Informationen zum Buch

Zum zweiten Mal bat das Auswärtige Amt Kinder und Jugendliche bis zu 17 Jahren, ihre Gedanken und Geschichten aufzuschreiben. Über 200 junge Menschen aus der ganzen Welt folgten dem Aufruf und schickten ihre Kurzgeschichten, Tagebucheinträge, Gedichte und Aufsätze, die unter dem Thema »Ein Planet, viele Welten« versammelt sind.

Die Kinder und Jugendlichen beschreiben ihre Begegnungen mit fremden Sprachen, Lebens- und Essgewohnheiten, mit Bräuchen und Religionen auf ihren Reisen und im Schüleraustausch. Sie schreiben über Beziehungen mit Klassenkameraden und Freunden, die aus fremden Lebenswelten kommen, über Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen den Kulturen, über Flucht und Vertreibung ebenso wie über ihre Fantasien, Hoffnungen und Träume. Und am Ende ist für sie nur eines wichtig: Wir sind alle Menschen.

Die zahlreichen Geschichten zeigen die Neugier der jungen Menschen auf die Welt und auf andere Kulturen, aber auch die Lust am Schreiben.

Ein Planet, viele Welten

Mit einem Vorwort von Bov Bjerg

Herausgegeben vom Auswärtigen Amt

Inhaltsübersicht

Informationen zum Buch

Vorwort
Bov Bjerg

Malalis Flucht
Henriette Runge, 9 Jahre, Deutschland

Wie sieht es im Universum aus?
Julie Lake, 9 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Ferien in Griechenland
Caroline Böhm, 9 Jahre, und Pia Fuhs, 9 Jahre, Deutschland

Ich und du … zum Glück sind wir verschieden
Schülerinnen und Schüler der Klasse 2a, Christliche Schule Kiel, Deutschland

Reise zu einem fremden Planeten
Maja Hartmann, 9 Jahre, Deutschland

Ein Flüchtling in der Schule
Hans Heitmüller, 9 Jahre, und Pontus Kühnen, 10 Jahre, Deutschland

Die Reise zum fremden Kontinent
Celina Lütticke, 9 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Ganz verschieden
Audrey Marshall, 9 Jahre, Deutschland

Unsere Welt
Danial Mehrdadi, 8 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Meine Welt
Sofia Neagoe, 9 Jahre, Deutschland

Das Flugzeug
Leopold Ploß, 8 Jahre, Deutschland

Mein Leben
Jonas Buchbinder, 9 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Lisa and the Rabbits
Naomi Dorner, 7 Jahre, Deutschland

Ein Jahr in Shanghai
Ria Fechtel, 9 Jahre, Deutschland

Der fremde Planet
Lisa Rohde, 9 Jahre, Deutschland

Viele Welten
Moritz Schaufelberger, 7 Jahre, Schweiz

Die verschiedenen Dörfer
Walter Alpers, 9 Jahre, und Julian Förtsch, 9 Jahre, Namibia

Bulli-Reise
Sanni Goßmann, 8 Jahre, Deutschland

Ich reite gerne
Merle Grunert, 7 Jahre, Deutschland

Essend bereise ich die Welt
Julian Wolff, 8 Jahre, Deutschland

The Golden Mermaid
Lisa Schindler, 7 Jahre, Deutschland

Es fühlt sich anders an
Hannah Hartmann, 8 Jahre, Deutschland

Das neue Mädchen in unserer Klasse
Sarah Lux, 7 Jahre, und Aylika Niemeyer, 9 Jahre, Namibia

Abu Dhabi
Adriana John, 7 Jahre, Deutschland

The Silver Dolphin
Esther Wiedemann, 6 Jahre, Deutschland

Das neue Kind in der Klasse
Maya Braun, 9 Jahre, und Amelie Kunz, 8 Jahre, Namibia

Das Gruselloch
Emil Khanu, 9 Jahre, Deutschland

Mein kleiner Bruder
Leander Jokisch, 7 Jahre, Deutschland

Ein Neuer in der Schule
Nils Wenzlawiak, 9 Jahre, Deutschland

Die muslimische und die christliche Welt
Karim Mansour, 9 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Eleanor and Germany
Elena Scott, 6 Jahre, Deutschland

Wir entdecken die Welt
Dalia Rodriguez Dogmoch, 9 Jahre, und Elin Höglund, 9 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Ein neuer Freund
Carlotta Martini, 7 Jahre, Deutschland

Verschiedene Sprachen
Kai Precht, 9 Jahre, und Gabriella Smuts, 8 Jahre, Namibia

Bob
Philipp Multhaup, 7 Jahre, Deutschland

Lenas Traum
Finja Nerius, 9 Jahre, Deutschland

Eine aufregende Welt
Ivan Platonov, 8 Jahre, Deutschland

Ich und der Andere
Clara von der Heyde, 8 Jahre, Deutschland

England
Soudi Marie Stummer, 7 Jahre, Deutschland

Colin
Ji Hong Samuel Sohn, 7 Jahre, Deutschland

Die Fremdsprache
Mikel Usieto-Drayer, 8 Jahre, Anabel von der Wense, 9 Jahre, und Yanano Chirunda, 9 Jahre, Namibia

Sarah in Brasilien
Carolina Klitzing, 7 Jahre, Deutschland

Der chinesische Besuch
Amelie Engelhard, 8 Jahre, und Keira von Alvensleben, 8 Jahre, Namibia

Ein Prinz für Monalie
Merle Dahm, 10 Jahre, Deutschland

Grauer Lebensregen
Maricarmen Bonner Rojas, 12 Jahre, Deutschland

Akilahs Reise
Janina Beer, 11 Jahre, Deutschland

Eine Reise nach Neukölln
Otto Felix Cynybulk, 11 Jahre, Deutschland

Ägypten – eine Zeitreise von der Antike bis zur Moderne
Penelope S. Duran, 13 Jahre, Ägypten

