der Kapitel kennen.
Der Fahrer
Letztendlich erreichen Sie das Ziel nur, indem Sie Kilometer für Kilometer dem Zielort näher kommen. Dazu müssen Sie diszipliniert sein, flexibel, geschickt und ein Teamplayer.
All das kann Ihnen dieses Buch nicht abnehmen, denn der wichtigste Teil im Verkaufsprozess sind Sie – und das ist gut so.
Ein paar Tipps bekommen Sie natürlich mit – diese erhalten Sie in Kapitel 2 »Problemanalyse« –, auf weitere Methoden werden Sie in Kapitel 4 »Werkzeuge« stoßen.
Finden Sie sich in Ihrer neuen Rolle wieder? Wie Sie an dieser Stelle vermutlich bereits bemerkt haben, lege ich viel Wert auf den Beraterteil der Verkaufsberatung. Warum überhaupt?
Ganz einfach. Weil ...
Bücher über den Verkauf an sich, über den Beruf des Verkäufers, über die erfolgreiche Einstellung und über eine Vielzahl von Verkaufssystemen und -methoden gibt es jede Menge.
Meine eigene Erfahrung: Mit ungefähr sechzig davon habe ich mich intensiv beschäftigt und viele Trainings besucht. Vieles, was ich dabei erfahren habe, habe ich auch ausprobiert. Einiges davon hat funktioniert – vieles nicht.
Was all diese Trainer und Autoren gemeinsam hatten: Sie haben versucht, mich als Leser oder Trainingsteilnehmer für den Verkauf zu motivieren und mich davon zu überzeugen, dass Verkäufer ein ehrenwerter und erstrebenswerter Beruf ist. Oft habe ich mich daher gefragt, ob ich mich vielleicht einfach nicht zum Verkäufer eigne – denn trotz aller Tricks und aller Selbstmotivation habe ich ständig unangenehme Erfahrungen gemacht.
Ich bin daher regelmäßig zum Schluss gekommen: Verkaufen nervt!
Zum Beispiel:
Unbekannte Kunden anrufen, die sich davon gestört fühlen und sich darüber beschweren – nervt!
Nachrichten in der Sprachbox oder per E-Mail hinterlassen, die ignoriert werden – nervt!
Endlich einen Termin bei Kunden bekommen, der dann einen Tag vorher abgesagt oder dreimal verschoben wird – nervt!
Arrogante Ansprechpartner, die Anbieter antanzen lassen, um deren Leistungen zu bemängeln und ihnen zu erklären, dass sie von der Praxis keine Ahnung hätten – nerven!
»Casting-Shows« bei Kunden, die sechs Wettbewerber einladen, um sich gegenseitig für ein IT Projekt in der 10.000-Euro-Klasse zu unterbieten – nerven!
Aufwendige Konzepte und Angebote erstellen für Kunden, die sich bereits für einen Anbieter entschieden haben, aber Alternativanbieter zum Preisdrücken brauchen – nervt!
Fabelhafte Konzepte mit dem Kunden ausarbeiten, die anschließend an der Unternehmenspolitik scheitern und in der Schublade landen – nervt!
Kunden, mit denen über Monate hinweg ein gutes Projekt entwickelt worden ist und die sich dann plötzlich nicht mehr melden und jede Kontaktaufnahme verweigern – nerven!
Vielleicht haben auch Sie noch ein paar persönliche Klassiker dieser Liste hinzuzufügen. Ich jedenfalls konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Dinge irgendjemandem Spaß machen. Daher habe ich irgendwann mit Freunden und Bekannten von mir gesprochen, die erfolgreiche Verkäufer sind; einige davon gehören zu den Besten ihrer Branche. Zu meiner Überraschung sprach keiner von denen mit einem ähnlichen Enthusiasmus über ihren Beruf wie die Verkaufstrainer und Buchautoren.
Im Gegenteil – alle waren derselben Meinung, dass all diese Dinge, die ich oben aufgezählt habe, auch für sie mühsam und demotivierend sind und dass sie sich an vielen Tagen kaum dazu aufraffen können, mit Kunden in Kontakt zu treten.
Aber: Es gibt auch viele schöne Seiten, die immer wieder für neue Motivation sorgen:
Kunden zu beraten, die das zu schätzen wissen, ist eine schöne Aufgabe.
Mit Spezialisten des Kunden gemeinsam gute Lösungen auszutüfteln, ist spannend und lehrreich.
Mit Kreativität dem Kunden zu helfen, seine Probleme zu lösen, macht Spaß.
