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INHALT

ENDLICH UND DOCH UNBEGRENZT: DAS UNIVERSUM

GEBOREN AUS EINEM PUNKT: DIE GESCHICHTE DES ALLS

Unvorstellbar heftig: Der Urknall

Sprunghaftes Wachstum: Die Inflation

Das Elementare entsteht: Die Nukleosynthese

Die Baby-Phase: Die Kindheit des Alls

WARUM UND WIESO: DIE PHYSIK DES ALLS

Unsichtbar, aber anziehend: Die Dunkle Materie

Abstoßend und mysteriös: Die Dunkle Energie

Unbegrenzt, aber endlich: Die Form des Weltalls

Unten und oben: Die Gravitation

Eine Abkürzung im Weltraum: Das Wurmloch

VOM GROSSEN ZUM KLEINEN: DER AUFBAU DES UNIVERSUMS

Mega-Konstellationen und riesige Leerräume: Filamente und Voids

Riesige Galaxien, fast unendlich weit entfernt: Die Quasare

Die Geschwister der Milchstraße: Die Galaxien

Unser Heim im All: Die Milchstraße

Hier geht es eng zu: Die Kugelsternhaufen

Zwischen den Sternen: Die Interstellare Materie

NAH UND DOCH SO FERN: DIE STERNE

Knapp am Stern vorbei: Der Braune Zwerg

Klein, aber zäh: Der Rote Zwerg

In jeder Hinsicht Durchschnitt: Der Hauptreihenstern

Die Zukunft der Sonne: Der Weiße Zwerg

Heiß und kurzlebig: Der Riesenstern

Unser Lebensspender: Die Sonne

BEGLEITER DER STERNE: DIE PLANETEN

Warm und feucht: Die Habitable Zone

Brüder der Erde: Die Gesteinsplaneten

Wolken und Eis: Die Gasplaneten

Ewige Trabanten: Die Monde

Teilchenstrom aus dem All: Der Sonnenwind

Gäste auf Zeit: Die Kometen

Lückenfüller: Die Asteroiden

ENDE MIT KNALLEFFEKT: STERNENTODE

Schicksal der Riesen: Die Supernova

Kompakt und schwer: Der Neutronenstern

Es gibt kein Entkommen: Das Schwarze Loch

Etwas dringt nach außen: Die Hawking-Strahlung

Unfassbar seltsam: Die Exotischen Sterne

ERFRIEREN ODER ZERREISSEN? DIE ZUKUNFT DES ALLS

Die sechs Tode: Das Sterben des Universums

Was wird aus uns? Der Tod der Menschheit

Das große Einfrieren: Big Freeze

Das große Zerreißen: Big Rip

Das große Zusammenquetschen: Big Crunch

Alles geschummelt? Das falsche Vakuum

WAS PASSIERT HIER? DIE BEOBACHTUNG DES ALLS

Weltraum-Teleskop: Die Gravitationslinse

Sprunghaft, aber mit Ansage: Die Cepheiden

Lebenszeichen aus riesiger Entfernung: Gammablitze

EIN STAUBKORN IM ALL: DER MENSCH

QUELLENVERZEICHNIS

ENDLICH UND DOCH UNBEGRENZT: DAS UNIVERSUM

Schon in der Frühzeit haben unsere Vorfahren in der Anordnung der Sterne am Nachthimmel Muster erkannt. Gruppen von hellen Sternen lassen sich wie beim Malen-nach-Zahlen miteinander verbinden und ergeben dann Bilder von Alltagsgegenständen oder mythischen Wesen. Mit den Sternbildern verbinden sich oft Mythen und Sagen. Sie hatten und haben aber auch einen praktischen Nutzen: Der Mensch kann sich bestimmte Konstellationen nämlich besser einprägen, wenn sie mit einem Bild verknüpft sind. Dadurch eignen sich Sternbilder gut zur Orientierung – insbesondere auf hoher See, wo andere Navigationsmarken fehlen.

Von den Sternbildern, die ihre Wurzeln in den zwölf babylonischen Tierkreiszeichen haben, leiten sich auch die Namen der Sterne ab. Dem hellsten Stern gebührt dabei immer das Alpha, der erste Buchstabe des griechischen Alphabets. Alpha Centauri ist also der hellste Stern im Zentauren. Wenn diese Bezeichnung nicht möglich ist (etwa weil das griechische Alphabet ausgeschöpft wurde) und zum Teil auch parallel dazu verwendet man die sogenannte Flamsteed-Bezeichnung, die aus einer Zahl und dem Genitiv des Sternbilds besteht. Schließlich kann man zur Benennung eines Sternes auch noch auf die Sternkataloge zurückgreifen, die alle bekannten Objekte mit genauer Positionsangabe enthalten.

Die scheinbare Nähe der Sterne eines Sternbildes sagt nichts über ihre tatsächliche Entfernung voneinander aus. Tatsächlich ist ein Sternbild ja nur eine flache Projektion des riesigen Weltraums auf einer gedachten Himmelskugel.

Das Universum nämlich umfasst alles, was uns umgibt – wie sein lateinischer Ursprung »universus« (»gesamt«) es beschreibt. Es wurde vor 13,8 Milliarden Jahren in einem gewaltigen Kraftakt geboren, dem Urknall.

Das All ist nicht unendlich, aber unvorstellbar groß. Wissenschaftler schätzen seine Ausdehnung auf über 92 Milliarden Lichtjahre, aber auch der 1000-fache Wert ist möglich. Ein Lichtjahr ist dabei die Entfernung, die das Licht in einem Jahr zurücklegt. Allein in einer Sekunde überwindet Licht etwa 300 000 Kilometer.

Das Universum nachzumessen ist unmöglich, weil wir nur einen Teil des Ganzen beobachten können. Denn wir können nur Objekte sehen, die ab dem Zeitpunkt des Urknalls Licht ausgesandt haben. In der Frühphase dehnte sich das Weltall sehr schnell aus, sodass sich diese Objekte heute maximal 46 Milliarden Lichtjahre entfernt voneinander befinden. Ob es noch weiter entfernte Sterne gibt, werden wir nie erfahren.

Auch wenn das Weltall endlich ist, ist es doch unbegrenzt. Das ist kein Widerspruch: Die Oberfläche einer Kugel ist ebenfalls endlich (vielleicht erinnern Sie sich noch an die Formel aus dem Matheunterricht). Eine darauf herumkrabbelnde Ameise stößt aber trotzdem nie auf eine Grenze. Es gibt kein »Dahinter«.

Die gesamte Materie im All wiegt etwa 1053 Kilogramm, eine 1 mit 53 Nullen. Nur knapp fünf Prozent davon lassen sich bekannten Formen zuordnen, also Atomen und Elementarteilchen. Etwa ein Viertel geht auf das Konto der mysteriösen Dunklen Materie – die noch seltsamere Dunkle Energie macht mehr als zwei Drittel dieses Gewichts aus.

Trotz seiner riesigen Masse ist das Weltall im Grunde leer. Stellen Sie sich einen Palast vor, 30 mal 30 mal 30 Kilometer groß. Platzieren Sie darin ein Sandkorn – und die Sandkorndichte im Palast entspricht der mittleren Dichte des Universums. Apropos Sand: Im Weltall existieren mehr Sterne und ebenso viele Sonnensysteme (130 Trilliarden), als es Sandkörner an allen Stränden der Erde gibt.

Das Universum dehnt sich aus. Während Sie diesen Text lesen, ist es um mehr als 100 000 Kilometer gewachsen. Dadurch scheinen sich alle Bestandteile des Weltalls von uns wegzubewegen.