Jedem seine Lieblingsmannschaft
Sina Feld, 11 Jahre, Deutschland

Vor ganzen dreißig Jahren
Chiara Dolic, 11 Jahre, Deutschland

Gleichheit
Sara Levin, 13 Jahre, Deutschland

Flora und das Geheimnis der magischen Quelle
Lara Heijen, 10 Jahre, Deutschland

Flüchtlingsgedicht
Lilli Hübsch, 10 Jahre, Deutschland

Döner, Tacos, Fish ’n’ Chips
Josephine Ressel, 12 Jahre, Mexiko

Hand in Hand
Lovisa Matros, 13 Jahre, Deutschland

Mystic Mouse
Gustav Kaden, 10 Jahre, Deutschland

Indien
Giulia und Leonardo Wagner, 11 und 8 Jahre, Deutschland

Die Geschichte der MAMAMOS
Larissa Xenia Bogendorf, 10 Jahre, Alina Maria Wegendorf, 10 Jahre, und Lena Vanessa Reinhold, 10 Jahre, Deutschland

¡Hola! Hello! Akwaaba!
Jannis Anthes, 10 Jahre, Deutschland

Zwischen zwei Welten
Lucy Zhang, 11 Jahre, Deutschland

Pakistan
Antonia Wirth, 10 Jahre, Pakistan

Korea – Deutschland – China
Tiana Boronka, 10 Jahre, China

Eine lange Reise
Mirthe Barentsen, 13 Jahre, Niederlande

Geht’s noch? Geht doch!
Paulina Cossa, 11 Jahre, Deutschland

Klassenfrühstück aus aller Welt
Anna Asmussen, 10 Jahre, Deutschland

Eine perfekte Welt
Laura Sophie Warta, 12 Jahre, Deutschland

Arabien gibt es nicht, jedenfalls nicht als Land
Lana Sophie Aßmann, 11 Jahre, Deutschland

Das einsame Herz
Julia Kunze, 13 Jahre, Deutschland

Ein Tag unter dem Himmel von Kairo
Jolina Borchert, 13 Jahre, Deutschland

Mein hartes Leben
Nazar Bozkurt, 13 Jahre, Deutschland

Der hellblaue Delfin
Lola Clauss, 13 Jahre, Italien

Drei Mal und noch viel mehr
Svenja Frese, 11 Jahre, Deutschland

Die glühenden Ziegelsteine
Lidija Feist, 12 Jahre, Deutschland

Ein Jahr später
Nikolas Constantinou, 13 Jahre, Niederlande

Der Reisebericht
Alina Maria Wegendorf, 10 Jahre, Deutschland

Klara Momsen im Weltall
Klara Wandel, 10 Jahre, Deutschland

Die Welt ist sehr verschieden
Nils Debski, 12 Jahre, Deutschland

Beziehungsproblem
Jasmin Ernst, 12 Jahre, Deutschland

Monsieur Clean
Anton Schanz, 12 Jahre, Deutschland

Frühlingsträume
Teodora Pașca, 13 Jahre, Rumänien

Ein etwas anderer Tag
Amos Freddi, 10 Jahre, Deutschland

Die Erde?
Justin Jaeger, 12 Jahre, Niederlande

Respekt im Umgang miteinander
Philipp von Poelnitz, 11 Jahre, Tschechische Republik

Der Flashback
Jonas Gundlach, 13 Jahre, Niederlande

Das Mädchen Amal
Reem Shmit, 13 Jahre, Deutschland

Das Fantastische, das nie geschehen ist
Bruno Pelka, 11 Jahre, Deutschland

Was haben wir gewonnen?
Xenia Patricia Richter, 11 Jahre, Deutschland

Heimat
Lilly Grassl, 12 Jahre, Deutschland

Die Erde, unser Zuhause
Calin Tiberius Hartzos, 10 Jahre, Rumänien

Der Außenseiter
Larissa Holz, 12 Jahre, Deutschland

Rüsselsheim 2079
Karoline Hoidn, 12 Jahre, Deutschland

Das Schneekind
Iman Taous, 13 Jahre, Deutschland

Der komische Brief
Gero Stöwe, 10 Jahre, Deutschland

Nur weil ich anders bin?
Clara Stadel, 12 Jahre, Deutschland

Wie in einer anderen Welt
Annabella Jung, 13 Jahre, Deutschland

Ein (außer-)gewöhnlicher Tag
Laetitia Junker, 11 Jahre, Deutschland

Eine Klasse, viele Nationen …
Melina Chiara Vogl, 11 Jahre, Tschechische Republik

Kultur, was ist das?
Jantje Uhlenberg, 11 Jahre, Deutschland

Sprachsicht
Chiara Felicitas Klein, 10 Jahre, Deutschland

Die Freundschaft
Maia Hennig, 10 Jahre, Deutschland

Sahar
Elena Oderwald-Blázquez, 13 Jahre, Niederlande

Mexiko – Meine Heimat und andere Geschichten
Laura Tkatchenko, 11 Jahre, Mexiko

Miteinander – Füreinander! Oder: Alle anders – alle gleich
Samira Saduzei, 10 Jahre, Deutschland

Urlaubsfreundschaft
Matilda Ortu, 10 Jahre, Deutschland

Alles ist anders
Philine Knüpling, 12 Jahre, Niederlande

Verschiedene Welten
Dominik Krok, 13 Jahre, Polen

Normal
Elisabeth Kügler, 11 Jahre, und Paula Schepler, 12 Jahre, Deutschland

Die Angst ist dein Tod
Julia Leber, 13 Jahre, Deutschland

Die Welt auf der anderen Seite des Zauns
Kitty Prior, 13 Jahre, Niederlande

Mutter Erde – unsere Heimat, mit der wir achtsam umgehen sollen
Lisa Peschel, 11 Jahre, Deutschland

