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Über das Buch

Im Palast des Abendrots strebt alles nach vollkommener Schönheit: Wasser, Metall, Holz und Luft werden zu bewundernswerten Kunstwerken geformt, an denen sich die höfische Gesellschaft ergötzen kann. Als der junge Schwerttänzer Jinnan aus der Provinz den Hof betritt, fühlt er sich unbeholfen und von der komplizierten Etikette überfordert. Dann jedoch trifft er auf die bildhübsche Ayaka und lässt sich von ihrem Luftspiel verzaubern. Wider jegliche Vernunft versucht Jinnan, Ayakas Herz zu erobern – wohl wissend, dass er mit dem Feuer spielt …

Inhalt

Die Melodie des Windes

Zerflossene Tinte

Hinter dem Wandschirm

Das Fallen der roten Blätter

Leere Schönheit

Der Preis der Vergänglichkeit

Fallender Schnee

Im Herz des Winters

Epilog

Die Melodie des Windes

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Schneeweiße Pflaumenblüten regneten auf die sorgsam geharkten Kieselgärten nieder und Prunkbarken glitten anmutig mit ihren prächtigen Gesellschaften durch die weiten Blütenteppiche auf den Karpfenteichen. Der melancholische Klang der Zithern begleitete das sachte Rascheln von Seide und das rhythmische Klopfen von hölzernen Sandalen auf den Stegen. Alle Klänge fügten sich nahtlos zu einer betörenden Melodie zusammen, welche den Palast des Abendrots erfüllte.

Jinnan folgte seinem Cousin Ivoshin und dessen Freunden durch die steinernen Gärten und versuchte ihren Erläuterungen zu folgen.

»Die Betrachtung der Steine dient der Meditation. Dazu kommen wir üblicherweise bei Sonnenaufgang zusammen«, merkte Ivoshin gerade an.

Jinnan befand sich erst seit Kurzem in der Kaiserstadt und noch erschienen ihm viele der Gepflogenheiten merkwürdig fremd. Zweifelnd sah er sich um und fragte: »Wie kommt es, dass das hier Garten genannt wird? Sollten Gärten nicht bepflanzt sein?«

Gutmütiges Gelächter antwortete Jinnan und er spürte Hitze in seine Wangen steigen. Wieder einmal hatte seine provinzielle Herkunft unfreiwillig für Belustigung bei den anderen gesorgt. Als wenn es nicht schlimm genug gewesen wäre, dass seine Seidenrobe von altmodischem Schnitt war und er die falschen Farben für diese Jahreszeit kombiniert hatte.

»Jinnan, es ist ein Steingarten. Das Sinnbild der Überlegenheit des Menschen über die Natur«, wies Ivoshin ihn zurecht und Jinnan vermied es tunlichst, erneut seine Zweifel kundzutun. Sein Vater hatte immer gesagt, dass man die Natur nie unterschätzen dürfe, denn sie besäße eine Wildheit, die den Menschen fremd war.

Der Gedanke an seinen Vater versetzte ihm einen Stich. Es war noch nicht lange her, dass Jinnan ihn hatte begraben müssen, und seine Lehren bestimmten noch immer sein Denken. Aber das hier war nicht die Welt seines Vaters. Der Palast des Abendrots war ein Ort menschlicher Vollkommenheit, der Gipfel ihrer Schöpfungskunst. Kein Unkraut wuchs hier zwischen den Zierpflanzen und kein Algenteppich verunreinigte die Karpfenteiche. Alles hatte seine Ordnung und zeugte von einer Eleganz, mit der sich die Natur nicht vergleichen konnte. Trotz des Schauspiels menschlichen Genies sehnte sich Jinnan nach etwas mit mehr Substanz, als wäre die Perfektion nicht genug.