Strategisch ein Projekt anzugehen und zu beobachten, wie die Strategie aufgeht und man dort erfolgreich ist, wo andere gescheitert sind, gibt viel Anerkennung und Stolz.
Erfolge zu landen und Aufträge zu bekommen, ist ein tolles Gefühl.
Diese Einsicht hat mir sehr geholfen – denn sie hat mir gezeigt, dass es nicht auf das »Verkäufer-Gen« ankommt.
Etwas anderes, was diese erfolgreichen Verkäufer mir erzählten, stimmte mich nachdenklich. Alle waren nämlich derselben Meinung, dass diese unangenehmen Begleiterscheinungen des Verkaufs in ihren Anfängerjahren genauso häufig aufgetreten sind wie bei mir – während sie heute nur noch sporadisch mit solchen Situationen konfrontiert sind.
Interessant! Woran lag das? Eine klare Antwort bekam ich nicht. Es sei wohl »Erfahrung« oder »Bauchgefühl«, so die Erkenntnis der Profis.
Wenn ich heute zurückblicke, muss ich erkennen: Die meisten dieser frustrierenden Dinge sind mir passiert, weil ich ständig Fehler machte. Fehler, die mir damals nicht einmal aufgefallen sind. Und da ich diese Fehler bei mir nicht bemerkt habe, konnte ich sie auch nicht korrigieren.
Der größte dieser Fehler war:
Ich glaubte, ich verstehe den Kunden, seine Probleme und das, was er will.
Davon war ich in Wahrheit in den meisten Fällen weit entfernt.
Heute, viele Jahre später, habe ich den großen Vorteil, nicht nur viele Projekte verkauft zu haben, sondern ich habe auch viel über »die andere Seite« gelernt, also über die Einkäufer:
Ich habe für meine Projekte selbst umfangreich Software und IT-Leistungen eingekauft.
Ebenso habe ich für große Kunden eine Reihe von Projekten abgewickelt, bei denen komplexe Leistungen und Produkte von externen Partnern zugekauft worden sind.
Darüber hinaus kenne ich die Situation von IT-Managern und Vorständen aus meinen Beratungen, Trainings und Coachings sehr detailliert und persönlich.
Diese Erfahrungen bestätigen mich darin, dass es vielen anderen intelligenten, engagierten und kompetenten IT-Verkaufsberatern ähnlich geht wie mir damals: Sie verstehen die Situation des Kunden nicht.
Dabei sind sie selbst felsenfest vom Gegenteil überzeugt. Denn sie verwechseln die Aufgabenstellung, die der Kunde vorbringt, mit der Situation des Kunden.
Das ist eine Wiederholung wert:
Die Situation des Kunden ist nicht notwendigerweise jene, die er Ihnen im Gespräch als Aufgabenstellung beschreibt.
Die Aufgabenstellung ist beispielsweise: »Wir benötigen im Produktionsprozess eine lückenlose Überwachung der Komponenten, um die Chargenrückverfolgung der gelieferten Produkte an unsere Kunden zu ermöglichen.«
Die Situation des Kunden hingegen könnte sich folgendermaßen darstellen: »Die Forderung des Kunden nach Chargenrückverfolgung ist ein kompletter Unsinn und dass wir jetzt hier teure IT-Systeme installieren müssen, die uns auch noch in der Arbeit behindern, ist doch das Letzte. Leider können wir es uns nicht leisten, sonst würde ich den Kunden mit seiner Forderung zum Teufel jagen.«
Eine andere Situation derselben Aufgabenstellung könnte sein: »Endlich können wir über die ganze Produktionskette Messgrößen und Kennzahlen einführen, um die nötigen Schwachstellen zu ermitteln. Da der größte Kunde auf die Einführung des Systems besteht, kann es der Betriebsrat nicht mehr mit fadenscheinigen Argumenten blockieren.«
Wird das Verkaufsberatungsgespräch in beiden Situationen gleich ablaufen? Mit Sicherheit nicht. Dabei ist die Aufgabenstellung dieselbe.
Vielleicht sind Sie bereits sehr geschickt darin, Aufgabenstellung und Situation des Kunden passend zu adressieren. Dann wird Ihnen dieses Buch viel erzählen, was Sie bereits wissen. Gleichzeitig wird es Ihnen dabei helfen, systematischer und damit noch effektiver mit diesem Wissen umzugehen.
Vielleicht gibt es aber doch einige Aspekte, die Sie derzeit noch übersehen. Dann wird dieses Buch Ihnen dabei helfen, Ihr Wissen zu vervollständigen, insbesondere bei der Analyse des Kunden, seinem Risiko und bei den nicht produktspezifischen Faktoren, die für einen Verkaufsabschluss entscheidend sind.