Der Regen
Luis Pietruck, 11 Jahre, Deutschland

Eine Liebesgeschichte von früher
Debora Ott, 12 Jahre, Niederlande

Wir sind alle gleich wichtig
Olga Obrzut, 13 Jahre, Polen

Die Flucht
Oskar Rudloff, 12 Jahre, Deutschland

Wie meine Welt sich verändert hat
Lea Menden, 11 Jahre, Deutschland

Meine Freundin Tiba
Alena Manzek, 11 Jahre, Deutschland

Es ist möglich!
Justo Abalos, 16 Jahre, Argentinien

Suche dir etwas, das dich glücklich macht
Nikol Balabanova, 17 Jahre, Bulgarien

Reisen verändert
Velichka Chorbova, 16 Jahre, Bulgarien

Kulturaustausch
Juan Cruz Otero, 16 Jahre, Argentinien

Rückkehr in meine Heimat
Lara Buttler, 17 Jahre, Deutschland

Farben einer Wiese
Joy Carol Dallmann, 15 Jahre, Deutschland

Jedes Land hat seine eigene Kultur
Macarena Duran Rajzak, 16 Jahre, Argentinien

Lebenswichtige Werte
Tanja Gladun, 16 Jahre, Weißrussland

Verrückte Welt
Maria Ivanova, 16 Jahre, Bulgarien

Menschen sind Menschen
Vivien Kamischke, 15 Jahre, Deutschland

Die Werte des Lebens
Anastasiya Hmir, 16 Jahre, Weißrussland

Perspektive
Marie Kühle, 15 Jahre, Deutschland

Worte sind wie Waffen
Michelle Dresler, 14 Jahre, Deutschland

Ein neues Zuhause
Fabian Mehling, 17 Jahre, Deutschland

Migration
Sofia Mendoza, 16 Jahre, Argentinien

Die andere Welt
Leonardo Montesdeoca Müller, 14 Jahre, Ecuador

Zur Integration beitragen
Victoria Eugenia Natalini, 16 Jahre, Argentinien

Für ein besseres Leben
Zoe Rodal, 16 Jahre, Argentinien

Gleich und doch ganz anders
Nicole Steinhauer, 17 Jahre, Deutschland

So unterschiedlich sind die Menschen
Aneliya Anatolieva Antova, 15 Jahre, Bulgarien

Heimat?
Luisa M. C. Beinert, 17 Jahre, Deutschland

Hoffnung
Luisa M. C. Beinert, 17 Jahre, Deutschland

Mein Singapur
Julia Tatarynowicz, 16 Jahre, Singapur

Eine Welt der Empfindsamkeit und Fantasie
Sanjin Jurić Fot, 17 Jahre, Kroatien

Ein Traum über Nacht
Laura Gött, 14 Jahre, Deutschland

Harmonische Differenzen
Lucie Grabowski, 16 Jahre, Tschechische Republik

Frieden
Maciej Bereza, 17 Jahre, Polen

Das Mittel können wir nur zusammen finden
Eva Fenczak Boglarka, 15 Jahre, Rumänien

Zeit und Raum
Elisa Bonk, 17 Jahre, Deutschland

Alltag
Gianmarco Brancato, 17 Jahre, Deutschland

Verschiedene Kulturen, gleiche Welt
Julian Zhang, 15 Jahre, China

Der Ausbruch aus dem Dunstkreis
Johanna Weidenberg, 15 Jahre, Deutschland

Gedanken zu Pangaea
Alina Breitfeld, 14 Jahre, Deutschland

Heimat
Kaoutar Brigach, 14 Jahre, Deutschland

Hoffnungstränen
Florentine Domrös, 14 Jahre, Deutschland

Heimat
Martina Weber, 14 Jahre, Deutschland

Jüdisches Leben in Pinsk
Julia Gusarevich, 16 Jahre, Weißrussland

Mein fernes und nahes Deutschland
Mark Vetlov, 16 Jahre, Russland

Egal, woher man stammt
Michał Trzaska, 14 Jahre, Polen

Taxiwelten in Singapur
Cecilia Stricker, 16 Jahre, Singapur

Im Herzen gleich
Małgorzata Jaworska, 14 Jahre, Polen

Wir
Henriette Stehr, 14 Jahre, Deutschland

Die richtige Kommunikation
Haoyuan Jiang, 15 Jahre, China

Viele Welten auf doch so kleinem Raum
Marie Ketzel, 17 Jahre, Deutschland

Mit Kind und Kegel
Christian Köhler Pinzón, 16 Jahre, Deutschland

Viele Stäbchen
Martyna Stasiecka, 14 Jahre, Polen

Reise ins Glück
Luzian Kühne, 14 Jahre, Deutschland

Träumen wir …
Zeynep Sinan, 14 Jahre, Deutschland

Stell dir vor
Zeynep Sinan, 14 Jahre, Deutschland

Augen auf
Clara Lietz, 15 Jahre, Deutschland

Die Insel
Oskar Jakob Cynybulk, 13 Jahre, Deutschland

Die verschiedenen Kulturen
Daniela Luders, 15 Jahre, Mexiko

Werde ich je wieder glücklich sein?
Nele Schulze, 15 Jahre, Deutschland

Das Flüchtlingsdrama
Lea Salow, 17 Jahre, Deutschland

Einander respektieren
Alejandra Mercado, 14 Jahre, Mexiko

Besser als gedacht
Kinga Reluga, 17 Jahre, Deutschland

Lasst uns wie eine Familie leben
Wiktor Półtorak, 17 Jahre, Polen

Krieg und Frieden
Pia Pardey, 14 Jahre, Deutschland

Mensch sein
Marcin Miś, 14 Jahre, Polen

Zeit für Karaoke
Nadine Mönch, 17 Jahre, Deutschland

Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Justyna Nowak, 17 Jahre, Polen

Vorurteile sind Hindernisse
Natalia Okrajni, 17 Jahre, Polen

Alles anders – Ex-Jugoslawien
Mara Kragulj, 17 Jahre, Tschechische Republik

Wir sind nun eine Einheit
Patryk Nowak, 14 Jahre, Polen

Impressum

Vorwort

»Ein Planet, viele Welten«, ist das Motto dieses Buches. Junge Autorinnen und Autoren schildern in kurzen Geschichten, in Gedichten oder Aufsätzen ihre Erfahrungen mit Fremdheit: Erfahrungen mit fremden Menschen, fremden Orten, fremden Gebräuchen.