Ein Misslaut in der Melodie des Palastes erregte Jinnans Aufmerksamkeit und die seiner Freunde. Er ließ den Blick über die Kieselgärten gleiten, bis er eine Dohle erspähte. Sie lag zwischen den Steinen auf dem Rücken und kam nicht auf die Beine. Dabei krächzte sie immer wieder jämmerlich und seine Freunde schüttelten verstimmt den Kopf, als würde die Dohle sie mit ihrer Notlage beleidigen. Ohne dass er sich daran erinnern konnte, einen Plan gefasst zu haben, ging Jinnan geradewegs auf die Dohle zu. Hinter sich hörte er noch tragisches Aufseufzen, doch niemand begleitete ihn.

Die Dohle war ein ganz und gar erbärmliches Geschöpf. Sie besaß kein auffälliges Federkleid, ihr Gefieder war zerzaust und unscheinbar und ihr Gesang war nicht im Geringsten wohlklingend. Mit den schillernden Ziervögeln im Palast hatte diese Dohle nichts gemein und ihr Leid erregte lediglich höfisches Ärgernis. Sie gehörte nicht hierher – genau wie er.

Jinnan kniete sich hin und barg die erbärmliche Kreatur vorsichtig im Ärmel seiner Seidenrobe. Behutsam trug er die Dohle zur Palastmauer und begutachtete dort das kleine Wesen. Kalt war sie, viel kälter als ein lebendes Geschöpf es sein sollte. Unnatürlicher Frost bedeckte ihren Schnabel und die Flügel. Als er sie das erste Mal gesehen hatte, hatte Jinnan gedacht, die Dohle hätte sich vielleicht die Flügel gebrochen. Nun aber entdeckte er, dass sie vielmehr halb erfroren war, obwohl der Frühling so angenehm warm war.

Befangen sah Jinnan sich um, ob ihn jemand beobachtete. Außer seinen Freunden befand sich lediglich eine Gruppe Mädchen in der Nähe, die ihre Aufmerksamkeit jedoch einem Kunstwettstreit unter den Pflaumenbäumen gewidmet hatte. Jinnan schob einen Finger über den Schnabel der Dohle und sandte einen Funken Feuer in die Kreatur. Mit einem Mal lebte der Vogel auf und schlug so wild mit den Flügeln, dass Jinnan erschrak und unbeholfen einen Schritt zurückstolperte. Zweimal kreiste der Vogel um Jinnans Kopf, bevor er sich mit einem Krächzen in die Lüfte erhob und die geordneten Gründe des Palasts hinter sich ließ. Trotz seiner Unscheinbarkeit wohnte dem wilden Flug des Vogels eine untrügliche Eleganz inne.

Der schwere Schritt Ivoshins riss Jinnan aus seiner Betrachtung des Vogelflugs.

»Komm jetzt! Du machst mich noch lächerlich. Schau dir nur den Kies an!« Tatsächlich waren die sorgsam gezogenen Linien im Kies kaum noch zu erkennen, nachdem Jinnans unbedachte Schritte das imitierte Wellenmuster durchbrochen hatten. Beschämt senkte er den Blick und hoffte, dass sein Cousin nicht auch noch bemerkt hatte, dass er etwas Feuerkunde angewandt hatte.

Dem schien nicht so zu sein, denn Ivoshin führte Jinnan nur zu den anderen zurück, welche längst in eine ausschweifende Diskussion über Räucherdüfte vertieft waren. Sie schenkten Jinnan lediglich einen kurzen missbilligenden Blick, bevor Rin fortfuhr: »Man sollte sich niemals an den Düften der Natur orientieren. Denn was wäre besonders daran, wenn man wie der nächste Blütenstrauch röche? Nein, ein Duft der gegenläufigen Jahreszeit ist die richtige Wahl, wenn du eine Dame beeindrucken willst.«

Der Sohn des Ministers für Holzkunde, Kaiji, schüttelte den Kopf und behauptete dagegen entschieden: »Keineswegs sollte man sich eines Duftes bedienen, der ausschließlich eine Nachahmung ist. Wahre Vortrefflichkeit kann nur aus einer erlesenen Komposition von verschiedenen Gerüchen entstehen, wie sie die unvermögende Natur nicht kennt.«

Von solchen Feinheiten verstand Jinnan nur wenig und so schwieg er lieber, um Ivoshin nicht noch ein weiteres Mal zu blamieren.