In diesem Buch geht es daher weniger ums Verkaufen als vielmehr ums Kaufen. Oder um die Gründe des Nicht-Kaufens.
Sie werden daher viele für Verkaufsberater wichtige Aspekte der Psychologie, Soziologie, Gruppendynamik sowie Erkenntnisse der Organisationslehre und des Veränderungsmanagements kennenlernen.
Die Werkzeuge, die ich Ihnen für die Praxis vorstellen werde, stammen vor allem aus diesen Bereichen. Diese Werkzeuge werden Sie befähigen, komplexe Situationen schneller zu analysieren, soziale Abläufe zu durchschauen und die kritischen Punkte rasch zu finden, an denen Sie beim Kunden ansetzen müssen, um erfolgreich zu sein.
Eingebettet sind diese Elemente in einen Verkaufsprozess, den ich speziell für IT-Projekte entwickelt habe – oder besser: übernommen habe. IT-Experten werden in diesem Prozess nämlich viel Ähnlichkeit zu den agilen Methoden in der Softwareentwicklung erkennen.
Das ist wenig überraschend – schließlich haben beide Ansätze dasselbe Ziel: in komplexen Situationen mit geringer Planungssicherheit und mit hoher Veränderungsgeschwindigkeit Fortschritt und klare Ziele zu erreichen.
Denn eine weitere wichtige Erkenntnis, die ich gelernt habe, ist:
IT-Verkauf ist anders.
Wenn Sie versuchen, ein komplexes IT-Projekt so zu verkaufen wie eine Limousine in derselben Preisklasse – dann werden Sie scheitern. Klassische Verkaufstechniken nützen Ihnen in der IT-Branche wenig. Warum? Das möchte ich Ihnen auf den nächsten Seiten erklären.
Klassische Verkaufstechniken und -methoden sind für die traditionellen vertriebsorientierten Branchen entwickelt worden: Versicherungen, Finanzprodukte, Fahrzeuge, Immobilien, Reisen, Spenden.
All das sind klare, einfache, konkrete Produkte mit guter Vergleichbarkeit und harter Konkurrenz mit identischen Angeboten.
IT-Verkauf ist anders.
Stellen Sie sich vor, dass Maßanzüge wie Individualsoftware bestellt würden.
Ein Gespräch zwischen Kunde und Verkaufsberater könnte sich in diesem Fall wie folgt entwickeln:
Interview
Kunde: Guten Tag, ich hätte gerne einen Anzug.
Schneider: Ausgezeichnet. Gibt es einen konkreten Anlass?
Kunde: Jawohl, ich werde heiraten.
Schneider: Herzlichen Glückwunsch. Haben Sie schon konkrete Vorstellungen?
Kunde: Nein, bitte beraten Sie mich.
Schneider: Natürlich. Die bewährte Vorgangsweise ist folgende: Wir einigen uns auf einen Stoff und den gewünschten Stil, dann nehme ich Maß; der Anzug wird erstellt und Sie kommen dann zur Anprobe. Sollten noch geringe Änderungen nötig sein, werden diese dann noch erledigt.
Kunde: Ist in Ordnung. Auf den Stoff möchte ich mich allerdings vorerst noch nicht festlegen. Er soll ja mit dem Kleid meiner Frau harmonieren.
Schneider: In diesem Fall sollten wir warten, bis Sie wissen, was Sie haben möchten.
Kunde: Das wird nicht funktionieren. In der Kultur meiner Frau ist es Tradition, dass man sich auf Farbe und Stil erst ganz zum Schluss festlegt – damit es zur Stimmung passt.
Schneider: Das ist allerdings problematisch. Bevor Sie sich nicht auf einen Stoff festlegen, kann ich nicht mit der Arbeit beginnen.
Kunde: Können Sie nicht erst mal das Futter nähen und alles fertig machen? Dann können wir den Stoff nachher noch drauf nähen.
Schneider: Das ist leider nicht möglich. Welche Art von Stoff stellen Sie sich überhaupt vor?
Kunde: Das kann ich noch nicht sagen. Wir sind noch unschlüssig, wo die Hochzeit stattfinden soll. Ich tendiere zu einem netten Plätzchen in Italien – meine Frau möchte in ihrer Heimat in Island heiraten. Die Temperaturunterschiede sind nicht ohne.
Schneider: Schwierig, schwierig. Wir könnten inzwischen zumindest Maß nehmen.