Denen, die schon länger am selben Ort wohnen, sind oft jene fremd, die gerade erst ankommen. Und die, die ihre Heimat verließen, können sich über manches nur wundern, das den Alteingesessenen selbstverständlich erscheint. Sogar die Menschen, die im benachbarten Stadtteil leben, können uns fremd vorkommen.

Nur zu gern halten wir starr an unseren Gewohnheiten fest und an unseren Vorstellungen von richtig und falsch.

Oder, wie Maria Ivanova schreibt: »Bereits zehn Minuten, nachdem ein Baby geboren ist, hat es schon einen Namen, eine Staatsangehörigkeit und ist verantwortlich, eine Religion und bestimmte Ideen zu verteidigen. So begrenzt sind wir.«

Was um uns herum passiert, können wir nur verstehen, wenn wir uns in andere hineinversetzen.

Marie Kühle etwa macht in ihrer Geschichte das Fremde zum »Ich« und das Vertraute zum »Du«. Ein Mädchen scheint ihre eigene Flucht übers Meer zu beschreiben. Sie scheint zu schildern, was in ihr vorgeht: die Todesangst, die Hoffnung.

Anschließend beschreibt dieses Mädchen, wie sie sich den Blick ihrer neu gewonnenen Mitschülerin auf sich selbst, die Überlebende, die Fremde vorstellt.

Marie Kühle hat in ihrer Geschichte mit dem Titel »Perspektive« eben diese Perspektive einfach umgedreht. Zuerst versetzt sie, die Einheimische, sich in das fremde Mädchen, dann beschreibt sie sich selbst mit den Augen dieser Fremden.

Wer versucht, seinen Namen, seine Nationalität, seine Religion und seine Ideen ein paar Gedanken lang nicht für das Maß aller Dinge zu halten, wird klüger – im Verstand und im Gefühl. Wer versucht, wenigstens ab und zu sein eigenes Leben mit fremden Augen zu betrachten und das Leben der anderen so, als ob es das eigene wäre, ist für die Hassprediger aller Seiten verloren. Er oder sie gewinnt Abstand zu sich selbst – und kommt den anderen, den vermeintlich Fremden, näher.

Die Kinder und Jugendlichen, die zu diesem schönen Buch beigetragen haben, haben genau das versucht. Das freut mich sehr und dafür möchte ich mich bedanken – bei allen.

Bov Bjerg

Malalis Flucht

Malali war ein Mädchen, das in Indien wohnte. Sie lebte früher in Somalia, aber sie musste mit ihren Eltern fliehen, denn in ihrem Land war Krieg. Nach einer langen Reise kam die Familie endlich in einem Flüchtlingslager in Indien an. Doch die Eltern waren von dem langen Weg so erschöpft, dass sie sehr krank wurden und schließlich sogar starben.

Malali war nun ganz allein und wusste nicht, was sie machen sollte. Ihr größter Traum war es, eines Tages einen neuen Planeten zu entdecken. Sie hatte im Fernsehen eine Sendung über Astronauten gesehen und herausgefunden, dass es in Indien auch Raketenstartplätze gab. Also packte sie ihre Sachen zusammen und machte sich auf den Weg.

Und tatsächlich. Nach ein paar Tagen hatte sie den Startplatz erreicht. Sie stand hinter dem Absperrzaun und ihre Augen wurden ganz groß. Sie wollte am liebsten sofort in eine der Raketen einsteigen. Malali schaute auf den Startplan und merkte sich den Tag, an dem die nächste Rakete starten sollte.

Dann war es endlich so weit. Malali war sehr aufgeregt. Sie brauchte nur noch einen Raumanzug, das hatte sie in der Sendung über Astronauten gesehen. Aber wie sollte sie unbemerkt in die Rakete reinkommen? Sie gab sich einen Ruck, lief unbemerkt in die Zentrale und holte sich einen Raumanzug. Dann ging Malali zur Rakete und stieg mit den anderen Astronauten ein.

Es ging los. Und niemand hatte sie entdeckt! Malali schloss die Augen und stellte sich vor, dass ihre Eltern neben ihr lagen. Dann öffnete sie die Augen wieder und guckte aus dem Fenster der Rakete. Sie sah den Mars und die Venus und da waren sogar Jupiter und der Saturn.

Als sie eine ganze Weile geflogen waren, entdeckte Malali einen neuen Planeten. Die Astronauten sahen ihn gar nicht, erst als Malali sie darauf hinwies, nahmen sie ihn auch wahr. Sie fanden ihn zwar schön, doch sie interessierten sich mehr für einen kleinen Stein.

Malali zuckte mit den Schultern und sah sich den Planeten genauer an. Sie entdeckte blaue Streifen, die wie kleine Kanäle aussahen, und sie holte ihr Fernrohr heraus. Da sah sie ein kleines blaues Männchen, das ihr zuwinkte. Malali wollte jetzt aus der Rakete raus, aber wie? Sie konnte ja nicht einfach rausspringen, oder doch?

Malali schloss die Augen, öffnete die Tür und sprang. Sie flog immer schneller und schneller und dann spürte sie Boden unter den Füßen und sah sich um. Alles war schön und bunt, Malali konnte die verschiedensten Farben entdecken. Sie bestaunte diese wunderschöne Welt, alles war so ruhig und friedlich. Da sah Malali das Wesen, das ihr zugewinkt hatte. Es war nicht sehr groß, blau und hatte große Augen. Malali nahm den Helm ab und ging zu ihm hin. Es war sehr nett und freundlich und sprach ein wenig mit ihr.