Mittlerweile standen die Kirschen in voller Blüte und tauchten den Palast in ein zartes Rosa. Wöchentlich genoss Jinnan die große Ehre, mit Mahekouzhen, dem Prinzen des Metalls, zu trainieren. Die kurzen Stunden mit Mahekouzhen waren die einzigen, in denen Jinnan nicht peinlich Acht geben musste, sich angemessen zu verhalten. Sein Vater hatte einst unter dem Prinzen an der Front gedient und Jinnan die Handhabung der Metallkunde gelehrt, welche im Gegensatz zu seiner Feuerkunde von der Gesellschaft verehrt wurde. Nach dem Tod seines Vaters hatte Jinnan es nicht länger in dem großen leeren Haus ausgehalten und war gemäß dem Wunsch seiner frühzeitig verstorbenen Mutter an den Hof gegangen, wie es sich für einen jungen Mann von Stand geziemte. Die Gepflogenheiten des Palasts waren für ihn überwältigend gewesen, aber der Prinz hatte ihn sogleich in Gedenken an Jinnans Vater in seine Obhut genommen.

Der Metallprinz war der Älteste der vier Söhne des Kaisers. Ein Dämon hatte sein Gesicht vollkommen entstellt, sodass der Kaiser ihm seinen jüngeren Halbbruder, den Luftprinzen, als Thronfolger vorgezogen hatte. Mahekouzhen hatte man stattdessen zum Kommandanten der kaiserlichen Garde ernannt. Im Namen des Kaisers reiste er durch das Reich, trieb die Reissteuern ein, lauschte den unsäglichen Sorgen der Bauern und half den Bauernmilizen die Dämonen in ihre Wälder und Berge zurückzutreiben.

Nur wenige Adlige ließen sich herab, ihre Kunde von den Elementen für solch niedere Zwecke zu missbrauchen. Daher war die kaiserliche Garde klein und überschaubar. Selbst Jinnans Freunde belächelten seine Stunden mit dem Metallprinzen, an deren Ende er oft verschwitzt und außer Atem war. Jinnan jedoch sagte der Tanz der scharfen Klingen viel mehr zu als die zahlreichen Kunstwettstreite, an denen seine Freunde Tag für Tag teilnahmen.

»Hervorragende Haltung«, lobte ihn der Prinz nach einer gelungenen Form und Jinnan vernahm das Kichern einiger Mädchen, welche sich in einem Pavillon versammelt hatten. Dem Anschein nach stimmten sie gerade ihre Instrumente. Dabei sahen sie jedoch den jungen Männern auf dem Trainingsplatz zu und tuschelten hinter bunt bemalten Fächern. Ihrer Blicke gewahr widmete sich Jinnan wieder dem gefährlichen Tanz des Prinzen.

Eine Weile umkreisten sie sich, täuschten Schläge vor, aber zogen die Schwerter jedes Mal einen Atemzug, bevor sich die beiden Klingen berührten, zurück. Durch die Kunde über das Metall wurden Schwert und Arm eins und Jinnan passte sich mit Leichtigkeit an die komplexen Finten des Prinzen an.

Mit einem Mal erfüllte ein liebliches Glockenspiel den Garten. Suchend drehte Jinnan den Kopf umher, bis er endlich das Mädchen entdeckte, welches so wunderbar mit dem Wind spielte, dass die an einem hölzernen Rahmen befestigten silbernen Stäbchen und Glöckchen in liebreizender Harmonie erklangen. Sie saß etwas abseits von den anderen, ihr langes schwarzes Haar mit Zierkämmen hoch gesteckt. Völlig vertieft in ihr Spiel hatte sie ihre Augenlider voller dichter, dunkler Wimpern gesenkt. Die Anmut, mit der sie den Wind dirigierte, ließ Jinnans Herz schneller klopfen.