Kunde: Gerne. Aber bitte legen Sie mich nicht darauf fest. Ich habe meiner Frau versprochen, noch brav abzunehmen bis zum großen Tag.
Schneider: Ein paar Kilo auf und ab – das kriegen wir mit guter Schneiderarbeit schon hin.
Kunde: Ich peile 15 Kilo an über die nächsten 8 Wochen.
Schneider: Das ist allerdings substanziell. In dieser Größenordnung kann ich nicht vorarbeiten.
Kunde: Ich bin allerdings nicht sicher, ob ich es wirklich schaffe. Mal sehen.
Schneider: Ich fürchte, bei so vielen Unklarheiten muss ich passen.
Kunde: Und ich dachte, Sie verstehen Ihr Handwerk. Dann brauche ich Ihnen wohl gar nicht erst zu sagen, dass wir die Farbe des Anzugs erst am Tag der Hochzeit festlegen können. Diese darf nämlich auf gar keinen Fall ähnlich wie die des Anzugs des Schwiegervaters sein.
Unvorstellbar, oder? Nicht jedoch in unserer Branche, der IT. Dort sind schwammige Vorstellungen und regelmäßige Änderungen des Auftrags nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Aber nicht nur für den IT-Anbieter ist das eine große Herausforderung – auch die Kunden sehen sich bei komplexen Softwareprojekten hohen Risiken, zahlreichen Abhängigkeiten und einem Rattenschwanz an Folgeaktivitäten ausgesetzt.
Wie würde es ablaufen, wenn Wein so wie IT-Systeme verkauft werden würde?
Vielleicht so:
Interview
Käufer: Ich hätte gerne 3 Flaschen von diesem Wein.
Verkäufer: Wunderbar. Mache ich Ihnen gleich zurecht. Das wären dann 60 €. Darf ich Ihnen sonst noch eine andere Sorte anbieten?
Käufer: Nein danke.
Verkäufer: Dann packe ich Ihnen das übliche Paket zusammen.
Käufer: Das übliche Paket?
Verkäufer: Nun, alles was Sie für diesen Wein brauchen.
Käufer: Was soll ich denn noch alles brauchen?
Verkäufer: Nun, zuerst wäre da der spezielle Korkenzieher. Ohne bekommen Sie die Flasche gar nicht auf.
Käufer: Reicht denn nicht einer von denen, die ich bereits habe?
Verkäufer: Aber nein. Diese sind mit dieser Flasche nicht kompatibel. Aber keine Sorge, der ist sehr günstig. Kostet nur 10 €.
Käufer: Na gut, wenn es nicht anders geht.
Verkäufer: Und das Video darf ich Ihnen auch dazu legen?
Käufer: Welches Video?
Verkäufer: Das Trainingsvideo. Es zeigt Ihnen die richtige Art, wie der Wein zu öffnen und zu kredenzen ist.
Käufer: Ist das denn so kompliziert?
Verkäufer: Grundsätzlich nein. Unsere Weine sind sehr benutzerfreundlich. Wenn Sie aber das Beste aus Ihrem Wein rausholen wollen, dann sollten Sie sich das Training unbedingt zuführen.
Käufer: Wie lange dauert das denn?
Verkäufer: 40 Minuten für Sie und 20 Minuten für die Gäste.
Käufer: Die Gäste müssen das Video auch sehen?
Verkäufer: Das ist auf jeden Fall empfehlenswert. Nur dann werden Ihre Gäste in der Lage sein, alle Nuancen des Weines auszukosten.
Käufer: Das hört sich schon sehr aufwendig an. Aber sei’s drum. Was kostet das?
Verkäufer: 18 €. Ich kann Ihnen allerdings ein Spezialangebot machen. In Kombination mit den Gläsern zahlen Sie nur 15 € – und die Gläser brauchen Sie sowieso.
Käufer: Weingläser habe ich jede Menge.
Verkäufer: Daran zweifle ich nicht. Aber Ihre Gläser sind nicht für diesen Wein geeignet. Dazu brauchen Sie eine spezielle Beschichtung.
Käufer: Meine Gläser sind hochwertige Ware. Der Händler hat mir das versichert.
Verkäufer: Ja, das hören wir öfter. Leider sind nur wenige Weinglashändler wirklich kompetent. Wie viele Gäste erwarten Sie?
Käufer: 4 Personen. Was würde das denn kosten?
Verkäufer: 12 € pro Glas. Vielleicht sollten Sie noch 3 Flaschen von dem Wein nehmen, dann rentiert sich die Investition in die Gläser besser.