Malali gefiel es so gut auf dem Planeten und sie beschloss, hier zu bleiben. Niemand vermisste sie auf der Erde. Malali vermisste auch nichts auf der Erde. Sie lernte noch weitere Bewohner kennen und fühlte sich mit jedem Tag glücklicher. Als Malali schon eine ganze Weile auf dem Planeten wohnte, fiel ihr etwas auf. Der Planet hatte noch gar keinen Namen, doch Malali hatte eine Idee.

Er könnte ja Malalia heißen oder Malalina. Sie grübelte und grübelte und da fiel ihr der perfekte Name ein: Malino.

Und so erhielt der Planet seinen Namen und Malali lebte glücklich auf Malino bis zu ihrem Lebensende.

Henriette Runge, 9 Jahre, Deutschland

Wie sieht es im Universum aus?

Im Universum, wie sieht es da denn aus?

Werde neugierig und finde es heraus!

Was gibt es da zu entdecken?

Ob sich dort auch Außerirdische verstecken?

Und was passiert, wenn wir durch die Atmosphäre sind?

Das weiß sicher nicht jedes Kind!

Wie kommt man da eigentlich hin?

Mit Raketen, aber macht das Sinn?

Wie atmet man auf dem Mond?

Ob da vielleicht jemand wohnt?

Was zieht man dort an?

Wie kommt man an einen Raumanzug ran?

Gibt es dort auch Schwerelosigkeit?

Was war denn dort in der Vergangenheit?

Was kann man auf dem Mond so machen?

Da gibt es sicher eine Menge Sachen!

Diese Gedanken machst du dir?

Dann geht es dir genauso wie mir!

Julie Lake, 9 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Ferien in Griechenland

Mia und Paul sind Geschwister und wohnen in einem Haus in Nordrhein-Westfalen. Die beiden freuen sich. Morgen beginnen die Sommerferien.

Am Sonntag packt Familie Töpfer die Koffer. Mia und Paul sind schon sehr aufgeregt. Morgen fliegen sie in den Urlaub nach Griechenland.

Um 4 Uhr morgens weckt sie ihr Vater und sie ziehen sich an. Pünktlich um fünf holt das Taxi sie ab.

Als sie endlich im Flugzeug sitzen, kramt Mia in ihrem Rucksack und zieht einen Kaugummi hervor, weil sie während des Starts immer Druck auf den Ohren hat.

Im Rucksack findet sie auch das neue Buch über Griechenland und sie beginnt zu lesen:

Griechenland ist an manchen Orten ein sehr armes Land und viele Häuser stehen leer. Es ist umgeben von Meer und es gibt schöne Badestrände. Es gibt über 2.000 Inseln. Die Hauptstadt von Griechenland ist Athen.

Sie sagt zu Paul: »Hey Paul! Im Buch über Griechenland steht sehr viel Interessantes. Das musst du auch mal lesen!«

Sie gibt ihm das Buch und Paul blättert, bis er etwas Spannendes gefunden hat:

Die Haupthöhle in Griechenland heißt Blaue Grotte und die Göttin der Schönheit ist Aphrodite. Die Olympischen Spiele wurden zu Ehren der Göttin Hera durchgeführt. Der längste Fluss, Aliakmon, ist 297 km lang. Der höchste Berg, Olympus, ist 2.917 m hoch.

Als das Flugzeug gelandet ist, steigen sie aus und holen ihr Gepäck. Sie gehen zum Bus, der sie zum Hotel bringt.

Der Portier im Hotel gibt Mia ein kleines Buch. Darauf steht: Kleines Übersetzungsbuch!

»Danke!«, sagt Mia und geht mit ihrer Familie auf ihr Zimmer.

Mia liest in ihrem Übersetzungsbuch: »Ja« heißt »Nai« und »Nein« heißt »Ochi«, »Danke« heißt »Efcharisto« und »Vielen Dank« heißt »Efcharisto poli«.

Mia und Paul schwimmen erst und dann sonnen sie sich. Am Nachmittag ziehen sie los, um einkaufen zu gehen. Zuerst landen sie in einem Andenken-Geschäft. Hier gibt es Muscheln, Ketten, Ohrringe, Teedosen und vieles mehr. Sie kaufen Postkarten und Anhänger für ihre Freunde.

Wieder im Zimmer angekommen, wirft sich Mia auf ihr Bett und liest in ihrem Übersetzungsbuch. Sie liest: »Bitte schön!« heißt »Parakalo!« und »Bitte!« heißt »Parakulo!«. »Signo mi« bedeutet »Entschuldigen Sie«, »Auf Wiedersehen« heißt »Andi'o sas« und »Tschüss« heißt »Avtio«.

Mia legt das Buch wieder beiseite und schaut auf die Uhr. Sie sagt zu Paul: »Kommt, wir gehen schon mal runter. Gleich gibt es Abendessen.«

Familie Töpfer geht nach unten ins Hotelrestaurant und setzt sich an einen freien Tisch. Die ganze Familie probiert das griechische Buffet: Oliven, Feigen, Auberginen und Zaziki.

Mia schmecken die Riesenbohnen, auch Gigantes genannt, am besten. Paul kann sich nicht zwischen den gefüllten Weinblättern, Dolmadakia, und der Moussaka, einem Auflauf, entscheiden. Papa mag am liebsten das Stifado, ein Schmortopf aus Kalb- oder Lammfleisch, und Mama isst gerne Souvlaki, das sind Fleischspieße. Als Nachtisch gibt es Eis mit Streuseln. Alle sind zufrieden.

Die Zeit vergeht so schnell, dass sie gar nicht merken, dass schon sechs Tage um sind. Mia ist ein bisschen traurig, dass sie übermorgen wieder nach Hause fliegen muss. Aber sie haben am nächsten Tag noch etwas Besonderes vor: einen Ausflug zur Akropolis.