Im nächsten Moment schlug ihm Mahekouzhen mit der stumpfen Seite seines Schwertes auf den Kopf. »Konzentrier dich!«

Jinnan senkte beschämt das Gesicht und fand schnell in den geübten Rhythmus zurück. Seine Gedanken aber wurden unterdessen von den hellen Glockentönen wie die Kirschblüten im Wind davongetragen.

»Wer ist sie?«, fragte Jinnan am Abend, als er die schöne Glockenspielerin wieder im Garten entdeckte. Das weiße Blütenmuster ihrer kirschroten Seidenrobe verriet ihm genug über ihren hohen Rang, um zu wissen, dass es unschicklich war, überhaupt so lange seinen Blick auf ihr verweilen zu lassen.

»Das ist Ayaka, die fünfte Frau des Wasserprinzen. Sie ist die Tochter des Ministers der Luft und selbst eine sehr begabte Luftkundige«, verriet Kaiji ihm.

Jinnan hatte bereits von dem städtischen Brauch gehört, mehrere Frauen zu heiraten. Sein Vater hatte lediglich eine einzige Frau geliebt und sie ihn genug, um dafür ihr Leben am Hofe aufzugeben. »Die fünfte Ehefrau? Ist das nicht etwas übertrieben?«, fragte er deshalb.

»Er hat sogar acht Frauen. Du und ich, wir stoßen bei dreien vielleicht schon an die Grenzen unseres Vermögens, aber ein Prinz vom Blut ist damit deutlich unterfordert. Acht ist kaum unerhört für einen möglichen Kaiser«, erläuterte Ivoshin ihm.

Einen Moment lang sah Jinnan seine Freunde, die sich zustimmend zunickten, bestürzt an. Dann aber zog Ayaka seinen Blick wieder auf sich und er seufzte sehnsüchtig. Im ganzen Palast des Abendrots hätte er kein vollkommeneres Bild an Schönheit finden können. Sein Cousin legte ihm eine Hand auf die Schulter und meinte mitfühlend: »Es ist vollkommen verständlich, dass die erste Frau, für die du schwärmst, unerreichbar ist. Sie ist das Ideal, an dem du alle anderen messen wirst, und auch wenn du nie ihr Herz gewinnen wirst, so kannst du zumindest deine Dichtkunst an ihr üben.«

»Meine Dichtkunst?« Auch wenn ihm tausend lyrische Vergleiche für Ayakas Liebreiz eingefallen wären, verstand Jinnan nicht, was seine Schwärmerei mit der Dichtkunst zu tun hatte.

Glücklicherweise waren seine Freunde gebildeter als er und geduldig mit ihm in seiner Unerfahrenheit. Kaiji versperrte ihm die Sicht auf Ayaka, sodass Jinnan gezwungen war, den Blick auf ihn zu richten. »Das erste Gedicht ist das Wichtigste. Es dauert mitunter Monate, es in die richtigen Worte zu fassen. Dieses Gedicht entscheidet, ob dir deine Angebetete überhaupt ihre Aufmerksamkeit schenkt. Das Ausbleiben eines Antwortgedichts …« Kaiji seufzte schwer und überließ die Schlussfolgerung Jinnan.

»An dem Antwortgedicht einer Frau wirst du erkennen, ob sie dein Interesse erwidert. In dem Fall würdet ihr einander schreiben, bis sie eventuell ein Treffen arrangiert. Aber eine Dame von Rang wie Ayaka wird es wohl kaum so weit kommen lassen«, meinte Ivoshin. »Haben deine Eltern dir nie beigebracht, wie man eine Frau umwirbt?«

Jinnan senkte wieder einmal beschämt den Blick. Mit einem Mal verfluchte er die Entscheidung seines Vaters, dem Hof den Rücken zu kehren und stattdessen den Posten des Aufsehers der gleißenden Auen zu bekleiden. Seine Mutter hatte Jinnan in den Künsten geschult, aber es fehlte ihm die Finesse des Hofes, und im Vergleich zu seinem Cousin kam er sich unbeholfen und geistlos vor.