Käufer: Nein danke. Ich glaube, ich habe schon genug ausgegeben. Packen Sie bitte alles zusammen – ich überlege mir inzwischen, wie ich das meiner Frau erklären soll.
Verkäufer: Wie Sie wünschen. Ich nehme an, Sie trinken den Wein zum Essen. Daher packe ich die nötige Gewürzmischung gleich dazu. Und das Kochbuch. Derzeit im Angebot für 28 €.
IT-Systeme bringen oft einen Rattenschwanz an notwendigen Veränderungen mit sich und viele davon erkennt man erst, wenn das System im Einsatz ist.
Ein mir bekannter IT-Leiter hat den Kauf großer IT-Systeme daher mit einer Hochzeit verglichen:
»Wenn du so ein großes System erst einmal im Haus hast, verändern sich über kurz oder lang alle Abläufe so, wie dieses System es will. Irgendwann erkennst du das, aber es ist zu spät, denn eine Scheidung von dem Ding kannst du dir in der Regel nicht mehr leisten.«
Weitere Besonderheiten von IT-Projekten:
Es gibt selten DAS Produkt
Dass der Kunde ein Produkt kauft, mit in sein Unternehmen nimmt, dort installiert und dann damit arbeitet, kommt nur in Ausnahmesituationen vor (bei einfacher »Off-the-Shelf«-Software).
In den allermeisten Fällen ist es erforderlich, dass der Kunde intensiv mit dem Anbieter zusammenarbeitet. Entweder wird das IT-System bereits gemeinsam entwickelt oder das Produkt ist umfassend zu konfigurieren und die Inbetriebnahme zu unterstützen. Häufig müssen andere Systeme angepasst, angeschlossen oder umkonfiguriert werden.
Ein befreundeter IT-Unternehmer hat es so ausgedrückt: »Wir haben zwar nur ein einziges Produkt, aber wir haben noch nie zwei Kunden dasselbe verkauft.«
Die Kompetenz hängt an Experten
Allen Bemühungen und Versprechungen von Anbietern zum Trotz: Erfahrene Spezialisten sind schwer auszutauschen. Je länger und komplexer das Projekt wird, desto größer wird das spezielle Projekt-Know-how der beteiligten Experten. Kunden kennen diese Situation aus Erfahrung – und müssen mit dem Risiko leben, dass der Erfolg ihres Projektes zu einem wesentlichen Teil an wenigen Personen hängt, die ausfallen können.
Aufwendige Dokumentation kann das Problem etwas abschwächen, aber nicht beseitigen. Trotz aller Bemühungen ist die Situation besonders im High-End-Bereich weiterhin ungelöst.
IT-Systeme sind schwer zu überprüfen
Dies trifft besonders auf Software zu und noch mehr auf individuell für den Kunden entwickelte Software.
Der Kunde kann zwar testen, ob die Software das macht, was sie machen soll, aber viele der wichtigen Parameter sind für den typischen Kunden kaum zu überprüfen: Skalierbarkeit, langfristige Stabilität, Kompatibilität mit zukünftigen Systemen, flexible Erweiterbarkeit.
Kunden hätten daher gerne eine TÜV-Plakette, ein Stiftung-Warentest-Siegel oder ein gerichtlich beeidetes Gutachten – um sicherzugehen, dass die Software auch hält, was sie verspricht. All das gibt es nicht – und wenn, dann ist die detaillierte Prüfung durch ein unabhängiges Institut für die meisten Kunden unbezahlbar teuer.
Es gibt selten eine wirksame Garantie
Natürlich gibt es Gewährleistung, Kulanz und Verträge. Langjährige Kunden von IT-Systemen haben jedoch regelmäßig die Erfahrung gemacht, dass die Welt selten so schwarz-weiß ist, wie Vereinbarungen zwischen Kunde und Anbieter das glauben machen wollen. Es gibt zahlreiche Abhängigkeiten zu Kundensystemen und in komplexen Projekten gibt es auch viele Arbeitspakete aufseiten des Kunden. Es ist damit praktisch unmöglich, dass der Kunde alles richtig macht – und damit gerät er selbst auch ins Schussfeld.
Ihnen als IT-Profi ist das alles natürlich bekannt – so gut bekannt, dass es oft schwerfällt, sich in die Lage von jenen Kunden zu versetzen, für die diese Aspekte mitunter sehr befremdlich wirken, beispielsweise Geschäftsführer von mittelständischen Maschinenbauunternehmen, Betreiber einer Franchisekette oder einer Hotelgruppe oder Inhaber von Unternehmen im In- und Export von asiatischer Handelsware. Aber auch zwischen IT-erfahrenen Personen kommt es im Laufe von IT-Projekten immer wieder zu Schwierigkeiten.