Sie erfahren, dass die Akropolis ungefähr 2.500 Jahre alt ist. »Akropolis« bedeutet »befestigte Oberstadt«. Sie sind vom Anblick sehr überwältigt.

Am nächsten Morgen packt Familie Töpfer die Koffer. Es war eine Reise, die sie nie vergessen werden.

Caroline Böhm, 9 Jahre, und Pia Fuhs, 9 Jahre, Deutschland

Ich und du … zum Glück sind wir verschieden

die Anderen

sie sind einsam

ich mag die Anderen

annehmen

(Mia Matzkowitz, 8 Jahre)

anders

die Menschen

sie sind verletzend

ich will anders sein

freundlich

(Bo Oetjens, 8 Jahre)

gekränkt

die Schimpfwörter

sie sind ablehnend

ich will anders werden

annehmend

(Helena Quaas, 8 Jahre)

die Menschen

wir sind unterschiedlich

ich bin auch anders

Freunde

(Charlotte Czembor, 8 Jahre)

anders

die Freunde

sie sind unterschiedlich

ich freue mich so

Freundschaft

(Ava Hensel, 8 Jahre)

toll

die Freundschaft

sie ist schön

ich mag dich sehr

spielen

(Ana Paula Brinkmann, 8 Jahre)

anders

die Menschen

sie sind unterschiedlich

ich bin auch anders

annehmen

Schülerinnen und Schüler der Klasse 2a, Christliche Schule Kiel, Deutschland

Reise zu einem fremden Planeten

Was wäre, wenn drei Leute mit einem Raumschiff zu einem fremden Planeten fliegen würden …

Nach einer langen Startphase fliegen sie endlich. Ein paar Tage später kommen sie an. Als Erstes hören sie ganz viele Stimmen. Alle klingen anders.

Die drei gucken erst einmal aus dem Fenster und sehen ein Mädchen mit grüner Haut, das zum Fenster hineinschaut. Sie trägt ein rosafarbenes Kleid und einen roten Haarreif. Mit ihren braunen Stiefeln stampft sie um das Raumschiff herum. Mit ihren giftgrünen Augen guckt sie das Raumschiff an.

Die drei steigen mutig aus dem Raumschiff aus. Sie fragen das Mädchen nach ihrem Namen.

»Jam Jam Jopel«, antwortet sie.

Dann kommt eine Frau um die Ecke und sagt: »Paf lott Frilt.«

Daraufhin gehen sie zu einem Gasthof mit Namen Latjet. Die drei gehen hinein und treffen auf einen Mann, der aussieht, als hätte er schon auf sie gewartet. Er will ihre Namen wissen.

In einer Woche sehen sie 50 verschiedene und ganz unterschiedliche Menschen und erleben tolle Tage mit ihnen. Danach fliegen sie wieder nach Hause und erzählen allen von dem Planeten.

Maja Hartmann, 9 Jahre, Deutschland

Ein Flüchtling in der Schule

Es war ein nebeliger, verregneter Dienstagmorgen im März. Es blitzte und donnerte. Plötzlich riss Jans Mutter die Tür auf und stürmte in sein Zimmer. Sie rief: »Jan, aufstehen, du fährst heute mit dem Bus zur Schule!«

Jan quengelte und stand auf, putzte sich die Zähne und zog sich an. Anschließend lief er zur Bushaltestelle.

»Mist, meine Mutter hat vergessen, mir zu sagen, wann der Bus kommt.«

Er guckte auf seine Armbanduhr. Nach vier Minuten kam der Bus. Er stieg ein, aber der Bus war fast ganz leer. Er ging zum Busfahrer und fragte ihn: »Wo sind denn die anderen Fahrgäste?”

Der Busfahrer sagte: »Für die Kinder hat die Schule schon angefangen und die Erwachsenen sind bei der Arbeit.«

Jan fragte: »Wieso sind denn die Kinder schon in der Schule?«

Der Busfahrer antwortete: »Weißt du denn nicht, dass heute die Zeit umgestellt wurde?«

Jan rief erschrocken: »Scheibenkleister!!!«

Mittlerweile war der Bus schon an der Bushaltestelle der Schule angekommen. Jan stürmte aus dem Bus und rannte zur Schule. Zum Glück war die Tür zum Schulhaus nicht abgeschlossen und er konnte in seinen Klassenraum. Es war grad Sportunterricht, sodass der Klassenraum leer war. Er nahm sich ein Buch und fing an zu lesen.

In dem Buch ging es um Flüchtlinge. Es war sehr spannend, denn es handelte von einem Flüchtling, der aus einem Land geflohen war, in dem Krieg herrschte. Als er das Buch fast durchgelesen hatte, kamen seine Klassenkameraden vom Sportunterricht zurück. Die Lehrerin fragte ihn: »Wo warst du beim Sportunterricht?« Sie wollte von Jan keine Antwort wissen und sagte: »45 Minuten nachsitzen!«

In der kleinen Pause stand plötzlich ein dunkelhäutiger Junge vor ihm. Jan fragte sich: Wer ist das? Das ist wahrscheinlich der Junge, der auf unsere Schule kommt.

Der Junge sagte: »Eine Stunde nachsitzen ist doch nicht so schlimm.«

Jan fand es nett von dem Jungen, dass er ihn tröstete. Plötzlich stand fast die ganze Klasse um den Flüchtling und alle riefen: »Du gehörst nicht auf unsere Schule, lass uns in Ruhe, wir wollen nichts mit dir zu tun haben.«

Sie zeigten auf den Jungen und machten sich über seine Hautfarbe lustig. Jan stellte sich neben den Flüchtling, der Jamal hieß, und sagte: »Es ist doch egal, welche Hautfarbe man hat.”