Das Gespräch wandte sich nun der Kunst der Liebe zu, als Ivoshin und Kaiji begannen, von ihren letzten Eroberungen zu berichten, und über die perfekte Frau, ein unerreichbares Ideal, zu sinnieren. Unerreichbar wie Ayaka. Jinnan sah, wie sie und ihre Begleiterinnen den Garten verließen und dabei über die Holzdielen glitten, als würden sie schweben. Die jungen Frauen gingen an ihnen vorbei, ohne einen Blick für die drei übrig zu haben. Jinnan hörte sich selbst seufzen und in diesem Moment sah Ayaka über den Rand ihres prachtvollen Fächers hinweg, geradewegs in seine Augen. Sein Herz schlug schneller und sein Mund wurde trocken, während seine Gedanken sich nahezu überschlugen. Auch wenn er ihren Mund nicht sehen konnte, wusste Jinnan, dass sie lächelte. Nur für ihn.

Zerflossene Tinte

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Ein sanfter Regenschauer ergoss sich über den Palast und trommelte leise auf das Holzdach des Theaters. Auf der Bühne gab Kronprinz Shirou eine herzzerreißende Darbietung über den Schmerz der Liebe, und Ayaka war eine der wenigen, die bei diesem Anblick nicht vor Rührung dahinschmolz. Die Frauen des Wasserprinzen Kohan hatten allesamt Platz zwischen dem Blumenweg und der Hauptbühne gefunden. Wie üblich saß Ayaka am Rand ihrer Gemeinschaft und beobachtete von dort, wie ihr Gemahl seine ganze Aufmerksamkeit seiner achten Frau schenkte. Nayanni, ein Mädchen von nicht einmal dreizehn Jahren, lief bei seinen Schmeicheleien noch immer rot an und brachte ihre Verse nur stolpernd dar. Zu Kohans Rechten saß wie üblich seine Hauptfrau, Moana.

Ihre eigene Faszination für Kohan hatte Ayaka bereits vor langer Zeit verloren. Er hatte sie umworben, als sie kaum älter als Nayanni gewesen war. Damals hatte er gleichermaßen ihre Anmut und Grazie bewundert. Den Prinzen des Wassers abzulehnen, wäre unmöglich gewesen, auch wenn sie schnell bemerkt hatte, dass er sich für nicht viel mehr als ihre Eleganz interessierte. Kohan gefielen seine Frauen schön und liebreizend. Er selbst übertrumpfte sie dabei mit seiner Kunstfertigkeit wie die Prachtlilie unter den Azaleen. Ayaka hätte sich glücklich schätzen sollen, von ihm erwählt worden zu sein, stattdessen langweilte sie sich schrecklich in seiner Gegenwart. Mahekouzhens Anwesenheit war daher ein Segen und sie unterhielt sich leise mit ihm in den weniger rührenden Szenen des Theaterstücks. Seine Reiseberichte über Dämonen und die eigentümlichen Probleme des gemeinen Volkes weckten wie immer die Neugier in ihr. Nur zu gerne hätte sie ihn einmal begleitet, aber jede anständige Frau wäre angesichts der Widrigkeiten einer Reise entsetzt gewesen und an Ayakas Anstand gab es keinen Zweifel.

Im Gegensatz zu ihrem Gemahl schätzte Mahekouzhen ihren Verstand und rückblickend wäre sie lieber seine Frau geworden. Doch in dem Sommer, in welchem Ayaka zur Frau erblüht war, hatte der ehemalige Kronprinz einen umfangreichen Angriff gegen marodierende Fuchsdämonen geführt. Bei seiner Rückkehr war er schrecklich entstellt gewesen und es hatte außer Frage gestanden, einen Mann zu ehelichen, dem der Kaiser seine Gunst entzogen hatte. Der Verlust seiner Schönheit überschattete Mahekouzhens Heldentaten und auch Ayaka hatte ihn nicht länger als möglichen Freier wahrgenommen. Inzwischen war ihr bewusst geworden, welche Opfer Mahekouzhen zu ihrer aller Wohlbefinden erbrachte, und sie hätte gern die Zeit zurückgedreht.