Folgende Fallstudie beschreibt einen typischen Projektverlauf:
Fallstudie: |
Ein Kunde führt eine neue Software ein, um das Prozessmanagement im Unternehmen zu unterstützen. Mit einem passenden Anbieter einigt der Kunde sich rasch, und die gemeinsamen Arbeiten beginnen. |
Am Ende des Projektes funktioniert das System entsprechend den Anforderungen – allerdings in einer – nach Meinung des Kunden – unzumutbaren Geschwindigkeit für die Benutzer. Die betroffenen Anwender beschweren sich. Der Anbieter versucht daraufhin zu optimieren, allerdings nur mit geringem Erfolg. |
Die Parteien treffen sich daher zur Konfliktlösung. |
Der Kunde vertritt den Standpunkt, dass das System in dieser Form nicht als einsatzfähig zu betrachten ist. Dass das Problem »die Software ist zu langsam« nicht in Zahlen in der Spezifikation aufgeführt ist, empfindet dieser als »gesunder Menschenverstand« – außerdem ist es schließlich kaum möglich, für jede Aktion genau zu definieren, wie lange diese denn in Sekunden dauern darf. Falls das Problem nicht gelöst wird, will er die restlichen Zahlungen verweigern. |
Der Anbieter führt als Argumente an, dass das System entsprechend der Spezifikation, daher korrekt funktioniert. Dass die Performance nicht den Wünschen entspricht, liegt daran, dass der Kunde nicht alle Empfehlungen an Handware und Betriebssystem erfüllt hat. Der Anbieter erkennt an, dass das System in der Tat »etwas langsam« läuft, jedoch macht es den Einsatz der Software nicht unmöglich. Der Anbieter schlägt vor, noch weitere Experten hinzuzuziehen, um eventuell eine Optimierung zu schaffen. Der Anbieter würde von diesen Zusatzkosten 50% selbst tragen. Die Bedingung ist jedoch, dass die Software in der aktuellen Funktionalität vom Kunden abgenommen wird. |
Beide Parteien haben schlechte Karten. |
Kommt es zu keiner Einigung, hat der Kunde eine funktionsfähige, aber kaum nutzbare Software. Ein Teil der Leistung wurde bereits bezahlt. Die schwerwiegendere Konsequenz ist allerdings, dass das Unternehmen immer noch kein funktionsfähiges System besitzt. |
Die Mitarbeiter sind frustriert und haben keine Lust, noch einmal von vorne mit einem neuen Anbieter anzufangen. Sollte das Projekt demnächst nicht abgeschlossen werden, fällt es außerdem im Projektcontrolling auf und wird automatisch eskaliert – es wird sicher nicht einfach, der Geschäftsführung die Situation zufriedenstellend zu erklären. |
Der Anbieter andererseits hat Arbeit und Zeit in den Kunden investiert – in die Akquise sowie in die Implementierung. Er würde nicht nur auf seinen nicht bezahlten Kosten sitzenbleiben, sondern weitere Umsätze – die Restzahlung, Lizenzkosten, Folgeaufträge – verlieren. Vom verpatzten Ruf in der Branche ganz zu schweigen. |
Einen Rechtsstreit gegen den Kunden zu führen, ist kostspielig und wenig aussichtsreich – ebenso macht das auf zukünftige Kunden wohl keinen guten Eindruck. |
Andererseits sieht der Anbieter kaum noch Möglichkeiten. Die Aussichten, dass die Geschwindigkeitsziele erreicht werden, sind gering. Alle bewährten Ansätze sind ausgereizt worden – innerhalb der bestehenden, komplexen Systemumgebung mit einer Vielzahl von Legacy-Systemen sind die Möglichkeiten stark eingeschränkt. Einzige Alternative wäre eine Migration des Systems auf die vom Anbieter empfohlenen Plattformen. Dies jedoch schließt der Kunde aus – denn in Folge würde die bestehende Systemlandschaft weiter zersplittern. Ebenso fehlen die nötigen Fachkräfte für den Betrieb dieser Technologien. |
Der eine oder andere Leser mag einwenden, dass bei dieser Fallstudie die Verträge offenbar nicht richtig gemacht worden sind oder dass man hätte vorher Tests durchführen sollen, um diese Situation zu vermeiden.