Jan legte die Hand auf Jamals Schulter und sagte: »Komm, wir gehen.«

Nachdem er das Nachsitzen hinter sich gebracht hatte, ging Jan traurig nach Hause. Als er zu Hause ankam, rief seine Mutter: »Mittagessen! Jan, wo warst du so lange? Ach übrigens, ich wollte dir noch sagen, dass die heute Zeit umgestellt wurde.«

»Ja, das ist mir auch schon aufgefallen. Deswegen bin ich auch zu spät.«

Nachdem er Mittag gegessen hatte, sagte Jan: »In unsere Klasse wurde ein Flüchtling aufgenommen. Mama, er war sehr nett. Kann ich mich mit ihm verabreden?«

Jans Mutter sagte ja und rief den Flüchtling an. Nachdem sie mit dem Flüchtling geredet hatte, sagte sie: »Das ist ja ein netter Junge! Er kommt dich gleich besuchen.«

Wenige Minuten später klingelte es. Jan öffnete die Tür. Jamal kam herein und sagte: »Hallo, Jan.«

Jan begrüßte Jamal und führte ihn in sein Zimmer. Sie malten zusammen ein Bild.

Jan fragte: »Weshalb haben sie dich denn bloß geärgert?«

»Ich glaube, wegen meiner Hautfarbe.«

»Wo kommst du denn eigentlich her?«, fragte Jan.

Jamal antwortete: »Ich lebte in Somalia in einem kleinen Dorf in der Wüste. Eines Tages kamen Flugzeuge, schossen auf unser Dorf und alles brannte ab. Meine Familie und ich packten schnell alles, was noch nicht kaputt war, zusammen und flohen. Wir liefen wochenlang durch die Wüste, da ist es sehr heiß und gefährlich. Endlich kamen wir an ein Meer, wo viele Boote waren. Wir mussten alles, was wir hatten, den Schleppern geben. Die Schlepper fuhren uns über das Meer. Mir war furchtbar kalt und übel. Seit einem halben Jahr sind wir jetzt schon in Deutschland und endlich kann ich wieder in die Schule gehen.«

Am nächsten Tag erzählte Jamal seine Geschichte in der Schule. Die anderen Kinder hörten aufmerksam zu und nachdem Jamal zu Ende erzählt hatte, sagten sie: »Oh, bist du mutig!«

Hans Heitmüller, 9 Jahre, und Pontus Kühnen, 10 Jahre, Deutschland

Die Reise zum fremden Kontinent

Es war an einem Sonntagabend, als ich in meinem Atlas herumstöberte. Dabei fiel mir ein Kontinent besonders ins Auge, das war Afrika. Ich war so fasziniert von diesem Kontinent, dass ich da unbedingt hinwollte. Also rannte ich in die Küche und fragte Mama ganz aufgedreht, ob wir nach Afrika könnten. Mama war so erstaunt, dass sie keinen Ton rausbekam. Aber dann erzählte sie mir, dass sie nicht da hinwollte.

Ich war so enttäuscht darüber, dass ich am nächsten Tag noch nicht einmal aus meinem Zimmer kam, als Oma da war, doch sie kam zu mir hinauf. Zu meinem Glück wollte sie auch nach Afrika, deswegen beschlossen wir, in den Ferien dorthin zu reisen. Nur Oma und ich ganz allein.

Als endlich die nächsten Ferien kamen, machten wir uns auf den Weg nach Afrika. Der Flug dorthin war lang, aber lustig. Nun kamen wir in Afrika, genauer in Namibia, an. Dort war alles so anders, aber schön. Alle sprachen eine andere Sprache als ich, außer Oma. Oma konnte Afrikanisch sprechen. Sie hat es in einem Kurs gelernt. Wir schlenderten durch die schmalen Gassen und sahen, wie die Menschen Essen und Wasser auf dem Rücken trugen. Alle waren anders gekleidet als wir. Die meisten hier waren arm, alle waren jedoch fröhlich und sehr offen. Niemand schämte sich, über die Straßen zu tanzen, was ich sehr cool fand, denn in Deutschland sieht man keinen einfach so über die Straße tanzen.

Wir trafen ein Mädchen, das gerade dabei war, friedlich mit ihren Freunden in einer kleinen Gasse zu spielen. Sie lud uns ein, um bei ihr zu essen und zu schlafen, während wir in Namibia waren. Zum Abendessen haben wir etwas ganz anderes gegessen als bei uns zu Hause. Wir aßen sogar auf dem Boden und haben mit den Händen gegessen. Das war erst einmal gewöhnungsbedürftig. Am nächsten Tag bummelten wir durch die Einkaufspassage.

Als Erstes gingen wir in einen Holzmasken-Laden. Die Masken waren ein bisschen beängstigend, jedoch sehr schön. Wir kauften eine nicht ganz so angsteinflößende Maske zur Erinnerung. Ein paar Gewürze kauften wir auch. Als wir wieder zum Haus des Mädchens zurückkehrten, erwartete uns schon das Essen. Danach tanzten wir mit der gesamten Nachbarschaft durch die Gassen bis ins nächste Dorf. Nach diesem Spaß gingen wir ins Bett und schliefen fest wie Murmeltiere.

Am nächsten Morgen machten wir eine Safari. Wir sahen ganz viele Tiere, darunter war auch ein riesiger Elefant. Als wir wieder ins Dorf fuhren, packten wir gleich unsere Sachen und machten uns auf den Weg zum Flughafen. Wir hatten Glück, dass wir noch einen Platz im Flugzeug bekamen, denn wir hatten keinen Flug gebucht. Nun ging es ab nach Kenia.

Der Flug war nicht so lang, wie ich gedacht hatte. Als wir ankamen, war es schon dunkel. Diesmal schliefen wir im Hotel. Das Hotel war typisch afrikanisch eingerichtet. An dieses afrikanische Aussehen habe ich mich aber schon gewöhnt.

Als wir im Bett lagen, schliefen wir sofort ein. Am nächsten Morgen erblickten wir einen sehr großen Baum vor unserem Fenster. Als wir uns für den Tag fertig gemacht hatten, gingen wir ins Restaurant zum Frühstück. Das Frühstück war sehr lecker. Es sah hier nicht viel anders aus als in Namibia und Namibia kannten wir ja schon recht gut. Also beschlossen wir, nach drei Tagen wieder abzureisen. Wir haben ehrlich gesagt nichts anderes gemacht, außer im Zimmer zu hocken. Auch wussten wir nicht, wohin wir reisen sollten, also reisten wir wieder nach Deutschland zurück.

Zurück in Deutschland erinnerte ich mich noch lange an die schöne Zeit in Afrika.

Celina Lütticke, 9 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Ganz verschieden

In meiner Klasse gibt es nur vier Kinder, die nur Deutsch sprechen! Wir sind mit mir 21 Kinder. Zwei Kinder sprechen Albanisch, vier Kinder Türkisch, zwei Kinder Englisch – ich auch –, drei Kinder Russisch, zwei Kinder Arabisch und je ein Kind sprich Kurdisch, Serbisch, Polnisch und Italienisch.

An meiner Schule gibt es auch behinderte Kinder. Wir haben ein Schullied, in dem es darum geht, dass alle Menschen verschieden sind und man andere nicht ärgern oder beschimpfen soll, nur weil sie anders sind. Das Lied heißt: Wir sind bunt.

An meiner ganzen Schule gibt es 300 oder mehr Kinder, und jedes einzelne Kind ist anders. Eigentlich sind nicht nur die Kinder verschieden, sondern auch die Lehrer und alle Menschen auf der Welt! An meiner Schule gibt es Kinder mit braunen, blonden, roten oder schwarzen Haaren, mit heller oder dunkler Haut, mit blauen, braunen, grünbraunen oder schwarzen Augen, mit Behinderungen oder ohne, Christen, Muslime oder Juden, das ist ganz egal. Alle können Freunde sein, egal wie verschieden man ist!

Meine Freundin ist türkisch und deutsch, ich bin amerikanisch und deutsch. Meine Freundin hat hellbraune Haare, ich habe dunkelbraune Haare. Meine Freundin hat lange, glatte Haare, ich habe kurze, lockige Haare. Meine Freundin ist Muslimin, ich bin Christin. Aber wir sind trotzdem sehr gute Freunde!

Dass Mädchen nur Mädchen als Freunde haben, und Jungs nur Jungs, finde ich falsch. Ich selber habe auch Jungs als Freunde. Und das ist natürlich nicht schlimm.

Audrey Marshall, 9 Jahre, Deutschland

Unsere Welt

Die Welt ist wundervoll.

So rund und wunderschön.

Komm, wir gucken uns die Welt an und genießen die Freiheit.

Guck dir mal die Bäume an, so bunt und so schön.

Guck dir mal das Meer an, so ruhig und so schön.

Guck dir mal die Menschen an, so nett und so schön.

Ach, die Welt ist einfach wundervoll.

Guck dir mal die Natur an, so schön und ruhig, und die Tiere sind so froh.

Guck dir mal die Kinder an, wie sie fröhlich spielen.

Guck dir mal das Weltall an und die glänzenden Sterne.

Guck dir mal den Mond an und die Sonne, sie sind so schön.

Guck dir mal die bunten Wiesen an.

Und es ist einfach schön auf der Welt.

Danial Mehrdadi, 8 Jahre, Vereinigte Arabische Emirate

Meine Welt

Hallo, ich bin Sofia, 9 Jahre alt und in Deutschland geboren. Meine Eltern und Großeltern kommen aus Rumänien. Meine Großmutter sagt, sie sei eine Deutsche, auch wenn sie in Rumänien geboren wurde. Was bin ich dann – Rumänin oder Deutsche?

Meine rumänische Tante Maria, 32 Jahre alt, lebt derzeit in Schweden. Seit ihrem 22. Lebensjahr reist sie durch verschiedene Länder wie Italien, England, Frankreich und Dänemark. Italien liebt sie wegen der Sprache, den Menschen und des Wetters.

Meine rumänische Tante Florina, 30 Jahre alt, lebt seit Kurzem in Irland. Sie hat sich entschieden, Rumänien für eine bessere Zukunft zu verlassen. Ihre Tochter Elisa, 6 Jahre alt, mag dort die Gymnastikstunden, die Spielzeuge und die Parks. Obwohl sie die Sprache noch nicht versteht, hat sie Freunde gefunden.

Immer war ich neugierig auf Rumänien. Im Frühling war ich zum zweiten Mal dort. Als ich das erste Mal da war, wurde ich orthodox getauft. Bei der orthodoxen Taufe werden die Kinder drei Mal in einen Krug voller Wasser getaucht. Dabei singt der Chor und die Erwachsenen tanzen im Kreis. Daran kann ich mich nicht mehr erinnern.

Rumänien hat schöne Gebirge und das Schwarze Meer. In Bukarest gibt es viele Kirchen und bekannte Monumente. Es gibt sogar einen Triumphbogen wie in Paris. Dort sprechen die Menschen viel und laut. Es wird Sauersuppe (»ciorba« mit »bors«) und Maisbrei mit Kohlrouladen (»mamaliga« mit »sarmale«) gegessen.

In meiner Klasse sind auch Kinder aus anderen Ländern mit verschiedenen Kulturen und Religionen. Anjali kommt aus Indien, Arezoo aus dem Iran, Elyas aus der Türkei, Melissa aus Polen, Zane von der Elfenbeinküste, Franjo aus Jugoslawien.

Ein Planet, viele Welten!

Interview mit der rumänischen Tante Maria:

Sofia: Maria, wie alt bist du?

Maria: 32 Jahre alt.

Sofia: In welchem Land lebst du derzeit?

Maria: In Schweden, in der Stadt Jönköping.

Sofia: Wo hast du bislang schon überall gelebt und wo hat es dir am besten gefallen?