Möglicherweise sind den Parteien tatsächlich Fehler unterlaufen, die einfach hätten vermieden werden können. Letztlich verschleiern derartige Argumente jedoch den Blick auf den wesentlichen Punkt:
Umfangreiche IT-Projekte sind komplexe Unternehmungen, die nie vollständig geplant und abgesichert werden können.
Zweifellos sind Erfahrung und ein solides Maß an Planung und Risikomanagement hilfreich. Gleichzeitig ist in jedem Projekt rasch der Punkt erreicht, in dem weitere Aufwände in die Prävention möglicher Probleme unverhältnismäßig hoch gegenüber der Wirkung sind und unwirtschaftlich werden. Außerdem leidet in der Regel die Beziehung zum Kunden durch exzessive Rechtsklärung und Absicherung.
IT-Kunden und IT-Anbieter müssen damit leben, dass die Projekte zu einem gewissen Grad unplanbar bleiben (was nicht bedeutet, dass sie undurchführbar sind).
Tipp |
Die wissenschaftlichen Hintergründe, warum komplexe Projekte – wie große IT-Projekte – unabhängig von den Ressourcen nicht vollständig planbar sind, lassen sich unter dem Begriff Komplexitätstheorie zusammenfassen. Jene Leser, die das Thema Komplexitätsmanagement interessiert, finden auf der entsprechenden Wikipedia-Seite eine Liste empfehlenswerter Literatur. |
Daher benötigt IT-Verkauf auch einen anderen Ansatz.
Kurzüberblick über alles, was da noch kommt: |
Kapitel 1: IT is different Das aktuelle Kapitel. Dieses haben Sie in Kürze abgeschlossen. Glückwunsch! ;-) |
Kapitel 2: Problemanalyse Dieses Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit der komplexen Situation von IT-Projekten. Wenn Sie dieses Kapitel gelesen haben, werden Sie wesentlich besser verstehen, in welcher Situation IT-Kunden sich befinden und warum so manches »irrationale Verhalten« doch sehr viel Sinn ergibt. |
Kapitel 3: Der Verkaufsprozess In diesem Kapitel stelle ich Ihnen einen »agilen« Verkaufsansatz vor, der besonders gut für IT-Projekte passt. Ebenso bringe ich Ihnen mit dem Elefanten-Reiter-Modell ein Konzept nahe, das Sie dabei unterstützt, die kritischen Punkte Ihres Kunden zu finden. Außerdem zeige ich noch einige Besonderheiten des IT-Verkaufs in speziellen Situationen auf (interner Verkauf, Verkauf an Nicht-IT-Unternehmen, Verkauf an große Unternehmen etc.). |
Kapitel 4: Werkzeuge In diesem Kapitel füllen wir gemeinsam Ihren Werkzeugkasten. Ich stelle Ihnen Methoden aus der Gesprächsführung, dem Konflikt management, der systemischen Beratung, der Verhandlungstechnik und der klassischen Verkaufstechnik vor. Dabei habe ich nur die wertvollsten Werkzeuge für Verkaufsberater ausgewählt und an den Kontext der IT-Verkäufe angepasst. |
Kapitel 5: Übungen In diesem Kapitel finden Sie noch ausführlich kommentierte Fallstudien, die Ihnen zeigen, wie viele der Elemente im Rahmen von Verkaufssituationen zusammen im Einsatz sind. |
Damit es auf unserer gemeinsamen Reise durch das Buch keine Missverständnisse gibt, folgen hier ein paar Begriffe und Definitionen. Was meine ich, wenn ich sage:
Verkaufsberater
Der Verkaufsberater sind Sie. Jene Person, die mit dem Kunden in Kontakt ist und bleibt, ihn berät, unterstützt und mit ihm gemeinsam den Verkaufsabschluss anstrebt. Möglicherweise arbeiten Sie nicht alleine, sondern sind in einem Team von Experten und Verkaufsberatern unterwegs.
Im Unterschied zu einem »reinen Verkäufer« haben Sie substanzielle inhaltliche Kompetenz zu IT-Systemen im Allgemeinen und zu Ihrem Produkt im Speziellen. Sie arbeiten also bereits in der Vorverkaufsphase intensiv mit dem Kunden zusammen und beraten ihn und seine Mitarbeiter. Ebenso arbeiten Sie vielleicht selbst an der Durchführung des verkauften Projektes mit oder an der Konzeption einer Lösung. Aus diesem Grund werden Sie im Unterschied zu einem Verkäufer auch intensiver und länger in Verkaufsprojekten beteiligt sein.
Sie werden daher auch seltener Verkaufsgespräche führen als jene klassischen Vertriebsprofis, die 3-4 Termine pro Tag bei Kunden haben. Das hat zur Konsequenz, dass Sie in einigen klassischen Verkaufsdisziplinen wie Präsentation oder Preisverhandlung nicht so routiniert sein werden wie »reine« Verkäufer.
Sie als Verkaufsberater unterscheiden sich zum rein fachlich orientierten IT-Berater darin, dass Sie immer das Ziel des Verkaufsabschlusses im Auge haben und strategisch darauf hin arbeiten.
IT-System
Ein IT-System ist im Kontext dieses Buches eine Software, Hardware, eine IT-spezifische Dienstleistung oder eine Kombination dieser Teile. Das mag nicht absolut korrekt sein, ist aber hilfreich für die Lesbarkeit und das einfache Verständnis der Lektüre.
Produkt, Leistung
Wenn ich von einem Produkt spreche, kann das auch das Ergebnis einer Dienstleistung sein. Ihr Produkt ist damit der Gegenstand Ihres Angebots: das, was Sie dem Kunden verkaufen. In den meisten Fällen ist das also ein IT-System oder eine Beratungsleistung.
Dasselbe verstehe ich unter der Leistung, die für den Kunden erbracht werden soll.
Wenn ich damit Ihre persönliche Beratungsleistung für den Kunden im Rahmen des Verkaufsprozesses meine (für die Sie in der Regel nicht bezahlt werden), weise ich speziell darauf hin.
Projekt, Verkaufsprojekt, Implementierungsprojekt
Das Verkaufsprojekt umfasst die Zeitspanne vom Erstkontakt bis zum Verkaufsabschluss. Das ist praktisch Ihr Projekt, in dem Sie als Verkaufsberater die führende Rolle spielen. Bei Erfolg des Verkaufsprojektes schließt sich das Implementierungs- oder Durchführungsprojekt daran an. In diesem Teil entsteht die Leistung für den Kunden, die beim Verkaufsabschluss vereinbart wurde.
Wenn aus dem Kontext nichts anderes hervorgeht, dann meine ich mit »Projekt« die Kombination dieser beiden Teile.
Anbieter
Der Anbieter ist die Partei, die mit dem Kunden in Kontakt tritt und diesem ein Angebot vorlegt und eine Leistung verkaufen will. Das kann eine Einzelperson sein (in diesem Falle Sie persönlich), ein Unternehmen oder eine Gruppe von Unternehmen, die sich für dieses Projekt zusammengeschlossen haben.
Kunde, Stakeholder
Der Begriff Kunde ist doppelt besetzt – leider habe ich keine passenden Begriffe gefunden, um die beiden Konzepte zu trennen, ohne sperrige Wörter einzuführen.
In den meisten Fällen ist der Kunde ein Vertreter des Unternehmens, dem Sie eine Leistung anbieten und verkaufen wollen. Oftmals handelt es sich um einen möglichen oder einen potenziellen Kunden, da Sie mit ihm noch keine Geschäftsbeziehung unterhalten.
Genau genommen ist der Kunde allerdings jene Person, die die endgültige Entscheidung trifft und daher die nötige Entscheidungsvollmacht besitzt und die finanziellen Mittel verwaltet. Die anderen wichtigen beteiligten Personen nenne ich Beteiligte oder Stakeholder.
Im Laufe des Buches werde ich noch auf diese Unterscheidungen und deren Auswirkungen im Detail eingehen.
Die Sache mit dem Geschlecht
Es ist aufgrund der Geschlechterverteilung in der IT-Branche sehr wahrscheinlich, dass die Person, die dieses Buch in der Hand hält, ein Mann ist. Abgesehen davon schreibt es sich für mich als Mann in der männlichen Form deutlich natürlicher.
Liebe Leserinnen: Sehen Sie es mir nach, dass ich aus diesen Gründen in den meisten Fällen auf die weibliche Form verzichte. Suchen Sie keine Diskriminierung, wo es keine gibt. Ich freue mich sehr, dass Sie da sind.
„ Hätte ich 1 Stunde Zeit, um ein komplexes Problem zu
lösen, von dem mein Leben abhängt, würde ich 40 Minuten damit verbringen, das Problem zu verstehen, 15 Minuten lang würde ich Lösungsalternativen entwickeln und die letzten 5 Minuten würde ich die beste davon umsetzen.“
Albert Einstein
Nehmen wir an, Sie sollen ein Konzept für die Lösung eines schwierigen IT-Problems erstellen. Wie lösen Sie die Aufgabe?